Zweckentfremdungsverbot - Landesrechnungshof: Bezirke gehen unzureichend gegen illegale Ferienwohnungen vor

Do 28.11.24 | 10:33 Uhr
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Symbolbild: Eine mit Zahlencode gesicherte Schlüsselbox ist außen an der Eingangstür zu einem Mehrfamilienhaus angeschlossen. (Quelle: dpa/Stache)
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Video: rbb24 Abendschau | 28.11.2024 | Nachrichten | Bild: dpa/Stache

In seinem Jahresbericht zählt der Landesrechnungshof viele Mängel auf, die Berlin wohl eine Menge Geld kosten. So werde das Verbot von Ferienwohnungen nur mäßig überwacht - und Berlin gebe weiter mehr Geld aus, als es hat.

Das Verbot zur Zweckentfremdung von Wohnraum für Ferienwohnungen wird in Berlin nur unzureichend durchgesetzt. Das ist ein Punkt, den der Landesrechnungshof in seinem Jahresbericht 2024 kritisiert. Er wird am Donnerstag vorgestellt.

Die Bezirke gehen demnach nur unzureichend gegen illegale Ferienwohnungen vor. Laut dem Landesrechnungshof nutzten sie automatisierte Verfahren - um Daten etwa von Online-Plattformen zu Unterkünften auszuwerten - nicht systematisch oder gar nicht. Hinweisen aus der Bevölkerung auf unzulässige Ferienwohnungen werde zudem nicht konsequent nachgegangen.

Ordnungswidrigkeiten müssten aber systematisch verfolgt werden, auch mit Geldbußen, fordert der Landesrechnungshof. Vertieft geprüft hatte er zwei Bezirke, Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg.

Vorstände der Landesunternehmen besser als Senatoren bezahlt

Der Rechnungshof nimmt auch die großen Landesunternehmen in den Blick. Deren Vorstände seien besser bezahlt als Senatsmitglieder, lautet die Kritik, und auch im Vergleich untereinander seien ihre Vergütungen nicht plausibel. Der Rechnungshof fordert den Senat daher auf, die Höhe der Vorstandsbezahlungen zu regeln, dabei die Unternehmensgröße zu berücksichtigen und sich am öffentlichen Dienst zu orientieren.

Der Landesrechnungshof moniert zudem Bearbeitungsfehler der Finanzämter bei der Berechnung der neuen Grundsteuerwerte. In mehr als 40 Prozent der geprüften Fälle hätten sie nicht richtig ermittelt, sondern sie insgesamt rund 30 Millionen Euro zu niedrig angesetzt. Für einzelne Hausbesitzer könnten die Korrekturen zu Nachzahlungen führen.

Leistungsprämien ohne ausreichende Begründung

Zu hohe Personalausgaben bemängelt der Landesrechnungshof beim Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Es gebe ungerechtfertigte und überhöhte Zahlungen an Beschäftigte in Höhe von 1,4 Millionen Euro. So habe das Bezirksamt "ohne sachgerechte Prüfung Zulagen gewährt und Leistungsprämien ohne bzw. ohne ausreichende Begründung gezahlt."

Was den Berliner Landeshaushalt angeht, kritisiert der Rechnungshof erneut, Berlin gebe seit Jahren deutlich mehr Geld, aus als es einnehme. "Der Senat hat sehr spät umgesteuert", sagt Rechnungshofpräsidentin Karin Klingen. Die Haushaltskonsolidierung müsse "konsequent fortgesetzt werden." Am Dienstag hatte der Senat einen Entwurf für einen Nachtragshaushalt für das kommende Jahr verabschiedet. Er sieht Einsparungen in Höhe von drei Milliarden Euro vor.

mit Informationen von Kirsten Buchmann

Sendung: rbb24 Inforadio, 28.11.24, 12:40 Uhr

19 Kommentare

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  1. 19.

    @Blubb (Nr. 11): Es geht gar nicht darum, wer genau wieviel Geld in den großen Steuertopf werfen musste, sondern darum, dass es für diejenigen, die es dann verprassen, "Fremdgeld" ist, das zumindest nicht veruntreut werden darf.

  2. 17.

    Von wegen, eigenes Umfeld färbt auf einem ab, und eigene Blare mal verlassen, das war Ihr Rat im #6.
    Die Blase "Berlin" mal verlassen, ..........

  3. 16.

    Ja, vielen Dank aber auch, lieber ÖD. Kleiner Tipp: dazu ist der ÖD auch da. Um dem Bürger zu dienen und nicht umgekehrt.

  4. 15.

    ich bin es fast schon leid, aber wenn die Bezirke, das Land sich um leerstehende Wohnungen in ihrem Bestand kümmern würden, den Sanierungsstau abarbeiten würden, würde der Effekt deutlich größer sein. Es ist so einfach mit dem Finger auf andere zu zeigen, anstelle selbst mal die Maurerkelle in die Hand zu nehmen, bildlich ausgedrückt.

  5. 14.

    Ich finde pauschales ÖD-Bashing sooo laaangweilig und nein, ich arbeite nicht da, der ÖD hat aber schon so einiges für mich gearbeitet. Die die dort arbeiten sind übrigens auch Steuerzahler…

  6. 13.

    Tut mit leid, auch nach dreimaligen Lesen kann ich den Sinn ihrer Wörter nicht erkennen...

  7. 12.

    Diesen Rat wäre für viele Berliner von nutzen, mal für ein paar Jahre wegzuziehen, am besten in den Westen..

  8. 11.

    Ich kanns nicht mehr hören/lesen, ,,ich als Steuerzahler''. Um Deine Ministeuer gehts nicht, es geht im die ganz oben, mit ihren Ministeuern und Tricks!

  9. 10.

    Ich finde pauschales Politikerbashing immer so öde.

    Haben sie mal im ÖD gearbeitet? "Das haben wir immer so gemacht" war das erste was ich gehört habe.

    Ich bin nicht lange geblieben. Ich will damit sagen wenn man die Frösche damit beauftragt den Sumpf auszutrocken, was soll dabei herauskommen?

  10. 9.

    Steuerrecht ... Bargeldgrenze... Nirgendwo woanders ist es dank FDP und cDU möglich eine Eigentumswohnung o.ä. für 350.000 € in bar zu bezahlen.

    Schwarzgeldwäsche, einfach gemacht.

  11. 8.

    Mit ihrem eigenen Geld würden die Verantwortlichen sicherlich sorgsamer umgehen. Das Geld der Steuerzahler kann man indes verprassen, denn persönliche Konsequenzen sind schließlich nicht zu befürchten. Es macht natürlich auch mehr Spaß (und bei anderen beliebter), den Gönner zu geben, als Wünsche abzulehnen. Und warum lästige Außenstände eintreiben, wenn die eigenen Bezüge so oder so weitersprudeln?

  12. 7.

    Tja nun, wenn die Kontroll- Dichte zu gering ist, sollten die Strafen dafür umso höher ausfallen. Abschrecken? Es 'gäbe" Möglichkeiten. Andere Länder machen es vor. Die deutschen Sonderwege machen es kriminellen immer leicht. Das Steuerrecht nicht mitgerechnet. ..

  13. 6.

    Das ist meistens so dass das Umfeld auf einen abfärbt und umgekehrt. Sie sollten eventuell mal ihre Instagram Blase verlassen und sich im realen Leben umsehen?

  14. 5.

    Das Problem gibts in großem Stil auch bei uns in Brandenburg!

  15. 3.

    "mäßig überwacht" wird in Berlin so Einiges.
    Unangeleinte Hunde, zu zweit fahrende Miet-Scooter-Fahrer, Radelnde auf dem Bürgersteig, entgegen der Fahrtrichtung, über Fussgänger- und Schutzwege, illigale Müllentsorgung, potentielle Drogendealer, ...
    Liegt aber eventuell auch daran, das falsch geparkte Autos sich nahezu nie wehren.

  16. 1.

    Das kann ich nur in meinen Umfeld bestätigen.

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