Umfrage der "Ärzte Zeitung" - Viele Mitarbeiter im Gesundheitssystem weiter ohne Impfnachweis

So 17.04.22 | 15:56 Uhr
Zwei Mitarbeiterinnen gehen durch den Flur eines Krankenhauses, wobei ein Krankenpfleger an einem mobilen Computerarbeitsplatz steht. (Quelle: dpa/Christoph Soeder)
Bild: dpa/Christoph Soeder

Rund einen Monat nach der Einführung einer Impfpflicht im Gesundheitswesen ist die Impfquote insgesamt hoch - allerdings sind noch viele Mitarbeiter ungeimpft. Das zeigt eine am Sonntag veröffentliche Umfrage der "Ärzte Zeitung" [www.aerztezeitung.de].

In Brandenburg wurden den Ämtern laut "Ärzte Zeitung" insgesamt 3.303 ungeimpfte Beschäftigte gemeldet. In Berlin erfasste das Landesamt für Gesundheit und Soziales demnach rund 2.300 Mitarbeiter ohne ausreichenden Impfschutz.

Eine Sprecherin des landeseigenen Vivantes-Konzerns berichtete vergangene Woche von einer Impfquote von mehr als 96 Prozent bei den Beschäftigten. Man versuche weiterhin, die fehlenden Mitarbeiter noch zu überzeugen, hieß es. Bei den Beschäftigten der Charité lag die Impfquote bei rund 94 Prozent. Bei Mitarbeitern, die aktuell in Elternzeit oder in einem Sabbatical seien, hätte man dem Impfstatus aber noch nicht abfragen können, sagte ein Sprecher.

Noch keine automatischen Verbote für Beschäftigte

Automatische Betretungs- oder Tätigkeitsverbote werden in Berlin für diese Beschäftigte derzeit nicht ausgesprochen. In Berlin bewerten die Gesundheitsämter, wie stark die Gesundheitsversorgung in einem bestimmten Bereich oder Bezirk gefährdet sein könnte.

Insgesamt arbeiten deutschlandweit laut Zeitung etwa 175.000 Beschäftigte in Bereichen, für die eine Impfpflicht gilt. Im medizinischen Bereich schätzt das Gesundheitsministerium die Impfquote auf 93 Prozent. Medizinische und pflegerische Einrichtungen und Unternehmen mussten ab 16. März innerhalb von zwei Wochen Mitarbeiter melden, die bis dahin keinen Immunitätsnachweis vorgelegt hatten.

Sendung: Abendschau, 17.03.22, 19:30 Uhr

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