Inhaftierte in der DDR - "Die Wunden einer Diktatur wirken lange nach"

So 01.10.23 | 08:14 Uhr
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Stacheldraht umgibt die Mauer des früheren Stasi-Gefängnisses auf dem Kaßberg in Chemnitz. (Quelle: dpa/Hendrik Schmidt)
Audio: Inforadio | 26.09.2023 | Anke Burmeister im Gespräch mit Karl-Heinz Bomberg | Bild: dpa/Hendrik Schmidt

Der Psychoanalytiker, Autor und Sänger Karl-Heinz Bomberg behandelt in seiner Praxis Menschen, die in der DDR traumatische Erfahrungen gemacht haben. Die Zahl der Patienten nimmt zu, sagt er im Interview.

rbb|24: Sie haben eine Praxis in Prenzlauer Berg und behandeln Menschen mit posttraumatischen Belastungsstörungen aus der damaligen DDR. Wann kommen die Leute zu Ihnen und mit welchen Symptomen?

Karl-Heinz Bomberg: Es werden eher mehr als weniger, weil in der zweiten Lebenshälfte durch den Wegfall der Arbeit die Ablenkung wegfällt. Die biologischen Abwehrkräfte nehmen ab und gerade in der zweiten Lebenshälfte kommt Unverarbeitetes wieder hoch. Zunächst können die Menschen das gar nicht genau benennen. Sie sagen mir geht's nicht gut. Ich fühle mich ständig bedrückt. Ich fühle zu viele Ängste, irgendwie fühle ich mich in meiner Haut nicht wohl. Manchmal stellt sich heraus, dass eine traumatische DDR-Vergangenheit dahintersteckt; Zersetzungsmaßnahmen aber auch politische Haft, sodass ich mit einer Vielzahl von Beschwerdebildern zu tun habe.

Zur Person

Dr. Karl-Heinz Bomberg, Jahrgang 1955, ist Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. In seiner Praxis in Berlin-Prenzlauer Berg arbeitet er als Psychoanalytiker. Bomberg ist zudem als Dozent, Lehranalytiker, Liedermacher und Autor tätig.

Können Sie typische Beschwerdebilder nennen?

Die typischen Beschwerdebilder für Traumafolgestörung sind drei Kernsymptome. Das ist das Wiedererleben, das heißt, durch spezielle Situationen können schmerzhafte Erinnerungen ausgelöst werden und wieder hochkommen. Zweitens die Vermeidung – mit diesen Erlebnissen möglichst nichts zu tun zu haben. Und das dritte ist die Übererregung. Durch bestimmte Auslöser entstehen heftige Körperreaktionen.

Was sind das für Körperreaktionen?

Das sind zum Beispiel Ängste, die entstehen können. Das können Schweißausbrüche sein. Das kann ein beschleunigter Puls sein. Das können Herzbeschwerden sein, also vegetative Beschwerden verschiedener Art, die durch eine spezielle Situation wieder ausgelöst werden können, zum Beispiel durch Medienereignisse, aber auch durch andere Berührungspunkte mit früheren schmerzhaften Erlebnissen.

Menschen, die jetzt in den Ruhestand gehen, waren zur Wendezeit 30 bis Mitte 30, also in einer kraftvollen Zeit. Jetzt kommen sie zur Ruhe und merken, was mit ihnen passiert ist.

Der Ruhestand ist eine besondere Schwellensituation, wo diese Dinge nicht mehr kompensiert werden können. Arbeit ist nicht mehr vorhanden, die bisher bestehende Struktur ist nicht mehr vorhanden, und das ist eine ganz besondere Situation, wo man auf sich selbst geworfen ist.

Da bekam ich große Angst, aber ich bekam auch einen gewissen Stolz, weil ich etwas bewirkt hatte, auch wenn das mit sehr hohem Risiko behaftet war.

Karl-Heinz Bomberg

Herr Bomberg, Sie selbst wurden 1984 an ihrem Arbeitsplatz in der Klinik in Pankow verhaftet. Drei Monate saßen Sie im Gefängnis in der DDR.

Das war erstmal ein ziemlicher Schock, ein Überraschungsangriff der Staatssicherheit mich am Arbeitsplatz wegzuholen. Ich weiß noch genau, wie mir die Handschellen umgelegt wurden. Und da bekam ich große Angst, aber ich bekam auch einen gewissen Stolz, weil ich etwas bewirkt hatte, auch wenn das mit sehr hohem Risiko behaftet war. In der Haft hatte ich dann später auch viele Schuld- und Schamgefühle. Und wie lange ich wirklich ins Gefängnis musste, war zunächst nicht klar.

Haben Sie eine posttraumatische Belastungsstörung?

Ich habe eine traumatische Situation erlebt, die auch einen Bruch in meinem Lebenslauf beinhaltet. Ich fühle mich aber nicht im engeren Sinne traumatisiert.

Vielleicht auch deshalb nicht, weil Sie Lieder schreiben und immer noch singen. Sie haben mittlerweile dreizehn Alben herausgebracht. Sie verarbeiten in den Songs das, was sie erlebt haben. Hilft Ihnen das?

Das ist eine große Hilfe. Die künstlerische Arbeit zieht sich durch. Dann kommt noch meine psychoanalytische Ausbildung dazu. Ich bin Lehranalytiker an einem analytischen Institut, das hat mir auch geholfen. Der Kontakt zu Kollegen, die fachliche Aufarbeitung und schließlich das soziale Netz – sich mit Menschen zu umgeben, die einem guttun. Dazu gehört meine Familie. Dazu gehören aber auch viele Kollegen, Freunde, die dazu beitragen, dass man nach diesem, was man erlebt hat, zu einer posttraumatischen Reifung kommt. Das gelingt aber nicht jedem, und ich möchte das auch nicht bewerten, sondern das ist von vielen Faktoren abhängig.

Das alles ist vor über 30 Jahren passiert. Sie sagen, es kommen mehr Leute zu ihnen in die Praxis aus den genannten Gründen. Und dann hört man auf der anderen Seite: "Hört doch auf mit eurer Befindlichkeit. Nun macht doch mal einen Punkt". Wann kann man denn so einen Punkt machen?

Es ist wichtig, dass man versucht, sich fachliche Hilfe zu holen, weil das die Umgebung und private Beziehungen natürlich auch belastet. Die Indikation für eine psychologische, psychotherapeutische Mithilfe ist oft, dass der Freundeskreis nicht mehr ausreicht. Das gilt auch für posttraumatische Belastungsstörung. Das heißt, dass man die Kompetenz und die Neutralität eines entsprechenden Facharztes braucht, um sich ausreichend zu entlasten, um zu verarbeiten.

Auf der anderen Seite sollte das aber auch im gesellschaftlichen Gedächtnis bleiben und transgenerational weitergegeben werden, dass die Wunden einer Diktatur lange nachwirken. Das ist wichtig für das kollektive Gedächtnis und für die Öffentlichkeitsarbeit eines demokratischen Staates.

Sie haben es schon angedeutet, es trägt sich über Generationen weiter. Mit welchen Langzeitfolgen rechnen Sie?

Das sind chronifizierte, komplexe posttraumatische Belastungsstörungen mit dem Kern von Wiedererleben, Vermeidung und Übererregung, aber auch Stimmungsschwankungen, depressiven Folgeschäden, Angststörungen oder psychosomatischen Beschwerden. Und die stummen Betroffenen überwiegen nach wie vor, also Menschen, die immer noch still vor sich hin leiden.

Diese Menschen müssen angeregt werden, sich Hilfe zu holen, weil diese beschriebenen Spätfolgen eben weiter da sind und auf die nächste Generation weitergegeben werden. Mittlerweile habe ich auch Betroffene der nächsten Generation in Behandlung. Man muss damit rechnen, dass sogar die Enkel davon betroffen sind.

Wieso trägt sich so was so weit?

Es gibt zwei Aspekte dabei: einmal das, "was" weitergetragen wird und das, "wie" weitergetragen wird. "Was" weitergetragen wird, ist beispielsweise die Über-Identifikation der nächsten Generation mit dem Opferstatus der Eltern. Das "wie" sind die Kommunikationsstile, die weitergegeben werden.

In manchen Familien wird darüber offener gesprochen, in manchen wird gar nicht darüber gesprochen. Es gibt einen sogenannten Schweigepakt. Der verhindert auch wieder die Aufarbeitung. Das kann man nicht mit der Brechstange aufbrechen, sondern das ist behutsam anzugehen, um auch zu einer verbesserten Kommunikation in den jeweiligen Familien beizutragen.

Nun gibt es viele Biografien und wir sind alle so unterschiedlich in unserem Dasein. Warum ficht es manche Leute an? Und warum manche Leute nicht?

Jeder Mensch hat aus seiner frühkindlichen Entwicklung schon Stärken und Schwächen mitgenommen. Diese Persönlichkeit ist ganz entscheidend, auch wie man mit bestimmten Erlebnissen umgeht und ob es zu einer posttraumatischen Reifung kommt. Wir alle sind ein Stückchen vulnerabel. Dem gegenüber steht die Resilienz, der Bereich der Ressourcen und wie es gelingt, durch die frühkindlichen Reserven, später auch durch soziale Netze und durch eigene Entwicklungsarbeit das zu bearbeiten und zu bewältigen.

Auch eine erfolgreiche Therapie kann eine wichtige Bewältigung darstellen. Dennoch gibt es Gewalt und Folter, die sind so stark, dass sie selbst den Stärksten umhauen. Man muss klarmachen, dass wir eben auch verletzbare Wesen sind.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Anke Burmeister für rbb24 Inforadio. Der Text ist eine redigierte Fassung.

Sendung: 26.09.2023, 13:25 Uhr

48 Kommentare

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  1. 48.

    Ja das sind die Schlimmsten, das nennt man Mitläufer; deshalb lebt eine Diktatur auch noch so lange in den Köpfen weiter.

    Für viele Deutsche war es im dritten Reich auch sehr schön.

  2. 47.

    War doch gar nicht so dramatisch. Man musste nur bereitwillig seine persönliche Freiheit aufgeben und konnte dann zumindest einen netten Alltag haben...

  3. 46.

    "die DDR erst auf Druck der BRD entstand" > ist ein Märchen, in dem vorgegaukelt wird, daß die BRD die Gründung der ddr verlangt - war aber nicht so.
    Vor 100 Jahren allerdings wurde in einer Demo auf der roten Insel in Berlin-Schöneberg ein Transparent gehalten mit der Aufshrift "Wir fordern die deutsche demokratische Republik" - Ich selbst habe das gesehen, nicht vor hundert Jahren, sondern auf einem Foto.

  4. 45.

    Man mußte starke Nerven haben im unfreien Land ddr ohne Knast und Drangsalierungen durch das mfs zu überleben. Man mußte sich einreden, der ddr-Alltag sei gut, um nicht durchzudrehen. Es lastete Druck auf jeder/jedem, ständig wachsam zu bleiben und immer zu entscheiden "Darf ich das jetzt sagen/schreiben, oder passiert mir dann ... " Viele Sätze von ddr-Bürgern begannen "ich möcht' mal so sagen". Das ddr-Leben kann für Normalbürger nicht gewesen sein, schon alleine deswegen, weil jede/r staatsgewollt jeder/jedem mißtrauen mußte. Die Stasiakten belegen, daß sogar angeblich engste Freunde Verrat und anschwärzen nicht scheuten, um für sich selbst Vorteile zu schaffen. BIs vor 34 Jahren bittere Realität im von der roten Armee besetzten Teil Deutschlands. Ob davon wirklich nur ein kleiner Teil der ddr-Bevölkerung betroffen war ist anzuzweifeln. Einzig Mitglieder der Staats- und Parteiführung hatten im Vergleich zu den Untertanen ein relativ gutes Leben, waren vor Intrigen u.ä. nicht sicher.

  5. 44.

    Es ist einigermaßen logisch und nachvollziehbar, dass es zur Gründung eines Staates quasi aus einem Nichts heraus mehr als viereinhalb Monate braucht, was hier von Einigen tatsächlich zur Behauptung steht. D. h.: Im Grunde ist der "Westen" dem "Osten" nur um einigen Monate zuvorgekommen, im Hintergrund lief das parallel.

    In Potsdam gab es zu Zeiten der DDR einen im Wald liegenden Hauptbahnhof mit sechs (vier + zwei) Gleisen. Der wurde 1958 als Bahnhof "Potsdam-Süd" eingeweiht und nach dem August 1961 als Potsdamer Hauptbahnhof seiner tatsächlichen Bestimmung, die schon in ihm enthalten war, übergeben - zwecks Umfahrung von West-Berlin.



  6. 43.

    "Das die DDR erst auf Druck der BRD entstand wird gern weggelassen" >Das müssen Sie g e n a u erklären, sonst glaubt Ihnen das niemand.

  7. 42.

    Ex-Nazis haben nach dem Krieg, wie Sie sicher wissen, leider in beiden deutschen Staaten Karriere gemacht.
    Im Übrigen, um beim Thema zu bleiben, berichtet der RBB-Beitrag über einen Psychotherapeuten mit DDR-Hintergrund, der Menschen behandelt, die in der DDR aus politischen Gründen inhaftiert waren bzw. unter Zersetzungsmaßnahmen litten. Ein Zusammenhang mit Hausfrauenehe bzw. den §§ 175, 218 StGB erschließt sich mir im Augenblick nicht.

  8. 41.

    WIE lange Hat es gedauert das BGB an das Grundgesetz anzupassen. Ich sage das ist heut noch nicht abgeschlossen. Wer hat den 175er, den 218, die Hausfrauenehe zuerst abgemildert und abgeschafft. Wehrmachtsdeserteure wann wurden die im Westen rehabilitiert. Pansionen u. Kriegerwitwenrenten für SS und Consorten wurden wie lang bezahlt. Wie war die Parole der 68er "unter den Talaren ....."
    Wann und Wo wurde der "Tag des Zusammenbruchs" zum letzten Mal als ein solcher Offiziell so bezeichnet.

  9. 40.

    Sich mit den Gegebenheiten abzufinden bedeutet nicht, sie supertoll zu finden.
    In der DDR wurden viele Dinge produziert und viele gingen nie über die Ladentische von Konsum und HO, sondern über sie von Karstadt und konnten bei diversen anderen bestellt werden, wie Quelle, Neckermann...und nicht wenige dieser Waren wurden auch von politischen Gefangenen hergestellt, die unter anderen Bedingungen inhaftiert waren als Terroristen der RAF. Es geht um Menschenschicksale, nicht darum, wer Erster war beim Gründen eines deutschen Staates, nicht um den Kindergartenplatz oder die Schule. Es geht um die massive Verletzung von Menschenrechten, Gewaltherrschaft und politische Justiz. Das ist etwas anderes als banalen Streit um Bananen.

  10. 39.

    Das Deutschland in Besatzungszonen aufgeteilt war, das ist allgemein bekannt, und die Besatzer hatten nicht nur die Aufsicht, sondern auch ihre Interessen..
    In von westallierten besetzten Zonen wurde am 23.05.1949 die BRD gegründet, demokratisches und rechtsstaatliches System nach westlichen Muster.
    In der sowjetisch besetzten Zone, wo die zwangsweise eingeleitete Kolektivierung usw. bereits im vollen Gange war um Tatsachen über das System des künftigen Staates dem Volk schon vor der Gründung beizubringen, da war der 23. 05. ein willkomenner Anlass gleichzuziehen, und am 07.10. 1949 die DDR auszurufen.

    Übrigens, die BRD ist erst 1955 der NATO beigetreten.

  11. 38.

    Doch. steht im Kommentar 2.
    Zuerst BRD gegründet, zuerst D-Mark eingeführt und zuerst NATO-Beitritt. Der Osten zog nur nach.
    Man sollte auch nie vergessen das die Grenze nicht nur Staaten trennte sondern auch Systeme und Militärbündnisse

  12. 37.

    Erschreckend, dass mit keinem Wort kommentiert wird, WARUM diese beiden deutschen Staaten entstanden. Dass erst zweier (!)(selbst)Vernichtungskriege bedurfte, um zu merken: so kann es nicht weitergehen. Es waren dann eben Lösungsversuche. Schief gegangen. Ähnliche Fehler gemacht. Verantwortliche sind in schlechten Zeiten sozialisiert worden.

  13. 36.

    Ich erlebte die DDR nicht als brutale Diktatur. Ich hatte in der DDR eine sehr schöne Kindheit ohne soziale Sorgen, ohne Lehrermangel mit einem guten Schulsystem ohne frühzeitige Auslese. Ich stimme Esther, Köpenickerin, Torsten, Maren und Fine 100%ig zu.

  14. 35.

    Glauben Sie mir, ich verstehe, was Sie meinen. Die meisten Menschen erinnern sich gerne an die Zeit ihrer Jugend und Kindheit. Das geht mir nicht anders. Auch in der DDR war ein schönes und glückliches Privatleben möglich.
    Unverständlich ist mir allerdings, dass manche Diskutanten schon davon belästigt zu sein scheinen, dass der RBB einen Beitrag veröffentlicht, der die posttraumatischen Belastungsstörungen einiger DDR-Opfer zum Thema hat.

  15. 34.

    Und Täglich grüßt das Murmeltier. Immer zum 13.August, 3.Oktober und 9.November der gleiche Heckmeck.
    Und es wird sicher noch ewig weitergehen. Wir werden damit leben müssen.

  16. 33.

    Ich komme auch aus einer Diktatur (Iran). Trotzdem liebe ich meine Heimat und vermisse mein Leben dort weil auch ein Alltag dort herrscht. Es wird den DDR-Menschen nicht anders gehen. Da wird aber schlecht geredet und verurteilt. Es gibt kein gelobtes Land, auch Deutschland ist es nicht. Mir macht auch hier die politische Entwicklung der Regierung viel Sorgen. Nun lebe ich schon 27 Jahre in Berlin und habe auch Freunde die AfD möchten. Freie Meinung ist da auch nicht einfach

  17. 32.

    Es ist wirklich unglaublich und spottet eigentlich jeder Beschreibung, dass hier schon wieder den Ostlern gesagt wird, wie sie in der DDR gelebt haben.
    Wahrscheinlich haben einige der Kommentatoren, die damals (und wahrscheinlich auch heute auch noch) im Westen lebten, nicht die Diskussion um die RBB-Reportage "Hört uns zu. Wir Ostdeutsche und der Westen" mitbekommen, geschweige denn gesehen.
    Meinen Sie wirklich, dass im November 1989 16 Millionen alles stehen und liegen gelassen haben, um in den Westen zu kommen?
    Und: nein, ich war nicht Parteimitglied, hab mich nicht verbogen, hatte einen anständigen Beruf, ein normales soziales Umfeld. Stellen Sie sich vor, das gab es auch.
    Es scheint, Sie wissen nicht wirklich etwas über das Leben in der DDR.

  18. 31.

    Sicher ist der Mensch kein Tier,aber als Beispiel passt der Vergleich schon.

  19. 30.

    Tja, wenn es nur um das Überleben ginge, aber der Mensch, der ist doch kein Tier!

  20. 29.

    Sattheit, Sicherheit, Ruhe und Bespaßung. Das ist es, womit viele Kommentatoren die ehemalige DDR zu verbinden scheinen. Passt hervorragend zur Beschreibung eines Pflegeheimes. Insofern fehlt nur noch die UNMÜNDIGKEIT.
    Verstieß einer der "Insassen" gegen das Reglement der Heimleitung, indem er versuchte, zu widersprechen oder -ganz schlimm- das Heim ohne Erlaubnis zu verlassen, musste natürlich im Interesse aller hart durchgegriffen werden. Insofern: irgenwie selbst schuld, denn eigentlich war ja -siehe oben- alles perfekt.
    Schön war die Zeit!

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