Mit Lasertechnik und Drohnen - Forscher untersuchen Windphänomene in Ostbrandenburg

Fr 24.07.20 | 11:41 Uhr
Unbemanntes Flugzeug zur Messung von Wetterdaten
Audio: Antenne Brandenburg | 24.07.2020 | Bild: rbb

Haben die böigen bis starken Winde in der Region Ostbrandenburg zugenommen? Das wollen Forscher am Meteorologischen Observatorium Lindenberg (Oder-Spree) herausfinden. Dazu führt der Deutsche Wetterdienst (DWD) gemeinsam mit Wissenschaftlern aus Tübingen, Karlsruhe und Braunschweig aktuell neue Feldversuche durch.

Daten für bessere Vorhersagen

Bis zu 1.000 Meter steigen die neuen, unbemannten Messflugzeuge hoch in die Luft. Damit möchte das Meteorologische Observatorium Lindenberg mehr Daten zu Windströmen sammeln. Dafür sind Messungen mit unterschiedlichen Geräten, wie etwa auch Laser-Radare, aus verschiedenen Richtungen nötig. Die gesammelten Daten über aufsteigenden Wasserdampf, Windstärke und Temperatur dienen für eine bessere Wetter- und Gewittervorhersage und sollen Warnsysteme verbessern.

Wechselhafte Wetterlage sorgt für Erkenntnisse

Für Frank Beyrich, Mitarbeiter am Meteorologischen Observatorium, sind die derzeitigen Wetterlagen ideale Bedingungen zum Datensammeln. "Am letzten Sonntag hatten wir ziemlich verbreitete Gewitter im Oderland. Wenn man sich das auf dem Radar angesehen hat, ploppten die auf wie Popcorn. An manchen Spots ging das Gewitter hoch, an anderen Stellen fielen sie wieder zusammen. Zu welcher Zeit und zu welcher Stunde die Gewitter aufkommen wird, kann man allerdings noch nicht sagen."

Dafür müssen die Modelle der Meteorologen verfeinert werden, auch mit Hilfe der gesammelten Messdaten.

Drohnen zur Messung von WetterdatenDrohnen zur Messung von Wetterdaten

Corona als Fluch und Segen

Da am Flughafen BER in Schönefeld noch kein Flugbetrieb herrscht und der Flugverkehr durch die Coronapandemie allgemein stark reduziert ist, konnte die Deutsche Flugsicherung die Experimente auch in großer Höhe genehmigen. "Wir haben die außergewöhnliche Erlaubnis bekommen, Flüge bis in fünf Kilometer höhe machen zu dürfen", so Beyrich. "Dafür wurde uns eine Sperrbereich eingerichtet."

Allerdings sollte das Projekt im größeren Umfang mit mehr Teilnehmern und Bodenmesstationen stattfinden. Aufgrund der Krise soll dies nun erst im kommenden Jahr möglich sein.

Sendung: Antenne Brandenburg, 24.07.2020, 12:12 Uhr

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