Potsdam-Mittelmark - Kleinmachnower Bürgermeister-Kandidaten müssen in die Stichwahl

So 26.01.25 | 19:04 Uhr
  13
Plakate hängen im Januar 2025 vor der Bürgermeisterwahl in Kleinmachnow in Brandenburg. (Quelle: rbb)
Video: rbb24 | 20.01.2025 | Jaqueline Piwon | Bild: rbb

Da bei der Bürgermeisterwahl keiner der Kandidierenden von SPD, CDU und Grünen die absolute Mehrheit erringen konnte, geht es im Februrar in die Stichwahl. Wer dann gewinnt, muss vor allem das Finanzproblem der Gemeinde lösen.

Die Bürgermeisterwahl in Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) geht in die Verlängerung. Weil keiner der drei Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen auf ihre Person vereinigen konnte, kommt es am 16. Februrar zur Stichwahl. In dieser tritt der Erstplatzierte Bodo Krause von der CDU (46,1 Prozent) gegen den Zweiten an, Markus Schmidt von der SPD (33,2 Prozent). Die grüne Kandidatin Alexandra Pichl kam nur auf 20,7 Prozent und scheidet damit aus dem Rennen um den Bürgermeisterposten aus. Die Wahlbeteiligung lag bei 66,8 Prozent.

Lange war die Gemeinde Kleinmachnow in Potsdam-Mittelmark vergleichsweise wohlhabend. Doch mit dem Wegzug zweier großer Digital-Unternehmen fehlen plötzlich circa 14 Millionen Euro pro Jahr im Haushalt. Damit muss sich der neue Bürgermeister auseinandersetzen, denn der derzeitige Amtsinhaber Michael Grubert (SPD) trat nach 16 Jahren nicht wieder an.

CDU-Kandidat Bodo Krause: Moderne Führungsstrukturen einführen

Bodo Krause von der CDU hob im Wahlkampf die Konsolidierung der Finanzen als "von ganz besonders herausgehobener Bedeutung" hervor. Als Bürgermeister will Krause einen besseren Kontakt zu den ansässigen Unternehmen pflegen und die Verwaltung insgesamt modernisieren. "Ich glaube, da liegen Potenziale brach, die man heben kann, wenn man moderne Führungsstrukturen, einen partizipativen Führungsstil einführt", sagte Bodo Krause dem rbb. Er glaube, dass damit die Effizienz in der Verwaltung gesteigert werden könne.

Er verstehe das Amt des Bürgermeisters auch als das des Hauptverwaltungsbeamten der Gemeinde Kleinmachnow, also als Chef einer Verwaltung mit über 100 Mitarbeitenden. "Ich kenne viele von diesen Menschen sehr gut und weiß, dass sie unglaublich viel auf dem Kasten haben", sagte Krause dem rbb.

Zu seinen weiteren wichtigen Themen zählt die Lösung der Raumprobleme für die Schulen und Horte. "Hier müssen wir ad hoc die Raumnot lindern", sagte der CDU-Kandidat.

SPD-Kandidat Markus Schmidt: Müssen Wildschweinplage angehen

Damit wieder mehr Geld in die Kassen kommt, hatte das Thema Wirtschaft im Wahlkampf bei allen drei Kandidaten oberste Priorität. Sie alle wollen den Kontakt zu bestehenden Unternehmen im Gewerbepark Europarc in Kleinmachnow verbessern und neue Unternehmen, auch Start-ups anwerben.

SPD-Kandidat Markus Schmidt versprach eine bessere Anbindung des Gewerbegebiets an den ÖPNV und sah außerdem ein anderes Dauerthema auf seiner Prioritätenliste ganz oben: "Die Wildschweine, dieses Thema müssen wir angehen", sagte Markus Schmidt dem rbb.

Ein weiteres, für ihn sehr wichtiges Thema ist die Digitalisierung der Verwaltung. "Ich möchte Prozesse viel, viel schneller erledigt wissen, damit auch die Bürgerinnen und Bürger zu Hause diese Sachen erledigen können", sagte Schmidt. Bürgerbeteiligung und eine offene Kommunikation nannte er als zentrale Elemente seiner Vision für Kleinmachnow.

Der bisherige Amtsinhaber Michael Grubert (SPD) trat nach 16 Jahren als Kleinmachnows Bürgermeister nicht mehr an. Grubert und die Kleinstadt in Brandenburg wurden im Sommer 2023 durch die Suche einer vermeintlichen Löwin in der Region überregional bekannt - letztlich war es wohl ein Wildschwein, das für Aufregung sorgte.

Mit Material von Jacqueline Piwon

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 26.01.2025, 19:30 Uhr

13 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 13.
    Antwort auf [Morena] vom 26.01.2025 um 20:56

    "welche Erfolge völkisch-nationalistisch-autoritäre Regierungen so vorzuweisen haben in der Geschichte." Na für manch einen ist eine Autobahn, in ein leeres Land ohne Bauvorschriften geteert, ja schon ein Erfolg ;-)

  2. 12.
    Antwort auf [Benny ] vom 26.01.2025 um 19:29

    Mit „sozialistischen Einheitsblockparteien“? Oder was? Hier fehlt es an Geschichtswissen….gruselig

  3. 11.

    "Wen interessiert denn Kleinmachnow?" ===> Vermutlich ca. 20000 Kleinmachnower!

  4. 8.

    Wen interessiert denn Kleinmachnow?

  5. 7.

    Hallo Hannah, ich gehe mal stark davon aus, dass Sie, die sich so gut in Geschichte auskennt, schon selbst kräftig zur Verbesserung der Situation in Kleinmachnow beitragen. Oder ist Ihr Beitrag nur ein Aufstoßen, um diejenigen zu diskreditieren, die sich engagieren?

  6. 5.

    Wer von "drei sozialistische Einheitsblockparteien" schwafelt, der ist nicht nur politisch mehrmals falsch abgebogen.

  7. 4.

    Haben Sie in Geschichte eigentlich immer gefehlt?
    „Sozialistische Einheitsblockparteien“? Ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung!
    Bis 1989 gab es in der DDR weder Grüne noch SPD.

  8. 3.

    Seit wann haben SPD, CDU und Grüne, also drei sozialistische Einheitsblockparteien, eigene Schwerpunkte? Bestenfalls vor den Wahlen. Danach ist deren Politik der gleiche Einheitsbrei.

  9. 2.

    Ich finde das immer interessant, das es selbst in den -besseren- Wohngegenden zu Finanzproblemen kommt, geschweige denn in Berlin als ganzes, das einwohnermäßig ja inzwischen als wohlhabend zu bezeichnen ist. Irgendwo gibt es da wohl einen grundlegenden Fehler.

  10. 1.

    Alle haben wichtige Programmpunkte, theoretisch müsste es eine große Koalition geben. Leider sind MIR die Wildschweine völlig unwichtig, die neue Feuerwache halte ich für sicherheitsrelevanter. Bodo ist aktiver Feuerwehrmann. Markus Schmidt der Feuerwehr sehr eng verbunden. Also Betreiber des örtlichen Freibades ist er bestens vernetzt. Tja und dann bin ich auch neulich spontan in den "alte Sack Verein" aufgenommen worden: Senioren findet man hier nur in den Heimen - das MUSS sich ändern!

    Und wie finde ich eine andere Wohnung??? Wer hat da eine Lösung?

    Es fällt schwer, nach Programm zu wählen.... vernünftig sind alle Spitzenkandidaten.

Nächster Artikel