Strecke Wedding-Hauptbahnhof - Eröffnung der City-S-Bahn in Berlin erneut abgesagt

Mi 23.08.23 | 21:41 Uhr
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Symbolbild: S-Bahn verlässt den Berliner Hauptbahnhof; Humboldthafen am Berliner Hauptbahnhof. (Quelle: dpa/J. Eckel)
Audio: rbb 88.8 | 24.08.2023 | Raphael Knop | Bild: dpa/J. Eckel

Die Eröffnung der neuen Berliner S-Bahnverbindung zwischen Wedding und Hauptbahnhof verschiebt sich ins nächste Jahr. Das teilte ein Bahn-Sprecher auf Anfrage der Berliner Zeitung [berliner-zeitung.de] am Mittwoch mit. Als Grund nannte er demnach Engpässe bei der Materialverfügbarkeit.

Letzte Planung war eine Eröffnung im Dezember

"Wie die gesamte Wirtschaft bekommt auch die Deutsche Bahn die aktuelle Materialknappheit aufgrund von Lieferschwierigkeiten zu spüren." Ein weiteres Problem sei fehlendes Personal: Während der Corona-Pandemie seien viele Mitarbeiter zwischenzeitlich ausgefallen, was zu Verzögerungen in der Planung geführt habe.

Zuvor war die Inbetriebnahme der sogenannten City-S-Bahn für Dezember geplant gewesen. Doch auch dieser Termin war bereits aus denselben Gründen unsicher. Der Bahn fehle jetzt konkret eine Transformatorenstation - also eine Station für die Versorgung mit Strom - für einen S-Bahnhof. Die Industrie könne die dringend erforderlichen elektrotechnischen Komponenten nicht liefern, hieß es weiter. Wenn es wieder Sicherheit in Bezug auf die Liefertermine gebe, werde ein neuer Starttermin mitgeteilt.

Neue Nord-Süd-Achse zwischen Potsdamer Platz und Südkreuz

Der erste Abschnitt der künftigen S 15, ursprünglich S 21, soll den Hauptbahnhof mit den Ringbahn-Haltestellen Wedding und Westhafen verbinden.

Unter dem Hauptbahnhof errichtet die Bahn derzeit im Rahmen des Projekts einen Interims-Bahnhof, bis dort die endgültige Station in Betrieb gehen kann. An dem provisorischen S-Bahnhof werden momentan Fahrtreppen und ein Aufzug eingebaut, teilte der Sprecher mit.

Eigentlich sollte die nun weiter unvollendete Strecke bereits 2017 in Betrieb gehen. Mit zwei weiteren Abschnitten soll die City-S-Bahn schlussendlich als neue Nord-Süd-Achse über den Potsdamer Platz bis zum Bahnhof Südkreuz verlaufen.

Sendung: rbb 88,8, 24.08.2023, 7:30 Uhr

34 Kommentare

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  1. 34.

    Nur nochmal kurz zur Erläuterung:
    Obwohl die Bürgerbeteiligung bei staatlichen Bauvorhaben kaum existierte, war die Weimarer Republik anders als die folgende Nazidiktatur eine Demokratie und ein Rechtsstaat mit einer Verwaltungsgerichtsbarkeit gegen staatliche Willkür. Vielleicht verwechseln Sie da etwas. Nach dem Ende des Kaiserreiches wurden zudem maßgebliche Änderungen bei Arbeitszeit und -schutz erreicht. Trotzdem besteht natürlich ein Riesenunterschied zu heutigen sozialen Verhältnissen.
    Ich weiß nicht, wie Sie zu der abenteuerlichen Aussage kommen, ich könnte mir evtl. für die heute weit weniger Beschäftigten die damaligen Verhältnisse zurückwünschen. Ich habe nur auf die krasse Diskrepanz hingewiesen zwischen Bauen/Planen damals (el. S-Bahn komplett / U-Bahn große Teile) und heute (18 Jahre Heidekrautbahn ohne sichtbare Ergebnisse). Das halte ich als Bürger und Steuerzahler jedenfalls für legitim und sinnvoller als jegliches staatliches Handeln stumm zu schlucken.

  2. 33.

    Das scheint mir wie in die große Tonne hineingerührt. In der Tat fehlt immer noch das aus westlicher Richtung vorgesehene Bahnhofsdach über die oberirdischen Bahnsteige und die gewölbte Deckenkonstruktion von G M P ließe sich wohl nur im Zuge einer Tunnel-Totalsperrung anbringen.

    Vielleicht kommt ja Beides nacheinander, wenn - natürlich lange geplant - Beides nacheinander für mehr als einen Monat gesperrt wird? Marode ist ansonsten nichts, wenngleich auch Erfurt die pfiffigere Umsteigelösung zwischen den Fernbahnen, zwischen den Fernbahnen und der Regionalbahn und zwischen den Regionalbahnen anbietet. Ist aber eben bedeutend kleiner.

  3. 32.

    Warum wird über Vorhaben berichtet die geplant sind aber noch kein 100% iger Starttermin feststeht!? Ankündigungs Politik oder Ankündigungs Berichterstattung. Alles auf Null und erst berichten wenn es los geht. Alles andere ist Blödsinn!!

  4. 31.

    Mit der Umwandlung von einer Behörde in eine AG wurde ein anderes Unternehmensziel vorgegeben.

    Vorher: Ziel war Erbringung von Transportleistungen. Ob dabei zufällig ein Gewinn oder Verlust abfiel, war egal.

    Heute: Ziel ist Erwirtschaftung eines Profits. Ob dabei zufällig eine Transportleistung entsteht, ist egal.

    Dass die Aktien noch beim Bund liegen, ändert an diesen Prioritäten nichts. Die Politiker, die diese Strukturen geschaffen haben, sind nicht interessiert, einzugreifen um den Betrieb der Bahn zu verbessern. Also werden sie es nicht tun.

  5. 30.

    Ich würde ein klares JEIN antworten: Selbstverständlich können Unternehmensziele vorgegeben werden; nach dem Aktienrecht sind aber die Bedingungen des Wirtschaftens nicht frei. Insofern existiert vom Inhalt zwar eine Vorgabemöglichkeit, nicht aber vom Weg her, diese zu erreichen. Das scheint mir die Crux zu sein. Da hat sich die seinerzeitige Bundesregierung (und der beschließende Bundestag) ein Klotz am Bein geschaffen, was die Ausgestaltung der Verkehrspolitik mittels Bahn angeht.

  6. 29.

    " Die sollte doch 2030 eröffnen "

    Eröffnung für die Siemensbahn soll 2029 sein also exakt 100 Jahre nach der Ersteröffnung durch Siemens im Jahre 1929 !!

  7. 27.

    Nun, dafür bekommen wir ja 5.000 von diesem Pariser-Elektroschrot - dann klappt es mit der verordneten Verkehrswende.
    Und, warum regen sich hier soviel auf? In Berlin, wo nichts klappt, außer Minderheiten hörig zu sein, ansonsten dem übrigen Bürger zu reglementiert, zu bevormunden und mit Vorschriften zu überziehen.
    Darum: freuen wir uns doch, wenn die 4 km S-Bahn-Verbindung 2036 zur Olympiade in Berlin (war ein Scherz) fertig ist.

  8. 26.

    Was ist eigentlich aus der Siemens-Bahn geworden?
    Laufen da die Planungen? Die sollte doch 2030 eröffnen. Wird das dann auch 2050?

  9. 25.

    Die Deutsche Bahn ist de jure aber nicht de facto privatisiert. 100 Prozent der Aktien sind im Besitz des Bundes. Über den Verwaltungsrat könnte die Bundesregierung zeigen, wo es lang geht. Mir scheint jedoch, dass sich bis zum heutigen Tag manche lieber hinter dem Wort Privatisierung verstecken, um ihre verkehrspolitische Verantwortung nicht wahrnehmen zu müssen.

  10. 22.

    Super auf den Punkt gebracht.


    Zwischendurch hieß es mal, dass der weiterbau durch Brücken Schäden an einer Stadtbahn-brücke gestoppt wurde. Davon hört man komischerweise nix mehr.

  11. 20.

    Warum wird die Eröffnung pünktlich erfolgen? „Weil ich es sage... Hahaha“

  12. 19.

    Na dann ... Berlin, was klappt da überhaupt?

  13. 18.

    Die S Bahn IST privatisiert worden. Sie gehört zur Deutschen Bahn, auch privatisiert und ist eine AG.
    Die Aktionäre wollen Geld sehen und so wird manch ein Kostenfaktor ignoriert...

  14. 17.

    Meinungsfreiheit ist ein sehr hohes Gut. Doch das Recht seine Meinung öffentlich Kund zu tun ist nicht mit einer Pflicht gleich zu setzen!

    12 Kommentare bisher. 12 Meinungen. 12 "Experten" die ihre Meinung - was ihr gutes Recht ist - äußern, aber dabei doch auch zeigen das die geäußerte Meinung auf viel zu wenig Informationen beruhen.

    Nur ein Beispiel: Es wird gesagt, das es in der WR schneller ging, gleichzeitig regt sich ein anderer über zu lange Planungen auf wo die Bevölkerung zu wenig gehört wird. In der WR wurde die Bevölkerung gar nicht gehört. Von oben wurde beschlossen und die "unten" mussten zwangsweise weichen. Viele am Bau arbeitende wurden sehr schlecht bezahlt und Arbeitsschutz war gerade mal in den Anfängen. Als der User mit dem WR-Vergleich will Bauarbeiter und Eisenbahner ausbauten und auf deren Arbeitsschutz verzichten?

  15. 16.

    " auf Grund von Erkrankungen der Mitarbeiter ..... wenn die S bahn nicht in der Lage ist sollte es privatisiert werden um so den Druck zu erhöhen... "

    Bei den Privaten sieht es ja leider meistens auch nicht viel besser aus denn Mitarbeiter fallen ja nicht vom Himmel und die Bedingungen dort lassen ja auch regelmäßig zu wünschen übrig . Vielmehr hätte eigentlich der Bund und damit die Politik Möglichkeiten direkt bei der Bahn Einfluss zu nehmen und das währe eigentlich auch ihre Pflicht aber da sind wir wieder bei den Prioritäten der einzelnen Projekte denn es gibt " gute " mit hoher Priorität und viele " schlechte " die keine hohe Priorität haben und wozu die Berliner City S Bahn gehört ist ja ganz offensichtlich nicht zu übersehen !!

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