Campus Golm - 420 neue Wohnheimplätze für Studierende in Potsdam

Di 16.04.24 | 11:51 Uhr
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Grundsteinlegung für Studierendenwohnheim auf dem Campus Potsdam-Golm.(Quelle:rbb)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 15.04.2024 | Ismahan Alboga | Bild: rbb

Auf dem Hochschulcampus in Potsdam-Golm ist am Montag offiziell der Grundstein für eine neue Wohnanlage gelegt worden. 423 Wohnplätze sollen im neuen Wohnheim "Golm II" entstehen. Die Fertigstellung ist für das Wintersemester 2025/26 geplant.

"Es wird zunehmend eine Sozial-Auslese für Studierende"

Das Studentenwerk Potsdam investiert nach eigenen Angaben 37 Millionen Euro in das Bauvorhaben, die Hälfte bezahlt das Land Brandenburg. Die Hauptaufgabe der zwei schlichten Gebäude sei es, "so viel wie möglich dringend benötigten Wohnraum zu schaffen – und architektonische Wunderwerke werden wir vielleicht später mal errichten", sagte der Geschäftsführer des Studentenwerks Potsdam, Peter Heiß, dem rbb.

Im vergangenen Jahr habe die durchschnittliche Warmmiete für möblierten Wohnraum beim Studentenwerk Potsdam 288 Euro betragen, so Peter Heiß. "Im Moment ist, wer als Studierender in Potsdam sucht, bei 550 Euro aufwärts", sagte Peter Heiß. "Es wird zunehmend schwerer und auch eine Sozial-Auslese für Studierende, die in Potsdam studieren wollen und auf Wohnraum angewiesen sind."

Auf 31.000 Studierende entfallen 3.176 Wohnheimplätze

Die Wohnheime können nur jedem zehnten Studierenden einen Platz anbieten. Auf 3.176 Wohnheimplätze kommen nach Angaben des Studentenwerks Potsdam 31.000 Studierende im Einzugsgebiet Potsdam, Brandenburg an der Havel und Wildau.

"Währenddessen vermieten private Anbieter Student-Appartements zu horrenden Preisen" und verschärften die ohnehin angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt für Studierende, beklagt eine Initiative in Potsdam. Wohnungsnot führe zu prekärer Wohnsituation. "Beispielsweise haben wir mehrere Kommentare gesammelt, wo Studierende davon berichten, dass Wohnungen nur gegen sexuelle Dienstleistungen zur Verfügung gestellt worden sind", sagte Fried Weber von der Initiative Campus-Camping dem rbb.

Die Initiative Campus-Camping fordert Förderrichtlinien sowie mehr Geld und mehr Flächen für studentisches Wohnen. In der kommenden Woche will sie die Unterschriftenliste für eine entsprechende Petition der Landesregierung übergeben. Weitere Protestaktionen seien geplant.

Wohnungsengpass verlagert sich in Ostbrandenburg

Zwar sind neben dem Bauprojekt in Potsdam-Golm noch weitere Wohnheimplätze in der Landeshauptstadt in Planung. So sollen bis zum Herbst 2027 in zentraler Potsdamer Lage 80 Plätze für Studierende gebaut werden. Außerdem kann das Studentenwerk zukünftig im Bornstedter Feld als Generalmieter 197 Plätze für Studierende verwalten.

Die Versogungslücke wird mit den neuen Wohnungen aber nicht geschlossen. Deshalb werden in Potsdam und Wildau inzwischen Zimmer doppelt belegt.

In Ostbrandenburg ist zwar die Lage etwas weniger angespannt. Dafür verlagert sich die Nachfrage nach studentischem Wohnraum bei den Städten. "Das große Problem lag bisher eigentlich auf Eberswalde", sagte Gundo Walter vom Studentenwerk Frankfurt (Oder) dem rbb. "Aber jetzt hat sich das auch in Cottbus und Frankfurt abgezeichnet, dass wir da deutlich verstärkte Nachfrage haben, trotz gleichbleibender beziehungsweise sinkender Studierendenzahlen", so Walter.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 15.04.2024, 19:30 Uhr

20 Kommentare

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  1. 20.

    Er hat Recht. Wenn über Bildungsthemen, auch im Erweitertem, gesprochen wird, ist es besonders wichtig das richtige Deutsch zu verwenden. Nicht nur um Missverständnisse zu vermeiden, nein auch wegen der Integration. (In Sprachkursen kann nur das richtige Deutsch gelehrt werden)

    P.S.
    Wohnende wohnen.
    Suchende suchen.
    Schlafende schlafen.
    Studierende studieren.
    Alles Zusammen können Studenten sein...
    Einem Artikel über Bildungsthemen steht das richtige Deutsch gut zu Gesicht...

  2. 19.

    Zitat: "Falsche Anwendung der Partizip Präsens."

    Ihre hübsche Kritik an der Überschrift in allen Ehren, aber denken Sie mal nochmal nach, Herr/Frau "Denkmal nach". Dann könnten Sie eventuell darauf kommen, dass mit "Studierende" hier studierende Menschen gemeint sind; egal, ob diese nun gerade im Hörsaal oder über ihre Bücher gebeugt sitzen und tatsächlich studieren oder irgendetwas anderes unternehmen.

  3. 18.

    OK, Boomer! Reden Sie von Ihrer Studentenzeit? Die Eltern? Hallo? Die Zeiten sind jetzt andere, Boomer!

  4. 17.

    Warum? Die Eltern dieser Studenten können und wollen das doch zahlen? Sonst würde das Kind halt woanders studieren müssen. Wer an eine bestimmte Uni will, weil die ein besonders gutes Image oder eine schöne Lage hat, entscheidet sich sehr bewusst dafür und kennt die Umstände vorher. Da die neuen Wohnheimplätze keineswegs leer stehen, sind sich also Anbieter und Interessenten im vollen Umfang ihrer geistigen Kräfte einig geworden, dass das ein akzeptables Geschäft sei. Da wird niemand ausgenutzt. Es wird eine Nachfrage befriedigt. Das nennt sich Marktwirtschaft. Jemand lässt sein Geld arbeiten, um das Bedürfnis eines Anderen zu erfüllen und bekommt dafür einen finanziellen Gewinn.

  5. 14.

    Na, Sie studieren ja noch? Da weiß man noch nicht alles über Märkte. Und auch noch nicht über Moral und Ummoral. Ob Sie das Zeug zum missionieren haben?


    P.S.
    Wohnende wohnen.
    Suchende suchen.
    Schlafende schlafen.
    Studierende studieren.
    Alles Zusammen können Studenten sein...
    Einem Artikel über Bildungsthemen steht das richtige Deutsch gut zu Gesicht...

  6. 13.

    Weil es mehr als unmoralisch gegenüber den Studenten ist! Ausnutzen von Hilfsbedürftigen.

  7. 12.

    Warum sollte man verhindern, dass der Vermieter das maximal Mögliche rausholt? Das ist ja sein gutes Recht und er wird nur zu dem Preis vermieten können, den auch jemand akzeptiert. Solange es Studenten gibt, deren Eltern praktisch jeden Mietpreis für sie zahlen (selbst kann man das als Student definitiv nicht nebenbei erarbeiten), wäre der Anbieter doch blöd, das nicht mitzunehmen. Moralisch mag das mehr als fragwürdig sein, aber Moral ist nicht Gesetz und kann es in einer Marktwirtschaft auch niemals werden.

  8. 11.

    Der Kommentator hat aber Recht. Der gezahlte Preis ist für die Entspannung nicht relevant. Da die neuen Appartements ja vermietet werden, es also offensichtlich Studenten gibt, die das bezahlen können, verkleinert sich auf der anderen Seite die Nachfrage um genau diese Anzahl. Es suchen am restlichen Mietmarkt also weniger Studenten nach einer Bleibe. Ob man persönlich den Preis zu hoch findet, ist irrelevant. Vermietet wird immer zum höchst möglichen Preis, der noch genommen werden kann und vor allem, der von den Mietern akzeptiert wird. Fänden sich keine Interessenten für diesen Preis, würde der ganz natürlich so lange sinken, bis sich jemand findet, der ihn akzeptiert.

  9. 10.

    Sind Studenten damit gemeint?

  10. 9.

    Man muss sich nur abseits von der systematischen Propaganda vergewissern, WER an den hohen Baukosten und daraus reslultierender Mieten Schuld ist. Das betrifft ebenso Energiekosten, Bauvorschriften usw. und auch die Inflation. Das sind auf alle Fälle nicht die Vermieter.

  11. 8.

    Potsdam hat über viele Jahre hinweg, viel zu wenige Wohnungen genehmigt und gebaut.
    Jede neue Wohnung, wird dringend gebraucht in Potsdam.

  12. 7.

    Ich verstehe nicht ganz, wie private Anbieter von Studentenappartements die Situation verschlimmern. Eine teure Wohnung erscheint mir zunächst mal besser als ein Zelt im Park. Sollte es sich um Wohnungsspekulanten handeln, die sich an den Studenten bereichern wollen, sollte man ihnen wohl das Handwerk legen können. Zumindest ist jedoch offenbar dieser Wohnraum vorhanden und sollte dann auch genutzt werden.

  13. 6.

    Und viele bieten Zimmer gegen Sex! Die sollte man jagen. Meine Meinung!

  14. 5.

    Was entschärft es,wollen Sie in einer 20 Quadratmeter Butze für 500 kalt wohnen, sicher nicht.

  15. 4.

    "Währenddessen vermieten private Anbieter Student-Appartements zu horrenden Preisen" und verschärften die ohnehin angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt für Studierende.

    Falsch, jede angebotene Wohnmöglichkeit entschärft das Problem ein wenig. Daß es nicht für jeden bezahlbar ist, steht auf einem anderen Blatt.

  16. 3.

    Tram ist Quatsch ,Fahrzeit viel zu lange. Es gibt Bus (bald Elektrisch),25 min bis Hbf und Bahn 10 min bis Hbf.
    AB-Anschluss gibt es gleich 2 mal, Töplitz und Potsdam Nord.
    Bus Spur ist bereits geplant, es fehlt das Geld. Außerdem müssen dafür Bäume gefällt werden, Problem Naturschützer.
    Einen P und R Parkplatz gibt es am Bahnhof Golm, könnte Problemlos verdoppelt werden (könnte).
    Bahnhof Golm ist Umsteiger für mehrere Bahn und Buslinien.

  17. 2.

    Tram nach Bornim und weiter nach Golm.
    Direkte Anbindung von Golm an die A10 Potsdam Nord.
    Eigene Busspuren ins Stadtzentrum, zum Bsp. an der B273.
    P&R Parkplätze am Stadtrand.
    Nur immer neue Wohnungen bauen und in die Infrastruktur, wird in Potsdam nicht investiert.

  18. 1.

    Falsche Anwendung der Partizip Präsens.

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