Tausende Kadaver in der Oder - Umweltminister Vogel: Eher Salzfrachten als Quecksilber für Fischtod verantwortlich

Fr 12.08.22 | 21:17 Uhr
  53
Tote Fische liegen am Ufer der Oder. (Quelle: rbb/R. Schwaß)
Video: rbb|24 | 13.08.2022 | Material: rbb24 Brandenburg aktuell | Bild: rbb/R. Schwaß

Nach dem massenhaften Fischsterben ist weiter unklar, was die Katastrophe ausgelöst hat. Nachdem zunächst Quecksilber im Fluss nachgewiesen wurde, stehen nun große Mengen an gelösten Salzen im Fokus. Frankfurt sprach derweil Verbote aus.

Der Brandenburger Umweltminister Axel Vogel (Grüne) hat große Mengen an gelösten Salzen als eine der Ursachen für die verendeten Fische in der Oder genannt. Neue Laborergebnisse vom Freitag hätten erhöhte Salzfrachten in dem Fluss aufgezeigt, erklärte er am Freitagabend in rbb24 Brandenburg Aktuell. Dies sei "absolut atypisch". Man könne daraus schließen, dass diese ursächlich für den Tod der vielen Fische seien. Diese Ergebnisse seien aber noch nicht abschließend, weitere Ergebnisse werden demnach erwartet.

Ob auch Quecksilberwerte erhöht sein könnten, wie es erste Untersuchungen gezeigt haben, werde weiter überprüft. Vogel betonte, dass Quecksilber als Fischgift langfristig wirke. Nach derzeitigem Erkenntnisstand sei Quecksilber aber nicht in solchen Mengen in die Oder eingebracht, dass es hätte Fischsterben auslösen können.

Vogel: keine Hinweise aus Polen

Offiziell habe der Umweltminister nach wie vor keine Informationen von polnischer Seite, dass Chemieabfall in den Fluss gekippt worden sei. Vogel stehe im Kontakt mit dem polnischen Umweltministerium und der Marschallin vom Lebuser Land. "Alle polnischen Behörden zeigen deutlich an, dass sie selber zu wenig wissen, dass sie auf Informationen von uns vertrauen", so der Grünen-Politiker.

Es gebe Hinweise darauf, dass bei Opole, in der Nähe von Wrocław im Süden Polens, Ende Juli Stoffe in die Oder gelangt seien. Allerdings könne keine Aussage darüber getroffen werden, welche Stoffe das genau seien. Außerdem gebe es keine Erkenntnisse darüber, inwieweit sich diese in den Fischen angereichert haben.

Frankfurt (Oder) verbietet Tätigkeiten am Wasser

Die Stadt Frankfurt (Oder) hat derweil mit sofortiger Wirkung unter anderem das Baden, Viehtränken und Angeln per Allgemeinverfügung auf unbestimmte Zeit verboten.

Demnach erreichte die Welle mit organischen Substanzen Frankfurt (Oder) am 8. August. Die Auswirkungen auf das Ökosystem ließen auf synthetische chemische Stoffe, sehr wahrscheinlich auch mit toxischer Wirkung für Wirbeltiere schließen, hieß es. Es sei davon auszugehen, dass der Kontakt mit Wasser aus diesem Gewässer für Mensch und Tier gefährlich ist.

Vogel: Folgen werden noch jahrelang spürbar sein

Die Folgen des Fischsterbens werden laut Vogel noch jahrelang zu spüren sein. "Für die Oder als ökologisch wertvolles Gewässer ist das ein Schlag, von dem sie sich mehrere Jahre vermutlich nicht mehr erholen wird", sagte er bei einem Besuch in Schwedt (Landkreis Uckermark). Die Fischbestände müssten erst langsam neu aufgebaut werden.

"Wenn auch das Zooplankton, also die kleinen Lebewesen in der Oder, geschädigt sind - und davon ist auszugehen -, dauert es einen langen Zeitraum, bis überhaupt das Futter für die Fische wieder in ausreichendem Ausmaß in der Oder zu finden ist."

Eine ernsthafte Gefährdung der Ostsee durch giftige Substanzen, die über den Fluss dorthin gelangen könnten, sieht Vogel dagegen nicht: "Ich würde erstmal davon ausgehen, dass, was immer sich auch in der Oder gerade befindet, so weit verdünnt wird, dass es in der Ostsee keinen Schaden mehr anrichten wird."

Karte zu dem Fischsterben in der Oder und der Warnung vor Wassernutzung.(Quelle:rbb)

Kombination mehrerer Ursachen möglich - Niedrigwasser problematisch

Noch am Freitag galt Quecksilber als mögliche Ursache. Vogel bestätigte am Mittag eine Quecksilberbelastung. "Aber wir können zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Aussage treffen, dass das Quecksilber auch ursächlich für den Tod der Fische verantwortlich ist", hieß es.

Möglich sei auch eine Kombination von mehreren Faktoren wie Hitze, geringe Wasserführung und Giftstoffen, sagte Vogel. "Es kann durchaus sein, dass es sich hierbei um Stoffe handelt, die lange schon in die Oder eingebracht wurden, aber normalerweise bei Mittelwasser überhaupt kein Problem darstellen." Aktuell gebe es aber historische Niedrigwasserstände an der Oder.

Solche geringen Wassermengen führten dazu, dass jeder Stoff im Wasser in einer höheren Konzentration vorliege, sagte Vogel. Von daher könne es durchaus sein, dass Stoffe, die normalerweise in der Dosierung nicht so gravierend seien, jetzt durch die erhöhte Dosis gefährlich würden. Es sei inzwischen geklärt, dass Fische auch in Deutschland sterben würden und nicht nur verendete Tiere aus Polen angeschwemmt worden seien, sagte der Umweltminister.

 

"Katastrophe" für den Nationalpark Unteres Odertal

Auch Naturschützer gehen von weitreichenden Folgen für den Nationalpark Unteres Odertal aus. "Die Auswirkungen sind einfach furchtbar", sagte der stellvertretende Nationalparkleiter Michael Tautenhahn am Freitagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. "Für den Nationalpark ist das schlichtweg eine Katastrophe." Die Vergiftungswelle sei komplett durch die Oder gegangen. Über die gesamte Strombreite habe man tote Fische treiben sehen. Betroffen seien etwa Zander, Welse, Gründlinge und Steinbeißer.

Seeadler und andere Vögel könnten Gift durch die toten Fische aufnehmen, sagte Tautenhahn im Gespräch mit dem rbb. "Sie fressen diese wahrscheinlich vergifteten Fische und werden möglicherweise auch daran sterben", so Tautenhahn. Der Nationalpark Unteres Odertal zählt zu den artenreichsten Lebensräumen in Deutschland.

Spurensuche nach der Ökokatastrophe in Bildern

Oderbruch wohl nicht gefährdet

Die Gewässer im Oderbruch sind nicht mit Giftstoffen belastet. Das sagte der Leiter der Umweltverwaltung im Kreis Märkisch-Oderland, Gregor Beyer, am Freitag in rbb24 Brandenburg Aktuell. Alle in Rede stehenden Schadstoffe ließen sich bei Wasserproben aus dem Oderbruch und den anschließenden Seen aktuell nicht nachweisen, erklärte Beyer. "Wir haben rechtzeitig am Dienstagabend begonnen, alle Schotten zum Grabensystem des Oderbruchs dicht zu machen", erklärte Beyer. Dadurch sei die Welle mit Giftstoffen nicht in das Oderbruch gelangt.

Vorsichtshalber bleibe es vorerst weiter verboten, Wasser aus dem Oderbruch zu entnehmen, um damit Gärten und Felder zu bewässern oder Tiere zu tränken, so Beyer weiter. Am Montag werde beraten, ob dieses Verbot aufgehoben werden kann.

Ergebnisse aus Polen frühestens am Sonntag

Nach Angaben der polnischen Umweltschutzbehörde wurde das Fischsterben wahrscheinlich von einer Wasserverschmutzung durch die Industrie ausgelöst. Polen wird die Untersuchungsergebnisse von massenweise verendeten Fischen aus der Oder aber frühestens am Sonntag vorlegen können. Bislang habe das Staatliche Forschungsinstitut in Pulawy noch keine Fische erhalten, sagte der Leiter Krzysztof Niemczuk am Freitag der Nachrichtenagentur PAP.

Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki von der nationalkonservativen Partei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS) unterstützt die These der dortigen Umweltschutzbehörde. Das Fischsterben in der Oder sei offenbar durch die Einleitung von Chemieabfällen ausgelöst worden, teilte er am Freitagnachmittag mit. "Es ist wahrscheinlich, dass eine riesige Menge an chemischen Abfällen in den Fluss gekippt wurde, und das in voller Kenntnis der Risiken und Folgen", sagte Morawiecki. Morawiecki betonte, alle zuständigen Behörden seien in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden. Von möglichen Beweisen wurde bisher nichts bekannt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 12.08.2022, 14 Uhr

53 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 53.

    Nun, dass tagelang herumdoktern und der Suche nach den Verursachern dieser Umweltkatastrophe, muss doch endlich Reiter und Roß genannt werden können: der Russe war's!

  2. 52.

    1. Man wurde die letzten Tage irgendwie den Eindruck nicht los, dass die deutschen Behörden die Dramatik der Situation unterschätzten. Normalerweise müsste es doch in der Region von Leuten von LUA und THW nur so wimmeln, auch die BW hätte zumindest Präsenz zeigen können.
    2. Dass der MP offenbar noch nicht Stellung genommen hat und dass es offenbar keinen Krisenstab in Potsdam gibt, wäre wenn es so ist ein Skandal für sich.
    3. @Medien: Es ist nicht nur ein Fischsterben, es ist eine tiefgreifende menschenverursachte Umweltkatastrophe welche das fragile Ökosystem der Oder auf Jahre zumindest schädigt.

  3. 51.

    Keine Ahnung wie ihr Weltbild ist, aber sind sie der Meinung, dass sich Menschen ohne Regeln und harten Sanktionierungen bei Verstößen z.B. ökologisch verhalten?
    Wenn nicht war das Ereignis vorhersehbar.

  4. 50.

    So ein Blödsinn! Wenn da aus Gründen von Aufwandsminimierung und Kosteneinsparung illegal giftige Chemieabfälle eingeleitet werden, ist das kein "vorhersehbares Ereignis"! Und was nicht vorhersehbar ist, kann auch nicht ignoriert werden. In diesem Fall ist nicht die Politik Schuld, sondern polnisch und/oder deutsche Wirtschaftsunternehmen.
    Von den Neoliberalen wird doch ständig gefordert: Keine staatliche Kontrolle der Privatwirtschaft! Das kommt dann halt dabei raus. Übliches Handlungsschema im Kapitalismus: Gewinne privatisieren, jedoch Kosten - hier der finanzielle Aufwand für die Beseitigung der Schäden - sozialisieren!

  5. 49.

    Wissen Sie wie und wo sich Quecksilber anreichert in der Nahrungskette? Verrotten die toten Fische im Wasser wird das Quecksilber durch Microorganismen im Schlamm angereichert und gelangt von dort über Jahre in die Nahrungskette der Fische. Auch scheinen Sie nicht zu wissen welche gesundheitliche Schäden Quecksilber bei Mensch und Tier verursacht!

  6. 48.

    Noch was:

    Wie kontaminiert ist das in Brandenburg ankommende Flusswasser derzeit, kann man davon ausgehen dass das ein kurzzeitiger Vorfall bei Olawa war und die Giftwolke mittlerweile oberhalb von Schwedt angekommen ist, oder fließt die Giftbrühe in PL möglicherweise immer noch in den Fluss?

    Nach 5 Tagen sollten solche Fragen vom Hause Vogel eigentlich beantwortet werden können. Und eigentlich auch vom Lemke BMU.

  7. 47.

    Zusatzfrage: Warum genau gab es die Welle, welche am 1.8. in Ratzdorf ankam?
    https://www.pegelstaende.de/webservices/zeitreihe/visualisierung?ansicht=einzeln&pegelnummer=603140&parameter=WASSERSTAND%20ROHDATEN

  8. 46.

    Eine Menge offener Fragen. Auch dass MP Woidke abtaucht ist merkwürdig. Bei der Diskussion um die Schiffbarmachung der Oder hat die deutsche Seite auch nicht mit offenen Karten gespielt. Regierungsamtliche der Ampel hatten in ihren Aktivitäten gegen Polen sich da auch bedeckt gehalten und kommunal/lokal wurde auf grün-deutscher Seite viel geschimpft.

  9. 45.

    Na, ja. Das Bundesumweltamt monitort Elbe, Rhein, ich glaube Donau aber nicht die Oder.
    Man kennt ja die anliegende Industrie und weiß was die herstellen und verarbeiten. Fließrichtung und Geschwindigkeit ist beispielsweise auch keine unbekannte Größe.
    Man kennt auch den Schiffahrtsverkehr. Und man weiß welche Chemikalien bevorzugt illegal entsorgt werden.
    Aus alledem lassen sich als eine ergänzende Maßnahme gezielte Beobachtungsverfahren ableiten.
    Das Bundesumweltamt untersucht zudem auch die Fische, dazu müssen Fische nicht reden können, denn die könnten ihnen auch nicht mehr verraten.

    Für mich ist das wieder ein vorhersehbares Ereignis, welches von der Politik einfach ignoriert wurde. Stattdessen geht der übliche Eiertanz los.

  10. 44.

    Es hieß, der Vorfall wäre um den 28.07.2022 stromabwärts von Wroclaw, bei Opole oder Olawa passiert. Dann hätten doch aber ca. 31.07./01.08. in Wroclaw häßliche Bilder entstanden sein müssen von den toten Fischen, zumal die Giftkonzentration dort in Schlesien ja auch viel höher sein müsste.
    - Warum kamen ab 01.08. keine Informationen über ein Fischsterben sei es aus Wroclaw, bei Zielona Gora oder Krosno nach an die Öffentlichkeit und nach D, sei es von Fachleuten, Touristen oder Einwohnern?
    - Wo sind die modernen (EU) Monitoring-/Frühwarnsysteme für solche Katastrophen?
    - Wo sind die modernen Technologien, um solche Katastrophen einzudämmen?
    - Wie, in welchem Abstand und wo werden die Proben genommen, warum dauert eine Auswertung 48h?
    - Es heißt von polnischer Seite nicht, dass gar nichts informiert wurde - Was wussten die deutschen Behörden, und ab wann?
    Und: Wo ist eigentlich MP Woidke, wann macht er das zur Chefsache und steht mit Lemke in Warschau auf der Matte?

  11. 43.

    Ich sterbe gerade mit der Oder, ein Verbrechen größten Ausmaßes erleben wir gerade. Ich beangele die Oder seit Jahren und musste jetzt mit ansehen, wie der Tod alles Leben nimmt. Die Menschheit schafft sich ab, so viel Dummheit und kriminelle Energie, Versagen, machen mich wütend. Ich habe mich von der Oder verabschiedet, von all dem Leid. Das Sterben geht weiter!

  12. 42.

    Der aktuelle Kenntnisstand ist widersprüchlich. "Aber wir können zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Aussage treffen, dass das Quecksilber auch ursächlich für den Tod der Fische verantwortlich ist" sagt der Herr Vogel. Daher bitte im Moment keine Spekulation. Hysterie ist ein schlechter Ratgeber.

  13. 41.

    Dass man die Umweltverbrecher noch nicht ermitteln konnte, leuchtet mir durchaus ein.
    Allerdings war es schon wieder extrem ermüdend, dass bei sämtlichen Stellungnahmen schon wieder krampfhaft auf den niedrigen Wasserstand der Oder hingewiesen wurde.
    Der ist zwar auch nicht schön, aber deswegen sterben nicht innerhalb weniger Tage alle Fische in der Oder.
    Dann wäre dieses Fischsterben ja vorher angekündigt worden.
    Viele Flachgewässer haben auch niedrigere Pegel, und da schwimmen keine toten Fische rum.
    Ober offenbar muss diese Umweltkatastrophe gleich in den Klimawandel mit eingebaut werden.

  14. 40.

    Fast man die obigen Aussagen zusammen, so kann mittlerweile davon ausgehen, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit hier eine Umweltkatastrophe von mindestens dem gleichen Ausmaß wie bei Sandoz vorliegt.
    Vielleicht könnten die Behörden die Salamitaktik unterlassen und nicht nur Bruchstücke preisgeben. Das Ökosystem Oder dürfte auf Jahrzehnte geschädigt sein u.a. durch das Quecksilber. Die toten Fische müssten schnellsten geboren und als Sondermüll entsorgt werden.

  15. 39.

    Für mich sollte Greenpeace u. /o. BUND tätig werden. Wie wäre es mit unabhängigen unangemeldeten Probenentnahmen u. -auswertung, zwecks Eingrenzung auf der gesamten Oder von der Quelle bis ins Oderhaff bzw. zur Ostsee? Es gibt Literatur über toxische Stoffe u. deren Wirkung. So spricht für mich derzeit viel für blindes Herumstochern im trüben Oderwasser. Da muss scheinbar noch lange eine Flutwelle Wasser die Oder herunterfließen, ehe die Politik b. d. Aufarbeitung belastbare Ergebnisse liefert.

  16. 38.

    Das ist leider üblich bei "grüner" Führung, da die Verantwortlichen oft keine eigene Sachkampezenz besitzen. Sie haben völlig recht, die Bevölkerung muss umfassend informiert werden. Da die Polen ohnehin machen was sie wollen, wird eine Aufarbeitung sehr schwierig werden. Öffentlich wirksam wurden gleich einige Beamte gefeiert, damit ist in PL erst einmal Ruhe.

  17. 37.

    Da die Grüne nach nunmehr drei(!) Tagen noch nicht geklärt sind, kann ich davon ausgehen, dass es sich um die Vorboten des Klimawandel handeln muss? Oder durch die Erderwärmung, die Temperaturen über 30°C oder der fehlende Regen Schuld sind, gar der brutale Krieg der Russen gegen die Ukraine?
    Mich wundert, dass Minister Vogel da noch nichts gefunden hat.

  18. 36.

    Alle Verbindungen zur Oder wurden schon vor Tagen geschlossen! Da haben alle Beteiligten gut und schnell reagiert. Bisher konnte somit eine Ausbreitung auf auf andere Flüsse oder Gewässer vermieden werden. Es werden stetig Proben aus allen dieser Gewässern und Flüsse entnommen. Das Problem weshalb dies so lange dauert besteht darin das man nicht weiß wonach man suchen muss. Es gibt Standards wie Quecksilber etc. die bei solchen Test immer Untersucht werden, außerhalb dieser Parameter wird es aber schwer und langwierig.

    Hauptproblem ist also nicht zu wissen was den Fluss verunreinigt hat. Die Fische sind der schnellste Indikator das etwas nicht stimmt. Was können diese Ihnen nun auch nicht mehr sagen :(

  19. 35.

    "Ich hoffe, dass die die Oder noch für Löschwasser-Entnahme erhalten darf?" Na klar, dann wird die giftige Brühe schön verteilt und welche Reaktionen durch Hitze mit dem Wasser entstehen....... können ja viell. die Oberschlauen hier erklären

  20. 34.

    Es ist ein Skandal und es wird viel zu wenig informiert.
    Was ist mit dem Oder Spree Kanal und mit der alten Spree?
    Was wird getan um die Ursachen zu finden?
    Warum gibt es keine Karten der betroffenen Gewässer bzw der Gewässer die es noch betreffen wird.
    Welche Konzentration wovon werden wo gemessen?
    Wie ist das Monitoring aller betroffenen Gewässer?
    Wieviel Mitarbeiter des Landesumweltamtes sind vor Ort und prüfen?
    So ein Umweltskandal und so eine schlechte Informationslage.

  21. 33.

    Vogel ist von der Sorte der Grünen, die über alles Bescheid wissen. In der Wirtschaft hat der Diplom-Wirt nie gearbeitet, er ist ein Berufspolitiker. Seinen neuen Fachschwerpunkt von "Salzfrachten" und "Quecksilber" muss er sich erst kürzlich angeeignet haben.

  22. 32.

    Die Cree-Indianer hätten eine plausible Er­klä­rung:
    „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letz­te Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.“

  23. 31.

    Herr Vogel,
    bitte bei den Cree- Indianern nachlesen.
    Danke!

  24. 30.

    @Jammas: Sie haben recht und Ihre Aufregung ist begründet.

    Der polnische Vize-Minister für Umwelt Jacek Ozdoba sagte heute:
    Wir bestätigen nicht, dass die in Polen entnommenen Wasserproben Quecksilber enthalten.
    Wir geben zu, dass der Informationsaustausch zwischen der deutschen und polnischen Seite nicht richtig funktionierte.
    (Auf gut Deutsch: er sagte aber nicht, dass Polen nicht rechtzeitig bzw. gar nicht die deutsche Seite informiert hat.)
    Bezüglich der gestrigen und heutigen Berichterstattung über Quecksilber durch die deutschen Medien- hauptsächlich rbb24, die nach Polen gelangte und für Angst und Ärger sorgte, wies er hin: "Informationen, die in den Medien dargestellt werden, wurden oft nicht ordentlich verifiziert."

    Soooo... Vielleicht würde es Sinn machen, dass die EU hier einschreitet und irgendwelche Fördermittel streicht. Sonst lernt die polnische Regierung gar nichts daraus, freut sich über die naiven Beamten in Brüssel und schimpft weiter über Deutschland.

  25. 29.

    Hörn Sie, lieber Jürgen, gefälligst auf, mir das Verbreiten von Lügen zu unterstellen!
    Nochmal zu Mitschreiben: "... Aktuell gebe es aber historische Niedrigwasserstände an der Oder. Solche geringen Wassermengen führten dazu, dass jeder Stoff im Wasser in einer höheren Konzentration vorliege, sagte Vogel. ..."
    Und jetzt denken Sie mit! Wenn die Hypothese stimmt und es in folgenden Jahren Juli bis Oktober 1992, Juni bis Oktober 2003, August bis November 2004, Juli/August 2006, Juli bis November 2015 und seit Juli 2018, also auch 2019, 2020 und 2021 Niedrigwasserstände mit hochsommerlichen Temperaturen und Trockenheit gab, müssten schon lange im Wasser befindliche Giftstoffe bereits früher zum Fischsterben geführt haben. Wenn nicht (meine Frage, ob sich jemand erinnert), stimmt die Theorie nicht! Ganz einfach.

  26. 28.

    Ich habe nicht behauptet, dass der Herr Vogel vertuschen w i l l , sondern mitgeteilt, wie es bei mir ankommt.
    Außerdem ist noch lange nicht gesagt, dass sich ein studierter Wirtschaftswissenschaftler mit Hydrochemie und Hydrophysik auskennt, nur weil er von den Grünen kommt.
    Und wenn er trotzdem behauptet, es könnten Stoffe sein, die schon lange im Wasser sind, nur jetzt erst bei Hitze und Niedrigwasser giftig wirken, obwohl schon bekannt war, dass polnische Behörden bereits am 28. Juli von der Einleitung eines Lösungsmittels wussten, sieht das sehr wohl nach Ausreden aus!
    Und bei dieser Art der Kommunikation würde ich nicht Unlauterkeit unterstellen, sondern Profilierungssucht oder Wichtigtuerei. Als Minister muss er nicht alles wissen - dafür gibt es Fachleute - aber er darf nicht so tun, als ob!

  27. 27.

    Was ist denn das für eine dämliche Ausrede aus Polen dass das staatliche Forschungsinstitut noch keine Fischkadaver zur Untersuchung erhalten hat. Ernsthafte Bemühungen zur Aufklärung sehen anders aus

  28. 26.

    Leider nicht die Fischpopulation. So ist zB die gesamte Aalpopulation im Oberrhein ausgestorben. Sie musste mit neuen Besatzmassnahmen von Glassaalen über mehrere Jahre erst wieder aufgebaut werden. Am besten Besen Sie sich einmal über die Lebensweise der verschiedenen Fischarten. In der Oder trifft es den Stör, wo jahrelange Arbeit zerstört wurde!

  29. 25.

    Hat vielleicht deshalb Polen diese Wasserwelle die Oder hinabgeschickt? Es wird zwar bei rbb auch über die meßbare Welle im Waserstand geschrieben aber nirgendwo finde ich hier eine Ursache für diese Welle.

  30. 24.

    Vielen Dank für den Link zu Wikipedia!

    Eine Legende unter der Karte wäre noch praktischer gewesen... ;-)

  31. 23.

    Das mit dem "alles unternimmt" ist so 'ne Sache... Bisher hat die polnische Regierung alles getan um das Thema unter den Teppich zu kehren und das trotz vieler Warnhinweise der Bevölkerung in den letzten Wochen. Noch am gestrigen Donnerstag sagte ein Minister aus der polnischen Regierung, dass er bereit ist in der Oder zu baden.

  32. 22.

    @ Liebe Erika, keiner hat gesagt, das es auch in den von Ihnen genannten Jahren zu Verunreinigungen kam. Es wurde nur gesagt, das die aktuellen Verunreinigungen wegen des niedrigen Wasserstandes stärker spürbar sind als wenn der Wasserstand normal wäre. Hören Sie bitte auf, durch falsches wiedergeben von gesagten Lügen zu verbreiten.

  33. 20.

    @Bentheim & Erika. Der eine sagt, der Herr Vogel macht Panik. Die andere sagt der Herr Vogel will vertuschen. Beide unterstellen ihm, unlauter zu sein. Danke Herrschaften. Aber so leicht müssen Sie es den intelligenten Menschen nicht machen.

  34. 19.

    Ob jahrelange Nutzungsverbote erforderlich sein werden, ist im Augenblick Spekulation. Zur Vervollständigung der gerade gezeigten RBB Sondersendung hätte man vielleicht dort erwähnen können, dass die polnische Regierung von einer vorsätzlichen kriminellen Tat ausgeht, weil offensichtlich Chemieabfälle in der Oder entsorgt worden seien und die polnische Regierung alles unternimmt, der Täter habhaft zu werden und sie entsprechend zu bestrafen.

  35. 18.

    Ich hoffe, dass die die Oder noch für Löschwasser-Entnahme erhalten darf?

  36. 17.

    "Ist wie mit Zucker in Wasser, 100 gr Zucker auf einen Liter macht eine sehr süße Flüssigkeit, die selbe Menge Zucker auf 10 l ist weniger süß, obwohl die selbe Menge Zucker drin ist."
    Danke für die Info!
    Und morgen Üben wir das kleine a,b, c....

  37. 16.

    Berichte über tonnenweise Fischkadaver, verseuchtes Gewässer und womöglich jahrelange Nutzungsverbote sind „Panik-Agitation“? Nur weil Ihnen die Energiepolitik einer Partei nicht gefällt, sollte man in diesem Fall sachlich bleiben. Es steht einfach zu viel auf dem Spiel! Für Mensch und Natur!

  38. 15.

    Ja, Alfred, da haben auch Sie prinzipiell recht, wenn sich der Liter Wasser in einem Gefäß befindet und nicht weg kann. Aber die Oder ist ein Fließgewässer und der Zucker, wie in Ihrem Beispiel, bleibt nicht stehen, bewegt sich nicht entgegen der Strömung, sondern fließt mit ihr weg. Sie müssten den Fluß aufstauen oder tonnenweise Zucker reinkippen, damit sich dessen Konzentration erhöht. Da erscheint mir Bentheims Erklärung um 17:19 schon plausibler.
    Ist aber jetzt auch Fischboulette - wir werden hoffentlich erfahren, wer und welche Verunreinigung diese Katastrophe ausgelöst hat.

  39. 14.

    Sie haben ja prinzipiell vollkommen recht; nur hat das der Herr Umweltminister auch. Wenn ein Schadstoffe in Menge X ist 100000 l Wasser verdünnt wird ist seine Konzentration geringer, als wenn er in nur 1000 l Wasser verdünnt wird.
    Ist wie mit Zucker in Wasser, 100 gr Zucker auf einen Liter macht eine sehr süße Flüssigkeit, die selbe Menge Zucker auf 10 l ist weniger süß, obwohl die selbe Menge Zucker drin ist.

  40. 13.

    Soviel kann man vielleicht jetzt schon sagen. An der Oder gottseidank "nur" ein kleiner Unfall. Der Chemieunfall bei Sandoz war ein riesiger Unfall. Die Natur entwickelt manchmal erstaunliche Selbstheilungskräfte.. Zu Santoz heißt es "Das dynamische Fliessgewässer-System und die Organismen hatten sich nach wenigen Monaten vom Unglück erholt".

    https://de.wikipedia.org/wiki/Grossbrand_von_Schweizerhalle

  41. 12.

    Die Erklärung für HoFriWa steht direkt unter dem Kartenausschnit.

  42. 11.

    Alle Polen können nicht für die Entscheidungen der Regierung verantwortlich gemacht werden, von denen die meisten von uns die Nase voll haben. Die Regierung dachte, dass niemand von irgendetwas erfahren würde und dass die toten Fische im Fluss durch die Hitze und das Ersticken erklärt würden. Trotz vieler Berichte von Anglern über tote Fische im Fluss hat niemand etwas unternommen, weil die Büros von Leuten von der PiS kontrolliert werden und die sich einen Dreck um die Umwelt scheren und die Einleitung von Abwässern in die Oder zulassen.

  43. 10.

    Die bekommen Geld von dt. Firmen, wie Dieter um 11:35 gepostet hat. Dafür nehmen sie diesen Firmen unseren Plastikmüll ab:
    https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/abfall-polen-100.html

  44. 9.

    Der Grüne Herr Vogel ist wohl etwas unsachlich. Ob da Schadstoffe auf den Boden sinken und dort "Jahre" verbleiben, hängt in erster Linie vom spezifischen Gewicht der Schadstoffe und der Fließgeschwindigkeit des Wassers ab. Sind die Schadstoffe in Wasser gelöst, so ist die Aussage der Foristin Erika plausibel, dass der Großteil der Schadstoffe - gottseidank - einfach in der Ostsee landet und durch die hohe "Wasser-Misch-Konzentration" dort aufgelöst wird.
    Der Herr Vogel, so mein Eindruck, versucht einfach durch Panik-Agitation im Gespräch zu bleiben, wo wirklich erstmal Fachleute den Vorfall untersuchen sollten und dann Schlussfolgerungen gezogen werden.
    Vogel sollte sich eher auf die drohenden Folgen der von den Grünen völlig vermurksten Energiewende "ins Nichts" (Prof. Sinn) konzentrieren, die in den kommenden Monaten breite Bevölkerungsschichten zu ertragen haben.

  45. 8.

    Mit Startpage auf Wiki:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hohensaaten-Friedrichsthaler_Wasserstra%C3%9Fe

  46. 7.

    "... Aktuell gebe es aber historische Niedrigwasserstände an der Oder. Solche geringen Wassermengen führten dazu, dass jeder Stoff im Wasser in einer höheren Konzentration vorliege, sagte Vogel. ..."??
    Ja genau, Niedrigwasserstände: Juli bis Oktober 1992, Juni bis Oktober 2003, August bis November 2004, Juli/August 2006, Juli bis November 2015 und seit Juli 2018, jetzt also das neunte Jahr seit 2000!
    Kann sich jemand erinnern, ob es in diesen Jahren auch ein außergewöhnliches Fischesterben gab? Ich nicht.
    Wenn der BBer Umweltmini faselt, die Konzentration der eingebrachten Stoffe würde sich mit Sinken der Wassermenge erhöhen, sieht das nach Verharmlosung und/oder Vertuschung aus. Im Wasser gelöste/vermischte Stoffe fließen mit dem Wasser weiter!
    Der Herr Wirtschaftswissenschaftler soll Klartext reden, dafür sorgen, dass die Verursacher ermittelt werden und die Ursachenforschung bitteschön den Umweltbiologen und Toxikologen überlassen.

  47. 6.

    Danek für die,warnung

  48. 5.

    Wo finde ich bitte die Erklärung für HoFriWa*?

  49. 4.

    "Solche geringen Wassermengen führten dazu, dass jeder Stoff im Wasser in einer höheren Konzentration vorliege, sagte Vogel."
    Herr Vogel hat irgendwas nicht mitbekommen. Mindestens die Welle die vor dem Fischsterben.
    Die hätte das, was da drin ist, ja dann eigentlich verdünnen müssen.
    Oder habe ich in der Schule nicht aufgepasst?

  50. 3.

    "Eine ernsthafte Gefährdung der Ostsee durch giftige Substanzen, die über den Fluss dorthin gelangen könnten, sieht Vogel dagegen nicht: "Ich würde erstmal davon ausgehen, dass, was immer sich auch in der Oder gerade befindet, so weit verdünnt wird, dass es in der Ostsee keinen Schaden mehr anrichten wird.""

    Neben wir mal an am Stettiner Haff wäre kein Abfluss in die Ostsee.
    Laut einer Quelle auf Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Oder#cite_note-MQ_mdg-3), die ich nicht überprüfen kann beträgt der mittlere Fluss der Oder an der Mündung in das Stettiner Haff 574 m³/s.
    Das Stettiner Haff hat laut Wikipedia eine Fläche von 700 km² und eine mittlere Tiefe von 4 m.
    700 000 000*4 m³= 28 00 000 000 m³ und 28 00 000 000 m³ : 574 m³/s = 4878048,8 s = 1355 h = 56,5 Tage
    Wenn die Giftquelle jetzt schon seit Ende Juli aktiv ist, dann sieht das erstmal gar nicht gut aus....auch mit Abfluss.
    Wird auf Schiffen mitgefahren und entlang der Oder Stichproben entnommen?

  51. 2.

    Herr Vogel sollte mal in Baden-Württemberg anfragen wie lange es gedauert hat bis die Folgen des Unfalls bei Sandoz nicht mehr zu spüren waren, von den Kosten ganz zu schweigen!
    Zudem scheint auf Grund der Berichte der vergangenen Tage in RBB24 es zwei Umweltkatastrophen an der Oder gegeben zu haben. Die Schlimmste war der Quecksilbereintrag, den damit dürfte das Ökosystem Oder noch Jahrzehnte zu kämpfen haben. Wie wäre es nicht nur Wasserproben sondern auch Schlammproben zu testen?

  52. 1.

    Vielleicht sollte die EU oder wir den Polen Geld geben, damit sie etwas schneller arbeiten. Ohne Geld dreht sich doch dort kein Rad.

Nächster Artikel