Landeseigene Teststellen -
Das Freitesten von Kindern und Jugendlichen, die als Kontaktpersonen in Quarantäne müssen, ist auch per PCR-Test grundsätzlich kostenlos möglich. Das bestätigte die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit am Dienstag auf Nachfrage des rbb.
Demnach habe man sich bereits vor einigen Tagen mit der Kassenärztlichen Vereinigung auf ein Verfahren zur Abrechnung verständigt. Schülerinnen und Schüler sowie Kitakinder, die als Kontaktperson von Corona-Infizierten identifiziert worden sind, sollen durch ihre Schule oder Kita dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet werden.
Sie erhalten dann eine Bescheinigung, die bei einem der zwölf senatseigenen Testzentren vorgelegt werden kann, um nach frühestens fünf Tagen in Quarantäne einen kostenlosen Test zu erhalten. Ist der Test negativ, darf die Quarantäne beendet werden.
Bezirk Spandau gegen frühes Freitesten
Kostenlos per PCR-Testung freigetestet werden kann man aber nur in den senatseigenen Teststellen, von denen es pro Bezirk je eine gibt. Alle gewerblichen Teststellen sollen die Schülerinnen und Schüler sowie Kita-Kinder zum Freitesten an die senatseigenen Testzentren verweisen. Sollten Kinder in gewerblichen Teststellen freigetestet werden, raten die Gesundheitsämter den Eltern, die Kosten der Tests mit den jeweiligen Testzentren vorher abklären. Eine Kostenerstattung war im Nachhinein bislang kaum möglich.
Das Freitesten von Kindern und Jugendlichen hatte zuletzt für Meinungsverschiedenheiten zwischen Senat und Bezirken gesorgt. Die Amtsärztin von Spandau, Gudrun Widders, hatte Eltern empfohlen, Kinder, die als Kontaktpersonen identifiziert wurden, nicht frühzeitig aus der Quarantäne freizutesten, sondern die gesamten zehn Tage zu Hause zu behalten.
Es habe mehrfach Fälle gegeben, bei denen die Kinder trotz negativer Testergebnisse letztlich doch infiziert waren. Das Vorgehen Spandaus sei nicht abgesprochen gewesen, kritisierte Gesundheitsstaatssekretär Martin Matz am Dienstag. Eine solche Regelung müsse, wenn überhaupt, dann berlinweit eingeführt werden.
Sendung: Inforadio, 23.11.2021, 16:10 Uhr