Potsdam-Mittelmark - Kleinmachnower Bürgermeister-Kandidaten müssen in die Stichwahl

Da bei der Bürgermeisterwahl keiner der Kandidierenden von SPD, CDU und Grünen die absolute Mehrheit erringen konnte, geht es im Februrar in die Stichwahl. Wer dann gewinnt, muss vor allem das Finanzproblem der Gemeinde lösen.
Die Bürgermeisterwahl in Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) geht in die Verlängerung. Weil keiner der drei Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen auf ihre Person vereinigen konnte, kommt es am 16. Februrar zur Stichwahl. In dieser tritt der Erstplatzierte Bodo Krause von der CDU (46,1 Prozent) gegen den Zweiten an, Markus Schmidt von der SPD (33,2 Prozent). Die grüne Kandidatin Alexandra Pichl kam nur auf 20,7 Prozent und scheidet damit aus dem Rennen um den Bürgermeisterposten aus. Die Wahlbeteiligung lag bei 66,8 Prozent.
Lange war die Gemeinde Kleinmachnow in Potsdam-Mittelmark vergleichsweise wohlhabend. Doch mit dem Wegzug zweier großer Digital-Unternehmen fehlen plötzlich circa 14 Millionen Euro pro Jahr im Haushalt. Damit muss sich der neue Bürgermeister auseinandersetzen, denn der derzeitige Amtsinhaber Michael Grubert (SPD) trat nach 16 Jahren nicht wieder an.
CDU-Kandidat Bodo Krause: Moderne Führungsstrukturen einführen
Bodo Krause von der CDU hob im Wahlkampf die Konsolidierung der Finanzen als "von ganz besonders herausgehobener Bedeutung" hervor. Als Bürgermeister will Krause einen besseren Kontakt zu den ansässigen Unternehmen pflegen und die Verwaltung insgesamt modernisieren. "Ich glaube, da liegen Potenziale brach, die man heben kann, wenn man moderne Führungsstrukturen, einen partizipativen Führungsstil einführt", sagte Bodo Krause dem rbb. Er glaube, dass damit die Effizienz in der Verwaltung gesteigert werden könne.
Er verstehe das Amt des Bürgermeisters auch als das des Hauptverwaltungsbeamten der Gemeinde Kleinmachnow, also als Chef einer Verwaltung mit über 100 Mitarbeitenden. "Ich kenne viele von diesen Menschen sehr gut und weiß, dass sie unglaublich viel auf dem Kasten haben", sagte Krause dem rbb.
Zu seinen weiteren wichtigen Themen zählt die Lösung der Raumprobleme für die Schulen und Horte. "Hier müssen wir ad hoc die Raumnot lindern", sagte der CDU-Kandidat.
SPD-Kandidat Markus Schmidt: Müssen Wildschweinplage angehen
Damit wieder mehr Geld in die Kassen kommt, hatte das Thema Wirtschaft im Wahlkampf bei allen drei Kandidaten oberste Priorität. Sie alle wollen den Kontakt zu bestehenden Unternehmen im Gewerbepark Europarc in Kleinmachnow verbessern und neue Unternehmen, auch Start-ups anwerben.
SPD-Kandidat Markus Schmidt versprach eine bessere Anbindung des Gewerbegebiets an den ÖPNV und sah außerdem ein anderes Dauerthema auf seiner Prioritätenliste ganz oben: "Die Wildschweine, dieses Thema müssen wir angehen", sagte Markus Schmidt dem rbb.
Ein weiteres, für ihn sehr wichtiges Thema ist die Digitalisierung der Verwaltung. "Ich möchte Prozesse viel, viel schneller erledigt wissen, damit auch die Bürgerinnen und Bürger zu Hause diese Sachen erledigen können", sagte Schmidt. Bürgerbeteiligung und eine offene Kommunikation nannte er als zentrale Elemente seiner Vision für Kleinmachnow.
Der bisherige Amtsinhaber Michael Grubert (SPD) trat nach 16 Jahren als Kleinmachnows Bürgermeister nicht mehr an. Grubert und die Kleinstadt in Brandenburg wurden im Sommer 2023 durch die Suche einer vermeintlichen Löwin in der Region überregional bekannt - letztlich war es wohl ein Wildschwein, das für Aufregung sorgte.
Mit Material von Jacqueline Piwon
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 26.01.2025, 19:30 Uhr