Zuzug in Wandlitz - "Wir haben mittlerweile Mietpreise wie in Berlin"

Di 16.04.24 | 15:24 Uhr | Von Margarethe Neubauer
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Zwei Personen stehen am Ufer des Wandlitzer See.(Quelle:rbb/M.Neubauer)
Audio: Antenne Brandenburg | 16.04.2024 | Helena Daehler | Bild: rbb/M.Neubauer

Die Gemeinde Wandlitz lockt seit Jahrzehnten Ausflügler aus Berlin an. Doch immer mehr von ihnen suchen zwischen Naturpark und Seen einen festen Wohnsitz. Die Folgen spüren Einheimische und Zugezogene gleichermaßen: Wandlitz wächst. Von Margarethe Neubauer

Zwischen Metallharke und Spaten kniet Christian Dittmar im Vorgarten seines Einfamilienhauses. Der 41-Jährige zeigt auf seine blauen Gummilatschen. "Nicht unbedingt die passenden Arbeitsschuhe. Daran erkennt man noch den Berliner", sagt er und lacht. Vor sieben Jahren sind der Softwareentwickler und seine Frau in das neue Wohngebiet gezogen. Von der sechsspurigen Straße in Althohenschönhausen ins ruhigere Wandlitz.

"Wir konnten der Großstadt, die wir vorher geliebt haben, nicht mehr viel abgewinnen. Alles war so anonym, wir kannten die Nachbarn in unserem Aufgang nicht. Wir wollten ein gemütliches Nest für die Familie", erzählt der Vater von zwei Kleinkindern. "Die Natur, die Nähe zum See. Meine Frau und ich sind leidenschaftliche Surfer. Jetzt wohnen wir da, wo andere Urlaub machen."

Programmtipp

Rund 300 neue Einwohner pro Jahr

Wie Christian Dittmar zieht es viele Berliner in die Gemeinde im Barnim. Seit 2002 ist Wandlitz um gut ein Viertel gewachsen. Unter den 413 Brandenburger Gemeinden und vier kreisfreien Städten liegt es für diesen Zeitraum auf Platz 28 in Sachen Wachstum. Mit allen neun Ortsteilen zählt die Gemeinde mittlerweile mehr als 24.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Jährlich kommen im Schnitt rund 300 Menschen dazu.

"Ein gesundes Wachstum, das man braucht", sagt Bürgermeister Oliver Borchert (Freie Bürgergemeinschaft Wandlitz). "Auch wir haben einen Sterbeüberschuss." Im Jahr 2022 wurden in Wandlitz 135 Kinder geboren, dem gegenüber stehen 279 Sterbefälle. "Ohne einen gewissen Zuzug würde die Gemeinde schrumpfen. Und Schrumpfungsprozesse sind genau so schlimm wie Wachstumsprozesse."

Dass ihre Heimat immer beliebter wird, geht auch an den Alteingesessenen nicht vorbei. Diana Seidner stammt aus dem Ortsteil Basdorf, lebt seit 30 Jahren in Klosterfelde. Dort engagiert sie sich im Ortsbeirat und bei verschiedenen Vereinen. Das Werbeschild an der Einfahrt zum Gewerbegebiet ist dreimal so hoch wie sie. Darauf zu sehen: mehrstöckige Mietshäuser mit bodentiefen Fenstern, wie sie auch in Berlin-Schöneberg oder Friedrichshain stehen.

Diana Seidner.(Quelle:rbb/M.Neubauer)
Diana Seidner lebt seit 30 Jahren in KlosterfeldeBild: rbb/M.Neubauer

Mietpreise wie in Berlin

"An sich finde ich das Konzept nicht schlecht. Es soll auch sehr grün werden", sagt die Finanzbuchhalterin. "Aber das ist schon eine Hausnummer." 350 Wohnungen mit einem bis fünf Zimmern sollen hier in den nächsten zwei, drei Jahren entstehen. Aktuell hat Klosterfelde um die 3.000 Einwohnerinnen und Einwohner. "Selbst wenn nur 700 einziehen – die müssen dann alle auf diese Straße, zum Arzt, zum Supermarkt. In der Hochsaison schiebt man sich schon jetzt von Ortsteil zu Ortsteil", sagt Diana Seidner.

Auf der Website des Wohnparks wird mit der Nähe zur Hauptstadt und der Lage im Grünen geworben. Und Klosterfelde als "lebendiger neuer Ortsteil für alle" beschrieben. Die kleinsten Wohnungen zwischen 40 und 60 Quadratmetern kosten zwischen 600 und 900 Euro kalt. "Wer kann sich das leisten?", fragt Diana Seidner, deren 20-Jähriger Sohn noch zu Hause lebt, weil er selbst keine passende Wohnung findet: "Wir haben mittlerweile Mietpreise wie in Berlin."

Wandlitz

    Gemeinde Wandlitz zählt mehr als 24.000 Einwohner; jährlich kommen durchschnittlich 300 dazu

    Laut Pendleratlas fuhren 2022 täglich 7.536 Menschen aus Wandlitz zur Arbeit. Allein 5.279 nach Berlin.

    Aktuell gibt es über 570 offene Wohnungsanträge

Mehr Nachfrage als Angebot

Dass die Gemeinde zunehmend ein Ort für Besserverdienende wird, sei laut Bürgermeister Oliver Borchert aber ein subjektives Gefühl. "Der Wohnungsbestand, den wir haben, ist zu großen Teilen deutlich unterhalb der zehn-, unterhalb der neun-Euro-Marke." Die Gemeinde selbst hat knapp 600 kommunale Wohnungen mit einem Durchschnittspreis von 5,55 Euro kalt pro Quadratmeter. "Natürlich kommen jetzt Wohnungen dazu, die auf dem freien Markt entstehen und auch mal 13 oder 15 Euro kosten. Die Wahrheit ist, dass wir einen großen sozialen Wohnungsbestand haben, der vielleicht nicht ausreicht."

Derzeit gebe es 574 offene Wohnungsanträge. "Wir könnten theoretisch für jede Wohnung, die wir haben, einmal neu die Miete vergeben", sagt Bürgermeister Borchert. "Es macht aber keinen Sinn, in fünf Jahren 1.000 neue Wohnungen auf den Markt zu bringen. Wir brauchen eine zeitliche Steuerung. Ja, wir haben eine deutlich höhere Nachfrage, als gedeckt werden kann. Das heißt aber nicht, dass wir so lange bauen, bis die Nachfrage gedeckt ist."

Ziel: die Identität der Gemeinde bewahren

Denn eigentlich will Wandlitz dörflich bleiben. So steht es im Entwurf des Leitbilds der Gemeinde, das gerade entwickelt wird und der Gemeindevertretung Ende Mai 2024 zum Beschluss vorliegen soll. Dort heißt es, die Gemeinde wolle "Wohnbaupotenziale ortsteilbezogen und verträglich gestalten" und "Identität und ortsbildenden Charakter erhalten". Dieser Punkt beschäftigt viele Anwohnerinnen und Anwohner. Künstler Uwe Handrick lebt im alten Dorfkern und beobachtet Zuzug und Baugeschehen kritisch. "Ich habe nichts gegen Bauen. Was mich stört, ist die Hässlichkeit", sagt der 65-Jährige.

Er selbst lebt in einem Haus mit Backsteinscheune, Baujahr 1922. "Da werden jetzt viereckige Blöcke gebaut, die mit der ursprünglichen Bäderarchitektur von Wandlitz nichts mehr zu tun haben. Das macht die Struktur des Ortes kaputt." Niedriger Wasserdruck, volle Supermarktparkplätze – auch er spürt das Wachstum seines Ortsteils im Alltag. Doch Uwe Handrick sieht auch die positive Kehrseite: "Wir sind eine sehr gut durchmischte Gemeinde, man trifft viele junge Menschen in Wandlitz."

Wir stehen im Bus wie die Sardinen, der Zug hat mich schon am Bahnsteig stehen lassen

Felix Kempfer aus Schönwalde

Einer von ihnen ist Felix Kempfer. Der 19-Jährige lebt in Schönwalde, macht gerade sein Abitur. Er ist in der Gemeinde aufgewachsen und würde perspektivisch gern hier bleiben. "Eine S-Bahn direkt neben dem Schlafzimmer, die brauche ich nicht. Ich mag es, in wenigen Minuten am See zu sein." In die Uni nach Berlin oder Potsdam könnte er auch pendeln. Von Schönwalde fahren die Bahnen im 30-Minuten-Takt in Richtung Hauptstadt. Doch gerade im Sommer sei der Nahverkehr ein Problem. "Wir stehen im Bus wie die Sardinen, der Zug hat mich schon am Bahnsteig stehen lassen." Laut Pendleratlas der Statistischen Ämter pendelten 2022 täglich 7.536 Menschen aus Wandlitz zur Arbeit. Allein 5.279 nach Berlin.

Felix Kempfer.(Quelle:rbb/M.Neubauer)
Felix Kempfer ist in der Gemeinde Wandlitz aufgewachsen | Bild: rbb/M.Neubauer

Die Infrastruktur wächst – langsam

Felix Kempfer engagiert sich im Jugendparlament der Gemeinde und setzt sich für die Belange der jungen Wandlitzer ein. Zum Beispiel mehr Orte zum Abhängen, aber auch der Ausbau der Schulen sei ein Thema. Gerade plant die Gemeinde für 2026 eine Schulerweiterung in Wandlitz sowie den Bau einer Kita. Auch in Schönwalde soll bis 2027 für knapp 40 Millionen Euro eine neue Grundschule entstehen. "Ja, das hat die Gemeindevertretung nicht rechtzeitig angepackt", sagt Bürgermeister Borchert. "Aber wenn wir das fertiggestellt haben, sind wir für das nächste Jahrzehnt gut aufgestellt. Und dann kann man sukzessive nachsteuern."

Auch Christian Dittmar in der Einfamilienhaussiedlung macht sich Gedanken über die nachwachsende Infrastruktur. Noch gehen seine Kinder nicht zur Schule, aber sein Neffe hatte hier schon Unterricht im Container. "Klar, da macht man sich Sorgen. Wachstum ist nicht zu vermeiden. Wir wollten auch hierhin, weil wir es schöner fanden als in Berlin", so Dittmar. "Aber es muss realistisch geplant werden. Auch für die Bedürfnisse der Neuankömmlinge.“

Sendung: Wir wollen reden, 16.04.2024, 20:15 Uhr

Beitrag von Margarethe Neubauer

66 Kommentare

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  1. 66.

    Das ist Teil des Problems : preiswerte Alt Verträge und überteuerte Neu Verträge.
    Einer muss die Zeche für den Sozialstaat tragen - und das sind die teuren Neu Verträge.
    Nur mit den billigen alten Mieten, wären die Wohnungsbaugenossenschaften schon lange pleite oder bräuchten noch mehr Zuschüsse.
    Die Mietkosten müssten auf Alt- und Neumieter gerechter verteilt werden.

  2. 65.

    Zur AfD in den Brandenburger Südosten, will halt nicht jeder ziehen und zu weit von Berlin entfernt, ist halt auch Ka..e.
    Da bleiben nur die Landkreise um Berlin und dadurch wird es teurer - Mieten, Immobilienpreise, usw.
    Mann kann natürlich auch, in die Prignitz, in die Uckermark, oder in den tiefsten Brandenburger AfD Süden/Lausitz ziehen- als Alternative zu Wandlitz undCo.

  3. 64.

    Die "Wachstumsschmerzen" merkt man in den Wandlitzer Ortsteilen ganz unterschiedlich. Wer bezugsfertigen Wohnraum sucht, trifft in der Tat zumeist auf Berliner Mietpreise. Den (noch) bezahlbaren Wohnraum, in meinem Fall bei einer Genossenschaft, bekommt man derzeit nicht mehr kurzfristig. Privat gebaut wurde und wird viel - bei nicht wenigen sieht man aber auch, dass es am Geld der Bauherren nicht mangelte. Der Traum der jungen Familien, in einem Wandlitzer Ortsteil ihr Haus bauen zu lassen, dürfte für viele dagegen längst geplatzt sein.

    Die allgemeine Versorgungsinfrastruktur ist gut, finde ich. Jedoch sind Kindergärten und Schulen an ihren Kapazitätsgrenzen angekommen. Der angestrebte Schulneubau wird das nur ein wenig lindern. Nahezu unmöglich ist es allerdings, bei einem der Allgemeinmediziner in den Patientenstamm zu kommen: "Wir sind voll, wir nehmen niemand mehr auf." Wer Pech hat, der muss künftig weit fahren. Beispielsweise nach Bernau oder Eberswalde.

  4. 63.

    Ja - eine zum Zeitpunkt des Auszuges freiwerdende günstige Wohnung - die nach Anpassung gemäß der entsprechenden Richtlinien und/oder Sanierung dann nicht mehr günstig ist. Sollte ich meine Genossenschaftsbude freimachen, würde der Nachmietende dann mind. 850€ warm zahlen - ja für 65 qm in Pankow immer noch günstig, aber ich habe im Augenblick eine Nutzungsgebühr von 690 warm und würde mich in jedem Fall definitiv verteuern, sollte ich so dämlich sein und jetzt umziehen wollen, auch wenn es ins schöne Brandenburg ginge. Dann halte ich lieber aus. Ist ja nicht weit bis hinter die Stadtgrenze......

  5. 62.

    Na, dann, zögern Sie nicht zu lange, denn auch Leipzsch wird infolge Zuzugs zum "modernen Problemfall", dennoch - noch! ist L. Boomtown.

  6. 61.

    Und diese blöde Abwanderung in Brandenburg.
    Und dann noch, dieser Zuzug ins Berliner Umland.
    Ja genau - irgendetwas ist immer und gejammert wird sowieso.

  7. 60.

    Und in der Stadt, stört der Kampfhund vom Nachbarn, bei mir im Plattenbau und der auffällige Nachbar noch dazu.
    Brandenburg besteht auch nicht nur aus Dörfern - viele Orte haben schon mehr als 20 oder 30 000 Bürger:innen.
    Und da wären Krähende Hähne schon störend.

  8. 59.

    Auch teurer Neubau entlastet den Wohnungsmarkt - daran sollte man auch mal Neidlos denken.
    Dadurch wird nämlich woanders wieder eine andere preiswerte Wohnung freigezogen.
    Nur dieses Bürgergeld und Sozialhilfe Denken in Deutschland, bringt eine Gesellschaft auch an den Abgrund.
    Irgendjemand, muss die Wohnungen für Bürgergeld-uns Sozialhilfe Empfänger mit bezahlen.
    Teurer Neubau entlastet genauso den Mietmarkt - wie die Sanierung von Plattenbauten.

  9. 58.

    Man kann Preise nicht bremsen durch Vorgaben. Das ist Sozialismus. Man kann aber Einfluss nehmen durch eine LEISTUNG! Z.B. ab 50%, von Baulandeigentum, durch Zukauf, hat man diesen gewünschten Preiseinfluss. Ohne Leistung und Anstrengungen geht es nicht. Einfältige glauben auch das es anders gehen muss.

  10. 56.

    ....vor allem wenn die Zugezogenen merken, daß sie in ein Dorf gezogen sind, und dann und wann morgens in der früh ein Hahn kräht....auch Sonntags...

  11. 55.

    Logisch das überall die Mieten weiter steigen. Das Geld bei den Aktionären steigt ja auch weiter! Nur bei der Arbeiterklasse, den Senioren nicht wirklich. Und wenn keine Wohnungen gebaut werden, dann steigt auch die Obdachlosigkeit. Der Staat agiert seid 30 Jahren gegen Arme Menschen. USA Verhältnisse haben wir auch in Deutschland. Die Buerger wollen das aber so. Da die Solidarität ja kaum noch vorhanden ist! Und die alten Parteien keine Probleme wirklich lösen!

  12. 54.

    Jammertal Deutschland. Zu kalt, zu warm, zu trocken, zu nass, zeu teuer, zu billig, zuviel Verkehr, zuviele Zugezogene, zuviele Touristen, irgendwas ist immer. Wenn der Deutsche nix zu meckern hat, ist er krank.

  13. 53.

    Wir haben vor zwei Jahren selbst im Barnim gebaut. Das Dorf hat auch gerade mal 1500 Einwohner. Bauen ist teuer und da kommt schnell Neid von den alteingesessenen auf. Es ziehen ja nicht Bürgergeldbezieher in die neuen schicken KW40+ Häuser. Nicht, dass die vielen Handwerker im Ort sich keine goldenen Türklinken in den letzten 20 Jahren verdient haben, es sind oft sozial sehr unterschiedliche Strukturen und eine Integration der Neuen "Buletten", von denen vor dem Kinderkriegen die meisten in Berlin Zugezogene waren, kann so nicht gelingen. In der Kita trifft man dann auseinander, da merkt man das schon.

  14. 52.

    Es geht nicht um Gejammer ob der Veränderungen. Es geht einfach darum, dass jede freie Fläche zugepflastert werden soll, aber die verkehrsmöglichkeiten nicht mitwachsen. Es geht darum, dass wir Bürger immer mehr Verzichten sollen, auf das Klima achten sollen, aber die CO2-Treiber im Bausektor gehypt werden, als gäbe es kein Morgen. Fauna und Flora werden immer mehr verdrängt, es wird über steigende Temepraturen in der Stadt geheult, aber es wird immer mehr versiegelt, betoniert und zugebaut, während die Anwohnenden das Klima schützen sollen - ja wie denn bitte, wenn die Politik und Wirtschaft die Leute so dermaßen verarscht??? Ein Boot ist auch mal voll - kapiert das mal.

  15. 51.

    Die Friesen werden´s danken - da biste und bleibste immer Zugezogen. Bleib vom Friesland weg - wir brauchen nicht noch mehr Großstatdtlouis - die uns vorschreiben wollen, wie wir zu leben haben. Lasst Euer Geld als Touris gerne hier, benehmt Euch, aber fahrt dann auch wieder und kauft uns nicht die Grundstücke unterm Mors wech für Euer Feriendomizil, wat Ihr dann dreimal im Jahr nutzt uns hier den Wohnraum klaut.

  16. 50.

    Habe gestern morgen den Radiobeitrag dazu gehört. Das Gejammer der Anwohner über Veränderungen war unerträglich. Willkommen in der deutschlandweiten Realität. Waren Sie vielleicht auch schon Hinz und Kunz?

  17. 49.

    Also mir reicht es jetzt mit Brandenburg. Durch die massiven Zuzüge sind die Mieten in den letzten drei Jahren enorm gestiegen und auch der Verkehr, die kommen alle mit ihren SUV's. Ist nicht mehr schön hier, nervig. Ich zieh nach Leipzig, Dresden oder Friesland, mal sehen.

  18. 48.

    Das mag wohl sein, wenn Sie Ihren Radius ausdehnen, werden Sie feststellen, dass Schönreden und Realität Unterschiede zeigen. Besonders gravierend ist es in Gegenden, wo es kaum neue Arbeitsplätze gibt. Mangels Bahnanschluss und abseits von Autobahnen siedelt sich keine Industrie an und wo es nichts zu verdienen gibt, haben die Leute auch kein Geld für die wundersamen Sanierungen, die das Klima schützen sollen. Wenn die Gegend außer Kiefernwald und dem berüchtigten Streubüchsensand nichts zu bieten hat, was wollen Sie da tun? Sanduhren fertigen und Eier kochen, aus dem Fenster gucken, wie von 3 Windrädern nur eins dreht und sich fragen, ob man vor lauter Tristesse schon mit einer Fase auskommt?

  19. 47.

    Ich, der ich auch in Brandenburg lebe, findet, daß Sie maßlos übertreiben. Das war mal in den 90er Jahren so, bevor die Moderatoren, Schauspieler, andere ..reiche'' usw. kamen und die alten Häuser kauften. Its Over Now!

  20. 46.

    Was sehen Sie, wenn Sie durch Kleinstädte in Brandenburg fahren? Ich sehe viele alte und unbewohnte Häuser und viele neue Wohnparks am Stadtrand. Meist ist das so in Ortschaften, die früher einen Bahnhof hatten und heute tote Gleise. In Städten mit Bahnhof werden die Bruchbuden abgerissen und neue Häuser gebaut, auch in Baulücken. Wenn etwas Infrastruktur vorhanden ist, gehen Kompromisse. Gibt es keine Schule, keine Kindereinrichtung und keinen Supermarkt, keinen ÖPNV, dann geht gar nichts. Hauptsache die Schulkinder werden vor und nach der Schule je eine Stunde lang durch die Gegend gekarrt, um irgendeine überdimensionierte Schule zu füllen und hitzefrei oder Ausfallstunden bedeuten dann, dass Teenager 2 Stunden auf die Abfahrt des nächsten Busses wartend im Glaskasten der Haltestelle zubringen, weil Schulbusse durch Linienbusse ersetzt wurden. Also wohnt man lieber da, wo Infrastruktur ist und nicht da, wo sie seit 20 Jahren versprochen wird und nix passiert, außer warten auf'n Bus.

  21. 45.

    Das ist ja auch richtig so. Wer auf einem Drei- oder Vierseithof lebt, will nicht, dass wildfremde Menschen aus einem Hochhaus auf sein Grundstück gaffen und so ein Koloss den märkischen Charakter der Umgebung verschandelt. Es ist gut, darauf zu achten, dass neue Häuser ins Ortsbild passen. Wer was anderes will, kann ja woanders bauen, da wo sein Glaswürfel hinpasst.

  22. 44.

    Wenn Mietpreise steigen bzw. hochbaind, wird automatisch mehr gebaut - denn nur dadurch wird und bleibt, der Bau von Wohnungen attraktiv.
    Der Wohnungsbau muss ja durch die Miete, letztendlich finanziert werden.

  23. 43.

    Besser wäre, aber mehr Stockwerke und dadurch weniger Bodenversiegelung und mehr Grünflächen.
    Etwas höher bauen und dadurch mehr Menschen auf geringerer Grundfläche unterbringen, als nur immer wieder 1,5 oder 2 Stockwerke.

  24. 42.

    Der Staat müsste mehr Wohnraum bauen - Will er, oder kann er aber Nicht - und wälzt Alles, auf die Privatwirtschaft bzw. auf den einzelnen Häuslebauer ab.
    Soll der Staat für preiswerten Wohnraum sorgen und dann darf der Staat auch regulierend eingreifen.
    Im Augenblick stellt sich die Politik, aber beim Wohnungsbau tot.

  25. 41.

    Es gibt halt immer mehr Menschen, die arbeiten.

  26. 39.

    Sie haben das nicht verstanden! Wenn es die Mietpreisbremse für alle gibt, wer verdient denn dann und wer soll aus diesem „Verdienst“ neue Wohnungen bauen?

  27. 38.

    Beispiel aus der sozialistischen Praxis

    Wiener Sozialbaubestände verkommen immer mehr und die Wohnverhältnisse in manchen Quartieren sind teilweise schon prekär.

    Wien gehört übrigens auch aufgrund dieser Bauweise zu den heißesten Städten Europas.

  28. 37.

    Sie haben das nicht verstanden! Wenn es die Mietpreisbremse für alle gibt, wer verdient denn dann und wer soll aus diesem „Verdienst“ neue Wohnungen bauen?

  29. 35.

    Ich bin auch nicht neidisch auf Wandlitz. Wär Emir erstens zu teuer und 2. zu elitär. Und dann nur die Besserverdienenden, die dich ständig fragen, was du so ,machst!

  30. 34.

    Na also, Sie Habens verstanden.

  31. 32.

    Bei uns in der Kleinstadt mit knapp 7000 Einwohnern: innen hat die Ketziner Wohnungsbaugenossenschaft ca.1000 Wohnungen - und das ist eine sehr gute Quote.
    Die Genossenschaften versuchen die Mieten einigermaßen stabil und bezahlbar zu halten.
    Nützt aber leider auch nicht viel, da der Leerstand, unter 1 Prozent liegt und Neubau zur Zeit, richtig teuer ist.
    Wahrscheinlich hilft nur ein Mix aus verschiedenen Maßnahmen, gegen Wohnungsnot und Mietwahnsinn: Neubau, große Genossenschaften und bessere Infrastruktur in der Fläche, damit nicht Jede/Jeder nur in den Hotspots leben will oder muss ???

  32. 31.

    Was heißt hier Märchen, es sind grundlegende wirtschaftliche Zwänge. Wenn alles so einfach wäre, wären die 1,5 Mio. Wohnungen längst da, sind sie aber nicht.

  33. 29.

    Die jetzt noch immer nicht verstanden haben, wie teuer bauen und wohnen ist, ist lost.

    Da hilft auch die Bibel nicht.

  34. 28.

    Ein Beispiel aus einem Nachbardorf von Wandlitz:
    Neubauten dürfen hier nur in erster Reihe in der Hauptstraße gebaut werden und nicht hinten auf dem Grundstück (Ausnahme Hammergrundstücke), zudem nur maximal 1,5 Stockwerke……beides um das Gesamtbild des Dorfes zu erhalten.

  35. 26.

    Sehe ich auch so. Es gibt durchaus schönere Gegenden. In denen gibt es aber weder ordentlich bezahlte Arbeitsplätze noch ÖPNV, der wirklich funktioniert. Daran wird sich in den nächsten 15 Jahren nicht viel ändern.

  36. 25.

    Nicht schlecht, Ihr Rundumschlag. Sie haben einen hoch dotierten Job? Und haben sich jetzt in Wandlitz niedergelassen? Und wollen auch nur Ihre Ruhe haben? Und wenn wir trotzdem kommen?

  37. 24.

    Man kann es den Menschen in manchen Teilen der Republik irgendwie nie recht machen. Leben sie unter einer autoritären, sowjetgesteuerten Oligarchie, meckern sie, gehen sie auf die Straße, und fordern Freiheit und Demokratie. Wenn sie die dann haben, fangen sie an, erst die einen, dann die anderen politischen Extremisten zu wählen, und sehnen sich nach den guten, alten Zeiten, in denen noch "Recht und Ordnung" geherrscht hätten. Das aber auch nur so lange, bis man bei anderer Gelegenheit sich über "Meinungsdiktatur" und "Sozialismus 2.0" beschweren kann -- dann waren die alten Zeiten angeblich doch so schlimm, dass man deren Wiederkehr ganz dringend im Hier und Jetzt bekämpfen muss. Tja, und wenn die Leute, zumal die gut ausgebildeten Jungen, wegziehen, Läden dichtmachen und Unternehmen abwandern: "Hilfe, Hilfe, uns hat der demografische Wandel erwischt, wir sind strukturschwach und abgehängt!". So, und nun kommen Leute, gut ausgebildete zumal, wieder zurück, und: guess what?

  38. 23.

    Damit haben Sie recht. Deshalb sind wir auch hierhin gezogen und wollen auch nicht, daß jeder Hinz + Kunz nachkommt. deshalb diese Regelung.

  39. 22.

    Hahaha,immer das gleiche Märchen......Als würde das was nützen. Wir brauchen 1,5Mio Wohnungen bevor der Preis auch nur um einen Cent sinken würde....Ach ja,wir haben gerade im Panke Park in Bernau eine Mieterhöhung von 186 € bekommen. Dabei sind noch nicht mal alle Baumängel behoben. Vielleicht berichtet der Rbb ja mal darüber? Ach ne, es ist wichtiger über irgendwelche belanglose Grütze zu berichten..,..

  40. 20.

    Rigel schauen Sie auf meinen Nickname. Ist das Ihr Problem? Sie hätten ja auch mehr arbeiten können.

  41. 19.

    Das Problem ist aber, dass eine Mietpreisbremse keine wirkliche Lösung bietet. Maximalsteigerungen sind ja ohnehin bereits gesetzlich geregelt und gelten für angespannte Wohnungsmärkte bundesweit, wenn die Gemeinde diese zu solchen erklärt. Was dabei aber gerne ignoriert wird, ist die Tatsache, dass diese Mietpreisbremse investitionshemmend wirkt und damit für die Zukunft erst einen Teil der Probleme selbst schafft, die sie ja eigentlich beheben soll. Wir befinden uns in einem stark wachsenden Ballungsraum, wo die Zahl der Mietinteressenten exorbitant schneller steigt, als die Zahl verfügbarer Wohnungen. Jetzt kann man die wenig hinzu kommenden neuen Wohnungen natürlich auch noch abwürgen, dann hat man aber pro Wohnung dann noch mehr Interessenten, von denen ein Teil so gut verdient, dass er trotzdem mieten kann und ein anderer Teil schlicht das Nachsehen hat. Diejenigen könnten dann vielleicht eine bezahlbare Wohnung mieten, aber es gibt schlicht keine solche mehr, weil belegt.

  42. 18.

    Na hoffentlich ham se jenug Strom inne Jemeinde, wa!

  43. 17.

    Das wird scheinbar eine Art Wohnpark für Besserverdienende sein. Bin ich raus!

  44. 15.

    "die Gemeinde wolle "Wohnbaupotenziale ortsteilbezogen und verträglich gestalten" und "Identität und ortsbildenden Charakter erhalten""
    Was genau ist den "verträglich / unverträglich"? Geht es hier um Zahlen, Herkunft, Kinderzahl, Formen des Zusammenlebens oder um was? Und noch fragwürdiger wird es mit der "Identität und dem ortsbilden Charakter" - was ist denn damit gemeint und wie soll das umgesetzt werden? Muss man sich dann als potenzieller Mieter dem Gemeinderat vorstellen, der dann - wonach auch immer - eine Zuordnung vornimmt: Passt - passt nicht?
    Wandlitz hatte schon mal eine "besondere" Form der Identiät und auch der Selektion. Das war schon damals nicht gut und sollte bedacht werden!

  45. 14.

    Was genau wäre an ihrer Idee die "Marktwirtschaft"? Preisbremsen ais Gründen funktionieren nicht in einer Marktwirtschaft.

  46. 13.

    Wachstum von Orten - gut und schön, aber wer zahlt den Preis?
    Wenn man sich die Mietpreisentwicklung der letzten Jahre anschaut, kann einem schlecht werden. Wo ist denn die Mieterlobby? Wer denkt an die jungen Leute, die ihr eigenes Leben führen wollen und noch nicht viel verdienen? Wer denkt an die Mindestlöhner, die Rentner, Alleinerziehenden? Wo sind denn die bezahlbaren Bestandswohnungen, wenn bei jeder Neuvermietung was draufgeschlagen wird?

  47. 12.

    Sie Habens immer noch nicht begriffen: Zuerst, weil aktuell die Mietpreisbremse und parallel dazu bau von Social-Wohnungen. Capito?

  48. 11.

    Wenn Sie so hohe Baukosten haben, daß Sie mindestens 18 Euro kalt nehmen müssen, können Sie nicht für 5,55€ vermieten, ohne ganz schnell pleite zu gehen.

  49. 10.

    Ganz einfach: Besserer ÖPNV, bessere Infrastruktur, dann verteilen sich die Menschen. An sich ist die Bevölkerung in Deutschland kaum gewachsen. Durch Abbau der Infrastruktur können Miethaie in den Großstädten und Umgebung abzocken und die Megastädte ihre Steuereinnahmen steigern. Das ist der einzige Grund für die Wohnungsnot.

  50. 8.

    Sehr wohltuend Ihr Beitrag und ein Affront gegen diese Miesepeter + Besserwisser hier!

  51. 7.

    Quatsch. Eine nationale Mietpreisbremse, welche ohne den Klageweg beschreiten zu müssen und durch klare Vorgaben definiert ist, würde endlich einer sozialen Matktwirtschaft gerecht werden.

  52. 6.

    Das was Sie vorschlagen dauert zu lange, bis dahinaus diese Mietpreisbremse her! Da hat die Trauerweide recht!

  53. 4.

    Hat nix mit Planwirtschaft zu tun. Wenn immer mehr Menschen immer mehr Geld für Ihre Miete aufbringen müssen, dann ist das sozialer Sprengstoff. Wer in Mietpreisbremsen schon wieder Sozialismus vermutet, hat nicht verstanden, worum es geht.

  54. 3.

    Eine Mietpreisbremse kann die Steigerungen auch nicht wirklich aufhalten, maximal sehr kurzfristig verzögern. Wenn zu wenig Wohnraum zur Verfügung steht, kommen nur die am besten verdienenden Interessenten zum Zug, die halt das kleine bisschen erlaubtes Mehr zahlen können, als die anderen. In einem gesunden Markt würden dann Investoren anfangen, weiteres Angebot zu schaffen, um etwas vom Kuchen abzubekommen. Damit würde das Angebot steigen und bei ausreichend Angebot der Preis sich einpendeln. Leider hat aber der Staat die Preise durch Auflagen derart in die Höhe getrieben, dass vielen Investoren das Risiko dafür zu hoch ist. Also bleibt der Mangel bestehen.

  55. 1.

    Gegen diese neuen Mietpreiserhöhungen in Brandenburg hilft nur eins: Eine Gesamtdeutsche Mietpreisbremse - Dauerhaft!

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