Nach Niederlage auf Schalke - Hertha BSC entlässt Trainer Sandro Schwarz - Pal Dardai übernimmt

So 16.04.23 | 15:16 Uhr
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Der neue Hertha-Trainer Pal Dardai und der scheidende Trainer Sandro Schwarz (imago images/Sven Simon)
Audio: rbb24 Inforadio | 16.04.2023 | Nachrichten | Bild: imago images/Sven Simon

Hertha BSC hat auf die andauernde sportliche Talfahrt reagiert und Trainer Sandro Schwarz von seinen Aufgaben entbunden. Für die letzten sechs Spiele übernimmt nun Pal Dardai den Trainerposten - ein alter Bekannter des Fußball-Bundesligisten.

Sandro Schwarz ist nicht mehr Trainer von Fußball-Bundesligist Hertha BSC. Das gab der Klub am Sonntagnachmittag bekannt. Nach der enttäuschenden Niederlage am Freitagabend gegen Tabellenschlusslicht Schalke 04 und dem daraus resultierenden Abrutschen auf Tabellenplatz 18 wurde der 44-Jährige demnach von seinen Aufgaben als Coach entbunden.

Wie der Hauptstadtklub mitteilte, ist mit Pal Dardai bereits ein Nachfolger gefunden. Für den Ungarn ist es schon das dritte Engagement als Hertha-Trainer. Die Vereinbarung gilt bis zum Ende der Saison.

Schwache Bilanz unter Schwarz

Sandro Schwarz wurde noch von dem Ende Januar entlassenen Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic verpflichtet und hatte am 1. Juli 2022 sein Traineramt in Berlin angetreten. Er besaß noch einen gültigen Vertrag bis zum Sommer 2024. In 28 Bundesligaspielen gelangen dem Coach mit der Hertha nur fünf Siege bei sieben Unentschieden und 16 Niederlagen. Zuletzt blieb die Mannschaft sechsmal in Folge ohne Sieg.

Der Mannschaft fehlte es unter Schwarz an Konstanz, zu selten konnten auch gute Leistungen in positive Ergebnisse umgemünzt werden. Die beste Saison-Platzierung unter Sandro Schwarz war der 13. Platz. Den negativen Höhepunkt stellte die 2:5-Pleite am Freitagabend im Abstiegsduell auf Schalke dar, die Hertha BSC erstmals in dieser Saison auf den letzten Tabellenplatz der Bundesliga abrutschen ließ. Noch während die Mannschaft am Tag darauf beim Auslaufen war, verließ Schwarz nach Gesprächen mit der Hertha-Führung mit gepacktem Koffer das Vereinsgelände.

"Ich war gerne Trainer von Hertha BSC und hätte mir natürlich wie alle, die es mit diesem Verein halten, gewünscht, dass unsere Arbeit mit mehr Punkten belohnt worden wäre. Aber ich kann mit Blick auf die Tabelle nachvollziehen, dass die Verantwortlichen sich für einen neuen Weg entschieden haben," wird der scheidende Trainer in der Mitteilung des Vereins zitiert.

Hertha setzt erneut auf Dardai

Bis zum Saisonende wird nun Klublegende Pal Dardai das Traineramt übernehmen. Der 47-Jährige war bereits zwischen Februar 2015 und Sommer 2019 sowie Januar 2021 und November 2021 Cheftrainer der Berliner und hatte den Klub vor dem Abstieg gerettet, bevor der ehemalige Geschäftsführer Fredi Bobic ihn freistellte.

Seitdem war Dardai zwar vereinslos, verlor aber nie den Kontakt zu Hertha. Nach dem Aus von Bobic sah man den Ungarn wieder häufiger auf der Tribüne im Olympiastadion sitzen. Außerdem steht sein Sohn Marton im Bundesligakader der Berliner. "Alle kennen meine Beziehung zu Hertha BSC, deshalb musste ich auch nicht lange überlegen, als der Anruf kam. Es sind noch sechs Spiele, eventuell auch noch zwei mehr, und ich werde mit dem Team alles daransetzen, dass dieser Verein in der Bundesliga bleibt. Das wird keine einfache Aufgabe, aber ich freue mich darauf", sagt Dardai in der Pressemitteilung.

Sechs Spieltage vor dem Saisonende steht Hertha derzeit mit 22 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Mit Werder Bremen (32 Punkte) am kommenden Samstag, aber vor allem mit dem VfB Stuttgart (24) und dem VfL Bochum (26) trifft Hertha im Olympiastadion allerdings noch auf direkte Konkurrenten im Abstiegskampf.

Sendung: rbb24 Inforadio, 16.04.2023, 13:15 Uhr

103 Kommentare

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  1. 103.

    Kommt es nicht aus Ihrer Blase?
    Fabulierten die Fans vom BCC777 - egal, ob der Herr Windhorst weg ist, hielt er doch mit seiner Kohle die Verein am Leben, der jetzt wohl, ohne Lizenz im der Regionalliga spielen würde - nicht am Anfang der Saison davon, jetzt endlich Deutscher Meister zu werden?
    Oder Pokalsieger? Sieht so aus, als würden Sie bei einem Wiederaufstieg nur wieder die Aufstiegsradkappe gewinnen, wenn sie nicht auch von da in die 3.Liga absteigen.
    Also, Thommi aus Köpenick, schön weiter die blau-weiße Fahne schwenken und nicht das Große und Ganze aus dem Blick verlieren. Mit dem Xten Auftritt von Dardai wird es schon gelingen.

  2. 102.

    "Schön auch die Aussage, der Trainermarkt sei leergefegt"
    NEIN schön, dass dieses NIRGENDS im Artikel zu finden ist - aber das ist nichts neues aus der Rankestrasse. ... Werfen Sie ihre BCC-Glaskugel weg. Der "Windige Horst" ist Geschichte und BCC ist beerdigt - deshalb würden wir uns freuen, wenn wir erfahren könnten, woher Sie wissen, dass die aktuelle Vereinsspitze davon träumt dieses Jahr doch noch Meister zu werden (von ihnen am Wochenende so kommentiert)
    Außerhalb ihrer BCC-Blase lesen / hören wir so etwas NICHT

  3. 101.

    Deshalb haben sie ihn auch immer wieder vom Hof gejagt?
    Schön auch die Aussage, der Trainermarkt sei leergefegt.
    Ist es nicht eher, dass kein Trainer seine Reputation aufs Spiel setzen will, wenn er den BCC777 trainiert? Da greift man lieber zu solchen zurück, denen das angebotene Geld wichtiger ist, als Charakter und Ansehn. Wahrscheinlich dann auch die billigere Variante.

  4. 100.

    Yess, ich freue mich schon auf die Ansetzung 1. FCM gegen Hertha BSC in MD. Da gibts ´ruff.

  5. 99.

    Wenn den Hertha-Bossen nichts weiter einfällt... dann erinnern sie sich an den immer wieder vom Hof gejagten Dárdai.
    Ob das kreativ ist und damit der Abstieg verhindert werden kann, wird der letzte Spieltag zeigen. Aber Analysten, die was von Fußball, Mathematik und Psychologie verstehen, wissen, dass bei Hertha die Gemengelage aus Unfähigkeit des Managements (Bobic), fehlendem Talent vieler Spieler und nicht unerheblich viele Zufällen (Latten- und Pfosten- "Treffer") den letzten Tabellenplatz mit verursacht haben. Schwarz war mit allen diesen Widrigkeiten zu stark konfrontiert und Dárdai damals auch.

    Viel Glück bei der einzigen nicht beinflussbaren Konstante: nämlich dass die Bälle nicht auf "Holz" treffen, sondern im Innennetz landen! Dann wird Dárdai in der nächsten Saison solange bleiben wie die Zufälle ihn schützen, wenn nicht mal endlich gute Spieler geholt werden.

  6. 98.

    Wenn den Hertha-Bossen nichts weiter einfällt... dann erinnert man sich an den immer wieder vom Hof gejagten Dárdai.

    Ob das kreativ ist, den Abstieg zu verhindern, wird man am letzten Spieltag wissen. Aber Analysten, die was von Fußball, Mathematik und Psychologie verstehen, wissen, dass bei Hertha die Gemengelage aus Unfähigkeit des Managements (Bobic), fehlendem Talent vieler Spieler und nicht unerheblich viele Zufällen (Latten- und Pfosten- "Treffer") den letzten Tabellenplatz mit verursacht haben. Schwarz war mit allen diesen Widrigkeiten zu stark konfrontiert und Dárdai damals auch.

    Viel Glück bei der einzigen nicht beinflussbaren Konstante: nämlich dass die Bälle nicht auf "Holz" treffen, sondern im Innennetz landen! Dann wird Dárdai in der nächsten Saison solange bleiben wie die Zufälle ihn schützen, wenn nicht mal endlich gute Spieler geholt werden.

  7. 97.

    Der Mann ist sicher aber auch für nix zu schade!
    Ein bisschen mehr Selbstachtung hätte ich ihm zugetraut.

  8. 96.

    Liebe Hertha Fans, seid nicht traurig, ein Jahr 2. Liga ist doch nicht so schlimm, danach geht es doch wieder gegen München, Dortmund und Freiburg in der 3. Liga. Hoffentlich da schon in einem neuen Stadion!!!

  9. 95.

    Mit Verlaub, Dardai ist ein Spitzentrainer,die sogenannten Spitzentrainer sind dies in der Wahrnehmung nur, weil sie auch das Spitzenpersonal haben.Die anderen wie z.B.Union,Freiburg,Köln,St.Pauli und auch Hamburger Trainer sind wie Dardai Top ausgebildet und sind in der Lage das optimale an Kampfgeist,mannschaftsdienlichem Verhalten,Taktik und angemessene Spielweise und Einstellung auf den jeweiligen Gegner den Profis abzufordern.Und sie machen ihnen klar dass nur absolute Kampfbereitschaft und jeder Meter Arbeit bedeutet

  10. 94.

    Hätte Herta treu und loyal an Dardai festgehalten, gäbe es längst jenen Teamspirit, das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Erfolge, die sich alle so wünschen. Hertha wäre das Union des Westens. Jetzt können die Vereinsmanager nur dankbar sein, dass Dardai sich das wieder antut. Aber so wie der Verein agiert, ist er in zwei Monaten wieder gefeuert, oder?

  11. 93.

    Dardei ist ,so traurig es auch ist, die "billigste" Lösung. Hast du kein Geld bekommt man auch keinen Spitzentrainer. Dardei mag wieder der Feuerwehrmann sein, ich denke aber das es dieses Mal nicht reichen wird. Wenn ich mir die anderen Abstiegskandidaten angesehen habe, muss man einfach feststellen das dort der Wille erstklassig zu bleiben einfach viel größer ist.
    Fazit: ab in die 2. Liga und kompletten Neuanfang! Mit allem was dazu gehört.

  12. 92.

    Hertha machen schlecht. Müssen nicht Trainer machen Dardai. Hertha müssen steigen ab.

  13. 90.

    Ah, wieder mal die typische Herthafan-Leier. Der Torwart ist schuld. Was Besseres fällt euch auch nicht ein, oder? Wie wäre es, wenn man sich mal um die Personalie hinter den Goalies kümmert: den TW-Trainer Menger? In Köln war man froh, als der endlich weg war, und bei der Hertha macht er genauso weiter: Torhüter grundsätzlich verschlechtern.

  14. 89.

    Wenn einer sein Leben lang eine Konstante war bei Hertha, dann ist es Pal Dardai.Seine Souveränität ,Selbstwert und Bewusstsein zieht er aus seiner Bodenständigkeit.Seinem Kampfgeist,Teamgeist,Können als Spieler und auch als sehr guter Trainer,Taktiker und Förderer junger Spieler.Wenn jemand in diesem Fussballgeschäft wie Dardai,mit klaren ,floskellosen Statements seine Arbeit und die seiner Mannschaft erklärt, hat das etwas wohltuend ehrliches und verständliches.Er macht den Spielern klar was er erwartet.Sich bedingungslos in den Dienst des Vereins.und der Mannschaft zu stellen.Die hat er bei Hertha zur Zeit und einen verlängerten Arm ,Boateng der mich an die Alten,gewitzten Haudegen der erfolgreichen italienischen Nationalmannschaft erinnert .Viel Glück,Dardai,Boteng und co und für die alte Dame von der früheren Plumpe.

  15. 88.

    Der Abstieg wird diesmal wahrscheinlich auch nicht mehr vermeidbar sein. Es ist aber nicht gesagt, dass es dann nicht noch dicker kommt, das ist ja auch alles schon dagewesen. Der nun wieder erstarkte FCK ist ein Beispiel dafür, wie lange es mitunter dauern kann.

  16. 87.

    Wie dumm muss man sein, um zu glaube, jetzt noch durch einen Trainerwechsel den Abstieg zu verhindern. Jetzt sollte auch der gesamte Vorstand zurücktrete.

  17. 86.

    Nix gegen Pal, aber es kann doch jetzt nicht IMMER Pal Dardai retten *seufz* Muss er jetzt alle 2 Jahre für ein Jahr auflaufen??? Ok - das Problem ist nicht der Trainer, sondern steht aufm Platz....

  18. 84.

    Der wird auch nichts besser machen. Absteigen, neu Aufstellen,geduldig sein und arbeiten, dann wird das wieder. Sonst sehe ich,sorry für den Platten Witz, Schwarz.

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