IG Bau warnt - 275.000 Häuser in Berlin und Brandenburg könnten asbestbelastet sein

Do 10.08.23 | 11:59 Uhr | Von Kira Pieper
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Symbolbild: Ein Bauarbeiter schleift asbestbelasteten Kleber von einem Boden ab. (Quelle: dpa/M. Scholz)
Video: rbb24 Abendschau | 10.08.2023 | Martin Küper | Bild: dpa/M. Scholz

Deutschlandweit soll es noch mehr als neun Millionen Wohnhäuser geben, in denen bis 1989 Asbest verbaut wurde. Die IG Bau befürchtet, dass der krebserregende Baustoff nun im Zuge von Sanierungen vermehrt freigesetzt werden könnte. Von Kira Pieper

  • Krebserregender Asbest ist immer noch in Millionen Gebäuden aus Nachkriegsjahrzehnten verbaut
  • Gewerkschaft sieht hohe Risiken für Bauarbeiter und Hobby-Heimwerker
  • IG Bau fordert Schadstoff-Pass für Gebäude und eine staatliche Abwrackprämie für Asbest-Müll

"Wir wurden nicht darüber informiert, dass wir mit asbesthaltigen Materialien arbeiten. Wir wurden auch nicht darauf hingewiesen, dass Schutzmasken notwendig sind", sagt Wolfgang Leihner-Weygandt. In den 80er Jahren arbeitete der heute 69-Jährige als Maurer. "Ich habe damals Zementfaserplatten mit einer Kreissäge zersägt." Eine staubige Angelegenheit. Und eine sehr gefährliche, wie sich später herausstellte. In den 90er-Jahren habe er starke Schulterschmerzen bekommen. "Ich bin dann von Orthopäde zu Orthopäde gelaufen." Dann im Jahr 1995 die Diagnose: Leihner-Weygandt hat Lungenkrebs.

Ein Teil seiner Lunge musste entfernt werden. Heute gilt der 69-Jährige zwar als krebsfrei. Aber die Folgen sind geblieben. "Das merke ich besonders, wenn ich mich anstrengen muss. Beim Treppenlaufen. Zwei bis drei Stockwerke kriege ich hin, beim vierten werde ich kurzatmig. Beim fünften geht’s nicht mehr. Obwohl ich bis heute sehr viel Sport treibe. Ich mach' Muckibude und fahr' Fahrrad." Trotzdem habe er Glück gehabt, sagt er und ist den Tränen nah. Denn viele Patienten überleben den Lungenkrebs nicht.

Schätzung: 9,4 Millionen Gebäude deutschlandweit betroffen

Leihner-Weygandt erzählt seine Geschichte am Donnerstag auf der Pressekonferenz der IG Bau. Die Gewerkschaft nutze die Veranstaltung, um vor mehreren Millionen Tonnen Asbest zu warnen, das immer noch in älteren Gebäuden schlummere und nun – im Zuge von Sanierungen – freigesetzt werden könnte. Eine Gefahr für Bauarbeiter, aber auch Privatpersonen, die sanieren lassen oder selbstständig sanieren.

Deutschlandweit wird Asbest nach Angaben der Gewerkschaft in 9,4 Millionen Wohnhäusern vermutet, die zwischen 1950 und 1989 gebaut wurden. Die IG Bau ließ dafür vom Pestel-Institut eine Studie durchführen. Daraus geht hervor: In Berlin gibt es 122.215 Wohngebäude, die zwischen 1950 und 1989 gebaut wurden. In Brandenburg sind es 153.135.

Sanierungswelle und Freisetzungsgefahr

Die Hälfte der Menschen in Deutschland wohne in Gebäuden der Baualtersklasse 1950 bis 1989, sagt Matthias Günther, Leiter des Pestel-Instituts. Eine Zeitspanne, in der Asbest-Baustoffe intensiv zum Einsatz kamen. Zwar seien mittlerweile einige Tonnen Asbest aus Gebäuden entfernt worden. Aber: Drei-Viertel der verbauten Asbest-Produkte würden immer noch in Gebäuden schlummern, so Günther.

IG-Bau-Bundesvorstand Carsten Burckhardt verdeutlicht das Problem: Eben diese Häuser würden nun nach und nach saniert. Weil sie altersgerecht oder familiengerecht umgebaut, aufgestockt oder energetisch modernisiert werden.

Hohe Gebäude besonders asbestgefährdet

In Berlin ist die Lage eventuell noch zugespitzter. Denn je höher das Gebäude, desto wahrscheinlicher sei es, dass Fahrstuhlschächte oder Ver- und Entsorgungsschächte eingebaut wurden, sagt Günther. Diese wurden insbesondere in den 60er Jahren gerne mit Spritz-Asbest ausgekleidet. Spritz-Asbest ist besonders fatal, weil die Fasern noch schwächer gebunden sind und deswegen noch leichter freigesetzt werden können. 17.688 Wohnhäuser gibt es laut Pestel-Studie alleine in Berlin, in denen es mehr als 13 Wohnungen gibt. Gebäude also, die besonders hoch sind.

Asbest ist keine Gefahr, solange es verbaut ist. Gefährlich wird es erst, wenn Asbestfasern freigesetzt werden. Durch den feinen Baustaub gelangen sie in Atemwege und Lunge. Das Umweltbundesamt (UBA) stuft Asbest als "eindeutig krebserregenden Stoff" ein. Die Latenzzeit, also die Zeit vom Einatmen von Asbest bis zu einer darauf zurückzuführenden Erkrankung, ist lang: Bis zu 30 Jahre kann es dauern, bis der Lungen-, Rippenfell- oder Kehlkopfkrebs ausbricht.

320 Baubeschäftigte starben 2022 an Asbest-Folgen

Die Berufsgenossenschaft Bau geht davon aus, dass in den vergangenen zehn Jahren fast 3.380 Versicherte infolge einer asbestbedingten Berufskrankheit gestorben sind, "darunter allein 320 Baubeschäftigte im vergangenen Jahr", hieß es am Donnerstag.

Dabei handele es allerdings nur um Menschen, die im Bau beschäftigt sind, stellte Carsten Burckhardt auf Nachfrage klar. Also keine Erkrankungen mit Todesfolge von Heimwerkern. Zudem werde vermutet, dass die Dunkelziffer hoch sei.

IG Bau fordert: Gebäudepass, Asbest-Kataster und Abwrackprämie

Die IG Bau fordert nun einen Plan, der mehrere Punkte umfasst. Zum einen müssten Bauarbeiter – und auch Heimwerker – besser über die Gefahr aufgeklärt werden, sagte Carsten Burckhardt, der bei der IG Bau unter anderem auch für den Arbeitsschutz zuständig ist.

Außerdem sei es wünschenswert, dass es für jedes Haus einen Schadstoff-Gebäudepass gebe, in denen Asbest-Vorkommen dokumentiert würden. Zudem müssten die Vorkommen in einem kommunalen Asbest-Kataster aufgeführt werden. Zwar gebe es dies teilweise bereits, allerdings sei dies nicht verpflichtend und damit auch nicht flächendeckend, so Burckhardt. Und: Die IG Bau fordert von der Politik eine Abwrack-Prämie für Asbest-Müll. Der Staat sollte Sanierungen finanziell unterstützen, mit dem Ziel, dass mehr Häuser asbestfrei werden.

Sendung: rbb24 Abendschau, 10.08.23, 19:30 Uhr

Beitrag von Kira Pieper

45 Kommentare

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  1. 45.

    Nee das was Sie meinen sind ja glaube ich diese Holzwolle Leichtbauplatten.

    Von zb Knauf gibt es Heraklit A2 oder Tektalan A2.

  2. 44.

    Sehr gut und richtig erklärt, die Sauerkohlplatten, so hießen die Dinger in der DDR, waren so aufgebaut und äußerst beliebt.

  3. 43.

    Wo sie Recht haben, haben sie Recht. Asbest ist ein Naturprodukt und hat abgesehen von seiner gesundheitsgefährdenden Wirkung ausschließlich herausragende physikalische und chemische Eigenschaften, war zudem billig und ergiebig.
    Asbest in seiner Vielfalt durch Alternativen zu ersetzen eine Herausforderung.

  4. 42.

    "Holzwolle wird durch Beimengung von Zement" Sie meinen sowas in der Art der früher so beliebten Sauerkrautplatten?

  5. 41.

    Also Holzwolle wird durch Beimengung von Zement sogar als A1 nicht brennbar mit brennbaren Bestandteilen eingestuft.

    Zur Dämmung gegen Kälte dient meist Holzfaser, zwar als B1 eingestuft, aber dank Verkohlungschicht nicht weiter schlimm. Kann man aber auch mit mineralischen Lösungen (Kieselsäure zb) behandeln, dann würde es gar nicht brennen.

  6. 40.

    Trotzdem ist Asbest halt ein Naturprodukt. Mal lesen worauf die Anwort war.

    "Warum wird dann nicht mehr mit Naturfasern gedämmt?" Der Preis ist sicher wichtig, aber noch wichtiger ist der Brandschutzaspekt, der bei Naturfasern so nicht gegeben ist (höchstens imprägnieren mit Brandschutzmitteln, aber dann gibt es wieder andere Probleme)

  7. 39.

    Bei Verdacht auf Asbest kann man Proben untersuchen lassen. Labore in Berlin im Internet ausfindig machen, u.a. bei der vom Berliner Senat geförderten WISTA in Adlershof. Einfach eine kleine Menge (gestrichener Teelöffel genügt) von dem Labor analysieren lassen, damit für den Proben-Besitzer eine ungefähre Aussage über die Konzentration an Asbestbestandteilen getroffen werden kann.
    BTW: Im Beitrag des RBB wurde eine sehr aufwendige Methode präsentiert, doch für die meisten berliner Wohnungen mit asbesthaltigen Fußböden müssen die Arbeitskräfte bei der Entfernung einen guten Nasen/ Mundschutz sowie Einmal-Schutzanzug tragen. Nachdem sich der Staub gelegt hat, nochmal in Schutzkleidung ordentlich die Wände und Böden absaugen, anschließend malern.
    Letztendlich kann man auch immer Sachverständige mit zuziehen, um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.

  8. 38.

    Asbest ist eines der tödlichen Mineralien/Stoffe der Welt.

    Dass zu verharmlosen, nur weil es natürlichen Ursprungs ist, ist vollkommen unangebracht.

    Glas ist auch ein "hochenergieintensives" Produkt, wie eben auch Glas-/Steinwolle.

    Warum wird dann nicht mehr mit Naturfasern gedämmt? Schlicht weil Glas/Steinwolle billiger, weil die Enerhie zu billig ist und die Folgekosten im Produkt nicht enthalten sind. Bei PS-Dämmplatten genauso, neben dem früher genutzten Flammschutzmittel kamen Biozide im Putz noch obendrauf.

  9. 37.

    "Dennoch ist das Zeugs natürlich nicht ganz natürlich von unserer Welt" Asbest ist ein Naturprodukt und wird bergmännisch abgebaut - in dem Sinne geht es kaum noch grüner (mal von der Belastung durch Minen abgesehen). Steinwolle ist dagegen ein hochenergieintensives Produkt (Schmelzprozeß bei 1500°).

  10. 36.

    Ah, danke.
    Ok, dass erklärt lang und dünn. Während ich vom Durchmesser ausging redete @Toberg von der Länge.

  11. 35.

    Asbestsanierung in Wohnblöcken mit 40 - 60 Apartments findet fast immer im laufenden Betrieb statt. Sollten Müllschlucker in den Fluren existieren werden diese stillgelegt. Die Bewohner werden in ein saniertes Apartment umgezogen, ziehen dann wieder zurück, wenn das eigene Apartment saniert ist. In den meisten Fällen werden aber nur die belasteten Teppiche ausgetauscht, was nur ein Bruchteil der belasteten Baustoffe ausmacht. Die Böden werden geschliffen, dabei entsteht viel Staub. Ich müsste schon ein Vacuum schaffen, in dem Apartment wo der Staub entsteht, damit der sich nicht in den Fluren ausbreitet, auch wenn abgesaugt wird. Jeder kennt das, obwohl Fenster und alles geschlossen war habe ich Staub auf den Möbeln. Um wirklich auf Nummer-Sicher zugehen wäre ein Umzug in eine nicht belastete Wohnung bis alles saniert ist. Denn wer kann mir garantieren das bei der Asbestsanierung alle Vorschriften eingehalten werden? Dein Vermieter wird dich aber darüber aufklären welche Gefahr lauert

  12. 34.

    Kunstharz war in den Baufanit-Welltafeln keiner und die Trabiaußenhaut wurde aus Phenolharz gefertigt.

  13. 33.

    Ja, die hießen auch Wellasbestzementplatten und wurden im Asbestzemendwerk Porschendorf hergestellt.
    Dort hieß es nur "Staubentwicklung vermeiden. Auch das Dach unseres Toiletten Anbaus im Jugendclub gedeckt.
    Also auch holen, Sägen,Bohren und Schrauben. Auch ich lebe noch, aber mit dem Rauchen habe ich aufgehört.

  14. 32.

    Nee wird schlicht verbrannt nach 20-30 Jahren Nutzung (oder länger).

    Müllverbrennungsanlagen dürfen ganz normal entsprechend der Vorschriften diese Dämmplatten beimischen und verbrennen.

  15. 31.

    Ne Prostatakrebs garantiert nicht.

    Lungen und Rippenfellkrebs.

    Keine Sorge, wird eine Berufskrankheit anerkannt ist es wissenschaftlich gesehen hinreichend wahrscheinlich, das es von der Arbeit ist. Eher haben manche Pech...

  16. 30.

    https://nanopartikel.info/glossar/who-fasern/#:~:text=Die%20Weltgesundheitsorganisation%20(WHO)%20hat%20die,Verh%C3%A4ltnis%20von%20%3E%203%3A1.

    Um das mal fachlich zu vervollständigen. Es geht um die WHO Fasercharakteristik. Länge und Länge zu Breite Verhältnis sind auch noch wichtig.

    Bei der BAuA und DGUV gibt es auch Schriften zu alter Mineralwolle.

  17. 29.

    Diese DDR Wellasbestplatten waren auch mit Zement und bissl Kunstharzkleber zusammengebappt nach der Technologie wie Duroplast (Trabi) und Sprelacart. Beim Bohren und Splittern staubte es da eher weniger. Das war keine lose Asbestwolle oder Spritzasbest. Flüchtige Asbestpartikel wurden bei Wellasbest wohl nicht freigesetzt. Dennoch ist das Zeugs natürlich nicht ganz natürlich von unserer Welt und mithin nicht so easy handhabbar wie z.B. Tonerde.

  18. 28.

    Zu Ost-Zeiten, ab 1980 (= Lehrbeginn)bis Ende der 80iger hantierte ich häufig bzw. viel mit den berüchtigten WELLASBESTPLATTEN.
    Gebohrt, gesägt, kleingekloppt - und schreibe und lebe und rauche immer noch.
    "320 Baubeschäftigte starben 2022 an Asbest-Folgen" - mit welchen Nachweis und Einzugsgebiet = ? (sorry).
    Man schaue sich auch an, welch "zugelassene" Lebensmittelzusätze als Krebs-/Gesundheitsgefährdend eingestuft werden, aber dennoch EU-konform verarbeitet werden dürfen.
    Prostata-Krebs wird ausschließlich durch Asbest-Konterminierung ausgelöst - habe ich gelesen.

  19. 27.

    Ja und? Das Zeug ist jahrzehntelang verbaut worden. Es besteht somit ein massives Entsorgungsproblem.

  20. 26.

    Fragen Sie doch mal Ihren Trinkwasserversorger, ob die alten Asbestrohre schon ausgetauscht wurden. Prost!

  21. 25.

    Umgedreht, die kleinen Fasern sind potentiell krebserregend. Seitdem muss der Mindestdurchmesser 3um betragen.
    Aber richtig, auch hier musste 2000 nachjustiert werden und natürlich existieren auch hier Gebäude mit entsprechend alter Dämmung.

  22. 24.

    >"so ist gerade Steinwolle der bessere Dämmstoff."
    Naja.. relativ. Glasfaser- oder Steinwolle der Produktionsjahre vor 2000 sind gesundheitlich bedenklich, da diese noch längere Fasern verwendeten. Seit 2000 dürfen nur noch kurze speziell behandelte Fasern für diese Wollen verwendet werden. Diese Fasern können von den Atemwegen abgehustet werden. Also wenn eine Modernisierung ansteht, sind vielleicht auch Glasfaser- oder Steinswolle der Produktionsjahre vor 2000 im Spiel. Die sind von der Gefährdung her schon mit Asbest vergleichbar.

  23. 23.

    Ja die direkte Verarbeitung von HBCD ist seit 2015 verboten. Aber wieviele Häuser wurden mit dem billigen Dämmstoff gedämmt?
    Und im Recycling-Prozess kann der Eintrag von HBCD weiterhin nicht ausgeschlossen werden.
    Wenn wir auf den Ausgangskommentar #2@Adrian zurückkommen, so ist gerade Steinwolle der bessere Dämmstoff.

  24. 22.

    Tja wer IG Bau = Industriegewerkschaft Bau nicht von der BG Bau (Berufsgenossenschaft Bauwirtschaft) unterscheiden kann.

    Lesen Die mal das Sozialgesetzbuch VII. Ohne hinreichende Wahrscheinlichkeit keine Anerkennung. Wenn die Faserjahre nicht hinreichend wahrscheinlich sind, dann geht eben nichts. Manche ÖRR Doku will sogar, dass Kinder von Dachdeckern in den 60zigern entschädigt werden, obwohl schlicht keine versicherten Personen.

  25. 21.

    Vor diesem Hintergrund, mit verantwortungslosem Verhalten sogar einer Behörde des Bundes also, halte ich es für wenig aussichtsreich, dass sich am Zustand der Wohnungen nun kurz- oder wenigstens mittelfristig etwas ändert.

  26. 20.

    Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, der Bund selbst, wusste über das Eigentümerkataster sehr genau über den Zustand einer massiv mit Asbest belasteten Wohnung Bescheid, die sie uns vor Jahren zur Vermietung anbot. Wir sind ahnungslos mit Baby eingezogen. Niemand aus der Verwaltertruppe der Behörde hielt es für nötig, uns auch nur zu informieren, davon abgesehen, dass die Wohnung in einer Liegenschaft in Berlin-Steglitz in dem Zustand nie hätte vermietet werden dürfen. In der gesamten Wohnung waren dünnbrüchtige Flor-Flex-Platten verlegt. Bodenplatten in einem Raum waren bereits gebrochen. Im Rahmen einer Besichtigung, die uns widerwillig und erst nach langem Kampf gewährt wurde, erklärte die BImA durch einen ihrer Erfüllungsgehilfen die Wohnung als nicht sanierungsbedürftig. Das Verhalten der Behörde hat sich als hochgradig verantwortungslos herausgestellt, wie wir umfassend belegen konnten – mal davon abgesehen, dass sich nicht ein einziges Mal jemand auch nur entschuldigt hat.

  27. 19.

    Die Betroffenen haben ein schweres Erbe. Die IG Bau würde einen guten Job machen, wenn die Berufsgenossenschaft zahlt. Feststeller haben wir genug. Betroffener ist der, der miT Asbest gearbeitet hat. Nicht der der es beweisen kann, liebe IG Bau.

  28. 18.

    Leider halten sich viele aber nicht dran. Gerade bei eher unbeachteten Asbestprodukten wie Fensterkit, Putz oder Fliesenkleber etc.

    Das manche das mit EAutos oder LEDS vergleichen, zeigt wie wenig Ahnung die Allgemeinheit hat...

  29. 15.

    Es gibt schlicht kaum Profis für die Sanierung. Der Aufwand ist extrem. Mal einen Schwarzbereich aufgebaut/ drin gearbeitet? (Ich zum Glück nur für Messungen)

  30. 14.

    Das Faserproblem bei Steinwolle ist aber seit den 90zigern gelöst, keine krebserzeugende Wirkung mehr.

    Aber mit Styropor haben Sie natürlich recht, da hat Stephan A. wohl was im Internet gelesen...

    Ich wäre aber trotzdem für Holzdämmstoffe. Wäre die nachhaltigste Lösung. Bin persönlich Fan von Lehmziegeln mit Holzwollefüllung.

  31. 13.

    Die Mieten hängen eher mit den Bebauungsplänen zusammen. Einfach höher bauen und die Mieten sinken.

  32. 12.

    Ja dann ist das Problem aber nicht das Plastik sondern der Brandschutz. Brandschutzmittel sind in allem möglichen drin, da braucht man jetzt nicht Dämmstoffe rauspicken. In jedem Sofa sind auch Brandschutzmittel drin. Ich glaube nicht dass Sie deswegen lieber auf dem Kachelboden Fußball kucken.

  33. 10.

    Wer alles schreit und fordert...
    Alles gut und schön. Gleiches droht uns mit LED und E-Autos...
    Nur wundern wir uns dann wieder, dass alles teurer wird

  34. 9.

    Styropor-Dämmplatten sind mit dem giftigen Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan (HBCD) beschichtet.

  35. 8.

    "...Der Asbest werde erst dann zum Problem, wenn saniert oder umgebaut werde. Die Asbestfasern gelangten dann über den Baustaub in die Atemwege und Lungen der Arbeiter. ..."
    Aber nur wenn nicht gemäß TRGS 519 gearbeitet wird. Diese Technische Richtlinie regelt die Bedingungen für und den Ablauf von Abbruch- Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten bei asbestbelasteten Produkten und Materialien. Generell gilt: vor jedem Abbruch, Umbau, jeder Gebäudesanierung bedarf es einer Schadstoffsanierung, die nur und ausschließlich von entsprechend zertifizierten Unternehmen durchgeführt werden dürfen, die zudem diese Arbeiten rechtzeitig anmelden müssen. Wenn solche Arbeiten also sachgerecht durchgeführt werden, gibt es auch keine Gefährdung. Also bitte etwas präziser berichten, lieber RBB.
    Was bleibt sind allerdings enorme Kosten der notwendigen Schadstoffsanierungen, oft ein hoher Zeitaufwand. Asbest wurde über Jahrzehnte auf vielfältige Weise massenhaft eingesetzt. Gruß, Navan

  36. 7.

    Styropor ist nicht gleich Styropor. Das für Dämmung verwendete Styropor ist Sondermüll und muß teuer entsorgt werden. Eine zeitlang wurde es fast nirgendwo angenommen.

  37. 6.

    In vielen Berliner Schulen dürfen keine Löcher gebohrt werden.
    Warum wohl?

  38. 5.

    Die Bauarbeiter sind betroffen, aber anders als in dem Artikel beschrieben auch öfter die Mieter! Denn nicht immer ist es gebundener Asbest. Wir lebten 16 Jahre direkt neben einer bröselnden Asbest Platte unter der Küchenfensterbank. Wie sagte der Mensch vom Umweltamt so nett. LEICHT GEBUNDEN. Danke, unser Kind dass 13 Jahre direkt daneben. Wurde beim sanieten übersehen und wer schaut unter seine Fensterbänke ke? Ich habe es nicht als Asbest erkannt, ich bin Laie. Was folgt? Nix.

  39. 4.

    In vielen Berliner Schulen darf man kein Loch in die Wand bohren!
    Was machen wir nur mit unseren Kindern?
    Das marode Schulsystem mit Schulgebäuden muss nicht mehr auf den Prüfstand, sondern muss umgehend reformiert/saniert werden. Aber dafür ist ja kein/kaum Geld da!
    "Kriegsgerät" scheint wichtiger ...

  40. 3.

    Na hey, geilo!
    Das Ende der Mietenentwicklung ist also noch lange nicht erreicht.

  41. 2.

    Styropor ist so unbedenklich dass man es als Behälter für Nahrungsmittel nimmt. Ich würde mir mehr Sorgen um Steinwolle machen.

  42. 1.

    Tja... das Asbestproblem ist ja leider jetzt nicht mehr zu verhindern. Aber anstatt daraus zu lernen, wird heute (und seit ein paar Jahren schon) der problematische Sondermüll der Zukunft verbaut, auf Erdöl basierende Dämmstoffe, Styropor oder sonstiges Zeug. Die Menschheit ist nicht lernfähig, denn Geld regiert eben die Welt.

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