Ausschreibung gewonnen - Schienenfahrzeugbauer aus Kirchmöser sichert sich Millionenauftrag

Do 05.12.24 | 16:19 Uhr
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Archivbild: Die nach Werksangaben erste Schienenfräsmaschine der Welt verlässt die Werkshalle der Gleisbaumechanik Brandenburg GmbH (GBM) in Brandenburg-Kirchmöser (Havel). (Quelle: dpa/Bachmann)
Bild: dpa/Bachmann

Die Gleisbaumechanik Brandenburg/Havel GmbH (GBM) hat einen Großauftrag mit der Hamburger Hochbahn AG abgeschlossen. Das teilte das Unternehmen mit. Demnach werden bis zu 15 Lorenbeiwagen - offene Transportwaggons - entwickelt und gebaut.

"Das Projekt findet erstmal jetzt bei uns im Engineering statt", sagte GBM-Geschäftsführer Volker Keller dem rbb am Donnerstag auf Nachfrage. "Ende 2026 werden wir dann die ersten zwei Fahrzeuge ausliefern." Der Rahmenvertrag habe "ein größeres Volumen für uns", sagte Keller. "Wir befinden uns hier im zweistelligen Millionenbereich."

Beide Unternehmen arbeiten bereits seit acht Jahren zusammen - in den vergangenen Jahren hat die GBM in ihrem Werk in Kirchmöser, einem Ortsteil von Brandenburg an der Havel, bereits neun Lorenbeiwagen LB7 für die Hochbahn AG gefertigt. Nun wird am Nachfolgemodell gearbeitet.

Die GBM habe sich mit ihrer Konstruktion des LB8 gegen andere Bewerber in einer Ausschreibung durchsetzen können und den Zuschlag erhalten, teilte das Unternehmen weiter mit. Die neuen Wagen sollen demnach zwei unterschiedliche Container transportieren können.

Ein offener, auf Schienen laufender Transportwagen wird als Lore bezeichnet. Der Begriff ist vor allen in Bergwerken und Steinbrüchen gängig. Lorenbeiwagen werden vor allem für den Transport von Baumaterial und Baugeräten genutzt. In Hamburg werden sie im Rahmen allgemeiner Bautätigkeiten innerhalb des U-Bahn-Streckennetzes eingesetzt.

Seit über 100 Jahren werden in Kirchmöser Schienenfahrzeuge gebaut und gewartet. Zuletzt hatte die Deutsche Bahn (DB) die Modernisierung von bis zu 65 Gleisarbeitsfahrzeugen bei der GBM in Auftrag gegeben.

Sendung: Antenne Brandenburg, 5.12.2024, 5 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Es ist schön wenn man hört, das Aufträge im Lande bleiben. Solche Nachrichten fehlen. Der GBM viel Erfolg.

  2. 9.

    Wenn sich auch hiesige Unternehmen zerreißen um Aufträge zu kriegen, Qualität anbieten und realistisch (und eben verlässlich) mit den Terminen bleiben dann bleiben solche Aufträge auch im Land !

    Die ersten 1000 ukrainische Praktikanten zu Thyssen, die ersten 50 nach Kirchmöser, alles besser als Bürgergeld... und dann kann der Ivan irgendwann einpacken ! Achso... hab vergessen dass im Bund Scholz und im Land das BSW das Sagen hat. Dann drücke ich die Daumen, dass dieser Betrieb zumindest nicht behindert wird !

  3. 8.

    Die Wagen für die Hamburger sind schon speziell. Habe mir die bis jetzt Gelieferten mal betrachtet. Das hat nix mit „normal“ zutun. Mich freuts für die Kirchmöser.

  4. 7.

    Ich merke, dass ich auch keine Ahnung habe, denn bei Hamburger Hochbahn wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass da U-Bahnen gemeint sind :o)
    Der Firma kann ich nur Erfolg beim Finden und Halten von Fachkräften wünschen.

  5. 6.

    Glückwunsch an die GBM aus Berlin

  6. 5.

    Wenn man schreibt sollte man das Hamburger U- Bahnnetz kennen. Die alte Ringstrecke, heute U3, hat sehr enge Kurven,insb. zwischen Rathaus und Rödingsmarkt, niedrige Tunneldecken, div. Kilometer die im Schildvortrieb mit engen Querschnitten gebaut wurden U2. . Hierzu braucht es Sonderanfertigungen, keine Fahrzeuge von Märklin aus dem Regal.

  7. 4.

    Offene Wagen gibt’s schon länger. Die meisten Zweiachser dieser Gattung sind inzwischen verschwunden. Da muss man nix entwickeln - höchstens konstruieren. Als der Berliner Hauptbahnhof gebaut wurde, verwendete man ungarische Plattenwagen (Ks) für Hilfstransporte. Es war der Bahn dann zu teuer, die nach Verwendung abzufahren. Darum wurden die an Ort und Stelle zerlegt und der Schrott kam selbstverständlich auf LKW. Unternehmen Zukunft in Aktion.
    Aber: Viel Erfolg.

  8. 3.

    >"Bin ich noch in Berlin? Oder warum wird hier noch nicht gemeckert ?"
    Also wenn Berliner über positive Nachrichten aus Brandenburg meckern, ist aber mal wirklich schluss mit Lustig ;-))
    Wir Brandenburger freuen uns über solche guten Nachrichten. Einige Brandenburger meckern sicher trotzdem. Das sind dann aber Zugezogene vielleicht aus Berlin ;-))

  9. 2.

    Gute Nachrichten für Stadt und Land Brandenburg!

  10. 1.

    Bin ich noch in Berlin? Oder warum wird hier noch nicht gemeckert ?

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