Parteitag der Berliner Grünen - Berliner Grüne beschließen Konzept für bezahlbaren Wohnraum

Sa 30.11.24 | 20:21 Uhr
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Philmon Ghirmai, Landesvorsitzender der Berliner Grünen, spricht auf der Landesdelegiertenkonferenz zum Leitantrag mit dem Thema Wohnungsmangel im Mercure Hotel MOA am 30.11.2024. (Quelle: picture alliance/dpa/Annette Riedl)
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Die Berliner Grünen haben ein Konzept für mehr bezahlbare Wohnungen beschlossen, wie die Partei am Samstag auf ihrer Landesdeligiertennkonferenz in Berlin mitteilten. Die Partei fordert, dass Vermieter mit mehr als 100 Wohnungen in Zukunft eine Lizenz brauchen, um vermieten zu können. Solch einen sogenannten Vermieterführerschein bekämen sie nur, wenn sie die Höhe ihrer Mieten offenlegen, sich verpflichten, Wohnraum sozial verantwortlich zu verwenden und diesen zu bewirtschaften.

Die Partei kündigte auf ihrem Landesparteitag an, dieses neue Vermietungskonzept in einem Wohnungswirtschaftsgesetz festlegen zu wollen. Erfüllt ein Vermieter die dann gesetzlich vorgeschriebenen Auflagen nicht, müsse der Vermieter vom Markt genommen werden, sagte Landesparteichef Philmon Ghirmai unter dem Jubel der Delegierten.

Grüne wollen Wohnungskataster durchsetzen

Außerdem plädieren die Grünen für den Aufbau eines Wohnungskatasters. Damit könnte jeder sehen, wo welche Wohnung wie viel kostet und wem sie gehört. Von den Gastrednern auf dem Parteitag gab es für die Vorschläge Zustimmung vom Berliner Mieterverein, aber Kritik von einem Sprecher der Genossenschaften. Er stellte in Frage, ob das geplante Gesetz verfassungsrechtlich zulässig ist und fragte, wie die aktuell schon überforderten Behörden es kontrollieren sollen.

Zusätzlich zu diesen Regelungen wollen die Grünen den Wohnungsneubau vorantreiben. Ihr Ziel ist es, das 50 Prozent der Wohnungen in Berlin bezahlbarer Wohnraum sind. Eine deutliche Mehrheit der Delegierten stimmte für das Konzept: Bei gut 150 Delegierten gab es nur etwa ein Dutzend Nein-Stimmen.

Absage an Wegners Hochhauspläne

Eine Absage erteilte Philmon Ghirmai der Idee des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU), in Berlin mehr Hochhäuser zu bauen. Zu teuer seien die. Scharfe Kritik übte Ghirmai auch an dem Wohnungsbündnis, das Franziska Giffey (SPD) einst als Regierende Bürgermeisterin ins Leben rief. Dabei sollten sich Politikvertreter gemeinsam mit der Wohnungswirtschaft um bezahlbaren Wohnraum kümmern. Als PR-Bündnis bezeichnete Ghirmai das Bündnis und forderte stattdessen klare Regelungen, wie das von seiner Partei jetzt vorgeschlagene Wohnungswirtschaftsgesetz und Wohnungskataster.

Ghirmai warf Bundeskanzler Scholz (SPD) vor, in seiner Amtszeit zu wenig für die Verlängerung der Mietpreisbremse gearbeitet zu haben. Die Grünen setzen sich dafür ein, dass die Verlängerung der Mietpreisbremse noch vor der Neuwahl des Bundestages im Februar, im Bundesrat beschlossen wird.

Sendung: rbb24 Abendschau, 30.11.2024, 19:30 Uhr

50 Kommentare

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  1. 50.

    Wenn im Wahlkampf Führung angeboten wird, dann gewählt, aber nicht geliefert wird, wäre ein Führerschein gar nicht so verkehrt, um die Fähigkeiten nachzuweisen. Dazu müsste dann auch Unterricht genommen werden.

  2. 48.

    Die Überschrift ist lenkend. Sie liest sich so, als ob grünlichen Methoden ein Konzept wären und das dieses Konzept auch tatsächlich zu günstigen Wohnraum führt. Gerade weil das nicht so ist, ist die Überschrift sogar als nicht richtig anzusehen, im Sinne der beabsichtigten Aussage.

    P.S. Bin gespannt auf weitere „Führerscheinideen“.

  3. 47.

    Gut, gewisse Wahrnehmungsdefiziete billige ich Ihnen gerne zu, aber die Überschrift "Berliner Grüne beschließen Konzept für bezahlbaren Wohnraum" hat einen eindeutigen Bezug auf Berlin. Auch der Grüne Junge fabuliert von der Zukunft und schwafelt über die Fehler, die natürlich nur von den Anderen gemacht wurden.

  4. 46.

    Ich wäre erstmal für die Einführung eines Politikerführerscheins.

  5. 45.

    Gut, gewisse Wahrnehmungsdefiziete billige ich Ihnen gerne zu, aber die Überschrift "Berliner Grüne beschließen Konzept für bezahlbaren Wohnraum" hat einen eindeutigen Bezug auf Berlin. Auch der Grüne Junge fabuliert von der Zukunft und schwafelt über die Fehler, die natürlich nur von den Anderen gemacht wurden.

  6. 44.

    Am Besten alles ohne Geld ! Vorne raus mit Blick auf die Ostsee und nach hinten auf die Alpen.

  7. 43.

    "Vom Markt nehmen" heißt nichts anderes als enteignen zu wollen, was verfassungsrechtlich schlicht nicht zulässig ist. Die Grünen zeigen damit erneut, dass der in der Verfassung verankerte Schutz des Eigentums ihnen nichts Wert ist. Sie meinen, bestimmen zu dürfen, wie Andere ihr Eigentum zu verwenden haben und wer ihnen nicht folgt, muss mit dem Verlust eben dessen rechnen. Dass alleine solche politischen Forderungen und Ziele dem Mietmarkt schaden, versteht die Partei leider nicht. Statt sinnfreie Vorschriften abzuschaffen und damit Bauen wieder attraktiv zu machen, sollen Dritte die Verluste aus der überregulierten Politik zahlen und man wundert sich noch, warum das nicht funktioniert.

  8. 42.

    Nun, die Grünen akzeptieren das GG, und das ist gut so.
    Da,es kann nur das vergesellschaftet werden, was zuvor Enteignet wurde.
    Übrigens,das dieser Weg zum scheitern verurteilt ist, das hat bereits der gesamte Ostblock hinlänglich bewiesen.

    Die Grünen bekennen sich zum Eigentumsrecht und zur sozialen Marktwirtschaft, und sie versuchen diese durch aufgestellte Regeln zu "zämen", wenn sie diese nicht abzuwürgen beabsichtigen, ist dies ein vernünftiger und verfassungskonformer Weg.

  9. 41.

    "Berliner Grüne beschließen Konzept für bezahlbaren Wohnraum"
    Dann kann ja nichts mehr schiefgehen... :-)

  10. 40.

    Mehr Bürokratie bringt nur eins, höhere Kosten. Die Verwaltung von Häusern verteuert sich. Usw., bringt keinen neuen Wohnraum. Die Berliner Grünen sind anders als die im Bund. Wer Grün wählt muss darüber nachdenken, was er da genau wählt.

  11. 39.

    Sicherlich haben Sie eine Wohnung.
    Ich hoffe aber, dass sie nicht zu groß ist, sonst könnte es passieren, dass Ihnen Untermieter rein gesetzt werden. Wir erinnern uns, dass das mal der Plan der untergehenden und viermal umbenannten SED stammt.
    Gut, dass wird nun nicht von den Grünen kommen, hat sich deren Anhängerschaft in den Altbaugebieten von Prenzlauer Berg und Kreuzberg/Friedrichshain breit gemacht.

  12. 38.
    Antwort auf [TEICHERT] vom 30.11.2024 um 19:51

    20 Jahre Regierungsbeteidigung der Grünen? War nicht bis vor kurzen Merkel an allen Schuld? Da ist es auch egal, ob Sie die Berliner oder die Bundesregierung meinen. "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt."

  13. 37.

    Die Grünen hatten in Regierungen jahrelang Zeit, sowohl im Bund als auch im Land Berlin, Konzepte gegen die Explosion der Mietpreise auch zu realisieren. Passiert ist allerdings nichts. Im Gegenteil, die Wirtschaftspolitik des Grünen Habeck ist in wesentlichen Teilen Ursache der Mietpreisproblematik. CO2 Steuer und enorm angestiegene Energiekosten sind Bremsen für dringend benötigten neuen Wohnraum. So ist die klassische Wohnungsbauförderung fast zum Erliegen gekommen. Auch der Sozialwohnungsbau kommt nicht von der Stelle. Anstatt der von der Ampel-Regierung angepeilten 100.000 neuen Sozialwohnungen wurden im vergangenen Jahr nur rund 20.000 Sozialwohnungen gebaut.

  14. 36.

    Natürlich wird das alles Teurer, aber nicht so rasant wie die Immobilienpreise der letzten 10 Jahre. Da wurden sie durch niedrige Zinsen hipp und die Anleger erwarten diesen Preissteigerungen zusätzliche Renditen, ja die Immobilie soll sich sogar selbst Finanzieren und trotzdem wird auch eine dicke Rendite durch Wertsteigerung erwartet. Während der Niedriglöhner und sein Arbeitgeber Jahrzehnte Beiträge für die Sozialversicherungen zahlt um am Ende mit Grundsicherung seine Rente aufstocken zu müssen, können sich Großverdiener und Begünstigte mit Leistungslosen Vermögen da rauswinden oder werden z.B. bei Erbschaften garnicht erst dafür herangezogen. Scheitern alle Spekulationen erhalten sie trotzdem "leistungslos" diese Grundsicherung. Der mit geringen Einkommen braucht diese Beiträge sofort und sollte, analog zum steuerlichen Grundfreibetrag. Entlastet werden. Dafür muss aber die Basis der Einzahler erweitert werden.

  15. 35.

    Also eine (wohl recht unbedeutende) Kleinigkeit fehlt mir hier im Artikel und sämtlichen Kommentare:
    Was halten diese grünen Neureichen für „bezahlbare Mieten“? Eine Summe wird hier nirgends genannt und eine reine Aussage zur „erlaubten“ Erhöhung ist schlichtweg unverschämt!
    Mir klingt das alles wie „Miete auf die Höhe des Nettoeinkommens beschränken“ - und selbst das ist inzwischen kaum noch machbar….

  16. 34.

    Also erstmal müssen wir Bestand von Neubau trennen. Auf den Bestand hat die Inflation erstmal recht wenig Einfluss, außer Sanierungen wurden verschleppt.
    Zweitens muss nicht die Miete steigen sondern es kann sich auch erstmal die Gewinnmarge der Vermieters schmälern. Viel Erfolg beim rekapitulieren.

  17. 33.

    Alle demokratischen Parteien die in den letzten Jahren In Berlin regiert haben sind mit den Vorhaben mehr bezahlbare Wohnungen mit bezahlbaren Mieten für alle Berliner zu schaffen über das Wahlversprechen nicht hinaus gekommen. Jetzt wollen die Grünen ein neues Wahlversprechen aufsetzen. Dieser Schritt ist einfach nur Populismus und der Versuch des Wählerfanges.

  18. 32.

    Denen ist nichts zu peinlich. Weniger Sachverstand geht nicht. Einerseits immer höhere Anforderungen an Wohnraum stellen und gleichzeitig die Amortisation der Investitionen verhindern . So wird keine einzige neue Wohnung geschaffen. Alle Grünen sollten erst einmal verpflichtend eine allgemeinbildende Schule besuchen. Dort erhalten sie dann einen Führerschein, damit sie nicht weiter so einen geistigen Müll absondern.

  19. 31.

    Was bedeutet der Vorschlag eines Führerscheins oder Registers? Es ist die Vorstufe staatlicher Wohnraumzuweisung bei gleichzeitiger Festlegung von Mietpreisen. Es ist der Beginn vom Ende privter Wohnungsbestände und privater Investitionen in den Wohnungsmarkt. Es scheint verlockend zu klingen. Letzten Endes wird es den Staat überfordern. Schon jetzt sind die landeseigenen Wobau-gesellschaften wegen zu geringer, weil limitierter Mieteinnahmen nicht in der Lage notwendige Investitionen in Zeiten des erforderlichen Klimaschutzes zu unternehmen (in Erinnerung an Presseberichte). Die Idee der Grünen ist also wenig klug ... und wenig grün. Schade.

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