Jahrgänge 1973 - 1977 - Zahl der Frauen ohne leibliche Kinder in Berlin überdurchschnittlich hoch

Mi 14.06.23 | 14:01 Uhr
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Symbolbild: Ein Pärchen küsst sich am 23.06.2020 bei Abendstimmung auf dem Tempelhofer Feld. (Quelle: dpa/Annete Riedl)
Bild: dpa/Annete Riedl

In der Region leben überdurchschnittlich viele Frauen ohne leibliche Kinder. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. In Berlin sind es demnach 25 Prozent der Frauen der Geburtsjahrgänge 1973 bis 1977, in Brandenburg 17 Prozent, das ist mehr als der Bundesdurchschnitt.

Deutschlandweit hat den Angaben zufolge jede fünfte Frau zwischen 45 und 49 Jahren im vergangenen Jahr keine leiblichen Kinder gehabt. Damit habe die sogenannte Kinderlosenquote zum Ende des gebärfähigen Alters in den vergangenen zehn Jahren nahezu unverändert bei 20 Prozent gelegen, hieß es weiter. Vor 15 Jahren habe die Quote noch etwas niedriger bei 17 Prozent gelegen.

Mit Blick auf die Daten von 2022 zeigen sich klare regionale Unterschiede: So war die Quote in Westdeutschland (20 Prozent) deutlich höher als in Ostdeutschland (ohne Berlin), wo sie 14 Prozent betrug.

Schaut man auf die einzelnen Bundesländer, waren die Frauen der Geburtsjahrgänge 1973 bis 1977 in den Stadtstaaten Hamburg (29 Prozent) und Berlin (25 Prozent) deutlich häufiger kinderfrei als etwa in Thüringen, wo die Quote bei 13 Prozent lag. Im Osten war Brandenburg mit einer vergleichsweise hohen Quote von 17 Prozent eine Ausnahme.

Zudem variierten die Daten je nach Bildungsstand: Bei Frauen zwischen 45 und 49 Jahren mit hoher Bildung betrug die Kinderlosenquote deutschlandweit 23 Prozent. Bei einer mittleren Bildung waren es dagegen 21 Prozent und bei einem niedrigen Bildungsstand sogar nur 11 Prozent.

Und: In Deutschland geborene oder als Mädchen im Alter unter 15 Jahren zugewanderte Frauen waren insgesamt mit einer Quote von 22 Prozent häufiger kinderfrei als Frauen, die im Alter ab 15 Jahren zugewandert sind (12 Prozent).

Sendung: rbb24 Inforadio, 14.06.2023, 18:00 Uhr

25 Kommentare

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  1. 24.

    Über mein Frauen Bild machen sie sich mal keine Gedanken, ich habe zwei Töchter sind glücklich verheiratet und haben je 1 Jungen u. 1 Mädchen geboren. Es ist mir völlig egal was Ehepaare machen, nur wir hören jetzt im alter immer öfters, ja ihr habt ja eure Kinder u. Enkelkinder! Ist trauriger Neid! Im übrigen habe ich meine Kinder nicht geboren, um uns den Hintern zu waschen. In Berlin gibt es sehr viele ältere Menschen, meistens sind es Frauen ohne Kinder, und Verwandtschaft in Einsamkeit!


  2. 22.

    Ich als kinderlose, glücklich verheiratete Frau kann mich nur wundern über Ihre gehässige Art, über andere Menschen zu urteilen. Da merkt man, dass Kinder und Enkelkinder einen zumindest nicht zu freundlichen und empathischen Mitmenschen machen. Und zum Thema Pflege und Alter: Deswegen sind unsere Heime auch voll von alten Menschen, die vielleicht einmal im Monat Besuch bekommen.... Jeder Lebensentwurf ist egoistisch, weil man in erster Linie seine eigene Vorstellung umsetzt.

  3. 21.

    Gibt es auch kinderlose Männer, und ist deren Prozentzahl evtl. höher? Das fänd ich einmal spannend!

  4. 20.

    Nun ja, daß ist bei kinderlosen Männern nicht anders. Und sobald die Kinder raus sind aus irgendeiner wirtschaftlichen Abhängigkeit bei Mutter & Vater( Familienstand unabhängig) „schlägt“ die Steuer wieder zu. Wo ist der Unterschied? Wer aus Karrieregründen und anderen Gründen auf Nachwuchs verzichtet hat halt keine Vergünstigungen zu erwarten. Egal ob Männlein oder Weiblein. Es is wie es is……

  5. 19.

    Die Jahrgänge 1973 bis 1977 waren 1989 Teenager, als die Mauer fiel. Was kam danach? Umzug der Eltern wegen Arbeit, Suche nach kaum vorhandenen Ausbildungsplätzen, kaum sichere Arbeitsplätze nach einer Ausbildung, viele prekäre Beschäftigungsverhältnisse und ja richtig, es gehören zwei Personen zum Kinder machen. Wenn e einer Person davon zu dieser Zeit nicht möglich war eine Arbeit zu finden , war das Ende der Finanzierung einer Familie besiegelt, weil damit zu rechnen war, dass es auch der zweiten Person so ergeht und oft genug war es so! Brandenburg war ein Billiglohnland und Stolpe hob das immer wieder hervor. Kinder kosten Geld. Es ist auch eine ökonomische Frage. Ein Land ist nicht auf viele Geburten angewiesen, sondern darauf, dass die künftigen Eltern sozialversicherungspflichtige Arbeit haben, von der man leben kann. Sehen Sie sich heute die Renteninformation der Frauen aus dieser Zeit an, dann wissen Sie, dass die Familiengründung für viele das soziale Aus dargestellt hätte.

  6. 18.

    Ihr Frauenbild ist erschreckend rückständig. Freuen Sie sich an Ihrem Glück und hören Sie auf, andere pauschal zu beleidigen. Die Gründe für Kinderlosigkeit sind sehr viel vielfältiger als Sie sich offenbar vorstellen können. Und ich hoffe für Sie, dass Ihre Kinder und Enkel eines Tages in der Lage und Willens sind, Ihnen den Hintern zu wischen, wo Sie sie doch ausdrücklich dafür in die Welt gesetzt haben.

  7. 17.

    Was ich grundsätzlich missbillige, ist die steuerliche Abzocke des Staates bei den kinderlosen Frauen. Da greift der Staat voll zu. Das ist eine nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung. Im Gegensatz zu den Vergünstigungen für Kinder, die leider auch nicht immer dort ankommen wofür sie vorgesehen sind.
    Dieses Steuersystem muss geändert werden. Es gibt auch Frauen, die sich aus beruflichen Gründen für ein Leben ohne leibliche Kinder entscheiden. Dafür werden sie dann steuerlich noch benachteiligt. Und das gilt nicht nur für Berlin.

  8. 16.

    Diese Erhebung kratzt wahrscheinlich nur an der Oberfläche. Vielfache Gründe können dazu führen, dass Frauen keine Kinder bekommen (wollen). Das muss nicht unbedingt mit Bildung oder Herkunft zu tun haben. Frauen können unfruchtbar sein, psychische Probleme haben, schlechte Erfahrungen gemacht haben etc. Die Gründe fallen aus jeder Studie heraus, weil sie das Innerste der Frauen berühren. Und da brauchen sie dann bestimmt keine verständnislosen Kommentare von Männern.

  9. 15.

    Interessant ist die Unterteilung in Westdeutschland und Ostdeutschland (ohne Berlin). Erst dann kommt die Unterscheidung nach Bundesländern. Warum nicht gleich so? 33 Jahre nach dem Beitritt der DDR können anscheinend einige Mitarbeiter des rbb noch immer nicht die aktuellen Länderstrukturen akzeptieren. Grundsätzlich fragt man sich was diese "Untersuchung" soll. Will man bei den betreffenden Frauen ein schlechtes Gewissen aufbauen oder die Freiheit einer Entscheidung beieinflussen.

  10. 14.

    Es gehört eine Menge Glück dazu, einen Partner zu finden, der auch ein Kind möchte.

    Ich hätte fast zu der Gruppe der kinderlosen Frauen gehört - unfreiwillig - und wäre extrem traurig darüber gewesen.

  11. 13.

    Habt ihr hier Probleme, da kann nur den Kopf schütteln, die meisten von den Leutchen hier sind Lebens Egoisten! Da werden alle möglichen ausreden genannt um keine Kinder zu bekommen. Ihr werdet alle mal alt und unattraktiv, hoffentlich sind dann genug Pflege Kräfte vorhanden die euch den Hintern wünschen. Wir haben 2 Kinder und 4 enkel, und möchten keine Minute vermissen.

  12. 12.

    Volle Zustimmung! Ich finde den Begriff „leibliche Kinder“ heutzutage auch etwas fragwürdig. Auch wenn es das in Deutschland noch nicht gibt: wessen „leibliches Kind“ ist denn das, das von einer Leihmutter geboren wurde? Zudem gibt es - auch wenn das im Artikel nicht ausdrücklich thematisiert wird - ungezählte Gründe dafür, warum eine Frau keine vollendeten Schwangerschaften hat. Ebenso zahlreich sind die Gründe dafür, warum ein Man nicht zum Erzeuger eines Kindes wird. Aber im Gegensatz zu Frauen müssen sich Männer nicht ständig dafür rechtfertigen.
    Andererseits gibt es wiederum viele Möglichkeiten, zu einem Kind zu kommen und dieses aufzuziehen.
    Ich finde es durchaus richtig, dass man Geburtenraten beobachtet und analysiert. Aber das muss unter verschiedenen Gesichtspunkten geschehen, z.B. medizinisch oder soziologisch, und nicht nur statistisch.

  13. 11.

    Und so weit ich informiert bin, funktioniert die Selbstbefruchtung beim Menschen nicht, so dass jedes Kind auch zwangsläufig einen Erzeuger hat. Demzufolge haben Männer ebenfalls leibliche Kinder, auch wenn sie nur ein leibliches „Tröpfchen“ dafür geopfert haben. Das fällt natürlich nicht sofort ins Auge und muss notfalls per Genanalyse nachgewiesen werden.

  14. 10.

    1945 haben Leute auch Kinder gekriegt"
    Ich vermute mal, wenn es damals die heutigen Mittel zur Geburtenkontrolle gegeben hätte, aka Pille, wäre Ihr auf den großen Gesellschaftsphilosophen K. Adenauer zurückgehendef Spruch auch etwas anders ausgefallen.

  15. 9.

    Warum wird hier unterschwellig Frauen vorgeworfen keine Kinder bekommen zu wollen? Wie schaut das bei Männern aus? Wieviele in der gleichen Altersklasse wollen keine Familie gründen? Es gehören ja immer zwei dazu. Warum wurden nur Frauen befragt? Oder wissen Männer nicht, wieviele Kids sie gezeugt haben? Bei den vielen alleinerziehenden Mütter kann ich mir das gut vorstellen.

  16. 8.

    Das geht als Zusatzinfo in die Richtung meiner Fragen zum Artikel am Anfang zu weiteren Details.

  17. 7.

    Ich habe zwei Nichten, die auch keine leiblichen und auch keine adoptieren Kinder. Kinder in dieses Land zu setzen - nein danke. Eine hat Lehramt studiert und hat danach aufgehört. Ich kann sie verstehen. Man kann nur mit dem Kopf schütteln.

  18. 6.

    Vielleicht Leute, die nicht ganz so schwarz sehen, wie Sie. 1945 haben Leute auch Kinder gekriegt. Was hätten die sagen sollen?

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