Märkisch-Oderland - Bürgerinitiative will Bau von neun Windrädern in Altgaul verhindern

Mi 19.07.23 | 11:52 Uhr
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Symbolbild:Eine Windenergieanlage wirft einen Schatten auf ein Getreidefeld.(Quelle:picture alliance/spa/P.Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 19.07.2023 | O-Ton: Eberhard Axel Grote | Bild: picture alliance/spa/P.Pleul

Eine Bürgerinitiative will den Bau von Windrädern im Dorf Altgaul (Märkisch-Oderland) verhindern. Ein Investor will dort neun rund 270 Meter hohe Windkraftanlagen errichten. Die Bürgerinitiative "Gegenwind Altgaul" wolle die Wriezener Stadtverordneten und den Bürgermeister für die Schönheit der Natur in Altgaul sensibilisieren und am Mittwoch mit ihnen auf Exkursion gehen, wie Eberhard Axel Grote von der Bürgerinitiative dem rbb sagte.

Altgaul verbindet Naturschutzgebiete

Der ausgesuchte Ort für den Bau der Windräder sei zwar kein Naturschutzgebiet, so Grote. Doch er verbinde die Naturschutzgebiete Hutelandschaft Altranft-Sonnenburg und die Biesdorfer Kehlen. "Wir haben einen unglaublichen Feldlerchenbestand und genau in diesem Bereich sollen die Windräder sein. Wir wollen, dass die Landschaft, so wie sie ist, erhalten bleibt", sagte Grote.

Grote fordert, dass die Errichtung nicht einfach per Baugenehmigung erfolgen sollte. Vor zwei Jahren wurde der Regionalplan Oderland-Spree wegen Formfehlern gekippt. "In dem ursprünglichen, vom Gericht gekippten Plan war dieses Gebiet gar nicht vorgesehen. Das Gebiet ist alleine aus Initiative eines Investors ausgewählt worden", sagte Grote weiter. "Das, was gerade hier passiert, ist genau der Wildwuchs, der eigentlich verhindert werden sollte."

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.07.2023, 7:30 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Na dann mal los und für Windräder uffn Tempelhofer Feld kämpfen. Immer wieder lustig zu lesen, wie das Stadtvolk über das Landvolk bestimmen will. Aber macht mal , Helden des dicken B…….

  2. 8.

    Die betroffene Fläche ist zwar selber kein Naturschutzgebiet, verbindet aber zwei Naturschutzgebiete. Es ist zudem widersinnig, im Namen der Energiewende genau das zu zerstören, was ja eigentlich geschützt werden soll: Natur und Landschaft.

  3. 7.

    Und wie wollen Sie die Bevölkerung ohne Ackerbau ernähren? Zudem stellen extensive genutzte Äcker und Felder wertvolle Flächen für Artenschutz und Landschaftspflege dar. Windkraft- und Photovoltaikanlagen hingegen zerstören Natur und Landschaft und damit das primäre Schutzgut der Energiewende. Es stimmt auch schon lange nicht mehr, dass die Agrarlobby weitaus mächtiger als die Windkraftlobby ist. Die heutzutage wesentlich einflußreichere und kapitalkräftige Windkraftlobby kann dank grüner Anti-Naturschutzpolitik ihre Interessen ohne Rücksicht auf Naturschutzbelange durchsetzen. Insbesondere der Artenschutz ist durch § 45b BNatSchG nahezu vollständig aufgehoben, wenn er mit Belangen der Windkraftlobby kollidiert.

  4. 6.

    Im Oderbruch als UNESCO-Weltkulturerbe-Landschaft dürften eigentlich gar keine Windräder aufgestellt werden. Da alles flach ist, sind sie auch besonders weit sichtbar. Viele Kommunalpolitiker sehen leider nur das Geld in der Kasse. Aber dafür ist es ein Tourismuskiller.

  5. 5.

    Nicht mal Naturschutz Gebiet.?.....,
    empfehle Herrn Grote eine Wanderung in die 40 Grad Regionen Südeuropas.

  6. 4.

    Ich finde, das ist ein durchaus logischer und vernünftiger Ansatz; wer keine – zudem insgesamt sogar sehr umweltfreundliche – Stromerzeugung in seiner Nähe möchte, sollte dann konsequenterweise auch auf die Nutzung elektrischen Stroms verzichten. Ein Kohle- oder Atomkraftwerk vor der Tür zu haben, wäre den Herrschaften – nachvollziehbarerweise – ja wahrscheinlich auch nicht recht gewesen …

  7. 3.

    Dann gibt es auch kein Strom/Gas/Öl für die Bürgerinitiative. Aus die Maus.

  8. 2.

    Für den Naturschutz ließe sich so viel tun, wenn wir zum Beispiel Ackerflächen verringern würden, indem wir alle etwas weniger Fleisch essen und Nahrungsmittel für Menschen, anstatt auf einem Vielfachen der dafür benötigten Fläche Futter für Nutztiere anbauen würden. Also vielleicht erst mal bei der weitaus mächtigeren Agrarlobby als bei der „ach so bösen Windkraftlobby“ anfangen …

  9. 1.

    Naturschutzbelange spiele leider keine Rolle, wenn es um die Interessen der Windkraftlobby geht. Speziell was den Artenschutz angeht, wurde dieser ja durch § 45b BNatSchG für den Fall von Windkraftanlagen faktisch aufgehoben.

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