Mangel an Hilfsangeboten - Wenn Übergewicht schon Kinder krank macht

Mi 17.01.24 | 06:30 Uhr | Von Von Christina Rubarth und Ute Zauft
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Symbolbild:Kinder und Jugendlichen treiben Sport in einer Turnhalle.(Quelle:picture alliance/KEYSTONE/C.Beutler)
Video: rbb|24 | 17.01.2024 | Helena Daehler | Bild: picture alliance/KEYSTONE/C.Beutler

Immer mehr Kinder sind übergewichtig und haben deshalb körperliche Einschränkungen. Ambulante Angebote helfen im Alltag beim Abnehmen und einem gesünderen Umgang mit Essen. Doch sie sind nicht für alle erreichbar. Von Christina Rubarth und Ute Zauft

Gina hält zwei Taue in den Händen, lässt sie in großen Wellen durch die Turnhalle schwingen – das ist Ganzkörpertraining für die 13-Jährige. Der Raum in dem grau-grünen Neubau des Gesundheitszentrums von Reha Vita in Cottbus ist hell, eine Seite geht als Kletterwand durch, neben den Tauen gibt es weitere Sportgeräte. Der blonde Teenager in schwarzen Trainingsklamotten ist hier in der Nachsorge. 17 Wochen ambulanter Reha liegen hinter ihr.

Gina hat während der Pandemie zugenommen, obwohl sie auf Landesebene Langstrecke schwimmt und sportlich ist. "Ich habe es daran gemerkt, dass ich keine Kleidung gefunden habe, die mir gefällt – und auch beim Schwimmen." Sie schwamm langsamer und musste die Trainingsgruppe wechseln.

Gina Bartsch. (Quelle: rbb/Christina Rubarth)
Gina schwingt Taue durch die Turnhalle. | Bild: rbb/Christina Rubarth

Gina ist nicht allein mit ihren Extra-Kilos. Eine repräsentative deutschlandweite Umfrage unter Eltern hat gezeigt, dass jedes sechste Kind während der Corona-Pandemie zugenommen hat. Sie wurde 2022 unter anderem im Auftrag der Deutschen Adipositas-Gesellschaft durchgeführt. Dabei waren Familien mit niedrigem Einkommen doppelt so häufig betroffen wie Familien mit hohem Einkommen.

Adipositas bei Erwachsenen beginnt ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 30. Der BMI wird aus Körpergröße und Körpergewicht berechnet. Kinder gelten als stark übergewichtig, wenn nur drei Prozent aller gleichaltrigen Kinder den gleichen oder höheren BMI haben.

Die Antworten der Eltern zeigen auch, dass fast jedes zweite Kind, das bereits vor der Pandemie übergewichtig war, in den Corona-Jahren weiter zugenommen hat. Dabei stieg auch schon vor der Pandemie die Zahl übergewichtiger und adipöser Kinder seit Jahren an.

Indoor-Generation wächst heran

Das beobachtet auch Endré Puskas von Fidelio, einem Bewegungsangebot für übergewichtige Kinder in Berlin. "Die Kinder sind vier bis sechs Stunden pro Tag online", so Puskas. "Wenn man bedenkt, dass sie auch noch viele Stunden in der Schule sitzen, dann haben wir hier eine Indoor-Generation, die sich kaum noch bewegt – was natürlich später zu gesundheitlichen Problemen führen wird." Das Programm läuft mittlerweile in Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Spandau, bezuschusst wird es von den Bezirksämtern und Krankenkassen. Bedarf für mehr ist da: Zum Wilmersdorfer Standort kommen auch Kinder aus Johannisthal oder Lichterfelde Süd, die Familien nehmen Anfahrten von bis zu einer Stunde in Kauf.

Illustration: Adipositas bei Kindern (Quelle: rbb)
Endré Puskas von Fidelio | Bild: rbb

Gemeinsame Erfolge statt Leistungsdruck

Das Konzept: Übergewichtige Kinder trainieren mit übergewichtigen Kindern, feiern gemeinsam Erfolge. Statt wie in der Schule oder im Verein liegt der Fokus nicht auf Leistung. "Zapping" nennt Puskas das Programm. "Wir springen wie durch Fernsehkanäle durch bis zu 50 Sportarten, die wir miteinander verbinden und geben den Kindern dadurch kleine Erfolge." Das Ziel: Die Kinder in ein, zwei Jahren so fit zu machen, dass sie in einem Sportverein Fuß fassen können, der in ihrer Nähe ist.

Zu wenig Angebote für stark übergewichtige Kinder

Es gebe zu wenig Angebote für Kinder und Jugendliche, sagt auch Martin Wannack, Diabetologe und Adipositas-Experte an der Berliner Charité. Das Sozialpädiatrische Zentrum der Charité bietet eine Adipositas-Sprechstunde für Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern an. Seine Erfahrung ist, dass die Wartezeiten seit Corona länger geworden sind – und die Kinder, die zu ihm kommen, noch schwerer.

Wannack fordert wohnortnahe Angebote für Prävention und Therapie. "Neben den Sprechstunden an der Charité und ähnlichen Angeboten am Sana Klinikum in Lichtenberg und am Vivantes Klinikum in Neukölln gibt es einfach wenig Angebote, die dazwischen liegen - also zwischen dem Gang zum niedergelassenen Kinderarzt und einem Adipositas-Zentrum." Im Flächenland Brandenburg ist das ambulante Reha-Programm, an dem Gina in Cottbus teilnimmt, bisher sogar das einzige seiner Art. Dabei ist starkes Übergewicht sehr gefährlich.

Übergewicht macht schon Kinder krank

Puskas sieht in seinen Kursen Kinder mit Belastungsasthma und auch mit Diabetes 2. "Also Altersdiabetes," sagt er, "der trifft auch schon sechs- bis neunjährige Jungs und Mädchen."

Ines Busch, Reha Vita Cottbus. (Quelle: rbb/C. Rubarth)
Die Leiterin des Reha-Zentrums Ines Busch | Bild: rbb/Christina Rubarth

Das ganze Skelettsystem und auch der Blutdruck sind bei stark übergewichtigen Kindern nicht mehr in Ordnung, sagt auch Ines Busch, die das ambulante Reha-Programm in Cottbus leitet, an dem Gina teilnimmt. "Wir sehen sehr häufig, dass sich die Blutwerte verändert haben, die Leber- und die Herzwerte nicht mehr in Ordnung sind, die Kinder Haltungsprobleme haben, eine X-Bein-Stellung."

Behandlungsprogramm für Adipositas beschlossen

Um langfristige Angebote für Menschen mit starkem Übergewicht zu verbessern, hat der zuständige Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) im November ein Behandlungsprogramm beschlossen, einen so genannten Disease Management Plan (DMP) - so wie es ihn auch für andere chronische Krankheiten gibt, zu denen Adipositas zählt. Bisher liegt nur der Plan für Erwachsene vor, einer für Kinder und Jugendliche ist laut G-BA in Arbeit. Das Ziel des Plans sei, den Krankheitsverlauf der Adipositas "durch ein strukturiertes, bedarfsorientiertes und leitliniengerechtes Angebot positiv zu beeinflussen und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen." Damit das Gewicht nicht wieder steigt, sollen unter anderem auch Programme zu Ernährung und Bewegung angeboten werden.

Soweit die Theorie. In der Praxis bleibt es kompliziert. Wann die Umsetzung dann beginnt und wie sie dann konkret aussieht, ist weiter unklar. Denn die vom Bundesausschuss beschlossenen Pläne sind für Krankenkassen nicht verpflichtend - und die müssten die Angebote letztendlich finanzieren.

Kur oft ohne Langzeiteffekt

Für alle Menschen mit Übergewicht gilt: Die Kilos müssen runter. Auch bei Gina. Ihr Schwimmverein sagte, sie würde zu viel auf die Waage bringen. Zuerst machte Gina mit ihrer Mutter eine Kur, doch der erhoffte Langzeiteffekt blieb aus. Nach einem Gespräch beim Kinderarzt entschied sich die Familie dann für die ambulante Reha. Der Vorteil gegenüber einer stationären Kur: Die Betroffenen bleiben in ihrem Alltagskontext – in dem sie das Erlernte ja auch umsetzen müssen.

Kur und Reha werden von der Rentenversicherung der Eltern finanziert. Solche Angebote sind zugänglich für alle, die lang genug eingezahlt haben. In der Reha merkt Gina nun, dass es sich lohnt, dranzubleiben. Sie macht mehr Sport und ernährt sich besser. Dafür musste die Familie an einem Strang ziehen.

Jacqueline Grahl und Gina Bartsch. (Quelle: rbb/Christina Rubarth)Gina (r.) und ihre Mutter Jacqueline

Mit Hausmannskost kamen die Kilos

Ginas Mutter, Jacqueline Grahl, musste lernen, ihre Tochter in die Mahlzeiten mit einzubeziehen, anders einzukaufen und zu kochen. "Man hat gekauft, was schmeckt," sagt Jacqueline Grahl, "da hat man gar nicht so auf die Kalorien geachtet. Ich koche nach Hausmannsrezept wie von Mutti und das ist doch ein bisschen fetter mit Butter und Öl."

Gina schält in der modern eingerichteten Reha-Küche Möhren, schneidet Gurken. Beides rollt sie mit Reispapier zu knackigen Sommerrollen. Ein kalorienarmer Snack. Aus bunten Karten, darauf Ähren, Milch, Zucker und Wasser, legt die 13-Jährige eine Ernährungspyramide. Viel hat sie schon gelernt und umgesetzt. "Ich esse jetzt mehr Gemüse," sagt Gina, "und ich trinke auch mehr Wasser." Beim Zucker spart sie auch erfolgreich. Nur manchmal, sagt sie, sei es schwer, sich auf die eine Portion Süßigkeiten zu beschränken.

Wenig Projekte trotz vieler betroffener Kinder

Gina wohnt in Spremberg und geht in Hoyerswerda zur Schule. Ihre Mutter fährt sie viele Kilometer, damit Gina das Angebot in Cottbus überhaupt nutzen kann. Im Landkreis Dahme-Spreewald wurde das Projekt "PepeMo Kids" gerade eingestellt. Kinder und Jugendliche zwischen acht und 16 Jahren konnten dort in Königs-Wusterhausen bis Ende letzten Jahres zwei Mal pro Woche einen spielerischen Umgang zum Thema Bewegung und Ernährung lernen.

Dann konnte der Träger Tannenhof Berlin-Brandenburg das Angebot nicht mehr finanzieren. Jetzt wird zusammen mit dem Landkreis nach Möglichkeiten gesucht, die Weiterführung des Projektes zu ermöglichen. Auch damit der Fahrtweg und damit eine Hürde für viele Eltern wegfällt: die weite Anreise. Gina zumindest ist auf einem guten Weg. Vier bis fünf Kilo sind schon runter.

Sendung: rbb24 Abendschau, 17.01.2024, 19.30 Uhr

Beitrag von Von Christina Rubarth und Ute Zauft

37 Kommentare

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  1. 37.

    Ih habe aber vn ausgewogener Ernährung geschrieben, was ist jetzt daran falsch? Übergewicht hat nicht per se Diabetes Typ II zur Folge. Auch schlanke Menschen können daran erkranken...

  2. 36.

    Einer der besten Tricks um abzunehmen ist, keinen großen Teller nehmen, dann schaut die aufgelegte Speise nicht klein aus. Weitere Empfehlungen sind, jeden Bissen lange zu kauen, normalerweise meldet ein Magen nach einer Viertelstunde er ist satt. Auf die lockenden Fertigprodukte zu verzichten, wenn es möglich ist.
    Da Geschmacksverstärker (viel Zucker) enthalten.
    Selbst frisch kochen ist gesünder, als sich mit fertigen Essen viele Kilo auf die Waage holen.
    Nach vielen Diäten kommt der Jojo-Effekt, da wäre es besser so zu leben: Nur die Hälfte von dem zu essen, was du vor der Diät gegessen hast, als das Übergewicht dich störte. Ich meine nicht Menschen die beim Übergewicht durch bestimmte Gene belastet sind. Da hat der Arzt das Wort!

  3. 34.

    Sumoringer streben auch früher Normalgewichtige obwohl sie fitter sind als die meisten Menschen. Der Körper ist einfach nicht für so viel Fett gemacht

  4. 33.

    Mein Reden. Der Chemiecocktail, genannt Essen, hat einen Riesen-Ausschlag. Viele Begleitstoffe müssen nicht mal deklariert werden. In Großküchen alles Industrieessen.
    Beschichtungen von Konservendosen sind hormonaktiv, gerade bei Kindern und Jugendlichen schädlich. Eier und Kartoffeln speziell vorbehandelt, kaum Fleisch, eher Wurst usw. usf.
    Das macht krank. Das ist krank.

  5. 32.

    Der Mensch braucht und verträgt Proteine als Baustoff sowie Kohlenhydrate und Fette als Energielieferanten. Vitamine und Mineralstoffe für die Körperfunktionen. Ballaststoffe für das rechtzeitige Sättigungsgefühl, als Mineralstoffträger und um den Darm sauber zu halten. Irgendetwas davon pauschal zu verteufeln, ist falsch. Ausgewogenheit zählt - und dass man sich wohlfühlt. - Und dann muss ganz einfach die Bilanz stimmen: zugeführte Energie muss gleich verbrauchter Energie sein, sonst wird sie als Fett gespeichert. Bewegung muss also sein. Und wer Essen zur Frustbekämpfung nutzt, sollte statt dessen den Frust bekämpfen - ggf mit Hilfe. Also, die körperliche UND seelische Bilanz IN die Waage bringen, und weniger AUF die Waage achten. Dann kann man auch vieles essen.

  6. 31.

    Gegen Ihren Post spricht die steigende Zahl an jungen Typ 2 Diabetikern. Früher nannte man das Altersdiabetes weil kaum junge Menschen daran erkrankten. Der Haupauslöser dafür ist die übermäßige Zufuhr von Zucker bei gleichzeitigem Bewegungsmangel. Wenn ein Kind aus diesen Gründen adipös ist, ist eine Ernährungsumstellung und ein Mehr an Bewegung dringend angeraten, auch im Interesse des Kindes.

  7. 30.

    Am Übergewicht sind nicht tierische Fette schuld. Es sind wohl eher ungesunde Backwaren mit billigen pflanzlichen Ölen und Zucker, Softdrinks sowie Energydrinks. Wobei die ohne Zucker noch gesundheitsschädlicher sind als die mit Zucker. Und natürlich das viele Naschen über den Tag verteilt anstatt 2 große Mahlzeiten. Was mich erstaunt das jetzt schon Kinder Diabetis 2 haben. Zuviel Kohlenhydrate.

  8. 29.

    Hat mal irgendjemand die Kinder gefragt, wie es denen damit geht? Schaut euch Sumo Ringer an! Die können zwar keinen Marathon laufen, sind aber gesund. Warum muss Mensch immer in ein bestimmtes Bild passen? Was ist mit skinny fat Menschen? Äußerlich tippi toppi aber innerlich krank. Darf ich als Mensch nicht auch etwas an mir dran haben? Ja, frische Luft und Bewegung sind unerlässlich, ebenso eine ausgewogene Ernährung aber Kinder zum bewussten (!) Abnehmen zu nötigen finde ich eine Sauerei. Zumal Bud Spencer der lebende Beweis dafür ist, was aus Sportlern werden kann. Lieber gesund und fröhlich was auf de Rippen als schlank und sportlich aber u.U. psychisch krank deswegen.

  9. 28.

    Es liegt auch daran, dass wir einfach eine schönere Kindheit hatten. Heute werden die Kinder in ihrem Bewegungsdrang eingeschränkt, vor allem von den nicht mehr ganz jungen Eltern, die alles von ihnen fern halten. Kinder dürfen sich heutzutage nicht mehr die Knie aufschlagen, dann wird gleich in die Rettungsstelle gerannt. Die Lebensmittelindustrie tut ihr Übriges. Allerdings waren früher die Süßigkeiten nicht gesünder, aber teurer. Dann ist ja Deutschland auch komplett (vor allem in Berlin) zur Permanent-Fress-Meile verkommen. Eine Esskultur ist schon lange abhanden gekommen. Die heutigen Kinder kommen jederzeit und überall an Ungesundes ran.

  10. 27.

    Evtl. Essensanbieter wechseln?
    Ein paar Bewegungsspiele sollten im Hort doch möglich sein, Personalmangel hin oder her ...

  11. 26.

    Auch "früher" konnte man nicht auf Straßen spielen. Das war nämlich völlig unabhängig von der Anzahl der Autos und Lkw. Ein Auto reicht schon für einen Unfall.
    Selbstverständlich gibt es auch heute genug Möglichkeiten, auch in Parks, um sich auszutoben. Allein die Vielzahl der heute vorhandenen Spielplätze ist eine Möglichkeit.

    Aber Hauptsache, Sie können mal wieder Auto-Bashing betreiben, nicht wahr?

  12. 25.

    In den Horten meiner Enkel ( in drei verschiedenen Bezirken) ist auch immer Personalmangel. Genau deshalb sind Schüler ausser bei Nachmittagsuntericht immer draussen auf dem Hof. Da werden zur Aufsicht weniger Erzieher gebraucht als bei Innenangeboten. Die Kinder spielen Fussball, Basketball, Tischtennis oder rennen und klettern irgendwo rum. Eine Bank ist für die Wasserflaschen..eine für die Sachen der Erzieher ( 1.Hilfe täschchen. Klassenlisten , Tischtenniskellen, Bälle, Malkreide.
    Alles ganz normale Berliner Grundschulen. Da wird sich viel bewegt. Smartphones gibt es nicht,somit ist nur rumsitzen auch langweilig. Nur sehr wenige sitzen von 13.45 bis 15.50 2 Stunden auf den Treppen. Aber genau diese Kinder werden von den Eltern mit Schokiriegel und Eistee abgeholt.

  13. 24.

    Das Thema ist nicht sehr gut recherchiert. Hausmannskost: Was soll das sei? Butter und Öl? Nicht Butter und Öl machen dick. Das ist doch lange schon veralet. Die Menge des Essens bezogen auf Körpergröße und Tätigkeiten ist entscheidend und dazu, was ich insgesamt esse sowie die Eßgewohnheiten. Lassen Sie nicht einfach stehen, was die Menschen erzählen, die offensichtlich von einem guten Leben nichts wissen.

  14. 23.

    Pauschale Vorwürfe können Sie sich bitte verkneifen, Die Eltern arbeiten beide Vollzeit, um die zu kleine Wohnung zu bezahlen. Die Kinder sind ewig auf der Warteliste verschiedener Sportvereine. Einmal pro Woche gibt’s Sportunterricht in der Schule, in einer maroden Halle. Um 17 Uhr ist es im Winter dunkel, da kann man nach der Ganztagsschule auch kein 9 jähriges Kind allein auf den Spielplatz schicken.

  15. 22.

    Es ist richtig, das genetische Faktoren das "Zunehmen" begünstigen, andererseits ist es aber auch richtig, das entsprechende genetische Veranlagungen keinen ultimativen Grund für ein das Fortbestehen dieses Zustandes liefern. Eltern können durchaus auf die Bewegung der Kids achten. Man muss es ihnen einfach nur vorleben und sie versuchen dafür zu begeistern. Das geht auch nach einem Zehn-Stunden-Tag noch. Fällt halt 'ne Sendung auf RTL Minus mal aus. Es ist auch nicht sonderlich schwer mit Sport anzufangen. Eigentlich reichen ein paar Schuhe dazu. Viel mehr beeinflussend wie genetische Probleme würde ich dagegen das Wohnumfeld sehen. Ein Crosslauf am Stadtrand oder jwd hat bestimmt andere Inhalte als in Innenstadtbezirken, jedoch ließe sich dort so mancher trister Bolzplatz z.B. in einen Calisthenics-Park umwandeln - und das macht Spass. Kurz - es gibt grundsätzlich keinen Grund sich nicht zu bewegen.

  16. 21.

    Jahrelang habe ich mich als selbständiger Ernährungsberater darum bemüht, Kindern und ihren Eltern gesunde Ernährung näher zu bringen. Durch Einkaufstraining, Kochkurse, Ernährungslehre an Schulen und Volkshochschulen. Allein die Kinder zeigten Interesse, vor allem am Kochen. Die Erwachsenen, ob Lehrer oder Eltern, waren fast durch die Bank weg desinteressiert, empfanden jegliches Beratungangebot vermutlich als Bevormundung und Einmischung.

    Die Projekte wurden irgendwann fininaziell nicht mehr gefördert, also stellte ich das Programm und meine Selbständigkeit ein, obwohl der Bedarf schon vor 15 Jahren sehr deutlich war. Aber wenn die Erwachsenen (ob Eltern, Lehrer oder Geldgeber) keine Notwendigkeit sehen, ist den Kindern wenig geholfen.

  17. 20.

    Ich halte Lebensmittel schon für daran beteiligt. Machen Sie sich mal den "Spaß " und lesen Sie die "Beipackzettel" , äh nee Inhaltslisten, von Lebensmitteln. Was da alles drin ist,was nicht wirklich hinein muß;und ja, auch in Bioprodukten.
    Wenn Sie das dann, wie ich es bei Backwaren mal getan habe (warum jetzt etwas drin ist, was vorher nicht drin war- in dem Fall Johannisbrot- oder Guarkernmehl), beim Handel ansprechen, kommt die Antwort "Die Kunden wünschen das so".
    Wenn in die Fruchtlimo Stabilisatoren gegeben werden, damit der Fruchtanteil sich nicht am Boden sammelt und der unbedarfte Käufer eshalb glauben könnte, die Ware wäre verdorben. Wenn viele Menschen ihr Gehirn mit seinem Wunsch nach Glukose mit Ersatzstoffen betrügen wollen und dann noch mehr zu sich nehmen. 2016 gab es im Deutschlandradio einen Beitrag "Lightprodukte als Dickmacher", bedenkenswert, was dort berichtet wurde.

  18. 19.

    Na dann sollten sich mal die Eltern besser um ihre Kinder kümmern !!! Meine Eltern sagten wenn’s dunkel wird biste zu Hause . Wir waren immer unterwegs . Heute , heute setzten die Eltern die Kinder vor die ps oder tv und wundern sich das sie immer dicker werden !!!!

  19. 18.

    Hilfsorganisationen, Sozialarbeiter, Kinderpsychologen ... immer her damit. Vielleicht hilft aber einfach, runter vom Sofa und ab an die frische Luft. Ein normaler Sportverein wäre auch 'ne Idee. Die Mitgliedschaft dort gibt es auch für kleines Geld. Dennoch bleibt für mich die Frage, wo sind da eigentlich die Eltern?

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