Hubschrauber und Löschpanzer - Teure Waldbrand-Einsätze: Brandenburg will Bund um Finanzhilfen bitten

Fr 14.10.22 | 21:37 Uhr
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Löschhubschrauber nimmt Wasser aus dem Kiebitzsee auf
Video: rbb24 | 14.10.2022 | Material: rbb24 Brandenburg aktuell | Bild: rbb/Josefine Jahn

Brandenburg möchte wegen der hohen Kosten durch die Waldbrände in diesem Sommer den Bund um Hilfe bitten. Innenminister Michael Stübgen (CDU) sagte am Freitag im Landtag in Potsdam, dass die Bundeswehr die Kosten für Löscheinsätze von Hubschraubern oder Rollpanzern auf etwa 50 Millionen Euro beziffert habe.

Stübgen fordert Preisnachlass

Die Freien Wähler in Brandenburg fordern eine pauschale Erstattung von 50 Prozent der Waldbrandkosten betroffener Landkreise und 80 Prozent betroffener Gemeinden. Dazu sagte Stübgen rbb24 Brandenburg aktuell am Freitagabend, er halte es für richtig, von den enormen Kosten der Hubschraubereinsätze 50 bis 80 Prozent zu übernehmen, obwohl der Haushalt das nicht hergebe.

Nach Rücksprache mit Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) will sich Stübgen deshalb an Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) wenden, um sie zu bitten, die Kosten zu reduzieren. Der Minister sagte den Brandenburger Kommunen zwar weiter Unterstützung bei großen Bränden zu. Dazu werde es aber Einzelfallprüfungen geben.

In Brandenburg wüteten in diesem Jahr laut Innenministerium insgesamt 518 Brände, fünf wurden als sogenannte Großschadenslagen eingestuft.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 14.10.2022, 19:30 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Der Bund sollte vom Land Brandenburg die Kosten für den Hilfseinsatz zurückfordern. Das ist möglich und der einzig gangbare Weg.

  2. 10.

    Über alle Parteibücher hinweg: Ein erfolgloses Gespenst geht seit über 30 Jahren um in Europa, dass brandenburger Fördergeldantragsschreibenvirus.... es ist sehr hartnäckig und mutiert immer wieder.... Wann wird zurückgezahlt? Erst dann, wenn das Virus bekämpft ist. Wer kann das am besten? Der kenntnisreiche und erfolgshungrige Wähler.

  3. 9.

    Ein Blick ins GG erleichtert den Brandenburgern zu erkennen welche Aufgaben nach dem GG ein Land hat! Da gibt es enorme Unterschiede in unserem föderalen System zu dem der DDR. Hat die brandenburgische Landesregierung aus Versehen sich um 40zig Jahre vertan und die Aufgabenteilung der DDR und der Bezirke ausgegraben. Der Bund könnte vom Land aber für die Nothilfe Geld verlangen und nicht umgekehrt.
    Woidke kann nur eine: immer nur fordern anstatt mal konstruktives Regieren zu zeigen!

  4. 8.

    Wie stellen Sie sich vorbeugenden Brandschutz in der Waldbewirtschaftung vor?

    Es kann nur der Verursacher eines Schadens in Regress genommen werden. Das ist nicht der Waldbesitzer.

  5. 6.

    Gar nicht. Waldbrände entstehen ja nicht durch Waldbesitzer, sondern durch Waldbesucher. Die Kommune kann sich beim Verursacher gütlich halten

  6. 5.

    Für den vorbeugenden Brandschutz sind auch die Waldeogentümer verantwortlich. Inwieweit können die, die den vernachlässigt haben, in Regress genommen werden?

  7. 4.

    Frau Lambrecht kann die Kosten nicht reduzieren. Die sind nun mal entstanden. Sie kann aber ihre Forderung an Bbg kürzen. Darüber müsste man verhandeln.

  8. 3.

    Das Land Brandenburg schreit immer nach dem Bund. Ist ja auch einfacher als Probleme selbst zu lösen

  9. 2.

    Herr Stübgen hat irgendwie den Boden unter den Füßen verloren.
    Genau er war es doch, der ganz genau VORHER wusste, was die Einsätze kosten! Er wusste, was ein Polizeihubschrauber kostet und er weiß, was ein Bundeswehrhubschrauber kostet. Und er wusste, was das Katastrophenschutzzentrum in Welzow kosten würde und was da angesiedelt wäre.
    Hat er alles im Innenausschuss groß und breit erläutert. Dafür wurden sogar Gutachten eingeholt!
    Herr Stübgen war und ist der personifizierte Verweigerer dessen.
    Nu soll er zusehen! Die 50 Mille sind doch Peanuts. Kann er beim Behördenzentrum einsparen.
    Sorry - Kein Mitleid Herr Stübgen.

  10. 1.

    Da ist es schon wieder...
    Aber nur wenn die geplanten 2 - 5 Milliarden Schulden nicht für Löschfahrzeuge verschwendet werden. :-(
    Und die Kohlemilliarden nicht für Infrastruktur verschwendet werden.
    Und nur wenn Frau Lange die Diäten nicht... aber das ist ein anderes Thema.
    Kann man nicht die Rundfunkgebühren anders verwenden? Wenn nicht gibt es ja noch die Grundsteuer. Der Bodenrichtwert für Wald ist leicht neu zu bilden, wenn man 200 Jahre Wertzuwachs der Bäume mitrechnet :-(

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