Ausbau der Berliner Stadtautobahn - Grüne fordern spätere Inbetriebnahme des neuen A100-Abschnitts

Fr 26.01.24 | 18:17 Uhr
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Symbolbild: Bauabschnitt der Erweiterung der Stadtautobahn A 100 zwischen Autobahndreieck Neukölln und Anschlussstelle Treptower Park. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Audio: rbb24 Inforadio | 26.01.2024 | Christoph Reinhardt | Bild: dpa/Soeren Stache

Die Diskussion um den Weiterbau der A100 am Treptower Park geht in die nächste Runde. Die Berliner Grünen fordern vom Senat, vor der Eröffnung des nächsten Bauabschnitts die Verkehrsbelastung in den umliegenden Straßen neu zu berechnen. Ein entsprechender Antrag ging ans Berliner Abgeordnetenhaus. Dadurch könnte sich die Eröffnung weiter verzögern.

Die bisherigen Planungen sehen vor, dass der 16. Bauabschnitt bis Ende 2024 in Betrieb geht. Nach Ansicht der Grünen droht bei Nutzungsbeginn ein Verkehrschaos am künftigen Ende der Autobahn, denn im Vergleich zu den ursprünglichen Berechnungen von 2009 hätten sich die Verkehrsverhältnisse "gravierend verändert", heißt es.

Grüne verweisen auf Elsenbrücke und rechnen mit Staus

Einerseits biete seit dem Abriss der sechsspurigen Elsenbrücke die Behelfsbrücke deutlich weniger Kapazität, schreiben die Grünen in ihrem Antrag. Andererseits sei die Bevölkerung stärker gewachsen als damals vorhergesagt. Statt des erhofften Rückgangs bis 2025 gehe die neuere Verkehrsprognose für 2030 von einem höheren Verkehrsaufkommen aus.

"Die Prognosedaten sind veraltet und entsprechen nicht mehr dem Verkehrsaufkommen", kritisiert die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen, Antje Kapek: "Auf dieser Grundlage eine neue Autobahn in Betrieb nehmen zu wollen, ist verantwortungslos." Ohne ein schlüssiges Verkehrskonzept würden nicht nur Busse, Fahrräder und Fußgänger die Leidtragenden sein, auch der Autoverkehr werde ständig im Stau stehen. Die Elsenbrücke stehe frühestens 2028 wieder voll zur Verfügung. Der Senat solle daher gemeinsam mit der zuständigen Autobahn Gmbh des Bundes in Betracht ziehen, die Inbetriebnahme zu verschieben.

Verkehrsverwaltung: Elsenbrücke wird berücksichtigt

Ob die veränderte Lage zu weiteren Verzögerungen führen könnte, wollte die Berliner Verkehrsverwaltung auf rbb-Nachfrage nicht kommentieren. Der Senat stimme sich aber mit der Autobahn GmbH ab und berücksichtige dabei die Festlegungen des alten Planfeststellungsbeschlusses "wie auch die verkehrlichen Kapazitäten der Elsenbrücke". Die Nachfrage nach dem geplanten Eröffnungstermin beantwortete die Autobahn GmbH bisher nicht.

Die Berliner Grünen hatten sich seit jeher gegen die Verlängerung der A100 ausgesprochen. An der Berechnung der Leistungsfähigkeit habe es bereits 2009 Zweifel gegeben, heißt es in dem Antrag. Ein im Auftrag des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg erstelltes Gutachten habe bereits damals vor einer Überlastung der Straßen am Treptower Park gewarnt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 26.01.2024, 18 Uhr

61 Kommentare

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  1. 61.

    In der Innenstadt ist kein Platz für weitere Straßenbahnkorridore. Sie schreiben selbst innerhalb von 5km soll es diese sein. Sehen Sie sich an wie viele Menschen in der Innenstadt wohnen im 5km Bereich. Dazu kommen die Stadtpendler aus den Außenbezirken und dem Umland. Eine Straßenbahn kann personell nicht den Bedarf abdecken in der Feinverteilung. Sie schrieben eine Straßenbahn kann 100 Autos ersetzen. Theoretisch richtig. Angewendet auf die Realität illusorisch. Das bedeutet, die 100 ehemaligen Autobesitzer haben das selbe Ziel. Haben sie realistisch nicht. Das bedeutet, auf den Straßenbahnstrecken müssen Fahrzeuge verschiedener Linien im Minutentakt fahren. Die BVG hat schon jetzt massiven Personalmangel. Wie soll diese 60 Fahrer in der Stunde auf den Straßenbahnstrecken bereitstellen? Vielfach wird immer von automatischen Fahrzeugen geschrieben. Diese Fahrzeuge erfordern eine komplexe dlgitale technische Sicherung, in der dicht bebauten Innenstadt. Berlin hat nicht das Geld dafür.

  2. 60.

    Falkensee ist komplex. Genauso Nauen. Die Grundstückseigentümer sind das kleinere Problem. Die S9 muss demnächst im Zehn-Minuten-Takt fahren, um die S45 zu ersetzen ab dem BER. Die S45 verhindert, dass die S47 auf dem Ring bis Südkreuz fahren kann. Das ist notwendig, damit die Einwohner der verdichteten Wohngebiete in Niederschönweide, Oberspree, Spindlersfeld bis nach Wendenschloss besser massentauglich an die Innenstadt (Umstieg in Südkreuz) gelangen können. Die A113 und A100 werden dadurch entlastet. Fährt die S9 im Zehn-Minuten-Takt ist die Stadtbahnstrecke restlos ausgelastet. Nauen und Falkensee erfordern jedoch mehr Züge, weil die Gebiete zwischen Beiden und der Berlin stark nachverdichtet wurden. Anders als die S-Bahnen vor bald hundert Jahren gebaut wurden. Es ist keine Kapazität mehr vorhanden. Die östliche Ringbahn auch. Es geht nur über den Hauptbahnhof Tief , Richtung Südkreuz/Schöneberg, Großbeeren/Stammbahn. Bekanntlich wird der zweite Nord-Süd-Tunnel noch länger gebaut.

  3. 59.

    Sie sagten die Kosten umlegen Z.B. für die A100.
    Wenn sie Kosten umlegen wollen dann ja wohl für die gesamten Kosten der Straßen. Ihre 5.000€ jhrl. beziehen sich bestimmt nicht auf den Ausbau der A100.
    Sie vermischen munter allgemeine Kosten für Straßen mit dem Bau der A100. Es dürfte schwierig sein die Kosten für eine Autobahn umlegen zu wollen aber alles andere bleibt wie es ist.
    Der Konstruierte Fall das Anliegen zahlen kommt in schöner Regelmäßigkeit vor… natürlich nicht für Autobahnen aber für andere Straßen. Sie müssen sich mal entscheiden worum es ihnen geht.
    Nur die A100 dann ist es nicht machbar (kein Gesetz) das Kosten dafür einigen aufgebrummt wird. Grundsätzlich Straßen dann wäre es vielleicht möglich diese Kosten auf alle Nutzer umzulegen… z.B. durch Maut oder Kfz Steuer.
    Das würde aber auch bedeuten das vieles deutlich teurer wird… angefangen beim ÖPNV usw.
    Ach und das kostenlose Parken… Mein Bewohnerparkausweis ist nicht kostenlos und steigt in kürze um das 10fache

  4. 58.

    Schnelle Korridore sind Angelegenheit der Regionalbahn und der S-Bahn - hier gibt es immer noch gewichtige "Baustellen" bei der Stammbahn und in Falkensee, ob das nun S-Bahn oder RB sein soll. Das größte Defizit ansonsten befindet sich in der Berliner Innenstadt, mithin bei Weglängen unter 5 km von diesen betrachteten schnellen Korridoren aus - mithin die "Feinverteilung" innerhalb des S-Bahn-Ringes mit Vorzug der Tram.

    Setzen Sie sich mit anderen dafür ein, dass Grundstückseigentümer, die jz. lang immer die Einheit Deutschlands und die Einheit Berlins beschworen haben, sich jetzt diesen Konsequenzen des besagten Zusammenkommens nicht verweigern, weil sie real vom Gegenteil ausgingen und ihren hinteren Garten entsprechend ausgebaut haben. Und dass Falkensee endlich mal entscheidet, ob da nun die etwas langsamere S-Bahn mit größerer Erschließungswirkung nach Berlin fahren soll oder der schnellere Regionalexpress mit geringerer Erschließungswirkung.

  5. 57.

    Schon ein nicht unbedeutender Unterschied, ob etwas gefördert oder komplett finanziert wird. Wenn ein Mensch aus gesundheitlichen Gründen nicht mit dem ÖPNV fahren kann, ist das dann eine Ausrede? Mich betrifft es nicht. Sie tun jedoch Menschen in meinem Umfeld damit unrecht. Auf Berlin übertragen, die Stadt ist hoch verschuldet und ist trotzdem in der Lage zu investieren, ist das Ergebnis der Investition effektiv. Ist es nicht effektiv, geht es nicht. Beim ÖPNV müssen alle Fakten berücksichtigt werden. Etwas ausblenden verzerrt das Ergebnis und letztendlich kommt, das ausgeblendete, doch zum tragen und belastet den finanziellen Haushalt der Stadt unnötig, zusätzlich. Das geht derzeit nicht. Das ist keine Ausrede, sondern ehrlich gegenüber der Stadtbevölkerung, den Wählern.

  6. 56.

    "In Stockholm und in Prag gibt es garantiert keine Autobahnen."

    Bin letzten Sommer auf Radtour in Schweden auch durch Stockholm gefahren. War eine ziemliche 'Tortour' wegen der Bauarbeiten für eine neue Autobahn und Erweiterungen der bestehenden. Da auf den bestehenden Autobahnen Fahrräder natürlich verboten sind, war das Inselhopping extrem schwierig.

  7. 55.

    Ich höre nur, es geht nicht, es geht nicht. Alles nur Ausreden. U Bahn Bau wird übrigens auch vom Bund gefördert.

  8. 54.

    Ich verstehe, dass Sie die Straßenbahn bevorzugen. Jedoch ist diese in Berlin, wo sie fährt, nicht das Verkehrsmittel erster Wahl. In Anbetracht der kaum vorhandener Gelder in Berlin, müssen die vorhandenen Gelder massentauglich und um zeitlich schnell ans Ziel zu kommen, investiert werden. Sind direkte gerade oder kurvenarme Streckenführungen nicht möglich, muss auf die Straßenbahn verzichtet werden. Es ist in der derzeitigen finanziellen Situation in Berlin, eine Geldverschwendung langsame Verkehrsmittel zu bauen. Die Stadt wächst rasant. Sie braucht schnelle Verkehrskorridore. Deshalb müssen die wenigen Gelder effektiv investiert werden.

  9. 53.

    Mich überzeugt eine verwinkelte, langsame Streckenführung nicht. Nehme ich das Beispiel M8 von Springfuhl zum Hauptbahnhof. Bis Springfuhl mit dem Auto und weiter mit der S-Bahn in 25min am Ziel. Die M8 knapp 45min. Zeitgewinn 40min am Tag um länger bei den Kindern zu sein.

  10. 52.

    Wann sind sie das letzte Mal mit der Straßenbahn gefahren? Die alten Tatrabahnen gibt es nicht mehr. Heute sind Niederflurbahnen wie die Flexity 2 im Einsatz.

    Der Wirtschaftsverkehr wird vom MIV ausgebremst und nicht vom ÖPNV. Der verwinkelte Streckenverlauf ist dem Einzugsgebiet geschuldet.

  11. 51.

    Die Maße sind vorgegeben. Ein niederfluriger, barrierefreier Einstieg bei der Straßenbahn ist bei 22 cm über "Schienenoberkante" gegeben. Das wird bei barrierefrei ausgebauten neuen Haltestellen problemlos erreicht. Auch sind Straßenbahnen im Inneren nicht so "verbaut" wie Busse, weil dort Fahrgäste oberhalb der Radlager sitzmäßig "postiert" sind wie ein "Affe auf dem Schleifstein". Die Tram ist durchgängiger als ein Bus, das schließt den Zu- und Abgang an den Türen mit ein. Auch das beeinflusst die Wirtschaftlichkeit günstig.

    Bei U- und S-Bahnhöfen besteht immer das Problem, dass die technischen Anlagen 100% funktionieren müssen, soll eine Barrierefreiheit gegeben sein. Nicht nur eine vernachlässigte Instandhaltung, auch ein Vandalismus und ganz normaler Verschleiß lässt dann Menschen im Rollstuhl unten oder oben auf dem Bahnsteig stehen, während eine gebaute 2 m kurze Rampe zu den Tram-Haltestellen diese Ausfälle nicht hat.

  12. 50.

    1. Nicht die Straßenbahn, die Menschen hocheffizient von A nach B befördert, bremst den Wirtschaftsverkehr aus, der übliche, individuelle und damit ineffiiziente Kfz-Verkehr in den Innenstädten bremst den Wirtschaftsverkehr aus. Eine Straßenbahn mit 40 m Länge ersetzt 100 Kfz.; um dieses Verhältnis hinzubekommen, müsste ein Auto schon 40 cm kurz sein.

    2. In der Tat kommt es auf die Weglängen von Haus zu Haus an, nicht auf die recht oberflächliche Betrachtung von Station zu Station, denn direkt an der Station wohnen oder arbeiten die Wenigsten. Die Zu- u. Abwege zu U- u. S-Bahnen, die ja nicht ebenerdig fahren und auch längere Haltestellenabstände haben, sind nun einmal länger als die gewöhnl. 300 Meter zur Tram. Insofern wird der Geschwindigkeitsvorteil von U- u. S-Bahn wieder aufgefressen und kommt erst ab Weglängen über 5 km zum Tragen.

    3. Daraus folgt, dass für Weglängen unter 5 km - auch nach einem Umsteigen - die Tram grundsätzlich die bessere Alternative ist.

  13. 49.

    Der ebenerdige Zugang ist nicht gegeben. Es wird ein geringer Höhenunterschied überwunden. Mobil eingeschränkte Menschen und Kinderwagen, bremsen den Fahrgastwechsel. Es sind langsame schmale Türen verbaut. Der MiV spielt nicht die Hauptrolle. Es ist der Wirtschaftsverkehr. Sehen Sie sich die Verlängerung bis Turmstraße an. Statt die Strecke direkt über die Straße Alt-Moabit bis zur Turmstraße zu führen, biegt die Straßenbahn in die Rathenow- Straße ab. Dort ist insgesamt weniger Wirtschaftsverkehr als auf der Straße Alt-Moabit. Der weitere Streckenverlauf bis Jungfernheide ist ebenfalls verwinkelt. Mehr noch, auf dem alten TXL-Gelände fährt die Straßenbahn einmal ums alte Terminal fast herum. Das alles bremst die Straßenbahn sehr aus. Macht diese für den Massentransport unwirtschaftlich.

  14. 48.

    Hier reiht sich eine Milchmädchenrechnung an die nächste, die kurzen Haltestellenabstände und der ebenerdige Zugang ist ja gerade der große Vorteil der Straßenbahn. Wie beim Bus, nur mit höherer Kapazität.

    Nicht die Straßenbahn bremst den Wirtschaftsverkehr aus, sondern der MIV.

    Eine Straßenbahn ist im Vergleich zur S-Bahn erheblich preisgünstiger. Aber daran sieht man wie unehrlich die Pro Auto Fraktion argumentiert.

  15. 47.

    Wer verursacht den Verkehr? Jeder für seinen Arbeitsweg, Handwerker, ÖPNV, Lieferungen, Baufahrzeuge - all die benötigten Strassen. Und alle wollen in, oder durch die Stadt. Was hätte man dagegen tun können? (Büro-) Arbeitsplätze dezentral ansiedeln. Wie z.B. bei Wista. Und mehr Wohnungen bauen, damit es möglich sein kann, mal in die Nähe seines Arbeitsplatzes zu ziehen. Und solange P&R und Parkhäuser im allgemeinen, nicht an Bahnhöfen gebaut werden, wird es nix mit dem Umstieg auf ÖPNV.

  16. 46.

    Straßenbahnen stehen in Städten wie Berlin in Konkurrenz zum Güterverkehr und MIV. Bei der Wirtschaftlichkeitsprüfung wird auch der Zeitfaktor zur Überwindung eines Streckenhorizontes in Kilometer berücksichtigt. Bremst die Straßenbahn den Wirtschaftsverkehr ist diese unwirtschaftlich. Hinzu kommt, dass die Straßenbahn insgesamt auf langsame Geschwindigkeit ausgelegt ist. Das macht diese für kleinteilige Verteilung sinnvoll. Nicht für lange Strecken in großen Städten. So gesehen ist eine Straßenbahn ebenfalls teuer, bezieht man alle Kosten ein, auch wenn der Bau je Kilometer sich preiswert darstellt. Anders gesagt, wie viel Personal und Volumen braucht es, um 1000 Menschen zu transportieren? Eine U-Bahn, eS-Bahn braucht 8 Wagen und einen Fahrer. Bei der Straßenbahn sind es vier Fahrer und mit unterschiedlichen Fahrzeuglängen je Baureihe. Der Haltestellenabstand der Straßenbahn ist gering. Bei S-/U-Bahn werden im gleichen Zeitraum mehr Kilometer gefahren und mehr Menschen transportiert.

  17. 45.

    Wie war das mit sinnfreien Argumenten?

    "Braucht der ÖPNV Keine Straßen ? LKW ? Handwerker ? Müllabfuhr ? Usw. Usw. "

    Und die brauchen alle eine Stadtautobahn? Und welches Argument soll ich entkräften, sie haben ja keine. Sie verweisen darauf dass Autofahren attraktiver wäre. Ist er nicht mehr wenn man die Kosten die wirklich anfallen bezahlen müßte. Fängt beim kostenlosen Parkplatz an und endet nicht beim sinnlosen Autobahnbau für den MIV.

    Jeder Autofahrer wird jährlich mit ca. 5000 € bezuschusst.

    Ihnen fällt doch nicht mehr Neues ein wenn sie mit abwegigen und absurden Scheinargumenten antworten. Sie verwechseln nämlich absichtlich den Straßenbau allgemein mit überflüssigen und zudem noch irrwitzig teueren Autobahnbau IN der Stadt.

    Und weil sie von Anliegern gesprochen haben, wenn auch in einem arg konstruierten und somit abwegigen Zusammenhang, die wollen mehrheitlich keine Autobahn. Der ÖPNV, Handwerker und Müllabfuhr funktionieren einwandfrei ohne Autobahn.

  18. 44.

    Auch der ÖPNV wird von Seiten des Bundes mitfinanziert, im Rahmen einer Kosten-Nutzen-Analyse. Die zu kurz gegriffene Rechnung betrifft allerdings die laufenden Betriebskosten und das Herausrechnung der langfristigen Instandhaltungskosten. Überbordende Investitionen wie eine Flughafen-U-Bahn oder die Verlängerung(en) der Spandauer U-Bahn wären so garnicht möglich.

    Im Prinzip sind alle U-Bahn-Strecken gebaut; bei einer U 3-Verlängerung von Krumme Lanke bis zum Mexikoplatz könnte mal eine ebenerdige, straßengebundene Verlängerung durchgespielt werden, analog einer Stadtbahn, ggf. auch bei der U 4 bis Friedenau. Nur mal im Sinne einer Prüfung, wenn der Denkhorizont nicht begrenzt sein soll.

    Ansonsten warten zahllose Tram-Projekte auf ihre Verwirklichung, die kapazitätsmäßig die Hälfte wie U-Bahnen leisten, von den Kosten her aber nur ein Sechstel erfordern.

  19. 43.

    Theoretisch haben Sie nicht unrecht. In der Praxis geht es in Berlin nicht. Berlin hat kein Geld für den teuren Ausbau des ÖPNV. Die A100 und alle anderen Autobahnen in Berlin finanziert der Bund und trägt auch die Kosten der Instandhaltung. Sehen Sie sich die Kosten der u3 bis S-Bahnhof Mexikoplatz an. Erst hieß es 700 Millionen offiziell. Inoffiziell ist man bei knapp einer Milliarde Euro. Das kann Berlin nur mit zeitlichem Strecken auf Jahre stemmen. Die U7 Verlängerung zum BER finanzieren Berlin und Brandenburg nur, wenn sich der Bund beteiligt. Deshalb werden auch andere Strecken nicht reaktiviert oder neu gebaut, beteiligt sich nicht der Bund daran. Ein paar Beispiele, um ein Gefühl zu bekommen was ÖPNV kostet. Die Sanierung der nördlichen U6 in Berlin wird derzeit mit 90 Millionen beziffert. Von Steigerungen muss man ausgehen. Die Reaktivierung der Siemensbahn 500 Millionen. Die neuen S-Bahnen für Berlin sollen nun 5 Milliarden kosten. Woher soll es Berlin nehmen?

  20. 42.

    In Stockholm wird sogar in einem Teil der Innenstadt das Fahren eines Autos mit Verbrenner-Motor ab 31.12.2024 verboten. Soviel zu Stockholm.

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