Berlin und Brandenburg - Zweitägiger Warnstreik im Einzel- und Großhandel gestartet

Di 15.08.23 | 11:12 Uhr
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Szmbolbild> Demonstranten der Gewerkschaft Verdi (Quelle: IMAGO/Fotostand)
Audio: rbb24 Inforadio | 15.08.2023 | Rolf Grünewald | Bild: IMAGO/Fotostand

Beschäftigte des Einzel- und Großhandels in Berlin und Brandenburg haben am Dienstag einen zweitägigen Warnstreik begonnen.

Wie eine Sprecherin der Gewerkschaft Verdi dem rbb mitteilte, beteiligen sich insgesamt 1.600 Mitarbeiter an dem Ausstand. Die Gewerkschaft wolle so den Druck in den Tarifverhandlungen erhöhen, hieß es.

Viele Supermärkte und Kaufhäuser betroffen

Vom Warnstreik betroffen sind unter anderem Kaufland-, Rewe- und Edeka-Filialen sowie die Kaufhäuser von Galeria Karstadt Kaufhof, das KaDeWe, HM, Ikea und Thalia. Auch Lager der Supermarktketten in Berlin, Oranienburg und Lübbenau werden bestreikt.

Die Gewerkschaft erwarte, dass die Auswirkungen der Arbeitsniederlegung in den kommenden Tagen in den Geschäften zu sehen sein würden. Weil der Nachschub aus den Lagern fehle, werde es leere Regale oder Gemüse- und Obstabteilungen geben, hieß es.

Die Beschäftigten des Pharmagroßhandels hatten bereits am Montag ihre Arbeit niedergelegt. Durch den Streik im Pharmagroßhandel könnten die Apotheken nicht im gewohnten Umfang beliefert werden, hieß es.

Verdi fordert für den Einzelhandel, die Stundenlöhne um 2,50 Euro zu erhöhen. Die Ausbildungsvergütung soll um 250 pro Monat steigen. Die Arbeitgeber hätten zuletzt 5,3 Prozent mehr Gehalt ab Oktober angeboten.

Im Großhandel fordert die Gewerkschaft 13 Prozent mehr, hier bieten die Arbeitgeber der Gewerkschaft zufolge ab September 5,1 Prozent mehr.

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.08.2023, 13:07 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    So einige Schreiberlinge sind hier sehr gewerkschaftsfeindlich eingestellt. Ich bin mir sicher wenn es aber um deren Einkommen ginge wäre das ganz anders. Dann wäre es sooooo schlimm.

  2. 17.

    Genau so wirds kommen. Die schlimmste Regierung seit 50 Jahren.

  3. 16.

    Wer diese Bundesregierung für links hält muss mal seinen politischen Kompass justieren.

  4. 14.

    Leider ist die Tarifbindung besonders im Einzelhandel sehr gering. Deswegen wird der Streik leider nicht so effektiv sein wie z.b. bei der Bahn oder Lufthansa.

  5. 12.

    Geil, noch höhere Preise im Supermarkt, ein großes Dank an die linksgrüne Bundesregierung.

  6. 11.

    Bei Galeria macht man sich eher um die Arbeitsplätze Sorgen, Geld kommt erst danach. Glauben Sie mir.

  7. 10.

    Vllt. sollten Sie diese Ihre Erkenntnis dem Herrn Bendko mitteilen.
    Andererseits-jedes unternehmerische Versagen durch Lohnzurückhaltung bzw. -senkung lösen zu wollen, scheint mir nun auch nicht gerade besonders kreativ zu sein.

  8. 9.

    Ein Toter kann keine Blutspende mehr geben, das wissen dort wohl alle Mitarbeiter ganz genau, auch Verdi. Meine Frau arbeitet dort.

  9. 7.

    Erinnert so ein wenig an das gute, alte:

    Ich hab ja nichts gegen lange Haare-nur gepflegt müssen sie sein!

  10. 6.

    Galeria ist kaum in der Lage noch Mieten und Gehälter zu zahlen, das dazu.

  11. 5.

    Streik ne Stunde vorher ankündigen. So macht man sich Freunde, Verdi. (und ich bin sonst durchaus für Streiks.)

  12. 4.

    Dass sich das Märchen von der Lohn-Preisspirale bei einigen so hartnäckig hält ist nur mit einer Verdrängung der Fakten zu erklären. Denn es war doch genau umgekehrt. Nicht die hohen Löhne haben die Inflation ausgelöst. Die Tariferhöhungen waren in den letzten Jahren der Pandemie außergewöhnlich gering. Seit Ende 2021 aber sind die Preise gestiegen und besonders stark seitdem die Bundesregierung auf die blödsinnige Idee gekommen ist, uns von billiger russischer Energie abzuschneiden (was im Übrigen auch die Hauptursache für die Rezession ist). Die Tarifforderungen der Gewerkschaften sind eine Reaktion auf die Inflation.

  13. 3.

    Verdi stachelt niemanden an. Verdi handelt auf Wunsch der Betriebsräte und Belegschaft der Betriebe. Sie unterstützen und beraten. Damit unterstützen sie Arbeitnehmerinteressen und eher selten die des Arbeitgebers.
    Gewerkschaften exestieren, damit Arbeitnehmer eine Möglichkeit haben auf faire Arbeitsbedingungen. Und nicht jeder Streik hat mit Verdi zu tun.

  14. 2.

    Danke für den Hinweis. Dann gehe ich zu L..., A... oder N... Und Arzneimittel kaufe ich sowieso lieber im Netz (ja, auch bei dem netten Apotheker von der alteingesessenen Apotheke in der Kleinstadt), da sind sie nämlich deutlich preiswerter.

  15. 1.

    Na endlich mal ein neuer Streik. Welche Sparte hat Verdi denn dieses Jahr noch nicht aufgestachelt?
    Was nützt jedem einzelnen mehr Gehalt, wenn genau das widder zu Verteuerung führt. Was soll diese Denke? Und man klatscht noch Beifall

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