Nur 0:0 gegen den Tabellenletzten - Hertha BSC verpasst Heimsieg gegen Osnabrück

Sa 16.12.23 | 14:59 Uhr
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Herthas Florian Niederlechner greift sich ins Gesicht. (Bild: IMAGO / Contrast)
Audio: ARD Sportschau | 16:12.2023 | Guido Ringel | Bild: IMAGO / Contrast

Hertha BSC hat es verpasst, den Anschluss an die Tabellenspitze der Zweiten Liga herzustellen. Gegen das Tabellenschlusslicht VfL Osnabrück kamen die Berliner nicht über ein torloses Remis hinaus.

  • Durch das 0:0 bleibt Hertha im neunten Pflichtspiel in Folge ungeschlagen
  • Hertha bleibt durch den Punktgewinn vorerst auf Platz 7 in der Tabelle
  • Die Berliner sind der erste Gegner, der in dieser Saison kein Tor gegen Osnabrück erzielen konnte

Fußball-Zweitligist Hertha BSC hat durch das 0:0 im Heimspiel gegen VfL Osnabrück zwar seine Serie von nunmehr neun Spielen ohne Niederlage ausgebaut, doch verpasste es die Mannschaft von Trainer Pal Dardai, den Rückstand auf die Tabellenspitze zu verkürzen.

Das Fehlen des erkrankten und zuletzt so spielstarken Fabian Reese war deutlich spürbar vor rund 43.650 Zuschauern im Berliner Olympiastadion. Großchancen blieben lange Zeit Mangelware. Die Hausherren wachten zu spät auf und so war es am Ende eine verdiente, torlose Punkteteilung. Herthas Offensivspieler Florian Niederlechner sah nach grobem Foulspiel in der 85. Minute noch die Rote Karte.

Stimmungsboykott und ereignisarme erste Hälfte

Verzichten musste Hertha-Trainer Pal Dardai im Spiel gegen den VfL Osnabrück auf den zuletzt überragend aufspielenden Fabian Reese, der einen Infekt auskurierte. Neu in die Startelf rückten auf Berliner Seite Gustav Christensen, der auf der rechten offensiven Außenbahn den Vorzug erhielt, und Torjäger Haris Tabakovic, der im Vergleich zum 2:1-Sieg in Kaiserslautern im Sturmzentrum Smail Prevljak ersetzte.

Das Spiel begann sehr verhalten. Osnabrück stand hoch, wollte früh den Spielaufbau der Herthaner unterbinden, und so brauchten die Gastgeber lange, bis sie sich erstmals in den gegnerischen Strafraum kombinieren konnten. Der zwölfminütige Stimmungsboykott der Fans beider Seiten aufgrund des beschlossenen Investorendeals der Deutschen Fußball-Liga (DFL) tat sein Übriges dazu.

Kempf und Scherhant mit den besten Chancen

Beendet wurde die ereignisarme Anfangsphase von Haris Tabakovic, der einen Abpraller auf der rechten Seite zum ersten Abschluss nutzen konnte. Osnabrücks Torhüter Philipp Kühn zeigte sich bei dem strammen Linksschuss des Hertha-Stürmers aber auf dem Posten (10.). In der Folge blieb es eine Partie auf überschaubarem Niveau. Herthas Spielaufbau wirkte behäbig und der VfL hatte keine Probleme damit, die Räume im Mittelfeld zuzustellen.

Es dauerte bis zur 25. Minute, ehe Hertha erneut gefährlich in Erscheinung trat: Jonjoe Kenny schlug eine Flanke von rechts ins Zentrum und Tabakovic schoss den Ball direkt in die Arme von Osnabrücks Keeper. Die Abwesenheit des erkrankten Fabian Reese war bis dato deutlich spürbar. Eine Doppelchance von Hertha-Verteidiger Kempf (37.) und eine Einzelaktion von Derry Scherhant (45.+1) waren noch die besten Chancen für die Hausherren. Osnabrück trat offensiv kaum in Erscheinung und so ging es torlos in die Pause.

Keine Besserung in der zweiten Hälfte

Im zweiten Abschnitt herrschte zunächst ein kaum verändertes Spielgeschehen: Hertha zwar bemüht, aber nicht zwingend, Osnabrück abwartend und zweikampfstark. Hertha Trainer Pal Dardai versuchte mit lautstarken Anweisungen seine Mannschaft wachzurütteln, aber das zeigte keine Wirkung. In der 61. Minute brachte Dardai Nader El-Jindaoui und Marten Winkler für Gustav Christensen und Derry Scherhant, und die Wechsel sorgten für mehr kreative Ideen im Spiel der Hertha.

In der 70. Minute brachte Florian Niederlechner von der halbrechten Angriffsposition den ersten Hertha-Abschluss der zweiten Hälfte zu Stande. El-Jondaoui fand Winkler mit einer punktgenauen Flanke, doch dessen Kopfball war zu unplatziert (76.). Hertha lief langsam die Zeit davon, drückte nun endlich mehr auf die Führung, blieb aber vor dem Tor letztlich nicht zwingend genug.

Zu allem Überfluss bekam Florian Niederlechner in der 85. Minute noch die Rote Karte nach Videobeweis, nachdem er im Mittelfeld seinem Gegenspieler mit offener Sohle auf die Wade getreten war. Beide Mannschaften brachten im Anschluss nicht mehr viel zu Stande und so blieb es beim 0:0.

Die Stimmen zum Spiel

Pal Dardai (Hertha BSC): "Seien wir ehrlich, in der ersten Halbzeit hat man gesehen, dass wir nicht fit waren. Vielleicht war es die große Belastung der letzten Wochen, aber das war nicht gut mit Ball, wir haben viel zu lange gezögert im Spielaufbau. Aber wir akzeptieren diesen Punkt. Heute war nicht mehr drin."

Florian Niederlechner (Hertha BSC, über die Rote Karte): "Der Gegenspieler selbst hat gesagt, es hat ihm nicht mal wehgetan. Ich weiß, es sieht auf dem Standbild total blöd aus, aber das ist der Quatsch beim Videobeweis, da wird nur aufs Standbild geschaut. Darum will ihn keiner und darum braucht ihn keiner. Ich hoffe, dass dieser Schmarrn bald vorbei ist."

Uwe Koschinat (VfL Osnabrück): "Wir haben insgesamt eine sehr konzentrierte Leistung auf den Platz gebracht, weil die ganze große Angst, die ich hatte, dass Hertha uns in der eigenen Hälfte festtackert und erdrückt, das ist heute überhaupt nicht der Fall gewesen. Nach Spielende, als die Mannschaft im Kreis stand, gab es mehr Unzufriedenheit. Und das sagt einiges über die Mannschaft aus."

Sendung: rbbUM6, 16.12.2023, 18 Uhr

22 Kommentare

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  1. 22.

    Die Luft wieder schon raus?
    Gegen den Tabellenletzten?
    Wie weit das Niveau dieser Truppe gesunken ist, ist in dem Interview dieses Niederlechners zu erlesen:
    "Der Gegenspieler selbst hat gesagt, es hat ihm nicht mal wehgetan. Ich weiß, es sieht auf dem Standbild total blöd aus, aber das ist der Quatsch beim Videobeweis, da wird nur aufs Standbild geschaut. Darum will ihn keiner und darum braucht ihn keiner. Ich hoffe, dass dieser Schmarrn bald vorbei ist." - Da fehlen einem wirklich die Worte.
    Soviel Sportlichkeit, Fairness und Charakter kann man auch nur von einem Spieler erwarten, dessen Verein einen brutalen Schläger rehabilitiert.
    Ein wirklich unsympathisch Verein.

  2. 21.

    Wau ist Hertha so Spitze
    Immerhin Unendschieden im Spitzenspiel der Abstiegskonkurenten.

  3. 20.

    Meinen sie es besteht die Gefahr, dass Reese den Verein verlassen könnte ?
    Vielleicht will er ja in der ersten Liga spielen.
    Dann ist er vielleicht im Sommer weg.
    Vielleicht will er auch Hertha BSC helfen aufzusteigen und sich unsterblich machen.
    Es kann aber auch sein, dass er weg will. Vielleicht. Eventuell.

  4. 19.

    Nochmals, Hertha wäre gut beraten, sich jetzt schon nach einen passenden Leader umzuschauen, denn Reese wird wohl zu 100% nach der Saison in die 1.Buli wechseln.

  5. 18.

    Vielleicht sollte sich die Hertha mal schon in der Winterpause umschauen, ob es Ersatz für Reese gibt. Denn er ist 100% weg am Ende der Saison. Die Erstligisten stehen wohl schon Schlange.

  6. 17.

    Ich wünsche allen Fans der alten Dame ein frohes und besinnliches Fest
    Ich drücke euch ganz fest die Daumen.
    Liebe Grüße von einem FC Energie Cottbus
    Fan .

  7. 16.

    Reicht es we n die Verletzten wieder da sind (Dardei,s, Maza) oder muss man mit den Pokalmillionen im Winter nochmal nachlegen?

  8. 15.

    Schade.
    Und die Karte gegen Niederlechner war berechtigt. Aber wie sehen es ertappte Raser? Der Blitzer ist Schuld, und nicht, dass man zu schnell war.
    Reese ist momentan der Unterschiedsspieler und von ihm hängt die Form ab. Aber es ist natürlich, dass es bei einem neuformierten Team es so läuft. Jetzt zeigt sich erst die Qualität des des neuen Sportmanagment, wie das Team weiterentwickelt wird. Hoffentlich aber keine Schnellschüsse! Union ist diesmal damit gescheitert!
    Eisernes HaHoHe

  9. 14.

    Das sehe ich genauso. Und dieses Spiel hat gezeigt, wie abhängig Hertha zurzeit noch von einem Spieler ist. Als ich vor dem Spiel hörte, dass Reese krank fehlt, war mir klar, dass ein Unentschieden das höchste der Gefühle sein wird. Es besteht also unbedingt noch Bedarf an einem weiteren dynamischen, engagierten und voll für die Mannschaft kämpfenden Angreifer.Woher nehmen, hat einer eine Idee?

  10. 13.

    Blödsinnige Handyfunktion
    Aus Reese wird Riese
    Aber sie haben Recht.
    Anstelle des Vereins würde ich mich schon fragen wie es sein kann , das wenn ein Spieler ausfällt nix läuft.
    Hat man selbst letzte Woche gesehen.
    Erst als Reese reinkam lief es.

  11. 12.

    Darf ein Berliner sich keine Gedanken über den Berliner Fussball machen ?
    Zumal SIE mir nichts vorzuschreiben haben.
    Und ich mache mir schon so meine Gedanken über einen anderen Verein, der Tief in einer Krise steckt.

  12. 11.

    An deiner Stelle würde ich mir über einen anderen Verein Gedanken machen

  13. 10.

    Hertha BSC nicht verloren, alles andere lief wie gewünscht.
    2024/25 Karneval in C-Burg.

  14. 9.

    Stimme ich voll und. Ohne riesen scheint nichts zu gehen. Schade das ein Spiel von einem Spieler abhängig zu sein scheint. Dann hat auch noch union verloren. Man, schlechtes Wochenende für das fussballberlin.

  15. 8.

    tatsachelich nur 1 Punkt zum Jahresabschluß von Hertha. ... ich war doch etwas enttäuscht von der Leistung: Schöne lange Flanken landeten meist beim Gegenspieler.
    Eindeutig ersichtlich: ohne einen Antreiber, wie Fabi, bekommt Hertha nix gebacken - hoffen wir auf Besserung

  16. 7.

    Erstmal positiv: nicht verloren!
    Negativ: ohne Reese, nix gewese!
    Vielleicht ist es ja ganz gut, mit einem kleinen Denkzettel in die Winterpause zu gehen.
    Das spornt eventuell nochmal extra an und bremst eine mögliche Überheblichkeit, die nach einem Sieg hätte entstehen können, etwas ein.
    Egal.
    Jetzt sollen sich erstmal alle erholen.
    Hoffe, Niederlechner wird nicht zu lange gesperrt.
    Frohet Fest!

  17. 6.

    Das ist doch kein Beinbruch und zeigt, dass Hertha eben noch Zeit braucht, um zu konstanten Leistungen zu kommen.
    Lieber in Ruhe aufbauen und entwickeln, und lieber noch ein Jahr zweitklassig bleiben, als sich zur Fahrstuhlmannschaft entwickeln.

    Sag ich als Unioner.

  18. 5.

    Meine Hertha, wie gewohnt: Schickt ihre Fans, die sich doch ziemlich zahlreich und hoffnungsvoll zu diesem Kracherspiel ;) im Olympiastadion eingefunden hatten, mit einem Dämpfer in die Winterpause. Und mit dem Wissen, dass das wieder mal zwei Punkte waren, die man unbedingt hätte mitnehmen sollen, um in der Rückrunde nochmals ernsthaft angreifen zu können.

  19. 3.

    Würde mir mal Gedanken machen.
    Ohne Reese nix los.

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