Angaben des Bezirks Neukölln - Illegale Party in der Hasenheide kostet fast 90.000 Euro

Di 08.09.20 | 17:05 Uhr
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Räumung Hasenheide 5000 Personen feiern illegal in Neukölln (Quelle: Pudwell)
Video: rbb|24 | 08.09.2020 | Material: Abendschau | Bild: Pudwell

Ende Juli feierten laut Polizei etwa 3.000 Menschen eine illegale Party in der Hasenheide in Berlin-Neukölln. Jetzt bringt eine parlamentarische Anfrage ans Licht: Die Kosten für Reinigung und Schäden an Pflanzen sind enorm - der Bezirk zeigt sich verärgert.

Nach der aufsehenerregenden illegalen Party im Berliner Volkspark Hasenheide Ende Juli beziffert der Bezirk Neukölln die Kosten für Reinigung und Schäden an Pflanzen auf knapp 88.000 Euro. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Antwort der Innenverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage des FDP-Abgeordneten Bernd Schlömer hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuerst hatte am Dienstag der "Berliner Kurier" darüber berichtet.

Der Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) zeigte sich am Dienstag verärgert: "Spätestens mit dieser Bilanz sollte allen klar sein, dass Partys in Grünanlagen keine Option sind", sagte Hikel. Es gehe um Müllentsorgung, noch gravierender seien aber die Schäden an der Vegetation.

Allein die Rasenerneuerung kostet 40.000 Euro

Bei der Party in der Nacht auf den 26. Juli hatten nach Polizeiangaben rund 3.000 Menschen im Park gefeiert. Die Auflösung dauerte mehrere Stunden. Auf eine Frage Schlömers zu den Kosten für den Polizeieinsatz schrieb die Innenverwaltung, dies werde nicht gesondert erhoben.

Laut Aufstellung des Bezirks wurden in dem Park gerade erneuerte Rasenflächen komplett zerstört, Kostenpunkt rund 40.000 Euro (netto). Flächen mit Sträuchern seien großflächig zerstört worden, das schlage mit geschätzt 30.000 Euro (netto) zu Buche. Unter anderem mussten Flächen wegen Fäkalien gewässert und Glasscherben, Konfetti, Kronkorken und Kippen abgeharkt werden. Hikel betonte, er wolle, dass Grünanlagen zur Erholung für alle dienen. "Und das geht nur, wenn wir sie schützen und besser pflegen können."

Mehrfache illegale Partys im Sommer

"Unorganisierte Zusammenkünfte wie die illegale Party in der Hasenheide sind höchst riskant und aktuell unangebracht, auch wenn sich Einige danach sehnen sollten", sagte FDP-Politiker Schlömer. Darüber hinaus belasteten sie die städtische Gemeinschaft und die Haushalte. "90.000 Euro sind zu viel."

Unter anderem in der Hasenheide feierten Menschen über den Sommer wiederholt illegale Partys. Polizei und Ordnungsamt zeigten nach dem Vorfall Ende Juli verstärkt Präsenz.

Freiwillige sammeln Partymüll

Unterdessen haben am vergangenen Sonntagmorgen mehrere Freiwillige im Volkspark Hasenheide Müll einer vorangegangenen Party weggeräumt. Dem entsprechenden Aufruf der Berliner Clubcommission folgten mehrere Dutzend meist junge Leute. Begleitet wurde die Aufräumaktion von Musik, die von DJs vor Ort aufgelegt wurde.

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43 Kommentare

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  1. 43.

    Macht die Clubs komplett auf!!! Und schon ist es in den Wäldern ruhiger.. Wer es noch nicht begriffen hat Covid ist nicht gefährlich es ist Menschengemachte Panik und Angst mache die ausgeartet ist...

  2. 42.

    Berlin kann einem nur Leid tun wenn man sie die Hauptstadt der asozialen nennt. Ein bisschen Wahrheit ist da schon dran
    wenn eine Regierung so etwas ignoriert und zulässt. Einfach nur ein Armutszeugnis dieser Stadt. (Schade)

  3. 41.

    So sind also die wirklich wichtigen Prioritäten:
    1. Wir haben jemanden der diese Summe errechnen kann.
    2. Wir haben niemanden, der Gesetze und Verordnungen durchsetzt.

  4. 40.

    Mir bereitet das keinerlei Schmerzen
    Nur dem, der die Wahrheit nicht sehen will.

    Wer etwas anordnet muss sich den möglchen Folgen seiner Entscheidung auch bewusst sein.
    Das Verbot des Bertriebs von Clubs und Discos etc. hat die benannten Partys in der Öffentlichkeit befeuert.
    Nichts anderes, als wenn man eine Hauptverkehrsstraße ohne jegliches Umleitungskonzept sperrt und sich dann wundert, warum der Verkehr auf den Nebenstraßen zunimmt.

  5. 39.

    Tut mir leid, dass Ihnen dies Schmerzen bereitet.

    Ihre Ausführungen lesen sich schon als Rechtfertigung, für wen auch immer. Es gibt schließlich keinen Grund für Straftaten (Beschäftigungen) und Ordnungswidrigkeiten, nicht einmal das bisschen Corona-Verordnung.

  6. 38.

    Ja, die Wahrheit tut manchmal weh.

    Aber wieso Rücksichtslosigkeit? Habe ich irgendwas gerechtfertigt? Nein. Ich habe gesagt "Wer ein anderes Ergebnis erwartet hat..."

    Das hätte dem Verordnungsgeber eben früher klar sein müssen.

  7. 37.

    Es sind ja nicht alleine solche Mega-Events. Es ist die schleichende, mittlerweile zum normalen Stadtbild gehörende Vermüllung.
    Hier in unserer Wohngegend-kaum kommen die ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr raus, spriessen die Pizza-Kartons, die Döner-Folien und die Nudelboxen vom Asia-Grill. Gartniert von Gatränkepackungen, Zigarettenresten und zerschlagenen Wodka-Flaschen auf den Gehwegen.
    Und weil das nicht reicht, werden so als Ausgleichssport, die wenigen Sitzbänke verschmiert und demoliert.
    Und diese Herrschaften lassen sich dabei auch nicht durch die über alle in erreichbarer Nähe aufgestellten Müllbehälter irritieren.
    Also, es sind nicht nur die Mega-Events, es ist die schleichende, alltägliche Verwahrlosung.

  8. 36.

    Die Situation ist eben nicht normal, mit Corona und diesen ganzen Verboten... da suchen sich die Menschen eben ein Ventil, einschließlich derer die zu rücksichtslos oder zu betrunken sind um ihren Müll wegzuräumen. Schön ist das nicht, aber auch nicht überraschend, und auch nicht unser größtes Problem. Das ist jedenfalls meine Meinung.

  9. 35.

    Herzlichen Glückwunsch! Das ist die billigste Ausrede die beim RBB je geschrieben wurde.
    Ein Ausdruck purer Rücksichtslosigkeit, da dürfen Sie stolz sein.

  10. 34.

    Ökologisches Jahr heißt, dass man ein Jahr lang Vollzeit im Umweltbereich arbeitet, z.B. in der Landschaftspflege, und dafür maximal ein geringes Taschengeld für Unterkunft und Verpflegung bekommt.
    Also nix mit Theorie statt Praxis.
    Und "damit die Leute erkennen, dass das alles Geld kostet" sollte damit auch abgedeckt sein.

  11. 33.

    Danke für Ihren Kommentar, dem ist nichts hinzuzufügen.

  12. 32.

    Diese Parties sind Mist, die Leute die das machen extrem egoistisch. Warum nehmen die ihren Dreck nicht mit, wieso zerstören die die Vegetation? Warum muss die Gemeinschaft für den Spaß einiger Idioten aufkommen, die nichts mit ihrer Zeit anzufangen wissen, nur weil sie mal ein paar Monate nicht in einen Club können. Schlimm. Peinlich.

  13. 31.

    Es waren doch genug Leute da, Personalien aufnehmen und Rechnung zusenden . Geld wieder da ;-)

  14. 30.

    Die Hasenheide hatte auch schon vor der Party keinen Rollrasen, aber der soll dann jetzt für 90.000 € gelegt werden oder was? Die Kritik an den Parties ist völlig überzeugen, vor allem, da es keine Corona-Infektionen gegeben hat. Aber viele tun ja gerne so, als sei Corona draußen genauso übertragbar wie drinnen. Die Parties in der Hasenheide beweisen das Gegenteil ;-)

  15. 29.

    Das passiert, wenn man wegen Corona einfach mal alle Clubs, Discos etc. schließt und den Leuten keinerlei Akternative bietet. Wer ein anderes Ergebnis erwartet hat wurde wohl schon als Rentner geboren...

    HALLO, wir waren alle mal jung...

    Also ist das einfach nur ein weiteres Ergebnis der allseits gelobten Hygienemaßnahmen.

  16. 28.

    Jetzt denken Sie mal besser nach... Sippenhaft ist schon mal falsch. Was Sie meinen wäre Kollektivhaftung. Aber es gibt ja auch die Mittäterschaft, die hier ja nicht mal unbedingt zur Anwendung kommen muss. Wenn eine größere Gruppe etwas beschädigt und ein paar von denen können identifiziert werden, dann können diese auch zur Rechenschaft gezogen werden. Im Bereich des Landfriedensbruch würde dabei sogar eine Solidarisierung reichen. Wie auch immer - selbstverständlich können einzelne Beteiligte dafür zur Kasse gebeten werden. Und sei es durch ein Verfahren.

  17. 27.

    Die Parks sollten des Nachts ab spätestens 23 Uhr geschlossen werden um Vandalismus und Vermüllung zu vermeiden. Das Drogenverkaufsproblem und die damit einhergehenden Straftaten wie Beschaffungskriminalität würden hier auch einen empfindlichen Dämpfer bekommen. Zumindest in der Hasenheide und im Görlitz.
    Die Parks sind zur Erholung gebaut, wer Spaß habe will sollte auf den Rummel gehen (einmal im Jahr auch in der Hasenheide bis 24 :00 Uhr möglich) oder anderweitig sein Vergnügen finden.
    Was treibt diese Menschen nur zu so viel egoismus und Emphatielosigkeit?
    Wie schon ein Vorschreiber bemerkt hat, ist die "Kuschelpolitik" des Senats und die aktuellen Maßnahmen der Polizei völlig aus dem Verhältnis zum Resultat - Sprich beseitigen der Schäden, Nichtnutzung bis wieder nutzbar und die Kosten der Allgemeinheit.

  18. 26.

    Was müssen das für asoziale, egoistische und vergnügungssüchtige Menschen sein, die während einer Pandemie nicht nur bei diesen illegalen Coronaparties ihr Leben und vor allem das ihrer Mitmenschen aufs Spiel setzen sondern auch noch mutwillig so einen Schaden anrichten? Ich frage mich ernsthaft, was bei der Erziehung dieser Pesonen so grundlegend schief gegangen ist und wünschte, die Polizei hätte das ganze Gebiet abgeriegelt und alle Beteiligten einkassiert.

  19. 25.

    Am besten alle Jugendlichen für immer und ewig wegsperren und nur noch alte Leute in der Stadt erlauben.

  20. 24.

    War an dem Nachmittag/Abend der großen Party zu einem kleinen Picknick in der Hasenheide. Spätestens ab 17-18 Uhr war klar, dass das eine sehr große, laute "professionelle" Party wird. Verstehe nicht das späte Eingreifen der Polizei. Dort hätte auch frühzeitig lenkend eingegriffen werden können, um die neu angelegte Grünanlage zu schützen und die offenbar zunächst geduldete Party auf die offenen Wiesen im zentralen Bereich zu verlagern ;)

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