Zielwasserstand erreicht - Cottbuser Ostsee ist komplett geflutet

Mo 23.12.24 | 15:38 Uhr
  35
23.12.2024, Brandenburg, Cottbus: Zufluss am Einlaufbauwerk des Cottbuser Ostsees beim Erreichen des Zielwasserstandes am Cottbuser Ostsee und der damit verbundenen Einstellung der vorläufigen Flutung an dieser Stelle. (Quelle: dpa/Carsten Koall)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 23.12.2024 | Phillipp Manske | Bild: dpa/Carsten Koall

Der Ostsee in Cottbus hat seinen Zielwasserstand erreicht. Sprich: Er ist voll geflutet. Aus dem kleinsten aktiven Tagebau der Lausitz ist damit Brandenburgs größtes Binnengewässer und der größte Bergbaufolgesee Deutschlands entstanden.

  • Cottbuser Ostsee erreicht Zielwasserstand nach fünfeinhalb Jahren Flutung
  • See ist jetzt größter See Brandenburgs und größter Bergbaufolgesee Deutschlands
  • Baden bleibt noch acht bis zehn Jahre verboten

Der Cottbuser Ostsee hat am Montag seinen sogenannten Zielwasserstand von 62,5 Meter erreicht. Das teilte der Energiekonzern Leag am Montag mit, der für die Flutung verantwortlich ist.

Laut Leag sind in den zurückliegenden fünfeinhalb Jahren rund 170 Millionen Kubikmeter Spreewasser in den See geleitet worden. Damit sei der See im vorgesehenen Zeitraum geflutet worden, hieß es.

Spreewasser soll auch künftig einfließen

Mit Erreichen des Zielwasserstandes werde die Flutung vorerst gestoppt, teilte die Leag weiter mit. Durch Verdunstungen und das Einsickern von Seewasser in die noch trockenen Porenräume der Innenkippe wird der Seewasserspiegel aber nochmals leicht absenken. Daher soll der Ostsee auch künftig mit Spreewasser gestützt werden. Es seien weitere 50 Millionen Kubikmeter Wasser notwendig, hieß es.

Der Ostsee ist voll - und wächst nun weiter

Cottbus' Oberbürgermeister Tobias Schick (SPD) sprach in einer Pressemitteilung vom Montag von einem "Weihnachtsgeschenk". Der Lausitz-Beauftragte des Ministerpräsidenten Klaus Freytag teilte mit: "Wir freuen uns, dass das Flutungsziel des Cottbuser Ostsees innerhalb des gesteckten Zeitraums und dank des vielen Regens erreicht wurde. Direkt an Cottbus grenzend wird er dazu beitragen, die Lebensqualität zu verbessern und die gesamte Region noch attraktiver zu machen." Ob der See künftig auch als Speicher genutzt werden könne, werde weiter geprüft.

Ostsee ist zweieinhalb Mal größer als der Große Müggelsee

Der Ostsee, eine ehemalige Tagebaugrube, hat nunmehr eine Wasserfläche von knapp 19 Quadratkilometern. Er ist größer als der Schwieloch- und Scharmützelsee - und gut zweieinhalb Mal so groß wie der Große Müggelsee. Nach Angaben der Leag hat sich der vormals kleinste aktive Tagebau der Lausitz nunmehr in Brandenburgs größten See und den größten künstlichen bzw. Bergbaufolgesee Deutschlands verwandelt.

Bis dieser zum Baden freigegeben wird, werden jedoch noch acht bis zehn Jahre vergehen, wie es hieß. Das liegt unter anderem daran, dass die Uferbereiche noch vor Abrutschungen gesichert werden müssen.

Trockenjahre führten zu zögerlicher Flutung

Die ehemalige Braunkohle-Tagebau-Grube bei Cottbus wurde anfangs nur zögerlich geflutet, denn der Beginn der Befüllung fiel mit den Dürrejahren 2019/2020 zusammen. Fünf Trockenjahre führten zu einer schleppenden Füllung, gefährlichen Rutschungen und Erosionen, zudem gab es herbe Rückschläge bei der Ufergestaltung am Bergbaufolgesee. Die Spree führte damals nicht ausreichend Wasser, um es mit dem Ostsee zu teilen. Erstmals seit Flutungsbeginn hatte der Ostsee in diesem Jahr im Sommer auch aus der Spree Wasser erhalten.

Die Stadt Cottbus will bei ihrer Wärmeversorgung zukünftig auf den Ostsee setzen. Eine große Seewasser-Wärmepumpe soll etwa 40 Prozent der Cottbuser Fernwärme abdecken. Hintergrund ist die geplante Abschaltung des Kraftwerks Jänschwalde im Jahr 2028, aus dem die Stadt aktuell einen Teil ihrer Fernwärme bekommt. Gleichzeitig reagiere die Stadt mit dem Beschluss auf die aktuellen Rahmenbedingungen der Energiewende, heißt es.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 23.12.2024, 19:35 Uhr

35 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 35.

    Ich freue mich, dass unsere demokratischen Parteien jetzt ein “Fairnessabkommen” für den kommenden Wahlkampf abgeschlossen haben. Man wolle Hass, Hetze und Falschinformationen entschieden entgegentreten. Die Initiative geht auf die SPD zurück. Neben den Sozialdemokraten unterstützen auch Union, FDP, Grüne und Linke das “Fairnessabkommen”.

  2. 34.

    "Eine große Seewasser-Wärmepumpe" Jetzt kommt wieder die Riesen-Wärmepumpe dran. Der Häuslebesitzer fragt sich allerdings, warum muss die Wärmepumpe so stark subventioniert werden, wenn sie so toll ist? Die Grünen in Hamburg wollen neben den Habeck-Subventionen noch eins draufsetzen, 20 % zusätzlich für Installation und Technik einer WP. Denn im Augenblick laufen die Kunden vor einer WP eher weg. Woran liegts? Am hohen Stromverbrauch bei Bestandsbauten? Denn gerade da wird mit 70 Grad WP geworben, Weil sonst dort die Stube nicht warm zu kriegen ist?

  3. 32.

    „Dann kann es endlich losgehen mit dem Ausbau für die Touristikbranche!"
    Immer noch nichts dazugelernt?!

  4. 31.

    Kein Ironiemodus?
    Sie glauben doch nicht ernsthaft, das MD der AfD Abgänge beschert....
    Ansonsten glauben Sie sicher auch an den Bärtigen heut Nacht.

  5. 30.

    Na da schau her! Es gibt noch Wunder! Danke Dir für Deine Ehrlichkeit. Willkommen zurück in der demokratischen Familie! Wir haben Dir verziehen! Frohe Weihnacht!

  6. 29.

    Respekt! das ist toll, daß Sie zur Vernunft gekommen sind! Und schön und wahr auch Ihre Begründung - jetzt müssen Sie noch andere überzeugen. Vielen Dank!

  7. 28.

    Ich bleibe bei Fünf Jahren.
    Es geht mir nicht um Entwicklung , mir geht es um Kosten.
    Drei Jahre mit Hitze im Sommer und Stürmen im Frühjahr und Herbst , das könnte vieles vernichten.
    Hohe Wellen dürften da das kleinere Übel sein.

  8. 27.

    Schön.Ich bin auch in mich gegangen. Magdeburg hat klar gemacht, daß der Haß und die Hetze zur Gewalt führen - wir sind in einer Sackgasse gelandet! Der Typ ist Rechtsextremist und Weidel besitzt die Frechheit, gestern in Anwesenheit der Opfer Lügen zu verbreiten! Das reicht jetzt und ich werde nicht für, sondern gegen die AfD kämpfen!
    Vielleicht werde ich sogar für die Grünen stimmen - besinnliche Weihnachten!

  9. 26.

    Da kann es ja mit den rutschungen losgehen!

  10. 25.

    Streng genommen ist der Ostsee ein schönes Geschenk der Industrie an die Bewohner. Geschenke haben allerdings auch ein Ablaufdatum. Jetzt sollten sich alle Befürworter freuen und auf die Schulter klopfen. Erderwärmung bedeutet es wird immer wärmer und immer mehr Wasser verdunstet. In den USA gibt es den Ort Salt Lake City. Vielleicht haben wir dann hier in naher Zukunft Pit Tomb City.

  11. 24.

    Auch ein Riesenrad wäre schön, mit anschließendem Vergnügungspark. Und evtl. ein Fitnesscenter und Saunen!

  12. 23.

    Dann kann es endlich losgehen mit dem Ausbau für die Touristikbranche! Wir brauchen viele Hotels und Gaststätten, wie auch Parkplätze und Anlegestellen, Häfen für Motorschiffe! Dann rollt der Rubel auch!

  13. 20.

    Jeder größere See hat übers Jahr unterschiedliche Wasserstände aufgrund von Trockenheit oder Niederschlägen. Davon Rede ich nicht. Ein künstlicher Wasserspeicher heißt nicht umsonst Speicher, denn er speichert nicht für sich sondern für andere das Wasser und gibt es wieder ab. Man legt technisch fest oder Gegebenheiten legen fest, wo leer und voll in Speichern ist.
    Um 1,50 m schwankt der Ostsee sowieso, da ist er noch kein Speicher im eigentlichen Sinne.

  14. 19.

    Definitiv habe ich in der Schule aufgepasst.
    Wahrscheinlich hatten Sie ein Problem mit lesen und verstehen.
    Ich antwortete auf Münchhausen mit einem kleinen Schuss Ironie.

  15. 18.

    Jeder größere See hat übers Jahr unterschiedliche Wasserstände aufgrund von Trockenheit oder Niederschlägen. Davon Rede ich nicht. Ein künstlicher Wasserspeicher heißt nicht umsonst Speicher, denn er speichert nicht für sich sondern für andere das Wasser und gibt es wieder ab. Man legt technisch fest oder Gegebenheiten legen fest, wo leer und voll in Speichern ist.
    Um 1,50 m schwankt der Ostsee sowieso, da ist noch kein Speicher.

  16. 17.

    2,5 mal der Müggelsee? Mhh ich dachte der Ostsee ist größer. Aber mit Sicherheit ist das mal ein Ausflug wert.

  17. 16.

    >"Als Wasserspeicher definitiv, aber dann gibts stark schwankende Wasserpegel die sich nicht oder nur schwer mit anderen Zielen in Einklang bringen lassen."
    Eigentlich wissen alle Akteure an diesem See, dass der Wasserspiegel bis 1,5 Meter schwanken kann dann. Das ist an der riesen Seenfläche in McPom Müritz bis hinter zum Plauer See in heißen trockenen Sommer auch so, seit Jahrhunderten. Die Leuts dort leben auch mit. Ist ja auch nicht immer so. An der Müritz habe ich zum Saisonende 2023 erst solch einen Tiefstwasserstand erlebt seit so 20 Jahren.

Nächster Artikel