Grundstoffe für chemische Industrie - Französisches Unternehmen zerlegt in Schwarzheide jetzt Luft

Mo 04.09.23 | 16:45 Uhr
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Feierliche Inbetriebnahme der Luftzerlegungsanlage in Schwarzheide (Bild: rbb/Anders-Lepsch)
Audio: Antenne Brandenburg | 04.09.2023 | Anja Kabisch | Bild: rbb/Anders-Lepsch)

Das französische Unternehmen "Air Liqide" hat am Montag offiziell eine neue Luftzerlegungsanlage in Betrieb genommen. Die neue Anlage befindet sich direkt am Werksgelände des Chemiekonzerns BASF in Schwarzheide (Oberspreewald-Lausitz).

Die Luftzerlegungsanlage produziert Sauerstoff und Stickstoff, sowie CO2-freie Druckluft und Flüssiggas. Diese Stoffe benötigt wiederum die BASF zur Fertigung von Batteriematerialien in der neuen Kathodenfabrik. Die produzierten Grundstoffe gelangen durch Rohrleitungen zum BASF-Standort. Andere Abnehmer sollen Kunden aus der Halbleiter-, Metall und Lebensmittelbranche sein.

Erweiterung denkbar

Schon seit 1995 produziert Air Liquide Stickstoff am Standort Schwarzheide. Neun Mitarbeiter sind hier bislang beschäftigt. Die neue Anlage, die am Montag offiziell eingeweiht worden ist, bringt allerdings nur vier weitere Arbeitsplätze. Die Produktion ist fast vollständig digitalisiert und automatisiert. "Aber die mittelbare Wirkung, auch auf die Arbeitsplätze bei der BASF", schätzt Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) deutlich höher ein. Die technische Bedeutung sei größer, als die Arbeitsplatzbedeutung.

Zwei Jahre lang war die Anlage errichtet worden, sie hat etwa 40 Millionen Euro gekostet. Sollte, wie aktuelle Pläne der BASF sagen, die Kathodenproduktion noch ausgeweitet werden, will auch Air Liquide seine Anlage erweitern, hieß es am Montag.

Sendung: Antenne Brandenburg, 04.09.2023, 16:10 Uhr

9 Kommentare

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  1. 6.

    Exakt! Umso erstaunlicher, dass das ne Spitzenmeldung wert ist

  2. 5.

    "Jetzt wird auch noch unsere Luft industrialisiert , das hört sich schon mal sehr bedenklich an." Das ist ein Standardverfahren zur Gewinnnung technischer Gase. Vielleicht in der Schule mal etwas vom Lindeverfahren gehört?

  3. 4.

    "Die Luftzerlegungsanlage produziert Sauerstoff und Stickstoff, sowie CO2-freie Druckluft und Flüssiggas." Kein Argon? Linde produziert meist auch Argon, das auch viele Anwendungen hat und zu einem vernünftigen Teil in der Luft vorhanden ist. Als Hochpreisprodukt wäre auch noch Helium denkbar.

  4. 3.

    Technische Luftzerlegung gibt es schon sehr lange, das ist wirklich nichts Neues.

  5. 2.

    Ja leider werden nur die auch für uns nützlichen Teile der Luft Sauerstoff und Stickstoff herausgepresst. Sinniger wäre ne Anlage, die CO2 verwertet. Aber keine Bange: Diese Anlage saugt Sauerstoff und Stickstoff im Verhältnis zur noch vorhanden Masse in weit weniger als homöopathischen Dosen heraus.
    Erinnern Sie sich vielleicht an den Film Spaceballs und die Weltallputze, die auch die gesamte Luft von der Erde saugte? So schlimm wirds mit dieser Anlage sicher nicht kommen. ;-))

  6. 1.

    Jetzt wird auch noch unsere Luft industrialisiert , das hört sich schon mal sehr bedenklich an. Ich kann mich auch noch an einen Film erinnern, in dem mit dem knapp werden der Luft Sauerstoffkugeln an die Menschen verkauft wurden.

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