Aggressivität im Straßenverkehr - Daneben benehmen sich immer die anderen

Mo 13.11.23 | 19:19 Uhr
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Symbolbild: Autofahrer ärgert sich über einen Raser auf der Autobahn und zeigt seinen Mittelfinger. (Quelle: dpa/Conradi)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 13.11.2023 | Diana Azzam | Bild: dpa/Conradi

Ich halte mich an die Regeln, aber die anderen nicht: Das ist eine der zentralen Erkenntnisse aus einer neuen Studie zur Verkehrssicherheit. Ob Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger: Viele Befragte spüren mehr Aggression. Was sind die Gründe?

Eine Befragungsstudie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) zur Sicherheit im Straßenverkehr legt nahe, dass Verkehrsteilnehmer andere als rücksichtsloser und aggressiver wahrnehmen als in der Vergangenheit - und dass die Bereitschaft zu aggressivem Verhalten im Straßenverkehr zugenommen hat.

In der Befragung des Instituts O.trend im Auftrag der Unfallforschung der Versicherer gaben 56 Prozent der Teilnehmer an, dass sie schneller fahren als sonst, wenn sie sich ärgern. "Bei dieser Frage müsste man doch eigentlich klar sagen: 'Nein, das trifft nicht zu.' Das Auto ist kein angemessener Ort, um Aggressionen loszuwerden", sagte Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer, am Montag in Berlin dazu. Er sagte aber auch, dass die Studie lediglich einen Trend der vorherigen bestätige und die Ergebnisse die Versicherer daher nicht wirklich überraschten.

Die repräsentative Befragung, die am Montag veröffentlicht wurde, ermittelt seit Jahren mit Hilfe von 16 identischen Fragen die entsprechenden Einstellungen von Menschen im Straßenverkehr. Etwa 2.000 Menschen werden dafür seit 2010 in mehrjährigen Abständen befragt, Nutzerinnen und Nutzer sämtlicher Verkehrsmittel. Ihre Verteilung was Alter, Geschlecht, Wohnort, Verkehrsmittel und andere Merkmale angeht, entspricht der Bevölkerung. Gegenüber früheren Befragungen haben sich die Werte verschlechtert. Die von der Polizei registrierten Unfallraten sind hingegen gesunken, im vergangenen Jahr lagen sie sowohl in Berlin als auch in Brandenburg so niedrig wie seit vielen Jahren nicht mehr.

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Mehr Befragte gaben an, sich abreagieren zu müssen

In der aktuellen Befragung gaben rund die Hälfte der Befragten an, dass sie sich zumindest gelegentlich gleich im Straßenverkehr abreagieren müssen, wenn sie sich geärgert haben. Im Jahr 2016 lag dieser Wert nur knapp halb so hoch.

Immerhin jeder fünfte Autofahrer "räumt" schon einmal die Überholspur mit der Lichthupe frei. Der Vergleichswert von 2016 lag hier ebenfalls nur rund halb so hoch. Ein knappes Drittel (31 Prozent) tritt eigenen Angaben zufolge gelegentlich aufs Gaspedal, wenn sie überholt werden - ohne dass es einen anderen Grund gäbe, als sich abzureagieren.

Auf die Aussage "Drängelt mich die Person hinter mir, trete ich kurz auf die Bremse, um diese zu ärgern" sagten 44 Prozent, dass dies bei ihnen zutrifft - auch hier wurden alle Nennungen außer einem klaren Nein zusammengefasst.

21 Prozent gaben an, dass sie beim Überholen auf der Autobahn auch mal mit Lichthupe und Blinker auf sich aufmerksam machen - ein Plus von neun Prozentpunkten im Vergleich zu 2016. 34 Prozent sagten, dass sie auf "notorische Linksfahrer" auch mal dicht auffahren, damit diese die Überholspur frei machen - ein Plus von 8 Prozentpunkten zu 2016.

Großer Unterschied zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung

Besonders interessant ist der große Unterschied zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung, ein bekanntes psychologisches Phänomen aus der Verkehrsforschung. Zwar sehen die meisten befragten Verkehrsteilnehmer Aggression als großes Problem, es fehlt aber das Bewusstsein, dass sie selbst dazu beitragen. Mit anderen Worten: Daneben benehmen sich immer die anderen - so sagten es viele der Befragten, wie auch in den Vorjahren schon, ganz gleich, welches Verkehrsmittel sie nutzen.

So antworten 96 Prozent aller für die Studie befragten Autofahrer, dass sie Radfahrer mit ausreichendem Abstand überholen, gleichzeitig aber bei 93 Prozent der anderen Autofahrer wahrnehmen, dass sie Radfahrer zu eng überholen. Die Radfahrer selbst sind in Bezug auf ihr Selbstbild nicht viel besser: Knapp die Hälfte gibt zu, gelegentlich auf den Gehweg auszuweichen, beobachtet dieses Verhalten aber bei 92 Prozent der anderen Radfahrer. Dass dieser Abstand zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung nicht mit dem tatsächlichen Verhalten im Verkehr übereinstimmen kann, liegt auf der Hand.

"Alle Gruppen haben sich organisiert"

Die Gründe für die wahrgenommende höhere Aggression im Verkehr, wie sie viele Befragte in der Studie schildern, sind vielschichtig - sie werden in der Untersuchung nicht abgefragt. Eine Interpretation bot am Montag Roland Stimpel, der Vorsitzende des Interessenvereins "FUSS e.V.": "Verkehrsteilnehmer sind zum Teil deshalb aggressiver geworden, weil die Verkehrswelt einfach enger geworden ist. Es wohnen mehr Menschen in den Städten, der Raum in den Straßen wird knapper und die unterschiedlichen Ansprüche werden deutlicher geäußert", sagte Stimpel dem rbb.

Die Befragung beschränkte sich allerdings nicht nur auf Verkehrsteilnehmer in Städten, auch im ländlichen Raum, wo es weniger Platzkonflikte gibt, wurden Menschen befragt. Stimpel nannte noch einen weiteren Grund, der aus seiner Sicht für ein größeres Beharren auf das eigene Recht spricht: Die Verkehrsteilnehmer forderten anspruchsvoller ihre Rechte ein. "Alle Gruppen haben sich organisiert. Autofahrer sagen, wir wollen das und das behalten, die Radfahrer, wir wollen die Radwege dazu. Auch wir Fußgänger sind offensiver geworden und sagen, wir wollen die Gehwege nicht weiter einschränken lassen", sagte Stimpel.

Bereitschaft zu strengeren Tempolimits steigt mit dem Alter

Männer fühlen sich der Umfrage zufolge im Verkehr deutlich sicherer als Frauen - auch das eine bekannte Erkenntnis aus der Verkehrsforschung. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Männer im Durchschnitt risikobereiter fahren als Frauen. 49 Prozent der Frauen gaben an, dass sie sich im Verkehr "sicher" oder "sehr sicher" fühlen - bei den Männern waren es 64 Prozent. Die Zahlen bestätigen die Ergebnisse der vorherigen Studie von 2019. Passend dazu befürworteten Frauen in der Umfrage deutlich stärker Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.

Vor allem eine Null-Promille-Grenze für alle Kraftfahrer halten viele für eine gute Maßnahme - 68 Prozent aller Befragten zeigten sich dafür offen. Strengere Geschwindigkeitsbegrenzungen werden im Vergleich deutlich kritischer gesehen.

Inwieweit Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit befürwortet werden, hängt auch vom Alter ab: Tendenziell stehen ältere Menschen strengeren Tempolimits offener gegenüber als jüngere Befragte. Dafür können die Älteren Maßnahmen wie einer verpflichtenden Selbstauskunft ab 70 Jahren alle fünf Jahre weniger abgewinnen. Hier dürfte eine große Rolle spielen, dass sie von einer solchen Maßnahme selbst am stärksten betroffen wären. Einen verpflichtenden Sehtest alle 15 Jahre befürworteten aber auch viele der älteren Befragten.

Befragte nehmen kaum Kontrolldruck durch die Polizei wahr

Doch wie lässt sich das Verhalten im Straßenverkehr wieder in andere Bahnen bringen? Mit mehr Kontrollen und deutlicheren Sanktionen, folgern die Unfallversicherer. Bisher scheinen die Menschen keinen allzu großen Kontrolldruck zu verspüren. 52 Prozent der Befragten gaben an, dass sie zuletzt vor mehr als fünf Jahren oder noch nie von der Polizei kontrolliert wurden. Im vergangenen Jahr sind demnach nur 7 Prozent der Befragten kontrolliert worden.

"Das Problem ist, dass wir natürlich nicht nur spontane Aggressionstäter haben, sondern ganz viele Verkehrsteilnehmer, die genau wissen, dass das, was sie tun, keine Folgen haben wird, weil man da in der Regel nicht kontrolliert wird. Und das kann so nicht bleiben", sagte der Leiter der Unfallforschung der Versicherer Brockmann dem rbb. Er forderte strengere Kontrollen von Verstößen, die bislang nur selten geahndet würden. Als Beispiele nannte er das Befahren von Busspuren oder unerlaubtes Überholen - Verstöße, die auch deswegen kaum geahndet würden, weil es nicht genug Polizeibeamte bei der Überwachung der Verkehrssicherheit gebe.

Strengere Kontrollen und höhere Bußgelder fordert auch der Fußverkehr-Lobbyist Stimpel und nennt dabei das Beispiel Frankreich. Dort koste etwa das Falschparken auf Gehwegen oder das Fahren mit Fahrrädern und E-Scootern darauf 135 Euro Bußgeld. "Und deswegen kann man, obwohl ja Franzosen nicht so am Gesetz kleben wie herkömmliche Preußen, in Paris ziemlich entspannt auf den Boulevards flanieren", sagt Stimpel.

Sendung: rbb24 Inforadio, 13.11.2023, 13 Uhr

61 Kommentare

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  1. 61.

    Ich habe die Erfahrung immer wieder vor Ortseingangsschildern über Land gemacht - da wird gemeinhin erst in Höhe des Schildes binnen weniger Sekunden von 100 oder 110 km/h auf 50 km/h abgebremst, während ein Ausrollender, wie ich einer bin, da glatt von Vieren, Fünfen, Sechsen noch überholt werde. In der Stadt ist dies analog.

    Bin ich das "Verkehrshindernis" ? Oder sind eher die anderen die Drängler, die sich den Stress an den Hals holen?



  2. 60.

    Sie wollen oder können nicht verstehen. Es gibt keine Kausalität ohne Korrelation. Alles was sich zueinander kausal verhält, ist zwangsläufig korreliert.
    Das ist ein inhärenter mathematischer Zusammenhang.

  3. 59.

    Ist ja Okay, wenn Sie genug davon haben. Mich würde das trotzdem ärgern, ich würde mir dafür lieber guten Gin, Whisky und gutes Bier kaufen. Sie sind eben ein begeisterter Sponsor von Deutschland.

  4. 58.

    Sie „erziehen“ gerne? Wenn dies im persönlichen Umfeld passiert, wird es einsam. Aber das wissen Sie ja.
    Ruhiger wird es dadurch nicht. Im Gegenteil. Da gibt es ein anderes Verhalten, wenn es wirklich deeskalierend sein soll.

  5. 57.

    Ihr Vorschlag ist echt der Brüller! Wer selbst gar kein Einkommen hat - Hausfrauen zum Beispiel - zahlen dann entsprechend nichts und können auf der Jagd nach der billigsten Salatgurke mal so richtig auf die Tube drücken. Genial!

  6. 56.

    Nur zur richtigen Einordnung: Es geht nicht darum, ob an Meßgeräte-Standorten die Regeln eingehalten werden oder nicht, sondern ob es eine Korrelation zwischen Einhaltung der Regel an diesen Standorten und Höhe des Bußgeldes bei Verstoß gibt. hierbei gibt es eine Kausalität, jedoch keine Korrelation.

    Bei der Einschätzung zur Durchsetzung der Regeln teile ich Ihre Auffassung, nur die geeigneten Mittel unterscheiden sich in Ihrer und meiner Ansicht.
    Allerdings haben Sie meine Frage nicht beantwortet. Wie wollen Sie die Durchsetzung der Regeln durch eine flächendeckende Überwachung personell untermauern?

  7. 55.

    Ich bau sicher auch oft Mist, aber steh wenigstens dazu und zeige dann die Winnetou-Entschuldigungs-Hand.. Hatte daher auch noch nie nachtragende Verkehrsteilnehmer. Wünschte ich mir auch andersrum, stattdessen zeigt mir die nette Frau, die mir die Vorfahrt nimmt noch den Scheibenwischer.. Da wird das Lenkrad schnell zum Beißring! @Nr.1: don't drive'n write.. Gute Fahrt!

  8. 54.

    So eine Schilderung wie die Ihrige könnte auch von so'nem Oberlehrer mit Hut aufm Rentnerschädel im Audi 80 oder Opel Rekord kommen und immer die Totalüberwachung für alle Lebensbereiche fordern, dit wird richtig klasse ;-)

  9. 53.

    Natürlich nicht ;-) Das Geld interessiert mich nicht, die Punkte nach damaliger Handhabung (Aufsummierung) im Gegensatz zu heutiger Handhabung hätten schon ein Problem werden können. Wurden sie aber nicht.

  10. 52.

    Das höchste Bußgeld hilft auch bei mehr Kontrolle nichts, wenn man es nicht einbringen kann. Das liegt daran, wenn man nur die Hälfte des Gelesenen sinnerfassend versteht ;-)

  11. 51.

    Nur zur richtigen Einordnung: Es geht nicht darum, ob an Meßgeräte-Standorten die Regeln eingehalten werden oder nicht, sondern ob es eine Korrelation zwischen Einhaltung der Regel an diesen Standorten und Höhe des Bußgeldes bei Verstoß gibt. hierbei gibt es eine Kausalität, jedoch keine Korrelation.

    Bei der Einschätzung zur Durchsetzung der Regeln teile ich Ihre Auffassung, nur die geeigneten Mittel unterscheiden sich in Ihrer und meiner Ansicht.
    Allerdings haben Sie meine Frage nicht beantwortet. Wie wollen Sie die Durchsetzung der Regeln durch eine flächendeckende Überwachung personell untermauern?

  12. 50.

    Fast noch unangenehmer als Ungeduld im Verkehr ist das gleiche in der Kaufhalle in der Schlange. Sehr unangenehm. Die Leute drängen auch ohne Schutz durch Windschutzscheibe. Widerlich

    Meine Gegenmittel: stark Hüsten! Corona!

  13. 48.

    Wenn man nur die Hälfte liest versteht man auch nur die Hälfte. Mehr kontrolliert werden muss auch sonst hilft das höchste Bußgeld nichts.

  14. 47.

    Das merkt man daran, dass man mit 50 und mehr an eine rote Ampel brettert und erst kurz vorher bremst. Ich lasse mein Auto dagegen mit Motorbremse und herunterschalten langsam bremsen, aber nicht so, dass ich nen dicken Stau hinter mir verursache und selbst das ist einigen, zumeist jungen Zeitgenossen, Außendienstlern, Fahzeuglenkende mit Kindern ein Dorn im Auge. Vorausschauend zu fahren geht vielen leider ab und macht den Stadtverkehr immer hektischer und kantiger. Ich fahre lieber flüssiger durch. Lustig auch, wenn ich einen Radelnden nicht überhole, weil kein Platz ist, das Drängeln und Pendeln der Hinterleute, um zu schauen, warum sie sich ärgern müssen, oder sich einfach nur an Tempolimits halten, was für die Mehrheit offenbar nicht mal mehr ne Empfehlung ist. Ich hab ne Dashcam im Auto, ooch für hinten, für den Fall der Fälle. Einmal hat´s geholfen und der "Gegner" hatte mit seiner Anzeige gegen mich keine Chance.

  15. 46.

    Nur zur richtigen Einordnung. Kausalität setzt Korrelation voraus, UMGEKEHRT gilt der Zusammenhang nicht.
    Somit bestätigen sie ja selbst, dass das Verhalten mit der Durchsetzung des Bußgeldkatalog nicht nur korreliert sondern auch ursächlich (kausal) zusammenhängt.
    Und nein ein Überwachungsstaat will auch ich nicht. Aber ein Staat der beispielsweise die Straßenverkehrsordnung mit Messeinrichtungen durchsetzt ist alles mögliche, nur kein Überwachungsstaat.
    Im Gegenteil, ein Staat der seine eigenen Regeln nicht durchsetzt, ist kein Staat sondern Anarchie.

  16. 45.

    Also ich fahre nicht lange Auto aber Fahrradfahrer sind aggressiver so empfinde ich .
    Schaffe nächstes Jahr aber Auto wieder ab , erstens sehr teuer und zweitens bin ich zunehmend unentspannt als wenn ich mit den Öffis fahre.

  17. 44.

    „augenblickliches Vorhaben sichtbar durchkreuzt, einfach durch ihr Dasein“
    Darüber sagt die Studie nichts aus. „Sie“ können z.B. nicht einfach ausscheren, oder auch „ich habe ja geblinkt“... Was meinen Sie wie das wahrgenommen wird?

  18. 43.

    Die Studie geht nicht darauf ein, was Reaktion und Aktion ist, wenn Sie verstehen wollen?
    Schauen Sie sich das Bild oben an. Es lenkt. In die männliche Richtung. In das Negative. Ohne vorher/nachher zu untersuchen.

    P.S. Eine Lichthupe ist erlaubt, wenn...? Na, wissen Sie es?

  19. 42.

    Ja, ich kann Ihre Beobachtungen bestätigen, auch anhand meiner eigenen Verhaltens.
    Wollen Sie tatsächlich einen flächendeckende Überwachungsstaat? Mit welchem Personal in der Bearbeitung und verfolgung bis hin zur Rechtsprechung wollen Sie dies unterfüttern?

    und ja, ich glaube es gibt keine Korrelation zwischen dem beobachteten Verhalten und der Höhe des Bußgeldes, eher eine Kausalität. An einer bekannten Messstelle wird grundsätzlich zu Vermeidung etwaiger Zahlungen abgebremst. Egal ob 100 oder 1000 Euro drohen. und welche technischen und rechtlichen Hilfsmittel zur grundsätzlichen Vermeidung von Bußgeldern zur Verfügung stehen, wissen wir alle.

  20. 41.

    Es gibt Länder, die staffeln die Bußgelder nach Einkommen. Unter 100 Euro sollte keine Geschwindigkeitsübertretung belangt werden, quasi als gewichtiger Merkposten.

    Am Wichtigsten ist aber die innere Einstellung: Aggressiv werden die meisten Menschen dann, wenn ein anderer ihnen "in die Suppe spuckt" oder ihr augenblickliches Vorhaben sichtbar durchkreuzt, einfach durch ihr Dasein. Es ist wie mit kleinen Kindern, die gerade zu laufen beginnen: Plötzlich landen die mit ihrer Nase auf dem Fußboden und das Geschrei ist riesig.

    Nicht alles ist eben und gradlinig und andere "spielen" im Verkehr ja auch noch mit - ohne, um Erlaubnis zu bitten. Das kann einfach als neutrales Moment verstanden werden oder aber als Störung.

    In der Fahrschule wird (offene) Vorausschau gelehrt - ein Großteil der Verkehrsteilnehmer, verkehrsmittelübergreifend, versteht das als Vorausberechnung, dass auch jenseits des Sehens sich die Welt nach eigenem Bilde formen muss.

  21. 39.

    Wenn ich mir so die Kommentare durchlese, findet sich die Bestätigung der Studie. Schuld sind immer die Anderen.

  22. 38.

    Eine nach Einkommen gestaffelte Bußgeldhöhe wäre sinnvoll. Machen andere Länder auch und hierzulande werden die Tagessätze von Geldstrafen auch auf Grundlage des Einkommens errechnet.

  23. 37.

    Bin letztens im Bus als Fahrgast unterwegs, haben die Autofahrer von oben beobachtet

    Ob Mensch am Steuer doch verpflichtet ist, immerfort zum Frensprecher zu greifen?

  24. 36.

    Sie kennen das Phänomen an der Blitzersäule?
    Wie durch Geisterhand fahren alle präzise die vorgeschriebene Geschwindigkeit?
    Und würde man die Geschwindigkeit weit genug davor oder direkt danach messen, was würde man feststellen??
    Und sie glauben dieses Verhalten ist unkorreliert zum Bußgeldkatalog?!

  25. 35.

    ok, eine Idee.
    Nur was sollen mehr und schnellere Punkte bringen?
    Glauben Sie, dass irgendwer kontrolliert, ob die Punkte tatsächlich dem Verursacher zugeordnet werden?
    Sie glauben gar nicht, wie viele meiner Punkte meine Oma mit ins Grab genommen hat. Unseren Behörden ist doch nur wichtig, dass Geld rein kommt und irgendwer "bestraft" wird. Falscher Ansatz, finde ich.

  26. 34.

    Leider wieder nur das abgedroschene Kampfbegriffgefasel. Das hat mit Lobbys gar nichts zu tun, gleich gar nicht mit mit einer angeblichen Auto-Lobby. Verkehrsverstöße werden von allen Verkehrsteilnehmern begangen. Gemeckert wird freilich meist nur über die Anderen. Eine perfekte Bestätigung des Artikels.

  27. 33.

    Beim Bußgeld nach Einkommen gibt es drei wesentliche Probleme.
    1) Einkommensabhängige Strafen sind nur im Strafverfahren vorgesehen und müssen richterlich festgesetzt werden.
    2) Der Verwaltungsaufwand würde um ein Vielfaches zunehmen. Damit wäre die ohnehin überlastete Verwaltung sehr schnell überfordert und viele Verfahren würden verjähren, bevor überhaupt eine Strafe festgesetzt würde.
    3) Nicht Jeder hat ein Einkommen aus Lohn oder Gehalt. Im Falle von Selbständigen oder Freiberuflern ist es gar nicht so einfach, einen Tagessatz festzulegen, weil diese sich steuerlich deutlich leichter "arm" rechnen können.

    Höhere Strafen ändern außerdem gar nichts. Das zeigt sich auch in Skandinavien. Die Anzahl der Verstöße ist dort ähnlich hoch wie bei uns, obwohl die Strafen enorm sind. Wenn man etwas ändern will, muss die Kontrolldichte steigen. Nur die Wahrscheinlichkeit des Erwischtwerdens hat wirklich einen erzieherischen Einfluss.

  28. 32.

    Bin ich auch voll dafür, wird die Autolobby leider zu verhindern wissen...

  29. 31.

    Auch Sie werden aggressiver, wie alle, wenn es zu eng wird. Verkehrsleittechnik auf den Autobahnen hilft effektiver.
    Und ein T.limit nicht. Wenn es voll und eng ist. Ältere mögen das Limit aber nicht pauschal, so wie ein Freifahrtschein von ideologisch Getriebenen. Eine Geschwindigkeitsangabe gehört dazu, sonst generelle Ablehnung wegen Unsolidität.

  30. 30.

    Einfach an die Regeln halten, klappt in anderen Ländern auch. Besonders da wo das Bußgeld Besonders hoch ist, wie in der Schweiz.

  31. 29.

    Da freue ich mich schon drauf, wenn ich sehe, wie viele meiner Freunde, die als Selbstständige/Freelancer unterwegs sind, sich arm rechnen ;-)

  32. 28.

    Auch in Frankreich sind die Strafen etwa für Falschparken nur theoretische Natur

    Kontrolliert wird faktisch fast gar nicht

  33. 27.

    "Regelverstöße nur noch für die, die es sich leisten können ;-)"
    Ich wär für "mehr und schneller Punkte für alle" - wäre gerechter, aber mich lässt ja keiner.

  34. 25.

    Ich sehe gefährliches verhalten vor allem bedingt durch LKW und transporter im Berufsverkehr. Nehmt endlich die LKW von den Straßen. Leider blieben schreiben an den Landkreis TF oder Verkehrsministerium Brandenburg unbeantwortet. Ist Stau auf der Autobahn, Brettern die wie wild durch Ortschaften und 30er Zonen. Drangeln eingeschlossen.

  35. 24.

    Lernen durch Schmerz. Bußgelder an das Einkommen koppeln und zwar saftig. Allein dort trifft man den Verkehrsteilnehmer massiv. ¾ des Einkommens sollten da erst der Anfang sein.

  36. 23.

    Spanned: während die Unfallzahlen jährlich weiter sinken, kündigen die Autoversicherer gleichzeitig drastisch höhere Beiträge zum Jahresende an.
    Und wie durch ein Wunder, veröffentlicht 'der Verband der Versicherer' - quasi als Rechtfertigung dessen - zeitgleich eine 'Studie zur Aggressivität im Straßenverkehr' und alle Medien springen auf.
    Bitte nicht falsch verstehen: ja da ist deutlich zu viel Aggressivität auf den Straßen, aber das schon seit Jahrzehnten.
    BTW: hab den Führerschein seit 1981.

  37. 22.

    Warum mast sich dieser schreiber an, das keine Frauen mehr viel Auto fahren. Gerade fahren sie viel Auto, wegen Beruf, kindertransport, Einkauf, usw. Wir Frauen fahren viel und gern Auto. Auch keine Belästigung im öffentlichen Nahverkehr und keine Angst im Dunkeln.

  38. 21.

    Ich bin leider auch jemand der relativ schnell von anderen Verkehrsteilnehmern genervt ist. Deshalb fahre ich relativ wenig. War mal in einer Situation, in der ich mich tierisch aufgeregt habe. Mehrere Autos haben die Straße verstopft. Ich am meckern,wie blöd die doch sind. Ein Fahrer sieht das und hat mich nur angegrinst. Ich muss schon dämlich ausgesehen haben, da musste ich dann auch lachen.

  39. 20.

    "Man müsste die Bußgelder ordentlich erhöhen"
    ja genau. immer weiter vorwärts mit der sozialen Spaltung unserer Gesellschaft! Die Armen können sich dann penibelst an jede Regel halten, werden mit einmal falsch abbiegen um den nächten Aldi-Wocheneinkauf gebracht. Regelverstöße nur noch für die, die es sich leisten können ;-)

    Wann kapieren Menschen endlich, dass eine Erhöhung von Bußgeldern nicht mit einer adäquaten Steigerung von Disziplin, Ordnung und Sicherheit einhergehen wird.

  40. 19.

    Es ist katastrophal auf deutschen Autobahnen. Hier sollte ein Tempolimit mit 150 km/h flächendeckend eingeführt werden.

  41. 18.

    Das ist ein ganz "alter Hut": Nur wenn die Wahrscheinlichkeit für Regel- und Gesetzesverstöße empfindlich bestraft zu werden, deutlicher höher wird, werden Regeln eingehalten. Die ungenügenden Kontrollen behördlicherseits befördern die Missachtung der Verkehrsregeln und somit grobe Behinderungen, Verletzte, lebenslange Invaliden und tote Menschen. Ohne viel mehr Kontrollen ist das Ziel der Vision Zero - keine Getöteten und Schwerverletzten im Straßenverkehr nicht entfernt erreichbar.

  42. 17.

    Mein Vorschlag: nicht versuchen zu kommunizieren, kein Augenkontakt, ignorieren!

  43. 16.

    Der fehlende Kontrolldruck ist das eigentliche Problem. Man müsste die Bußgelder ordentlich erhöhen und von den Mehreinnahmen Stellen bei der Polizei und den Ordnungsämtern zur Kontrolle finanzieren.

  44. 15.

    Ich bin seit fast 40 Jahren auf den Straßen in Berlin und Brandenburg unterwegs.
    In jüngeren Jahren sicher auch mal etwas schneller, aber bis heute auch immer der jeweiligen Verkehrssituation angepasst gefahren.
    Da ich aber mittlerweile zu geizig geworden bin um Bußgelder zu bezahlen, sehe ich zu, zum Leidwesen einiger Verkehrsteilnehmer, die geltenden Regeln einzuhalten.
    Aber wenn ich sehe, wie Uber, Bolt, Taxi und die Mietwagenfahrer, neben dunkel bekleideten Radfahrer(innen) unterwegs sind...

  45. 14.

    Was will sie uns sagen? Zitat : Allgemein fällt mir auf das in Berlin sehr sehr viele Radfahrer sich nochg an Verkehrsregeln halten. Das finde ich kickt git wenn 8ch selbst mot dem Rad unterwegs bin. Es hat den Anschein als hätten Radfahrer nicht die Pflicht soch an Verkehrsverein zu halten.

  46. 13.
    Antwort auf [Günther ] vom 13.11.2023 um 20:45

    Aber nur wenn sie zugleich auch einen selbst filmt. Ist doch logisch.

  47. 12.

    Der letzt Absatz war der schönste!

  48. 11.

    Die dummen Ausreden über die Gründe von …
    werden wir ja hier gleich zu lesen bekommen.
    Schuld sind selbstverständlich immer die anderen :-)))

  49. 10.

    Wenn Sie so fahren wie Sie schreiben sollten Sie lieber laufen!

  50. 9.

    Das ist ja mal Quatsch, bei mir in Charlottenburg fallen mir häufig mittelalte Herren mit dicken Autos auf die meinen Regeln gelten nur für andere. Da wird auch gerne mal dem Ordnungshüter Mitarbeitern gedroht mit: "Sie wissen wohl nicht wer vor Ihnen steht" oder" ich bin Anwalt, ich verklagen Sie"

  51. 8.

    Alle 15 Jahre zum Sehtest? Liebe Verkehrsteilnehmer (egal wie Alt) ... einmal im Jahr mit 'ner Tass' Kaff' beim Optiker die Tafel runterbeten und farbige Suchbilder ansehen tut echt nicht weh - mal so - aus eigener Erfahrung. Dient auch der eigenen Sicherheit - falls einem die der Anderen wieder mal wurscht ist. Bei der "Null-Promille-Grenze für alle Kraftfahrer" wünschte ich eine Ausweitung auf alle Fahrzeugführer - auch Radfahrer, E-Scooter etc.

  52. 7.

    Kann ich mit der Aggressivität so nicht vom Dorf und den täglichen Überlandfahrten durch Brandenburg bestätigen. Aggressiveres Verhalten bei der Fahrt sehe ich - wenn es denn mal so auftritt - hauptsächlich von Berliner Kennzeichen bzw. berlinnahen Kennzeichen (z.Bsp. SRB) und manchmal auch von polnischen Kennzeichen (dort dafür auch manchmal von LKW, welche die Landstraße mit der Autobahn verwechseln, insbesondere am Freitag).
    War die repräsentative Umfrage vielleicht hauptsächlich in Städten oder bei Autobahnvielnutzern?

  53. 6.

    Hät ich mir auch nicht gedacht, is aber so. Keine Frau fährt noch viel Auto. Ich bin das Jahr über auf ganze 1800 KM gekommen, also sehr wenig. Im Sommer Rad. Im Winter BVG. Buch oder Musik dabei. Entspannt. Auf Bedrohung, Beleidigung, Nötigung hatte ich keine Bock mehr. Rad fahre ich maximal defensiv. An roten Ampeln bleibe ich stehen. Komme gut klar damit.

  54. 5.

    Das Thema führt ein wenig am Ziel vorbei.
    Die agressivsten Verkehrsteilnehmer in Berlin sind eindeutig die Radfahrer. Es gibt kaum einen Radfahrer, der sich an Verkehrsregeln hält. Ich erlebe täglich Radfahrer, die vehement gegen Verkehrsregeln verstoßen.

  55. 4.

    Wollten Sie nicht eigentlich schreiben: "Wenn ich mit meinem AMG durch Neukölnn gefahren bin"...?

  56. 3.

    Wenn ich durch Neukölln gefahren bin, merke ich die Aggression auch bei mir sehr stark. Ich halte und parke danach auch überall, was ich normalerweise nicht mache. Das legt sich aber dann ausserhalb schnell wieder, weil mir dann einfällt, hier werde ich ja bestraft.

  57. 2.

    gerade gestern auf der A 24 erlebt , Dunkelheit und Regen, dichtes Auffahren trotz schlechter Sicht und richtig, einige Km weiter Stau aufgrund Karambolage, mehere Fahrzeuge waren betroffen...

  58. 1.

    Ich fahre täglich beruflich quer durch berlin. Privat fahre ich aich gerne mit dem Rad. Allgemein fällt mir auf das in Berlin sehr sehr viele Radfahrer sich nochg an Verkehrsregeln halten. Weit mehr als in Städten wie Münster. Das finde ich kickt git wenn 8ch selbst mot dem Rad unterwegs bin, weil es teilweise unberechenbar ist und auch als Autofahrer mittendrin der Stadt. Es hat den Anschein als hätten Radfahrer nicht die Pflicht soch an Verkehrsverein zu halten. Mehr Kontrollen dazu bitte! Das ist gefährlich f0r alle! Fußgänger, Radfahrer ubd auch Autofahrer.

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