Ersatzteile fehlen - Neues Schiffshebewerk in Niederfinow hat immer wieder technische Probleme

Sa 03.12.22 | 17:23 Uhr
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Das alte (l) und das neue (r)Schiffshebewerk (Luftaufnahme mit einer Drohne) (Bild: dpa/Patrick Pleul)
Audio: rbb24 Antenne Brandenburg | 04.12.2022 | Nachrichten | Bild: dpa/Patrick Pleul

Im neuen Schiffshebewerk in Niederfinow kommt es seit dem Start im Oktober 2022 immer wieder zu Störungen. Das neue Hebewerk im Kreis Barnim habe an elf von 42 Betriebstagen nicht genutzt werden können, teilte der Leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes, Rolf Dietrich, der Deutschen Presse-Agentur mit.

Für den Stillstand verantwortlich waren Dietrich zufolge auch lange Wartezeiten auf Reparaturteile. "Damit haben wir nicht gerechnet", so Dietrich. Es habe Wartezeiten von mehr als einem Jahr etwa für Antriebsteile gegeben, die die Industrie nicht habe liefern können. Das eigene Ersatzteillager am Schiffshebewerk soll nun aber bis zum Jahresende gefüllt sein, so dass Defekte dann schneller behoben werden könnten.

An den Tagen, an denen das neue Schiffshebewerk ausgefallen ist, konnten Schiffe das alte Hebewerk nutzen. Zu langen Wartezeiten sei es deshalb nicht gekommen, sagte Dietrich. Anfang nächsten Jahres sei dies allerdings keine Alternative: Das alte Schiffshebewerk fällt aus, da es vom 2. Januar bis 26. Februar in eine geplante Wintersperre zur Wartung geht.

Im Winter könnte aber auch das Wetter eine unberechenbare Rolle spielen: Wenn es Frost mit minus zehn Grad und Eisbildung gebe, seien Beeinträchtigungen nicht ausgeschlossen, erklärte Dietrich. "Das kann man nicht einplanen."

Auch größere Schiffe und Sportboote können das neue Werk nutzen

Mit der neuen Anlage im Kreis Barnim überwinden Schiffe auf der Oder-Havel-Wasserstraße in einem riesigen Trog einen Höhenunterschied von 36 Metern. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) nannte das Schiffshebewerk ein "Meisterwerk der Ingenieurbaukunst". Er hatte die 520 Millionen Euro teure Anlage im Oktober nach rund 14 Jahren Bauzeit freigegeben.

Im neuen Schiffshebewerk können größere Schiffe als bisher passieren, darunter etwa Transporte für Turbinen für Windkraftanlagen. Aber auch Sportboote können den Aufzug auf der Wasserstraße nutzen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.12.2022, 6 Uhr

24 Kommentare

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  1. 24.

    Gerade eingeweiht und schon technische Probleme ??? Ein nagelneues Bauwerk nach 13 Jahren Bauzeit schon reparaturbedürftig??? :
    "... Für den Stillstand verantwortlich waren Dietrich zufolge auch lange Wartezeiten auf Reparaturteile. ..."
    Was muss denn da -- bitte schön -- repariert werden, kaum dass es fertigestellt wurde ??? Deutsche Ingenieurskunst ist wohl auch nur noch ein Mythos längst vergangener Zeiten... So, wie die Qualität des deutschen Fussballs.....

    Gruß
    Navan

  2. 23.

    Die neue Technik hatte bis jetzt schon mehr Stillstände als das alte Hebewerk in seiner gesamten Betriebsdauer. Soviel zur tollen deutsche Technik. Ein Schelm wer böses dabei denkt!

  3. 22.

    " dass 1934 ingeineurtechnisch was auf die Beine gestellt wurde was 2022 unmöglich erscheint." Wie kommen Sie denn auf den Trichter? Sie sollten Sich vielleicht noch einmal die Geschichte zu dem Bauwerk durchlesen.
    Allein die tatsächliche Bauzeit war ebenfalls 8 Jahre. Und dann lief da 1 Jahr lang Probebetrieb...
    Und dann darüber sinnieren, das 90 Jahre später keine Kopie sondern was komplett neues - weil größer - hingestellt wurde. Immerhin wird doppelt soviel Tonnage bewegt.
    Somit wird doch das Eine oder Andere relativiert...


  4. 21.

    Beim Bild zur Eröffnung fehlt ein großer Teil des Originalbildes rechts (dort wo nahezu alle hinsehen). Warum wurde das Bild so stark beschnitten?

  5. 20.

    Ist schon bedenklich, dass 1934 ingeineurtechnisch was auf die Beine gestellt wurde was 2022 unmöglich erscheint.

  6. 19.

    Sollte man die 500 Millionen für den Neubau des Schiffshebewerk nicht besser in den Wind schreiben und zu einem Industriemuseum machen? Denn, geht es nach gewissen politischen Kreisen, ist doch an der Oder sowieso Schluss mit der Schifffahrt.

  7. 18.

    "...kommt hier niemandem in den Sinn?"
    Nein, mir zum Beispiel nicht. Nicht alle Menschen sind ja mit Ihrem exzellenten technischen Sachverstand gesegnet. :-)
    Aber nun haben Sie uns, die unwissende Menge, ja endlich einmal an Ihren Erkenntnissen teilhaben lassen, und damit ist zum Beispiel mir vieles klarer.
    Hätten Sie diese Erläuterungen gleich zu Beginn gegeben, wäre dem Forum eine Menge unnötiger, besserwisserischer Hin-und-Her-Schreiberei erspart worden...

  8. 17.

    "eben genau 42 Tage Betrieb" eben nicht. Das Ding war 42 Tage im Regelbetrieb, von denen an 11 Tagen kein Betrieb stattfand.
    Das die Anlage davor bereits einem massivem Stresstest unterzogen wurde und Teile der Anlage zur offiziellen Eröfffnung ein durch die über das Normalmaß hinausgehende Beanspruchung der Bauteile ein Gebrauchsalter von vielleicht einem Jahr hatte, kommt hier niemandem in den Sinn?
    Das darauf ein ganz normal geplanter Austausch von Verschleißteilen folgt, genauso.
    Die werden also ein Jahr vorher bestellt - und kommen mit 8 Wochen Verspätung. NUR!
    Und müssen nicht nach 42 Tagen Betrieb ersetzt werden.
    Da können Sie noch soviel ICH schreiben. Auch Sie sind davor nicht sicher.


  9. 16.

    "Nach Deiner Andeutung hätte man die Teile die vor 14 Jahren als Erstes verbaut wurden schon gleichzeitig als Ersatzteil besorgen und Lagern sollen," Woher kommt diese Deutung? Davon abgesehen, das vor 14 Jahren noch keine Antriebsteile verbaut wurden.
    Von daher interpretieren Sie da etwas falsches rein.

  10. 15.

    Das Wort ICH ist Ihnen geläufig?
    Nochmal lesen. Wenn ICH, und damit meine ich MICH, etwas plane und bauen lasse.. Dann werde ICH wohl wissen woher ICH diese Erkenntnis habe. Das MEINE Erfahrung nicht mit dem Hebewerk vergleichbar ist, habe ICH geschrieben. Deshalb bitte ich ja um nähere Auskunft in Bezug auf das Schiffshebewerk.
    42Tage Betrieb heißt auch nicht Kalendertage sondern eben genau 42 Tage Betrieb ob die nun in einem Jahr oder in 6 Wochen stattfanden, habe ich nicht geschrieben, weil ich es ja nicht weiß. Lesen und dann nachdenken!
    Ansonsten haben auch Sie keinerlei Antworten sondern nur Mutmaßungen wissen es also auch nicht.
    Besserwisser der selbst nix konstruktives zur Diskussion beiträgt.

  11. 14.

    "Im Winter könnte aber auch das Wetter eine unberechenbare Rolle spielen" - echt jetzt, wie niedlich.
    Wurde da etwa am Vollwärmeschutz gespart bzw. optimistisch (bzgl. Klimawandel) ganz darauf verzichtet?

  12. 13.

    Nach Deiner Andeutung hätte man die Teile die vor 14 Jahren als Erstes verbaut wurden schon gleichzeitig als Ersatzteil besorgen und Lagern sollen, so betrachtet bis zur offiziellen Inbetriebnahme ein weiteres komplettes Hebewerk auf Lager zu haben.
    Mit dieser Sache würde Einige sicher neugierig sein wo und als was Du beschäftigt bist.
    Hast Du eventuell auch Informationen welch Ersatzteile für das alte Hebewerk noch in irendwelchen Lagern rum liegen?

  13. 12.

    "Reparaturstau" Wo lesen Sie davon? Ich lese fehlende Reparaturteile. Und "Teile für den Antrieb" kann alles sein. Angefangen vom kleinsten Lager bis zur größten Umlenkrolle. Wenn der Hersteller sagt nach 6 Monaten Betriebszeit muss ein Teil gewechselt werden, dann ist sich daran zu halten.
    Das alte Schiffshebewerk lief auch nicht seit dem ersten Tag 100 Jahre durch....

  14. 11.

    Offensichtlich besitzen wir nicht mehr die technischen Fähikeiten, wie unsere Vorfahren vor 90Jahren, wenn wir weder einen funktionierenden Flughafen, noch ein störungsfrei funktionierendes Schiffshebewerk bauen können.

  15. 10.

    " Das Problem liegt hier wohl nicht in der Ersatzteilverfügbarkeit (in 42 Betriebstagen) sondern mehr in mangelhafter Planung und/oder Ausführung. " Doch es liegt in der Verfügbarkeit. Da im Sommer absehbar war, das für die Revision die Teile im Herbst fehlen werden, frage ich Sie, was Sie an der Planung hätten ändern können oder gar müssen?

    Spoiler:


    "Das Ding hätte einfach nicht eingeweiht werden dürfen", gilt nicht.


    Und erzählen Sie nix von früher bestellen.
    Wenn Sie heute mit Bestimmtheit sagen können, wie die Versorgungslage in 2 Jahren aussieht, dann würden Sie nicht hier kommentieren.

  16. 9.

    @Franzund curly 1. Wieviel Proz. Aufallzeit würden Sie sagen wir mal bei der neuen Heizung, dem neuen Auto als vertretbar halten? Auch 25 %? Sind nicht Teile zu verbauen die eine Mindesthaltbarkeit haben (ging ja beim alten Werk auch) und Verschleissteile auf Lager sind? 2. Wenn der momentane Betrieb diese Störung aushält, warum das Geld nicht in die Wartung des Bestehenden stecken? 3.Wenn das Alte wegfällt, ist dann der Aufall von 25 Proz. in Ordnung? Wozu braucht man dann ein neues Werk in dieser Dimension hinter dem sich nichts ! o. viel staut!?

  17. 8.

    Mir ist nicht so ganz klar wie es bei einem neu errichteten Schiffshebewerk zu einem Reparaturstau kommen kann. Sollte das nicht erstmal ein Weile OHNE Reparatur auskommen……?

  18. 7.

    Der ganze Artkel zeigt das der Autor nicht den geringsten Schimmer davon hat was und worüber er schreibt. Hier werden z. Bsp. die technischen Zusammenhänge von Bau und Reparatur in einen Topf geworfen. Wenn etwas innerhalb von 42 Tagen kaputt geht kann es wohl kaum daran liegen das man vorher ein Jahr lang auf ein (Neu) Bauteil warten musste. Das Problem liegt hier wohl nicht in der Ersatzteilverfügbarkeit (in 42 Betriebstagen) sondern mehr in mangelhafter Planung und/oder Ausführung.

  19. 6.

    "Wenn ich eine Anlage plane und bauen lasse, benötige ich nach 42 Tagen Betrieb keine Ersatzteile. " Woher haben Sie denn diese Weisheit? Allein die 42 Tage sind schon eine Murksaussage. Das sind IN 42 Tagen SEIT offizieller INBETRIEBNAHME.
    Das Ding ist da nicht am 30.September hingestellt und am 1.Oktober das erste Mal bewegt worden. Aber irgendwie scheint es in letzter Zeit immer öfter zu Einschränkungen in der Logikfähigkeit einzelner Foristen zu geben. Anders erklärt sich so eine - wie oben - getroffene Aussage einfach nicht.

  20. 5.

    Ich glaube, wir können in Deutschland nichts mehr bauen was von Beginn an funktioniert, pünktlich fertig ist oder bei den Kosten nicht aus dem Ruder läuft. An Fachkräften kann es ja kaum Mangel geben, da wir uns ja überall in der Welt bewegen als wenn wir die Schönsten und Größten wären. Vielleicht sollten wir für solche Vorhaben doch lieber die Chinesen oder andere Schwellenländer ansprechen weil wir es nicht können.

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