Polizei bestätigt - Israelfeindliche Al-Kuds-Demo in Berlin abgesagt

Mi 28.04.21 | 21:32 Uhr
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Teilnehmer der jährlichen anti-israelischen Al-Kuds-Demonstration stehen auf dem Kurfürstendamm. (Quelle: dpa/Annette Riedl)
Bild: dpa/Annette Riedl

Die israelfeindliche Al-Kuds-Demonstration von palästinensischen Gruppen in Berlin fällt auch in diesem Jahr aus. Die Anmeldung für den 8. Mai sei zurückgenommen worden, sagte Polizeisprecher Thilo Cablitz am Mittwoch.

Auch 2020 war die Demonstrations-Anmeldung wegen der Corona-Pandemie zurückgezogen worden. Am Al-Kuds-Tag, der am Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan liegt, ruft der Iran jedes Jahr zur Eroberung Jerusalems auf. Hintergrund ist die Besetzung Ost-Jerusalems durch Israel während des Sechstagekrieges 1967. Al-Kuds ist der arabische Name für Jerusalem.

Auch im Iran wurden alle Al-Kuds-Kundgebungen wegen der Pandemie abgesagt, nicht einmal Autokorsos finden statt.

Sendung: Inforadio, 28.04.2021, 21:30 Uhr

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15 Kommentare

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  1. 15.

    Genauso, wie ich es nicht für gut erachte, wenn Kritiker der Corona-Maßnahmen (für auch ich teilweise Verständnis habe) mit Reichsbürger und Nazis auf einer Demo rumturnen, habe ich ebenso kein Verständnis, wenn Kritiker der aktuellen Politik Israels mit Menschen an Veranstaltungen teilnehmen, die nebenher die Vernichtung des Staates Israel fordern.
    Aber Kritik an der aktuellen Politik des Staates Israel muss mit dem Hintergrund der illegalen Landnahme außerhalb der eigenen Staatsgrenzen unbedingt erlaubt sein.
    In beiden Fällen muss aber konsequent darauf geachtet werden, wen man sich mit in's Boot holt.

  2. 14.

    Das sehe ich ähnlich.
    Mittlerweile hat auch Human Rights Watch Israel korrekter Weise als Apartheidsstaat deklariert. Es scheint so zu sein als hätte man in Deutschland nur Meinungs- und Redefreiheit, wenn man die menschen- und völkerrechtlich seit Jahrzehnten prekäre Lage in Palästina und Israel ignoriert.

  3. 13.

    Es ist also "Ihr Land" und Sie möchten bestimmen, wer das Recht hat, sich hier aufzuhalten? Sehr interessant, was Sie Sich hier herausnehmen.
    Einerseits ist das eine unverschämte und extrem rassistische Idee Ihrerseits -- dass Menschen, die für palästinensische Rechte demonstrieren, nicht deutsch (oder deutsch genug?) sein können, bzw. dass Sie Sich herausnehmen, darüber urteilen zu wollen, welche Meinungen jemandem das Recht absprächen, sich in Deutschland aufzuhalten.
    Andererseits möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass Palästinenser genau das auch wollen -- ohne fremde Besatzung selbstbestimmt im eigenen Land zu leben. Sowohl die UN als auch Human Rights Watch haben extensiv dokumentiert, dass die israelische Besatzung rassistischer Natur ist u.a. Menschenrechte verletzt.

  4. 12.

    Einverstanden, es ist illegale Landeinnahme. Trotzdem darf nicht die Vernichtung des Volkes Israel gefordert werden, wie bei früheren Demos. Nicht alle Israelis unterstützen die völkerrechtswidrigen Aktionen der derzeitigen Regierung von Israel.

    So ist es. Danke.

  5. 11.

    Einverstanden, es ist illegale Landeinnahme. Trotzdem darf nicht die Vernichtung des Volkes Israel gefordert werden, wie bei früheren Demos. Nicht alle Israelis unterstützen die völkerrechtswidrigen Aktionen der derzeitigen Regierung von Israel.

  6. 10.

    Eine "Doppelmoral" kann ich nur bei denjenigen erkennen die ihren eigenen Rassismus damit tarnen wollen indem sie vorgeblich Antisemitismus verurteilen. In Wahrheit geht es denen eher darum ihren Rassismus zu legitimieren.

    Antisemitismus und Rassismus sind aber eineiige Zwillinge. "Und da kann man nur hoffen, daß diese Demonstranten irgendwann und zwar hoffentlich bald unser Land verlassen." Dumm nur wenn solche Rassisten ihre wahre Absicht nur einen Satz später kundtun.

    Das ist dann in der Tat "Doppelmoral"!

  7. 9.

    Wieso denn eine Demonstration verbieten, die ganz klar israelischen Unrecht nennt, im Übrigen auch so gesehen von der UN in einigen Resolutionen.
    Soll es jetzt etwa eine Demonstration sein, bei der man Israel für sein völkerrechtswidriges Verhalten hinsichtlich der Besetzung der Westbank und Ostjerusalems noch Beifall klatscht?

  8. 8.

    Realistisch bleiben. Der Zug für einen "Palästinenserstaat" ist abgefahren. Etliche arabische Staaten in der Golfregion haben selbst kein Interesse, dass so ein Staat gegründet wird und in der Westbank können sich die Araber seit Jahren nicht einigen, ob sie überhaupt wählen wollen. Wahlen dort haben sie seit 15 Jahren nicht zustande bekommen. Es ist verständlich, dass Israel sich nicht von so einem wackeligen Gebilde abhängig machten will. Die in den letzten Monaten abgeschlossenen Normalisierungsabkommen zwischen verschiedenen arabischen Ländern und Israel ließen die Frage nach einem palästinensischen Staat in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

  9. 6.

    Nein ist es nicht. Die israelische Regierung macht im Umgang mit den Palästinensern viele Fehler, z.b. Siedlungsbau in Palästinensergebieten. Es wird aber israelfeindlich, wenn die Vernichtung Israels gefordert wird.

  10. 5.

    Ja, das geht überhaupt nicht, dass gegen die Politik von Israel demonstriert wird. Schließlich leben die Palästinensern im Paradies, nur dass ihr Land gestohlen wird. Das hat mit dem Schicksal unter Hitlers (was man nie vergessen soll) nichts zu tun. Es geht um die israelische Politik von heute.

  11. 4.

    Ich kann Ihnen nur beipflichten.
    Diese vom RRG-Senat gelebte Doppelmoral, hier "Berlin trägt Kippa", da der Aufmarsch von Zionisten und Antisemiten.

  12. 3.

    Prinzipiell stimme ich Ihnen natürlich zu, wenn es um antisemitische Hetze geht. Es ist aber eben doch ein Unterschied, WER sich israelfeindlich äußert. Ich denke, dass Sie durchaus Mitgefühl für die indigene Bevölkerung Nordamerikas oder anderswo haben, die ihres Landes beraubt und aus ihren heiligen Stätten/Städten vertrieben wurden. Um nichts anderes handelt es sich aber im Fall der Palästinenser. Ich bin absolut für ein Existenzrecht Israels und möchte auf den Dirigenten Barenboim verweisen, der mit israelischer UND palästinensischer Staatsangehörigkeit für die Versöhnung und gegen die MASSIVE Benachteiligung der Palästinenser in ihrer eigenen Heimat eintritt.

  13. 2.

    Ist es automatisch israelfeindlich, wenn Menschen aus dieser Region für ihre Rechte demonstrieren?

  14. 1.

    Das ist überfällig, daß endlich mal die Al-Kuds-Demonstrationen in Berlin verboten werden und ich hoffe und wünsche auch, daß dies in Zukunft, wenn Corona vorbei ist, so gehandhabt wird. Was so in Berlin in dieser Richtung abgeht ist einfach unerträglich. Und da kann man nur hoffen, daß diese Demonstranten irgendwann und zwar hoffentlich bald unser Land verlassen. Ich reagiere total allergisch bei antisemitischen und israelfeindlichen Kundgebungen und Bekanntmachungen. Jeder sollte doch wissen, was im Dritten Reich mit der Bevölkerung passierte.

    Israelfeindliche Demonstrationen gehören in Deutschland grundsätzlich verboten.

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