Entscheidung bei Alba und den Füchsen steht noch aus - Auch BR Volleys spielen ohne Zuschauer

Mi 11.03.20 | 14:49 Uhr
Die leere Max-Schmeling-Halle (Quelle: imago/Sebastian Wells)
Bild: imago/Sebastian Wells

Von der Entscheidung der Gesundheitsverwaltung, alle Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern in Berlin zu untersagen, sind alle großen Berliner Vereine betroffen. Während einige Geisterspiele austragen, steht bei anderen die Entscheidung noch immer aus.

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Hertha BSC und Union Berlin spielen am Wochenende vor leeren Rängen, für die Eisbären ist die Saison bereits vorzeitig beendet. Nun haben auch Alba Berlin und die BR Volleys auf die Entscheidung der Gesundheitsverwaltung reagiert, alle Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern in Berlin zu untersagen: Das Topspiel der Berliner am Sonntag gegen den VfB Friedrichshafen wird in der leeren Max-Schmeling-Halle stattfinden.

"Die Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung steht über allem, darum haben wir als BR Volleys uns nach intensiven Gesprächen zu diesem Schritt entschieden", erklärt Geschäftsführer Kaweh Niroomand. Für die Berliner besonders bitter: Für das Spitzenspiel wurden rund 6.000 Karten verkauft - Bestwert in dieser Saison. Die Kosten würden den Käufern selbstverständlich erstattet. Am Donnerstag will die Deutsche Volleyball-Liga gemeinsam mit den Vereinen über die restliche Saison beraten.

Baldi: "Langsam wird klar, welche Ausmaße das annimmt"

Auch Basketball-Bundesligist Alba Berlin folgt der Anordnung der Berliner Gesundheitsverwaltung und wird bis zum Ende der Osterferien die Heimspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen. "Die Behörden haben eine klare Entscheidung getroffen, der wir selbstverständlich nachkommen", sagte Alba-Geschäftsführer Marco Baldi am Mittwoch auf der Homepage des Vereins.

So wird Alba zumindest die Heimspiele in der Euroleague bis zum 19. April ohne Zuschauer austragen. "Wie es konkret in der Bundesliga weitergeht, werden wir morgen mit den anderen BBL-Clubs und der Liga besprechen", sagte Baldi. In Stuttgart trifft sich die Liga, um den weiteren Vorgang zwischen Spielen, Verschieben oder Abbruch der Saison zu beraten.

Bei den Füchsen steht eine Entscheidung dagegen noch aus. In der Handball-Bundesliga soll am Montag ein Treffen aller Vertreter stattfinden.

Während in der Fußball-Bundesliga am Wochenende ausschließlich Geisterspiele stattfinden, scheint das für die anderen Ligen aus wirtschaftlichen Gründen auf Dauer keine Option zu sein. "Für zahlreiche Vereine gerade außerhalb des Fußball haben Geisterspiele dramatische wirtschaftliche Konsequenzen bis hin zur Insolvenz", sagte Füchse-Präsident Frank Steffel.

Füchse-Präsident fordert unbürokratische Ausfallhilfe für Vereine

Der 54-Jährige, der für die CDU im Bundestag sitzt, forderte finanzielle Unterstützung für die Sportvereine von der Regierung. Er erwarte "eine schnelle und unbürokratische Erstattung der entgangenen Zuschauereinnahmen. Ansonsten steht uns ein Sterben von Leuchttürmen des Sports bevor", sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.

Steffel hält demnach eine schnelle und unbürokratische Hilfe "für absolut realistisch: Die Vereine können die entgangenen Zuschauereinnahmen aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs berechnen und diese sollten unter Abzug von Mehrwertsteuer und Vorverkaufsgebühren erstattet werden", sagte er. Gerade kleinere Vereine seien auf die Zuschauereinnahmen angewiesen, da sie im Gegensatz zum Fußball keine Fernsehgelder erhalten, aber auch Hallenmiete, Caterer oder weiteres Personal bezahlt werden muss. Zudem hätten die Vereine keine Versicherung und könnten ihre Spieler auch nicht in Kurzarbeit schicken.

"Außerdem werden viele Sponsoren ohne Zuschauer in vielen Sportarten nicht für Bandenwerbung oder ungenutzte VIP-Tickets zahlen wollen", meinte Steffel, "es wurde viel über das Virus und Geisterspiele gesprochen, aber bisher noch nicht über Wirtschaftshilfe für die betroffenen Vereine. Vielen Vereinen wird ansonsten demnächst die Liquidität ausgehen."

Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) hatte bereits am Dienstag entschieden, die Saison vor Beginn der Playoffs abzubrechen und keinen Meister zu küren.

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Sendung: rbb UM6, 11.03.2020, 18 Uhr

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