Gedenkfeier in Berlin - 250 Menschen nehmen Abschied von City-Gründer Fritz Puppel

Mi 10.04.24 | 22:17 Uhr
  12
Ehemalige City-Bandmitglieder Manfred Hennig (l-r), Toni Krahl und Georgi Gogow stehen am Grab von Fritz Puppel. (Foto: dpa)
Audio: Radioeins | 10.04.2024 | Nachrichten | Bild: dpa

Genau zwei Monate nach dem Tod von Fritz Puppel haben Fans, Musikerkollegen und die Familie gemeinsam um den Gründer der Band City getrauert. Rund 250 Menschen kamen am Mittwoch zu der öffentlichen Gedenkfeier in Berlin.

Darunter waren die verbliebenen drei Mitglieder der Band City sowie mehrere Musiker der Puhdys, der Sänger Dirk Zöllner und die Band Silly. Puhdys-Frontmann Dieter "Maschine" Birr, der ein Leben lang der beste Freund von Puppel war, hatte Tränen in den Augen.

Puppel, Gitarrist und Komponist bei City, war am 10. Februar im Alter von 79 Jahren gestorben. Er hatte die Band 1972 zusammen mit dem Schlagzeuger Klaus Selmke gegründet, der vor vier Jahren starb.

In der Bandgeschichte gab es unterschiedliche Besetzungen, doch Puppel war immer dabei. Ende 2022 hatte sich City nach fünf Jahrzehnten von der Bühne verabschiedet.

Der City-Sänger Toni Krahl erinnerte bei der Gedenkfeier in einer Rede an Puppel, "den Kapitän des Schiffs City." Wenn der Kahn fast auf Grund gelegen habe, habe Puppel ihn wieder hochgezogen.

Sendung: Radioeins, 10.04.2024, 16:30 Uhr

12 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 12.

    Na ja, die Jungs von City haben sich ws. auch als eine Art Weltverbesserer gesehen, denn das war ja keine einfache Tanzkapelle, die nur unterhalten wollte. Und wenn man heutige Jugendliche fragt, würden diese wohl nicht mit einer Jugend in den 70er od. 80er Jahren tauschen wollen. Aber ältere Menschen neigen ja häufig dazu, die eigene Jugend zu verklären und die Gegenwart als sehr beschwerlich anzusehen.

    RIP, Fritz Puppel

  2. 11.

    Nun, sorry, so gesehen- ein Aha! Das ist der Draht. Doch Kritik muss man schon vertragen können, um es das nächste Mal besser zu machen. Siehe die Entwicklung der sog. Rockmusik in der ehem. DDR, deren Unterkategorien mir da nicht so aus dem Ärmel fallen. Auch die viel kritisierten Puhdys hatten ja mit dem tollen Titel "Türen öffnen sich zur Stadt" eine super Textgrundlage geschaffen, die so wunderschön zw. den Zeilen aufgelöst werden werden konnte. Was City anbetrifft, waren Texte u. Musik immer noch einmal eine ganz andere Nuance. -- Ja wie das Leben so spielt: Bin in meiner City schon sehr gut aufgehoben, denn ich habe mehrmals mit den Füßen gegen das wunderschöne BL Bbg abgestimmt. Sorry! -- Sorry?
    Ich gebe Ihnen mit Ihrer Einschätzung Recht. Ich glaube, auch dass Totalität/Diktatur u. deren Nuancen, die uns vom BSW, AgD, WU etc. aufgezeigt werden weder zukunftsfähig noch reformierbar sind. Dann eher (noch)ein L o b auf City -- und den Heussi!

  3. 10.

    Es war auch eine weiterführende, indirekte Antwort an Mister Ed. Daher eventuell etwas missverständlich, das täte mir leid, wenn meine Antwort als persönliche Kritik aufgefasst worden wäre. Sicherlich vermisse ich für meinen Teil auch manchmal die Beschaulichkeit West-Berlins im Schatten der Mauer, aber diese Zeit ist glücklicherweise doch vorbei - mit allen guten und negativen Seiten der Facette. Klar - issen möchte ich diese Ziet meiner Jugend auch nicht und tauschen möchte ich auch nicht wirklich mit der akutellen Jugend - und da wiederholt sich immer wieder alles: alle Generationen sehen für sich ihre Jugend als Ideal an, in schweren, nicht so schweren und guten Zeiten. Es bedeutet aber nicht, alles aus dieser Zeit zu verklären und da habe ich bei einigen Leuten so meine Zweifel. Nur eines und da sind wir uns evtl,. einig: die handgemachte Mucke und die Texte zu diesen Zeiten war bedeutend besser und inhaltvoller als sie es heute oftmals ist.

  4. 9.

    Hm, so richtig kann ich mit Ihrer Entgegnung auf meinen Tweet nichts anfangen, obwohl Ihre Einschätzung schon stimmt.
    Aber Kommentator " Hä! "spricht mir da eher aus dem Herzen.
    Natürlich hatte ich eine schöne Kindheit in der DDR. Das stimmt schon, aber frei von politischen, wie heute weiß u. auch juristisch belegbar falsch/ungerecht, Entscheidungen des Staates/Einflussnahmen auf mich war sie halt eben nicht. Dennoch ein normales Verh., ber nachtrauern???
    Heute treten einige an, durchaus gepflegt u. kultiviert u. wollen uns Verhältnisse a la DDR 2.0 'schmackhaft' oder im Klartext: wählbar machen. Obwohl die Einsichten, die in den 80er Jahren reiften, schmerzlich waren, und derWeg in die Freiheit wahrlich nicht einfach einfach war, in jeder Hinsicht, doch weiß ich sehr wohl, was ich gewonnen habe! Unter persönl. Anstrengungen bis zum Anschlag erlebt/erworben. Mit einem großen Rucksack, der auch schwer wurde - Wissen zu sehr,sehr vielen Fragen usw., den will ich nicht mehr abgeben!

  5. 8.

    Meinen Respekt Fritze Puppel.
    Ich meine mal, die Zeit war damals durch die politischen Lager genauso krank wie sie es heute ist. Nur haben City, Puhdys, Karat, Renfft es mit Texten geschafft, ihre kritische Haltung auszudrücken, was heute größtenteils abhanden gekommen ist. Und Weltverbesserer gab es damals auch - wo sind sie jetzt? Wenn Du Deiner Mauer hinterhertrauerst ist Deine persönliche Sache, aber lass andere damit in Ruhe und Fritz Puppel aus dem Spiel!!

  6. 7.

    Kurz mal OT: es gibt leider zuviel Leute, die ewig gestrig meinen, damals wäre alles besser gewesen und heute in der Freiheit leben können, was dann aber wiederum auch nicht in Ordnung zu sein scheint. UM es überspitzt auszudrücken: am Besten wäre wohl, die MAuer wieder zurück zu haben und die Waffenbrüder der UdSSR in ihren Kasernen zu wissen, die den imperialistischen Feind in Schach halten. Aber soweit ging die Freundschaft dann auch wieder nicht - aber heute ist ja alles scheiße.

  7. 6.

    Abgesehen davon, dass 'City' für mich in einer schweren Zeit wirkl. ein Anker war, u. Rock-Musik auf internationalem Top-Niveau mit s. anspruchsv.intellig. Texten u.fabelh. arrang. 'Musik' gemacht wurde, so sprach auch aus diesen Texten, wonach sich die sich angesprochene Menschen jederAltersgruppe sehnten. Die Partei SED? Totalitäre Falter-Wahlen? Run auf Kinderschuhe?
    Es ist das Verdienst v.Fritz Puppel, dem genialen Musiker u."Texter" sowie Organisator! mit menschl. Qualitäten(!)so eine Band über Jahre erfolgr. bestehen zu lassen. Ich bin dankbar, Zeitzeuge gewesen zu sein dürfen. Dankbar, dass es eben so tiefgründige u. tolle Titel in dem doch s. einseit. Alltag in der DDR gab. Nicht umsonst kam es zu den Montagsdemos. Klar wurden diese von einem gewissen Herrn Kohl aufgegriffen. Und dennoch war es die Chance, das erkannte, ein absehbar s. schließendes Zeitfenster für den Weg der ostdt.Bundesländer zur letztl. EU incl. Nato zu sichern. Soviel zur Weltverbesserung. Vgl. Sie mal!!!

  8. 4.

    So verschwindet Stück für Stück eine Ära. Ich blicke glücklich auf die Zeit zurück und bin froh, meine Jugend damals verlebt zu haben und nicht heute jung sein zu müssen in dieser kranken Welt. Den Weltverbesserern sei gesagt: Sie haben ihr Ziel verfehlt und sie tun mir leid.

  9. 3.

    Danke an Fritz Puppel.
    Zum Thema passt für mich grad irgendwie "Casablanca" und die eigene Vergänglichkeit wird wieder einmal gnadenlos bewiesen.

  10. 2.

    Lieber rbb,

    checkt doch nochmal die Überschrift! Das verunsichert sicher so Einige.

    Mach's gut Fritz! Du warst eine Bereicherung und hinterlässt eine Lücke, die Keiner zu füllen vermag.

  11. 1.

    Sehr traurig- deine Fans trauern um
    dich !

Nächster Artikel