Berlin-Kreuzberg - Ermittler sollen mehr als ein Kilo Gold in Wohnung von RAF-Terroristin gefunden haben

Fr 08.03.24 | 13:49 Uhr
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Kreuzberg: Haus der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette: Spurensicherung (Quelle: dts Nachrichtenagentur)
Audie: rbb24 Inforadio | 08.03.2024 | Nachrichten | Bild: IMAGO / dts Nachrichtenagentur

40 Quadratmeter, die es in sich haben: Nach einer Granate und weiteren Sprengmitteln sollen in der Wohnung der RAF-Terroristin Daniela Klette laut "Spiegel" auch Gold, Bargeld und eine scharfe Pistole gefunden worden sein.

Ermittler haben in der Wohnung der verhafteten RAF-Terroristin Daniela Klette im Berliner Stadtteil Kreuzberg Gold und Bargeld in verschiedenen Verstecken gefunden.

Das hat der "Spiegel" [Bezahlschranke] am Freitag online gemeldet. Demnach habe sich in einem doppelten Boden eines Holzschränkchens 40.000 Euro in bar sowie eine Pistole mit zwei gefüllten Magazinen befunden. Bei der Untersuchung eines anderen Möbelstücks seien 1,2 Kilogramm Gold sichergestellt worden, hieß es weiter.

Ermittelndes LKA Niedersachsen äußerte sich nicht

Das Landeskriminalamt Niedersachsen wollte sich auf Anfrage von rbb|24 nicht äußern. "Zum laufenden Verfahren und möglichen Funden äußern wir uns aus ermittlungstaktischen Gründen nicht", so eine LKA-Sprecherin am Freitag. Die Berliner Polizei erklärte in diesem Kontext, dass sie nur in Amtshilfe für die niedersächsischen Kollegen handelten und die Pressehoheit beim dortigen LKA liege.

Wie der "Spiegel" mit Verweis auf Beamten-Notizen weiter berichtete, sollen in der Sozialwohnung auch ein Störsender, etliche Handys und Ausweise, eine Sturmhaube sowie "diverse Unterlagen mit RAF-Bezug" sichergestellt worden sein.

Zuvor - und das ist gesichert - wurden bei einer ersten Wohnungsdurchsuchung in der Sebastianstraße unter anderem eine Granate und Sprengmittel gefunden.

Bundesanwaltschaft erlässt ebenfalls Haftbefehl

Gegen die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette ist am Donnerstag auch von der Bundesanwaltschaft ein Haftbefehl eröffnet worden. Darin geht es um drei Taten der Roten Armee Fraktion (RAF) zwischen 1990 und 1993, an denen Klette beteiligt gewesen sein soll. Der heute 65-Jährigen werden versuchter Mord und versuchte sowie vollendete Sprengstoffexplosionen vorgeworfen.

Bisher lag gegen Klette ein Haftbefehl des Landeskriminalamts Niedersachsen vor, wegen mehrerer versuchter und erfolgreicher Raubüberfälle zwischen 1999 und 2016 - vor allem in Niedersachsen. In diesem Zusammenhang werden auch die noch flüchtigen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub gesucht.

Festnahme am 26. Februar

Klette war am 26. Februar in ihrer Kreuzberger Wohnung festgenommen worden. Dort soll sie ohne Mietvertrag in der Einzimmerwohnung gelebt haben. Zusammen mit den früheren RAF-Terroristen Garweg (55) und Staub (69) war sie vor mehr als 30 Jahren untergetaucht. Alle drei gehörten der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion an, die bis 1991 zahlreiche Anschläge verübte und Menschen tötete. 1998 erklärte die RAF sich für aufgelöst.

Garweg möglicherweise im Ausland

Die Suche nach den anderen beiden Ex-RAF-Terroristen blieb bislang erfolglos. So vermutet das niedersächsische Landeskriminalamt, dass sich Garweg möglicherweise ins Ausland abgesetzt hat. Es gebe neue Hinweise, die etwa auf einen Aufenthalt im europäischen Ausland hindeuteten, sagte LKA-Präsident Friedo de Vries dem "Spiegel".

"Den Hinweisen gehen wir nach", betonte er. Die Ermittler schließen demnach nicht aus, dass der Gesuchte aus Berlin geflohen sein könnte. Sicher sei, dass er sich mehrere Jahre auf einem Bauwagengelände in Berlin-Friedrichshain aufgehalten haben dürfte - "vermutlich mindestens bis zur Festnahme Klettes".

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.03.2024, 12:43 Uhr

32 Kommentare

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  1. 32.

    Unbestritten: Die Straftaten der RAF vor 30 und mehr Jahren waren ganz fürchterlich. Doch in Anbetracht der begrenzten Ressourcen und sehr hohen Belastung der Polizei halte ich es für wichtiger alle Kräfte für das Auffinden aktueller Terroristen einzusetzen, vor allem der Brandstifter am TESLA-Strommast.

  2. 31.

    Also ich verschäftige mich erst dann damit, wenn feststeht woher sie das Gold her hat, vielleicht kriege ich da eine Anregung woher man ein Kilo Gold herkriegt. Hoffentlich eine legale! Dann her damit her! : ))

  3. 30.

    Ein Kilo ? Wahrscheinlich meint der Autor ein Kilogramm. Es könnte auch ein Kilometer oder ein Kilojoule gemeint sein. Kilo ist ein Vorsatz zu allen möglichen Maßeinheiten. Also bitte genau definieren , was da gemeint ist und nicht in den Dieter-Bohlen-Jargon verfallen , alles wäre „mega“ . Er Mensch weiß auch nicht, was er denn so daher plappert.

  4. 29.

    Ääääh? Sie wissen schon, dass es um eine Terroristin ist’? Legal wohl kein Thema. Aber......

  5. 28.

    Das kann man einfach so kaufen. Wirklich. Einfach so. Ohne Genehmigungsarie. Ohne Führungszeugnis. Ohne Geheimhaltungsirgendwas und ohne Regierungsposten. Als ganz normaler Bürger. Einfach so. Ohne Verschwörungstheorie. Für lapidares Geld. Allerdings kostet das eben Geld.

  6. 27.

    Diese und ähnliche Veröffentlichungsarien sollten aufhören und verboten werden, es sei denn man will Nachahmer/innen auf diesem Wege schulen.

  7. 26.

    Na siehst, klappt doch wunderbar. Das Volk ist damit veschäftigt, woher diese Person 1kg Gold her hat.
    Respekt.
    So wird das Thema am köcheln gehalten.

  8. 25.

    Es reißt sich keiner unter den Nagel, sonder es wird den rechtmäßigen Besitzen zurückgegeben.

  9. 23.

    Notgroschen halt! Für schlechte Zeiten, falls man mal untertauchen muss ;-)

  10. 21.

    >"doch fragt es sich, wie Frau Klette an Gold gekommen ist."
    Gekauft von geklautem Geld. Oder waren da bei einem ihrer Überfälle auch Goldbarren in Geldtransportern? Nach meinen Recherchen im Netz über diese Überfälle wohl nicht.

  11. 20.

    Nein, das Horten von Gold in der Wohnung ist nicht verboten, doch fragt es sich, wie Frau Klette an Gold gekommen ist.

  12. 19.

    Indem man immer schön die Regierungsmeinung vertritt.
    Den Rest schreibt dann Relotius.

  13. 18.

    Was ist denn mit Ihnen los Vera? Genau solche merkwürdigen Gedanken machen die Leute immer nervöser entfernt von jeder Rationalität. Hier der Erklärbär:
    >"Wir kriegen alles scheibchenweise, um die Leute bei der Stange zu halten und nicht weiter nachzudenken. "
    Aus ermittlungstaktischen Gründen gibts in solchen Fällen nie offizielle Informationen. Diese Infos hier sind alle "durchgesickert" und zuerst von den privaten Medien als "Gerüchte - wir haben da was gehört" verbreitet worden.
    >"Diese Frau hat sogar Gold zu Hause und Bargeld. Das geht doch gar nicht. Heimst sich jetzt der Staat ein. "
    Ja. Das sieht der Gesetzgeber so vor. Wenn Vermögen aus einem nachweislichen Verbrechen stammt, dann geht das zurück an die eigentlichen Eigentümer oder wenn nicht möglich, dann an den Staat. Das ist doch gut so.
    >"Das Finanzamt wird schon wissen, wie sie es bekommt. "
    Es ist erstaunlich, aber das FA wusste von der Existenz dieser Frau sicher nichts. Man glaubts kaum, aber es geht doch.

  14. 17.

    "Wie der "Spiegel" mit Verweis auf Beamten-Notizen weiter berichtete"

    Wie kommt der Spiegel an interne Notizen? Illegal?

  15. 15.

    War das nicht eine Ein-Zimmer-Wohnung? Da fragt man sich, was da alles, auch noch nach einer Woche gefunden wurde/wird. Demnach habe sich in einem doppelten Boden eines Holzschränkchens 40.000 Euro in bar sowie eine Pistole mit zwei gefüllten Magazinen befunden. Bei der Untersuchung eines anderen Möbelstücks seien 1,2 Kilogramm Gold sichergestellt worden, hieß es weiter. War das nicht eher ein Schrank?
    So hält man die Geschicht am köcheln.
    In den nächten Tagen finden Sie bestimmt eine Leopard und hundert Kilo der verschwundene Polizeimunition. Natürlich in einem Schuhkarton.

  16. 14.

    Wir kriegen alles scheibchenweise, um die Leute bei der Stange zu halten und nicht weiter nachzudenken. Diese Frau hat sogar Gold zu Hause und Bargeld. Das geht doch gar nicht. Heimst sich jetzt der Staat ein. Das Finanzamt wird schon wissen, wie sie es bekommt. Wie gut wir es doch jetzt haben.

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