Derzeit keine weiteren Streiks geplant -
Im Tarifkonflikt der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sehen beide Tarifpartner nach zwei Verhandlungstagen Fortschritte. "Wir sind unserem Ziel, einen Tarifabschluss zu erreichen, der für alle Beschäftigten gilt, einen Schritt nähergekommen", sagte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch am Mittwoch in Berlin. Bahn-Personalchef Martin Seiler teilte mit, er halte eine endgültige Einigung noch in dieser Woche für möglich.
Löhne und Laufzeit des Tarifvertrags noch unklar
"Aber wir haben auch noch viel vor uns", sagte Seiler weiter. Uneinig sei man sich nach wie vor bei der Lohnerhöhung im Bus- und Güterverkehr sowie bei der Laufzeit des Tarifvertrags. Hier liege "viel Konfliktpotenzial", sagte dazu Gewerkschafter Loroch, "denn die Erwartungshaltung der Beschäftigten ist groß und damit auch die Streikbereitschaft".
Die Tarifverhandlungen zwischen Bahn und EVG laufen seit Ende Februar. Zwei Mal haben Bahnangestellte dazu schon gestreikt und den Bahnverkehr bundesweit lahmgelegt. Seit Anfang dieser Woche treffen sich beide Seiten wieder zu Verhandlungen.
Wer fordert was?
Die Bahn bietet bis zu zwölf Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Für mittlere Einkommen bedeutet es zehn Prozent mehr, für höhere acht Prozent mehr. Dazu kämen 2.850 Euro Ausgleichsprämie für die Inflation noch in diesem Jahr. Die EVG hatte das Angebot zuletzt als unzureichend besonders für untere Lohngruppen bezeichnet, sich aber verhandlungsbereit gezeigt. Die EVG fordert zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.