3:1 gegen Paderborn - Mit dem doppelten Tabakovic zum Hertha-Sieg

Sa 28.10.23 | 14:58 Uhr
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Jubel bei Hertha BSC (imago images/Daniel Lakomski)
Audio: rbb24 Inforadio | 28.10.2023 | Guido Ringel | Bild: imago images/Daniel Lakomski

Es sollte ein richtungsweisendes Spiel werden und Hertha BSC lieferte. Beim 3:1-Erfolg über den SC Paderborn stimmte die Einstellung, ganz besonders aber der Torriecher von Haris Tabakovic.

  • Engagierte, effektive Hertha springt auf Platz sieben der Tabelle
  • Wenn Haris Tabakovic trifft, dann weiterhin mindestens doppelt
  • Hertha insgesamt mit nur 28 Prozent Ballbesitz
  • Toni Leistner im Glück, nicht schon nach 33 Minuten einen Platzverweis kassiert zu haben

Am elften Spieltag in der zweiten Fußball-Bundesliga hat Hertha BSC mit 3:1 (2:0) gegen den SC Paderborn gewonnen. Die Treffer für die Mannschaft von Trainer Pal Dardai erzielten Haris Tabakovic (11. und 55. Minute) und Jonjoe Kenny (45.+3). Für Paderborn traf Florent Muslija zum zwischenzeitlichen 1:2 (47.). Durch den Heimsieg klettern die Berliner in der Tabelle mit nunmehr 15 Punkten zumindest vorübergehend auf Rang sieben.

Glück für Toni Leistner

Hertha kam gut in die Partie, hatte gleich mehrere gute Offensivaktionen, ohne jedoch zu einer klaren Torchance zu kommen. Viel ging dabei über die linke Seite, über Fabian Reese. So auch in der elften Minuten, als Haris Tabakovic nach starkem Reese-Antritt und passgenauer Reese-Hereingabe die entscheidende Fußspitze vor seinem Gegenspieler an den Ball kam und aus kurzer Distanz zum 1:0 verwandelte.

Bis dahin hatten die Gastgeber das Spiel komplett im Griff. Auch defensiv passten die Abstände, Paderborn kam kaum einmal über die Mittellinie. Das änderte sich Mitte der ersten Halbzeit. Hertha ließ sich nun zu weit in die eigene Hälfte drängen, kam nicht mehr genügend in die Zweikämpfe. Insbesondere in der 27. Minute hatte die Dardai-Elf dabei Glück, dass Paderborns Stoßstürmer Filip Bilbija eine Hereingabe des auffälligen Sirlord Conteh nur knapp verpasste. Ebenfalls von Glück sprechen durfte in der 33. Minuten Hertha-Kapitän Toni Leistner. Sein Foul nach Ballverlust wurde nur mit der gelben Karte geahndet statt mit rot wegen Notbremse, was durchaus vertretbar gewesen wäre.

So spielte Hertha zu elft weiter und kam in der dritten Minute der Nachspielzeit sogar noch zum 2:0 durch Jonjoe Kenny. Der Engländer stand nach einem Paderborner Ballverlust im Mittelfeld plötzlich freier vor Torhüter Jannik Huth als Superman am Waschtag und platzierte den Ball aus rund zwölf Metern gekonnt ins lange Eck.

Tabakovic traumhaft

Sehr viel mehr als für die Dauer der Halbzeitpause hatte der Zwei-Tore-Vorsprung jedoch zunächst nicht Bestand. Bereits in der 47. Minute traf Florent Muslija nach einem Berliner Ballverlust in der Vorwärtsbewegung und gegen ein völlig unsortierte Abwehr aus wenigen Metern zum 1:2. Doch auch die Hertha hatte eine zeitnahe Antwort im Gepäck. Acht Minuten später stellte Tabakovic nach Reese-Hereingabe auf 3:1 für die Heimmannschaft. Und was für ein Treffer das war! Mit dem Rücken zum Tor stehend und eng bewacht, nutzte der Schweizer Stürmer die Hacke, um den Ball am verdutzten Torhüter Huth über die Linie zu bringen.

Im Anschluss wechselten beide Trainer mehrfach. Paderborn brachte unter anderem den Ex-Unioner Max Kruse, in der Hoffnung, noch die Wende herbeiführen zu können. Klare Torchancen blieben jedoch lange Zeit aus. Erst in der fünften Minute der Nachspielzeit hatte der eingewechselte Adriano Grimaldo nochmals eine hochkarätige Torchance, scheiterte jedoch aus sechs Metern am auf der Torlinie stehenden Florian Niederlechner. Hertha verteidigte den Vorsprung entschlossen über die Zeit und feierte einen letztlich nicht unverdienten Heimsieg. Daran änderte auch die späte gelb-rote Karte für Leistner (86.) nichts.

Stimmen zum Spiel

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Das war defensiv eine naive Leistung. Der Plan ist da, die Regeln sind da. Und dann schwören wir uns in der Halbzeitpause ein, kommen raus und schenken dem Gegner ein Tor. Ein Geschenk war das. Wir sind defensiv eine schwache Mannschaft. Daran müssen wir arbeiten. So kriegen wir immer wieder Probleme."

Fabian Reese (Spieler Hertha BSC): "Der Push von den Rängen hilft uns allen. Im Pokal wartet ein Bundesligist. Da müssen wir noch eine Schippe drauf legen. Offensiv hat es heute ganz gut geklappt."

Haris Tabakovic (Spieler Hertha BSC): "Nach dem letzten Wochenende ist es schön, dass wir heute mit einem Sieg nach Hause gehen. Das Offensivspiel hat heute geklappt. Ich bin ein Stürmer, ich muss gefüttert werden und bin angewiesen auf meine Mitspieler. Deswegen bin ich froh, dass Fabi mich heute zwei Mal gesehen hat."

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24 Inforadio, 28.10.2023, 13:15 Uhr

28 Kommentare

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  1. 28.

    Das zeigt wie Eng es in Liga 2 ist. Ist aber ja sehr Spannend.
    Selbst der Club aus dem 8000 Einwohnerdorf Elversberg ist nur noch 3 Punkte hinter Aufstiegsplatz 2 .
    Habe beide Samstagabendspiele gestern und letzte Woche gesehen. Einfach nur geil. Super Stimmung im Stadion, geile Spiele.
    Macht eigentlich mehr Spaß als die 2. Liga.

  2. 27.

    Ich gebe Dir komplett Recht. Es ist schon crass, dass eine Mannschaft mit mehr Niederlagen als Siege auf einen einstelligen Tabellenplatz steht. Wir nehmen jeden Punkt mit für ein gesichertes Mittelfeld in der Liga.
    Hahohe

  3. 26.

    So siegt man im Olympiastadion.

  4. 24.

    Also da ich Ihnen grundsätzlich Mißtraue, ich finde für Herrn Kruse nur 16 gelbe Karten...

    Grundsätzlich vergleichen auch Sie hier Äpfel mit Birnen, Innenverteidigung und offensives Mittelfeld, sehr viel unterschiedlicher könnten die Positionen kaum sein um einem Kartenrisiko ausgesetzt zu sein, oder?

  5. 23.

    Der Aufstieg sollte der Maßstab sein.
    Nee, der Abstiegskampf.
    Zugegeben, Hertha hat sich in der Tabelle nach oben geschafft, mit 5 Siegen und 6 Niederlagen. Die Tabelle ist eng, genauso schnell kann es wieder schnell nach unten gehen.

  6. 22.

    Als Hertha Fan stimme ich zu, Bis auf eine Sache. Der Aufstieg ist sicherlich dieses Jahr nicht der Maßstab!

    Es geht darum das Hertha BSC überlebt, vor allem wirtschaftlich. Natürlich muss es dazu auch sportliche Erfolge geben und wenn alle anderen Kandidaten sich zu dämlich anstellen, warum nicht auch aufsteigen...aber es ist definitiv nicht der Maßstab.

    Aktuell ist die Truppe auch noch weit davon entfernt regelmäßig zu überzeugen. Da ist noch viel Arbeit zu leisten.

    Ha Ho He

  7. 21.

    Nebenbei: Hertha-Kapitän Toni Leistner ist auch ein EX-Unioner. Mit dem Unterschied, Leistner 69 Gelbe, 4 Gelb/Rote und 2 Rote Karten, während Max Kruse nur (!)29 Gelbe Karten erhielt.
    @ThomasD aus B - Ihren Einwand kann ich verstehen, gibt es doch User die eher auf Rechtschreibung und Orthographie achten, aber in Geographie einige Mängel offenbaren.

  8. 20.

    Neutraler Fan für ganz Berlin ohne Rivalität!
    Ich gönne der Hertha Ihren Sieg aber noch ist nichts gewonnen der Aufstieg sollte das Maß sein.
    Mal sehen am Ende ob es gelingt?
    Den Unionern wünsche ich das Sie wieder endlich mal gewinnen und wieder Selbstvertrauen bekommen.
    Aber ich sagte ja es ist nicht einfach da oben anzukommen und zu bleiben.
    Aus Berliner Sicht wünsche ich aber beiden Teams den Erfolg für Berlin.

  9. 19.

    Liebe RBB Redaktion. Vielleicht solltet ihr darüber nachdenken, bei den Berichten über Union bzw. Hertha die Kommentarfunktion von Beginn an zu deaktivieren. Es tut schon weh, was hier über diesen Kanal von Ost nach West und genauso von West nach Ost niedergeschrieben wird. Dann hört das zumindest auf diesem Kanal mit der Häme und dem Spott vielleicht mal auf.
    Danke zumindest für die Überlegung

  10. 18.

    Falls dem Schriftsteller alle Stadionen von Max Kruse entfallen sind, hier mal meine Gedächtnishilfe: Der 14-malige A-Nationalspieler steht seit Sommer 2023 beim SC Paderborn 07 unter Vertrag. Zuvor hatte der Offensivakteur bereits für Werder Bremen, den FC St. Pauli, den SC Freiburg, Borussia Mönchengladbach, Fenerbahçe Istanbul, 1. FC Union Berlin und den VfL Wolfsburg gespielt.

  11. 17.

    Trösten Sie sich. Bei manchen Trollen mit ihrem übersichtlichen Vokabular sowie begrenzten Orthographie- und Grammatikkentnissen hat man schlicht den Eindruck, es säßen Zehnjährige an der Tastatur. Ergo: nicht satisfaktionsfähig.

  12. 16.

    Wenn eine -zuvor erhoffte- Niederlage von Hertha BSC nicht eintritt, wird versucht dessen Spieler oder Trainer lächerlich zu machen. "Wenn (man) die Versuche noch hinzu zählt, wurde er schon von so manchen Schriftsteller in Verbindung mit" der Rankestrasse in Verbindung gebracht.

  13. 15.

    Der Leistner ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Elfer, Eigentore, Platzverweise.

  14. 14.

    Ich kann mich Ihrer Einschätzung nur anschließen, BCC! Ist schon beruhigend, wenn man den aktuell erfolgreichsten Torjäger der 2. Liga in seinen Reihen hat.

  15. 13.

    Fluppchen Schoß zwei Tore,
    Wenn die Versuche noch hinzu zählt, wurde er schon von so manchen Schriftsteller in Verbindung mit Messi und diesen Lewandovski genannt.
    Sind schon ganz, ganz gute der BCC777.
    Die Stadt, das Land, Europa, die Welt wird jetzt zu klein.

  16. 12.

    Am Mittwoch gibt es ein Spiel auf Augenhöhe. Da gewinnt der Glücklichere. Hertha hat sich wohl gefangen, das muss selbst ich so langsam anerkennen, Mainz hat nicht gerade viel Selbstvertrauen, nach dem schlechtesten Mainzer Saisonstart aller Zeiten. Trotzdem glaube ich an Mainz 05, so wie der Herthaner an seine Mannschaft glaubt.
    Ich tippe auf ein 2:2 nach 120 Minuten, dann gewinnt der Glücklichere im Elfmeterschießen.

  17. 11.

    Super gespielt...
    Eisernes HaHoHe

  18. 10.

    Für die Hertha bleibt es trotz Dreier beim alten 8-Punkte Rückstand zum Tabellenführer und man muss kein Mathematiker sein, um zu eruieren, daß es ganz und gar unmöglich ist den Abstand zur Tabellenspitze zu verringern, ohne Spiele IN SERIE zu gewinnen und das kann schlecht einstudiert werden.

    Am Mittwoch wird sich im lukrativen Pokalwettbewerb gegen den Tabellenletzten der BL erstmal zeigen müssen, ob auch gegen höherklassige Vereine mitgehalten werden kann.

  19. 9.

    Na also, habe ich doch gleich gesagt, dass Hertha mit Paderborn zuhause keine Schwierigkeiten haben sollte. Gut gemacht Hertha!

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