Vereinsleben - Nachwuchssorgen im Angermünder Kleingartenverein

Mo 11.10.21 | 12:22 Uhr
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Archivbild: Die 18-jährige FÖJ-lerin Charlotte Tavernie aus Eberswalde mit einer Tomate der Sorte "Lange dünne Bauerntomate", aufgenommen am 14.08.2008. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 11.10.2021 | Marie Stumpf | Bild: dpa/Patrick Pleul

Teils idyllisch gelegen im Herzen der Natur haben viele Kleingärten als Rückzugsort für sich entdeckt. So auch im Gartenverein "Erlenhain" in Angermünde, wo alle 89 Parzellen momentan belegt sind. Doch fehlt der Nachwuchs.

Die Gärten reihen sich im Gartenverein "Erlenhain" in Angermünde (Uckermark) aneinander. In der Mitte ein kleiner Rasenweg, der die einzelnen Parzellen und vor allem die Gemeinschaft miteinander verbindet. Vorstandsvorsitzender Thomas Wagner ist dort auf einem seiner regelmäßigen Rundgänge unterwegs, schaut hier und dort über die Hecke der insgesamt 89 Parzellen. "Wir halten Ausschau, ob die Hecken ordentlich geschnitten sind und ob sonst irgendetwas anderes auffällt", erklärte er.

Rahmengartenordnung regelt das Vereinsleben

Die Pächter der Parzellen müssen sich nämlich an die sogenannte Kleingartenverordnung halten. Dort ist beispielsweise geregelt, wie viel Obst und Gemüse angebaut werden muss oder welche Abstände für welche Pflanzen zu beachten sind. Auch Auflagen und Bestimmungen für die Gartenhäuschen sind darin aufgeführt. "Die Rahmengartenordnung versuchen wir im Großen und Ganzen auch einzuhalten", betonte Thomas Wagner. Und das kontrollieren er und seine Vorstandskollegen bei den regelmäßigen Rundgängen.

Doch nicht nur das gehört zu den Aufgaben des Vorsitzenden und des Vorstands. Sitzungen, Mitgliederversammlungen, Vereinsfeste und Arbeitseinsätze sind wie auch die finanziellen Fragen zu planen, zu organisieren und umzusetzen. "Und das will alles vorbereitet werden", berichtete Wagner. Doch das Problem: Es fehlt wie bei vielen Vereinen der Nachwuchs.

Jüngere Mieter kommen von außerhalb und seien nicht so engagiert

Der Gartenverein in Angermünde hat zurzeit einen stabilen Vorstand und kann seine Vereinsarbeit dadurch problemlos leisten. Auch sind alle 89 Parzellen momentan belegt. Doch langfristig sieht es mau aus. Die meisten im Vorstand sind bereits über 50 Jahre alt. Nachwuchs ist nicht in Sicht. Einerseits weil die wenigen jüngeren Kleingarten-Mieter entweder von außerhalb wie beispielsweise aus Berlin kommen und sich dadurch oftmals nur am Wochenende in ihrer Parzelle aufhalten. Und andererseits nicht so engagiert seien, wie der Vereinsvorsitzende berichtete. "Und ein paar Jahre Erfahrung muss man schon haben, wenn man für eine ganze Sparte Verantwortung übernehmen möchte", erklärte Thomas Wagner.

Viele hätten zudem die Gärten während der Corona-Zeit gemietet und würden eigentlich in den Parzellen lieber entspannen wollen, als sich um die Vereinsarbeit zu kümmern. Dazu kommt eine erhöhte Fluktuation. Früher gab es über Jahre hinweg immer die gleichen Mieter, die sich auch stark engagierten. Heute wechseln die Parzellen deutlich häufiger die Pächter.

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.10.2021, 14:00 Uhr

Mit Material von Marie Stumpf

1 Kommentar

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  1. 1.

    ..."wie halten ausschau ob die hecke richtig geschnitten sind"...das sollte wohl als erklärung reichen.wer tut sich sowas freiwillig an?im garten will man sich erholen und nicht darauf warten das der vorstand durch die hecken kricht.hab sowas schon live und in farbe miterlebt.an lächerlichkeit kaum zu überbieten!der deutsche kleingartenmichel lässt grüssen.vorschriften und regeln bestimmen das vereinsleben...neee danke!

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