Landesparteitag in Potsdam - Brandenburger Grüne wählen Große Holtrup zur neuen Co-Landeschefin

Sa 29.04.23 | 18:30 Uhr
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Hanna Große Holtrup aufgenommen am 29.04.2023 vor Beginn des Landesparteitages von Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 29.04.2023 | Bild: dpa/Soeren Stache

Die Brandenburger Grünen haben auf einem Landesparteitag am Samstag in Potsdam Hanna Große Holtrup zur neuen Co-Landeschefin gewählt. Sie tritt damit die Nachfolge der überraschend zurückgetretenen Julia Schmidt an.

Hanna Große Holtrup ist neue Co-Vorsitzende des Brandenburger Landesverbandes von Bündnis 90/Die Grünen. Auf der Landesdelegiertenkonferenz in Potsdam am Samstag erhielt die 25-Jährige 121 von 132 Stimmen – 91,7 Prozent. Sie war die einzige Bewerberin und führt nun die Partei gemeinsam mit Alexandra Pichl. Es gab auch 8 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen.

Sie wolle entschlossen gegen die vielen Krisen unserer Zeit kämpfen, sagte die neue Landeschefin. Zu ihren Kernthemen zähle sie Klimaschutz, Asylpolitik sowie Chancengleichheit in Ost und West. "Wir werden nicht aufhören, unsere Koalitionspartner damit zu nerven", sagte Große Holtrup bei ihrer Vorstellung.

Große Holtrup folgt auf Schmidt

Große Holtrup arbeitete bislang als Fachreferentin in der Landtagsfraktion der Grünen in Potsdam. Sie ist Nachfolgerin von Julia Schmidt. Diese war im Februar auf Drängen des Landesvorstands zurückgetreten.

Co-Landesvorsitzende Pichl hatte keine konkreten Gründe genannt, Schmidt aber vorgeworfen, sie sei vor allem in eigener Sache unterwegs gewesen. Sie hält die Sache nach einer Aussprache mit Schmidt für beendet. Weitere Details wurden auch auf dem Parteitag nicht öffentlich. Pichl rief die Mitglieder auf, sich bei Redebedarf zu melden. "Hier und heute wollen wir aber nach vorn blicken", sagte sie.

Raschke wohl Spitzenkandidat für 2024

Gleichzeitig brachte sich der Fraktionsvorsitzende Benjamin Raschke als Spitzenkandidat für den Landtagswahlkampf 2024 ins Spiel. Raschke sagte unter Beifall der Delegierten, er wolle diese Position übernehmen, wenn die Parteimitglieder das wollen.

Außenministerin Annalena Baerbock sprach sich am Rande ihrer Gastrede ebenfalls für Raschke aus: "Für das Land, für die Stadt, für Brandenburg, für Klimaschutz - das kann eigentlich hier in Brandenburg niemand besser als Benjamin Raschke", sagte Baerbock.

Offiziell stehen die Spitzenkandidatin und der Co-Spitzenkandidat noch nicht fest, sie sollen bei einem Parteitag im März 2024 bestimmt werden.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 29.04.2023, 19:30 Uhr

54 Kommentare

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  1. 53.

    Es kommt darauf an, dass eine kontinuierliche Stromversorgung sicher gestellt ist, das ist mit den "Erneuerbaren" nicht möglich. Bei Dunkelflaute kann Deutschland keinen Strom exportieren, weil der nicht da ist. Dann muss D aus Frankreich, den Niederlanden, Schweden und Finnland Atomstrom importieren. Und auch Gasimporte importieren.Weil das Herauspressen von Gas aus tiefen Gesteinsschichten – das sogenannte Fracking – in Deutschland genauso verboten ist wie jetzt die Atomkraft, muss der Bundeswirtschaftsminister zusehen, dass er solches Gas eben anderswo kauft.

  2. 52.

    Die neuen Gaskraftwerke, die jetzt gebaut werden, um die Grundlastfähigkeit zu sichern, sind nach Ampel-Angaben nur eine "Brückentechnologie". Denn der Netzausbau soll dann gleichzeitig für Gas und Wasserstoff taugen. Allerdings muss das noch genauer untersucht werden, "H2Ready" ist der Begriff, ob das wirtschaftlich und technisch in den erforderlichen Größenordnungen überhaupt möglich ist, ist noch offen.

  3. 51.

    " Seit 2003 verbraucht Deutschland weniger Strom als es erzeugt. Es exportiert damit mehr, als es importiert. Im Jahr 2022 betrug der Stromexportüberschuss 28 TWh. Davon sei die Hälfte nach Frankreich gegangen, so das Bundeswirtschaftsministerium gegenüber tagesschau.de. Im Nachbarland kam es wegen zahlreicher defekter AKW zu Stromengpässen.

    Insgesamt hat Deutschland im vergangenen Jahr 72,7 TWh exportiert und 45,2 TWh importiert. Von den Einfuhren stammten etwa 7,6 TWh aus Atomstrom, was 1,4 Prozent der Nettostromerzeugung Deutschlands (545 TWh im Jahr 2022) entspricht."

    "Der deutsche Strommarkt ist Teil des europäischen Strommarktes. Dieser ist so organisiert, dass der Strom immer dort produziert wird, wo er am günstigsten ist. Deutschland hat direkte Stromverbindungen in elf Länder - alle neun Nachbarländer sowie Norwegen und Schweden über Seekabel."

    Das ist also der Strombörse geschuldet, wie müßten nicht importieren.

  4. 50.

    Das wäre mir neu, dass Deutschland keinen Strom bei den europäischen Nachbarn zukaufen.

  5. 49.

    Ach das ist ja interessant.
    Jetzt liefern wir unseren dreckigen Braunkohlestrom auch noch nach Frankreich.
    Danke für Ihre Aufklärung!

  6. 48.

    Die arme Frau wird doch jetzt nur verheizt.

  7. 47.

    " Deswegen baut Frankreich auch für Deutschland etliche neue Atomkraftwerke, zumal über die EU Förderung der "Grünen Atomenergie" dann auch Deutschland die Modernisierung der französichen Atommeiler mit finanziert. "

    Fake News. Wir beliefern Frankreich mit Strom weil deren AKWS auf dem Trockenen sitzen oder kaputt sind.

  8. 46.

    Für Redeschwall sind die Grünen ja berühmt,etwas Frau Lang und Frau Jarasch.Da gibt es kein Punkt und kein Komma,das war es dann auch.

  9. 45.

    Habe heute als ich inforadio einschaltete ein Gespräch einer relativ jungen Grünen ? mit einer Redakteurin gehört. Es ging eigentlich um längst praktizierte Dinge aber der Redeschwall suggerierte eine wissenschaftliche Neubeleuchtung von Alltagsfragen. Konnte nicht alles verfolgen aber war das ein wegweisender Beitrag ?

  10. 44.

    Für Gaskraftwerke benötigt man auch ein Gasnetz. Nun habe ich kürzlich auf br24 ( Bayern ) gelesen, dass die Gasnetzbetreiber die Einstellung des gesamten Gasnetzes in Deutschland planen. Was wird hier gespielt ? Was geschieht mit den gewaltigen Investitionen an den Anlandungen / Übergabestationen von Nordstream 1 u. 2. in Greifswald-Lubmin ? Woher will man soviel Gas her transportieren um die 50 Gaskraftwerke zu betreiben. In Mukran liegen zwar die 60 km Rohre abber ist die Binzer Bucht wirklich die Lösung ?

  11. 43.

    Das Unbehagen ist schon verständlich, wenn zu viele Posten mit jungen, politisch unerfahrenen Personen besetzt werden. In Krisenzeiten sind erfahrene Politiker nun mal mehr gefragt.

  12. 42.

    Natürlich kann man damit als mundartlich "gehobener Sachbearbeiter" schaffen, logisch wie üblich ist das anschließende 2.Staatsexamen.
    Wird die junge Dame im Artikel sicher auch anstreben.

  13. 41.

    Stichwort "hinten".
    Ich würde es in Anlehnung an Harald Schmidt formulieren: "Wir sind zwar noch nicht am Ar... der Welt angekommen, aber wir können ihn von hier aus schon gut sehen."
    Deshalb wird ja soviel diskutiert...

  14. 40.

    Ich meine damit meine Generation, die zwar erst nach der Wende in Ostdeutschland aufgewachsen ist, aber durch Eltern, Schule und Kultur trotzdem eine ostdeutsche Identität hat.

  15. 38.

    wichtig ist Brandenburg und die Entwicklung zu kennen und nicht ein Staatsexamen! Theoretisch kennt sie besser Nordrhein Westfalen.

  16. 36.

    Das sind Ossis, die zwar schon von den Grünen hörten, allerdings nichts Gutes.
    Atomkraft und Kohlekraft weg, wir gehen voran. Die Frage ist nur, wo ist vorn, wenn kein anderes Land der Welt uns folgt? Wo wir sind ist vorn und wenn wir hinten sind ist hinten vorn?

  17. 35.

    Das können die Grünen und insbesondere Herr Habeck nicht erklären, denn diese Problematik ist unlösbar. Wer aus der Atomenergie und der fossilen Energieversorgung aussteigt, muss die Atomenergie und die fossilen Brennstoffe aus dem Ausland holen. Deswegen baut Frankreich auch für Deutschland etliche neue Atomkraftwerke, zumal über die EU Förderung der "Grünen Atomenergie" dann auch Deutschland die Modernisierung der französichen Atommeiler mit finanziert. Bei der fossilen Energieversorgung steigt die Ampel nur aus der heimischen Versorgung aus und plant so an die 50 neue Gaskraftwerke. Dazu waren jüngst BM Habeck und BK Scholz auf Rügen, um dort die Bevölkerung wegen der umweltmäßig problematischen LNG Terminals zu beruhigen, denn irgendwo her müssen die neuen fossilen Gaskraftwerke ihre fossilen Brrennstoffe ja bekommen. Letztere tragen dauerhaft zum hohen CO2 Anteil beim deutschen Strommix bei, so dass die Habeck Luft-Wasser Wärmepumpe mehr CO2 ausstößt als ein Gasbrenner.

  18. 34.

    Ehrlich? Deshalbstelle ich die Frage. Und wenn man genau schaut, wird der Widerspruch nicht erklärt. Warum mit zweierlei maß messen?

  19. 33.

    Damit ist sie Juristin. Sie stellen ab auf Volljuristin. Braucht man aber nicht zur Berufsausübung.

  20. 32.

    Einfach Mal informieren, hierzu haben sich die Grünen und das Umweltbundesamt eindeutig geäußert.

  21. 31.

    Was sind "Nachwende-Ossis"?
    Ostdeutsche, die vor 1989 noch nicht politisch aktiv waren?
    Also unpolitische DDR-BürgerInnen?

  22. 30.

    Ware interessant, wie die grünen den Widerspruch von habeck in Sachen Atomkraft erklären. Wir steigen aus, aber Atomkraft in Ukraine und Frankreich ist okay. Was hat sich habeck dabei gedacht? Und wie erklären es die Brandenburger grünen? So starten sie nicht mit Ehrlichkeit.

  23. 29.

    Die Atomkraft wurde doch gerade abgeschaltet.
    Obwohl die EU diese für Klimaschonend hält.

  24. 28.

    Vielleicht meinte der Forist eine wertschöpfende Erwerbstätigkeit ausserhalb des steuerfinanzierten Politikbetriebes.

  25. 27.

    Haha, wohl wahr...
    Das 1.Examen ist ja nicht viel wert....mal gucken was da noch kommt.
    Aber ich stimme Ihnen absolut zu, echte Berufserfahrung sollte Voraussetzung für eine höhere Politikerlaufbahn sein!

  26. 26.
    Antwort auf [Jana Z.] vom 29.04.2023 um 17:26

    Seit wann verändern die „Linksgrün:innen“ (nach)messbar das Klima? Vermutlich meinen Sie ein andere Klima? Denn der Klimabegriff passt fast überall. Wie auch der schon immer geschlechtsneutral (!) Plural ;-)...

  27. 25.

    Damit es den Menschen in Zukunft noch einigermaßen gut geht, muss man aber ans Klima denken. Das ist schon viel zu lange verschleppt worden. Der Natur ist es egal, was die Menschen politisch denken. Die zieht einfach ihre Naturgesetze durch - und zwar gnadenlos und ohne Rücksicht. Der Klimawandel durch Treibhauseffekt ist so ein Naturgesetz.

  28. 24.

    Absolut eklig, wie hier – leider erwartbar – wieder an Alter und Berufserfahrung herumgemäkelt wird. Kann mir ein Fliesenleger, der 40 Jahre gearbeitet hat, besser Klimaschutz erklären? Kann mir eine Betriebswirtin mit Mann und Kind besser erklären, wie Bürger*innenbeteiligung auf dem Land funktioniert? Ich denke nicht. Ob HGH eine gute Wahl für den Landesvorsitz ist, kann man nach ihrer Amtszeit bewerten. Die Chance verdient, sich zu beweisen, hat sie allemal.

    Aus meiner ganz persönlichen Sicht: Schön, dass mit ihr als Landesvorsitzender und Viviane Triems als Votenträgerin zur Europawahl zwei Nachwende-Ossis in Führungspositionen sind. Das hat mir bisher sehr gefehlt bei den Bündnisgrünen.

  29. 23.

    Wäre eigentlch keine schlechte Idee, nur nicht die Achillessehne vergessen ;)

  30. 22.

    Sie sollten mal präzise sagen, was Sie meinen. Berufslos ist was? Der Beruf Vorsitzende einer Partei ist ein bezahlter Vollzeitjob. Wenn Sie auf eine fehlende Ausbildung abzielen, dann müssen Sie das auch sagen. Parteivorsitz wird vertraglich geregelt und als Erwerbstätigkeit gewertet.

  31. 21.

    Der Tagesspiegel zitiert zwei Sätze der Frau Große Holtrup.
    "Inhalte sind unsere Stärke. "
    "Wichtig ist, dass wir jetzt nach vorne gucken.".
    Da merkt man gleich: hier spricht ein Medienprofi.
    Dem ist deshalb auch fast nichts hinzuzufügen.
    Außer: Einigkeit macht stark.
    Und: Abgerechnet wird zum Schluss.
    Und: Nach der Wahl ist vor der Wahl.

  32. 20.

    Naja, das erste Staatsexamamen hat die frisch kandidierende Brandenburger Grün Chefin schon geschafft. Das ist mehr als die beiden Grünen Bundesvorsitzenden geschafft haben. Die sind nämlich berufslos. Aber normal wertschöpfend erwerbstätig war die Kandidatin wohl bisher nicht.

  33. 19.

    Sie wissen schon, dass Späße aufgrund des Namens einer Person unterste Schublade sind, oder? Wir können ja mal über Rolfing sprechen ….und Ihre Faszien bearbeiten

  34. 18.

    "die Antwort der Brandenburger Bevölkerung" Wieder einer, der sich für die Mehrheit der Bevölkerung hält.

  35. 17.

    Nichts für Klimaschutz machen, aber Dürrehilfe beantragen. Dort dann auch "nein, danke"? Ich tippe mal nicht, aber hauptsache meckern.

  36. 16.

    Werte Frau Große Holtrup,
    als Politikerin sollten Sie wissen, daß man Politik für Menschen macht und nicht für Klima oder sonst was. Dazu gehört eine große Portion Empathie, nämlich bei jedem Gedanken und jeder Entscheidung, die das Licht der Öffentlichkeit erblickt, sich zu befragen welche Auswirkungen das auf andere Menschen hat.


  37. 15.

    Sollten die Brandenburger Grünen die Asyl- und Klimapolitik der Grünen im Bund kopieren wollen, dann dürfte die Antwort der Brandenburger Bevölkerung ziemlich klar sein:
    "Nein, danke!"

  38. 14.

    Immerhin schon das 1.Staatsexamen in Jura...könnte werden

  39. 13.

    Mit der Beschänktheit wird es immer schlimmer, 25 Jahre und 40 Jahre Berufsleben wären natürlich besser. Wünsche der Frau alles gute.

  40. 12.

    Sie können nicht lesen. "Große Holtrup arbeitete bislang als Fachreferentin in der Landtagsfraktion der Grünen in Potsdam."

  41. 11.
    Antwort auf [Wossi] vom 29.04.2023 um 14:02

    Und was ist mit den Anreizen für Rentenpunkte?
    So eine Gelegenheit können Sie doch nicht ungenutzt lassen!

  42. 10.

    Sie meinen im Gegensatz zu den ganzen verknöcherten, steinalten Politiker:innen, denen die Zukunft egal ist, weil sie eh mit einem Bein im Grab stehen? Da wird mal wer in einem normalen Alter gewählt und man liest in den Kommentaren nur Rumgenöle, es ist dermaßen lachhaft, wirklich.

  43. 9.

    "führt nun die Partei gemeinsam mit Alexandra Pichl." Wozu braucht man 2 Leitungsposten? So groß ist doch die Brandenburger Partei der Grünen nun auch nicht. Außerdem ist es damit nicht paritätisch besetzt, was doch sonst oft so wichtig ist.

  44. 7.

    25 Jahre Lebenserfahrung sprechen wohl für sich. Kann ja nur noch besser werden.

  45. 6.

    Sie soll sich um sowas kümmern, statt Politik für Brandenburg zu machen? Sehr tolle Prioritäten von ihnen.

  46. 5.

    Sie könnte ihr Knowhow einsetzen und der Frage nachgehen, warum ihre Vorgänger so schlagartig die Politik verlassen hat.

  47. 3.

    Anhand der Betitelung dachte ich, dass eine große Truppe geholt werden soll, die Landeschefin werden will.
    In Warheit ist SIe die einzige Bewerberin. Wirkt jedenfalls sympathisch, viel Glück!

  48. 2.

    Endlich mal jemand, der seine im bisherigen Leben gesammelten Erfahrungen in die partei-politische Arbeit einbringt.

  49. 1.

    Auf geht's, Frau Holtrup!

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