Digitalisierung in der Corona-Pandemie - Berliner Betriebe können bis zu 17.000 Euro beantragen

Mo 02.11.20 | 12:04 Uhr
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Außenfassade mit Schild der Investitionsbank Berlin. Quelle: dpa/Andreas Gora
Bild: dpa/Andreas Gora

Selbständige, kleine und mittlere Unternehmen in Berlin können ab Montagnachmittag Fördermittel für Digitalisierungsprojekte beantragen. Das Land verspricht "unbürokratisch finanzielle Zuwendungen".

Um die Folgen der Corona-Einschränkungen abzufedern, hat das Land Berlin das Wirtschaftsförderprogramm "Digitalprämie Berlin" aufgelegt. Im Rahmen des Programms werden Direktzuschüsse von bis zu 17.000 Euro für konkrete betriebliche Digitalisierungsvorhaben gewährt, wie die Wirtschaftsverwaltung am Montag mitteilte. Antragsberechtigt sind hauptberuflich tätige Berliner Soloselbstständige sowie kleine und mittlere Berliner Unternehmen mit bis zu 249 Beschäftigten.

"Um die Digitalisierung der Arbeitswelt voranzubringen, gewährt das Land Berlin unbürokratisch finanzielle Zuwendungen", heißt es auf der Förderwebsite [digitalpraemie-berlin.de], auf der Interessenten ab Montag, 2. November, ihre Anträge einreichen können. Eine Antragstellung ist demnach noch bis spätestens 31. März 2021 möglich.

Geld für Digitalisierung oder IT-Sicherheit

"In Zeiten der Corona-Krise bieten wir den Unternehmen bei der digitalen Transformation mit unserem Förderprogramm zusätzliche finanzielle Unterstützung an", erklärte Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) am Montag in einer Mitteilung.

Jürgen Allerkamp, Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank Berlin (IBB) betonte, mit der Öffnung des Antragssystems werde auch eine telefonische Beratung zum Programm angeboten. "Die Telefonnummer der Beratungshotline wird mit Antragsstart auf der Förderwebsite veröffentlicht, auf der auch weitergehende Informationen zum Programm zu finden sind."

Mithilfe der Digitalprämie soll es Unternehmen in Berlin ermöglicht werden, stärker in digitale Technologien zu investieren, die IT-Sicherheit zu verbessern oder Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln, wie es auf der Website der Investitionsbank Berlin heißt. Nähreres über die Bestimmungen für die Gewährung einer Prämie erfahren Interessenten in der Förderrichtline des Landes Berlin [ibb-business.de].

Mutmaßlicher Betrug mit Corona-Hilfen

In der Corona-Pandemie hat das Land Berlin verschiedene Förder- und Hilfsprogramme aufgesetzt, die auch über die IBB abgewickelt wurden. Im Zusammenhang mit Corona-Soforthilfen für die Berliner Wirtschaft im Frühjahr gab es allerdings auch eine Reihe mutmaßlicher Betrugsversuche, denn die Gelder waren zunächst ohne genaue Prüfung ausgezahlt worden, um eine schnelle finanzielle Unterstützung für kleinere Firmen und Solo-Selbstständige zu leisten.
Wegen Fahrlässigkeit bei der Gewährung der Hilfen leitete die Staatsanwaltschaft anschließend Ermittlungsverfahren gegen IBB-Verantworliche ein.

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4 Kommentare

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  1. 4.

    Der Hinweis ist der letzte Absatz im Bericht, und gehört vollständigkeitshalber da zu.
    Manche Leute " reiben " sich an allen Möglichen, nur um ihren Unmut und Frust loszuwerden.
    Nicht auszudenken wenn Deutschland das "System der der direkten Demokratie" hätte, ich glaube, dann würde es in Chaos wersinken.

  2. 3.

    Man sollte auch alles schreiben: "...für hauptberuflich tätige Berliner Soloselbstständige (ohne Angestellte)
    mit mind. 26.000 Einkommen...". Da werden wieder viele durch's Raster fallen...

  3. 2.

    Bei der letzten Soforthilfe und auch beim Kurzarbeitergeld wurde erstaunlich kräftig betrogen. Auch bei diesen neuen Hilfsprogrammen ist mit Betrugsversuchen zu rechnen. Insbesondere werden dann, wenn etwas "unbürokratisch" gezahlt wird, bestimmte Schlawiner recht schnell sehr kreativ.. Warum sollte das verschwiegen werden?

    Natürlich ist die Hilfe positiv und sollte nicht wegen möglichen Missbrauchs eingeschränkt werden. Vielleicht doch mal etwas genauer hinschauen als beim letzten Mal? Aber dann wird es ja wieder bürokratisch... Ein Teufelskreis.

  4. 1.

    Warum gibt es hier bei der Ankündigung eines neuen Hilfsprogramms gleich einen extra Absatz mit dicker Überschrift mit dem Verweis auf Betrugsfälle?
    Soll an dieser Stelle gleich wieder impliziert werden, dass diese mithilfe der IBB realisierten Hilfsprogramme gleich wieder missbraucht werden?

    Es wäre schön, wenn der Fokus seitens des RBB hier darauf gelegt werden könnte, dass es HILFE gibt, die viele Betriebe und Soloselbstständige in diesen Tagen dringend benötigen, damit sie eine Chance bekommen wirtschaftlich zu überleben!
    Ein neues Programm gleich wieder in die Nähe von BETRUGsdelikten zu platzieren finde ich unangemessen.

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