Nach Corona-bedingtem Rückgang - Fahrrad- und Taschendiebstähle in Berlin nehmen wieder zu

Do 13.10.22 | 08:59 Uhr
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Symbolbild:Ein einzelner Reifen steht nach einem Fahrraddiebstahl an einem Fahrradstaender..(Quelle:dpa/H.-C.Dittrich)
Audio: Radioeins | 13.10.2022 | Raphael Knop | Bild: dpa/H.-C.Dittrich

Nach zwei Jahren Corona-Pandemie mit etwas weniger Kriminalität hat es im ersten Halbjahr 2022 in Berlin wieder deutlich mehr Taschen- und Fahrraddiebstähle gegeben.

Bei den Taschendiebstählen registrierte die Polizei einen Anstieg auf rund 7.000 im ersten Halbjahr. In den Gesamtjahren 2021 waren es 13.500, 2020 lag die Zahl bei rund 12.700. Am häufigsten wurden Taschendiebstähle im Bezirk Mitte mit 1.236 Fällen gemeldet, gefolgt von Friedrichshain-Kreuzberg mit 1.020 Fällen und Neukölln mit 805 Fällen.

Besonders viel Radklau in Pankow

Die Zahl der angezeigten Fahrraddiebstähle lag bei rund 12.500, wie die Polizei und der Senat auf eine Anfrage der CDU mitteilten. Im gesamten Jahr 2021 waren es rund 23.000. Am meisten Räder wurden in Pankow mit 1.963 Fällen und Friedrichshain-Kreuzberg mit 1.918 Fällen gestohlen, am wenigsten in Marzahn-Hellersdorf mit nur 267 Fällen.

Vergleichsweise weniger erfasste Straftaten gab es hingegen bei Einbrüchen in Keller und Dachböden, von denen die Polizei knapp 6.000 im Halbjahr meldete. 2021 waren es 15.000, 2020 noch rund 19.000. Bei den Einbrüchen in Wohnungen und Häuser wurden im laufenden Jahr rund 3.000 gezählt. 2021 wurden rund 5.000 derartige Delikte und 2020 rund 6.100 gezählt.

Sendung: Radioeins, 13.10.2022, 7:30 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Da stimme ich Ihnen zu und es ist noch nicht das Ende der Fahnenstange
    LEIDER

  2. 12.

    "Warum kann man bei neueren Rädern und Autos nicht Tracker zur Pflicht machen, könnte man ja bei Hausrat- und Fahrradversicherungen zur Pflicht machen. "

    Weil das bei Fahrrädern keinen Sinn ergibt. Rad im Keller oder Wohngebäude - Signal weg. Dazu kommt noch die Akkuleistung, selbst die besten halten maximal 6 Monate, im Stand-by wohlgemerkt und können leicht entfernt werden. Besser getarnte, in der Klingel z.B., müssen viel häufiger geladen werden, sind also nach kurzer Zeit sinnlos.

    Bei E-Bikes werden die GPS Tracker über den Bordakku gespeist aber das Problem mit dem Signal bleibt auch hier bestehen.

  3. 11.

    Was erwartet man in Berlin, bei dem Zuzug von Menschen die doch hier nur arbeiten wollen.

  4. 10.

    Ja, z.B. wenn das gestohlene Fahrzeug GPS-Daten sendet, wird es aufwendig von der Polizei verfolgt. Auch wird die Polizei von Passanten informiert, dass gerade ein Auto aufgebrochen wird, Kennzeichen wird übermittelt. Anschließend wird das Kfz dann häufig groß angelegt durch die Polizei verfolgt. Das ist ja auch richtig.
    Nur leider, wie gesagt, passiert das Gegenteil, wenn ich einen Fahrraddiebstahl melde. Gähnende Reaktion auf Polizeiseite, keine Aktion, im Grunde könnte ich auch mit meinem Papierkorb sprechen. Leider genau so erlebt bzw. von anderen ähnliches erfahren. Sicher, es mag Gegenbeispiele geben. Und ich habe auch schon sehr freundliche, hilfsbereite Polizistinnen und Polizisten erlebt. Aber ich halte die hiesige Polizei insgesamt für sehr autoaffin/-zentriert.

    Dazu gehört übrigens auch, dass Unfallwagen behindernd auf Fuß- und Radwege gestellt werden, statt sie auf der Fahrbahn stehen zu lassen.

  5. 9.

    Das war doch klar hatte jemand gedacht die Diebe machen jetzt Urlaub.

  6. 8.

    @Schönebergerin, meinen Sie reißerische "Bild"überschriften?
    Man findet viel im Internet. Verfolgt werden Fahrzeuge, wenn die Fahrzeugführer sich einer Kontrolle oder Maßnahme entziehen. Dass es sich dabei manchmal um gestohlene Fahrzeuge handelt, dürfte dann "Nebensache" sein. Oder meinen Sie, dass die Polizei erst zuschaut, wie ein Fahrzeug gestohlen wird, um es dann zu verfolgen?

  7. 7.

    Nein, es gibt zahllose Beispiele für Verfolungsjagden WEGEN gestohlener Kfz.
    Suchen Sie mal nach
    >> autodieb verfolgungsjagd <<

  8. 6.

    Aber man kann doch nicht arm=kriminell in einen Kausalzusammenhang stellen. Es soll auch ehrliche arme Menschen geben!

  9. 5.

    @ Günther, oder Angebot und Nachfrage. Zu Corona-Zeiten waren weniger Menschen unterwegs. Weniger Möglichkeiten für Taschendiebe.

  10. 4.

    @ Schönebergerin, Sie bringen da Dinge bzw Delikte durcheinander.
    Autodiebstähle und Fahrraddiebstähle sind beides Diebstähle und werden mit einer Anzeige aufgenommen. Sie können Anzeigen online oder bei der Polizei direkt machen.
    "Verfolgungsjagden" bei einem Auto, was nicht mehr da ist?
    eher nicht.
    Was sie meinen, sind Verfolgung von zu schnellen Fahrzeugen, flüchtenden oder sonstwie sich Kontrollen entziehenden Fahrzeugen bzw. deren Fahrzeugführern. Hat auch mit einer Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer zu tun.
    Übrigens werden auch Fahrradfahrer verfolgt, wenn sie sich einer Kontrolle entziehen, sieht aber wahrscheinlich für Sie weniger spektakulär aus.


  11. 3.

    Das ist ein Problem seit Bestehens der Menschheit: Je ärmer das Volk, desto höher die Kriminalität!

  12. 2.

    Warum kann man bei neueren Rädern und Autos nicht Tracker zur Pflicht machen, könnte man ja bei Hausrat- und Fahrradversicherungen zur Pflicht machen. Dann findet man sein Rad und Fahrzeug wenigstens wieder.

  13. 1.

    Nett zu wissen.
    Bei Autodiebstählen liefert sich die Polizei Verfolgungsjagden, teils über Hunderte km. Oder sie setzt Hubschrauber ein, nervt wegen eines Autos im Zweifel hunderttausende Schlafende.
    Bei einem Fahrraddiebstahl werden wir hingegen auf die "Internetwache" verwiesen. Heißt im Klartext: Ablage Papierkorb. Eingestellt. Interessiert niemanden. Viele melden Fahrraddiebstähle gar nicht, weil es sowieso sinnlos ist. Der Aufwand lohnt sich höchstens, wer eine Versicherung hat oder ein teureres Rad besitzt.

    Woran liegt das offenkundige Desinteresse der Polizei? Ich vermute, die Polizei ist ein Hort, an dem das Statussymbol Auto einen höheren Stellenwert hat als viele Fahrräder. Polizei fährt ja auch zu 99% mit dem Auto durch die Stadt, hat dadurch häufig Bürgernähe verloren. Natürlich ist das Auto ein gutes Einsatzmittel. Es gibt viele Vorteile, aber eben auch Nachteile.
    Und nein: die Polizei sollte die Kriminalitätsverfolgung nicht von der Schadenshöhe abhängig machen.

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