Energiekrise und gestiegene Preise - Kaminbauer verzeichnen gestiegene Nachfrage

Mi 17.08.22 | 15:51 Uhr
Kaminofen (Symbolbild)(Bild: dpa)
Audio: Antenne Brandenburg | Mi 17.08.22 | Bild: dpa Themendienst

Wegen der massiv gestiegenen Energiepreise suchen immer mehr Menschen nach Alternativen beim Heizen. Eine Branche, die das besonders spürt sind die Kaminbauer im Land. Sie können sich vor Aufträgen aktuell kaum retten.

Würde Stefan Schultchen nicht selbst die Nachrichten verfolgen, würde er spätestens bei der Arbeit merken, dass sich im Vergleich zum letzten Winter vieles verändert hat. Schultchen ist Kaminbauer in Cottbus, in der letzten Zeit klingelt sein Telefon fast ununterbrochen. Ihre Beweggründe teilen die Anrufer Schultchen meist direkt selbst mit, die gestiegenen Preise für Gas und Öl. "Die Leute möchten eine alternative Heizung haben und dementsprechend sparen", erklärt er.

"Wir haben auch viele Kunden, die seit 20 Jahren einen Schornstein haben und sich jetzt entscheiden, einen neuen Ofen oder Kamin anzuschaffen", so Schultchen.

Nachfrage verdreifacht

Die Nachfrage nach Kaminen und Öfen hat sich bei ihm im Vergleich zum Vorjahr bereits verdreifacht. Die große Nachfrage wirkt sich nun auf die Wartezeiten aus. "Momentan sind wir bei zirka sechs Monaten Vorlaufzeit", so Schultchen. Das liege an der Industrie selbst, diese könne nicht so viel produzieren, wie derzeit verlangt werde.

Mit einer noch größeren Nachfrage rechnet Schultchen ab Herbst. Üblicherweise steigt diese, wenn es kälter wird. Kunden müssten sich dann womöglich auf noch längere Wartezeiten einstellen.

Kosten für Kamine ebenfalls gestiegen

Wer sich selbst einen neuen Kamin einsetzen lassen will, muss sich zunächst an den zuständigen Schornsteinfeger wenden, erklärt Schultchen. Erst, wenn dieser grünes Licht gebe, könne man zum Kaminbauer oder Ofensetzer gehen und sich ein Angebot erstellen lassen.

Kunden müssen sich dann aber ebenso auf gestiegene Preise einstellen, sagt Schultchen. Auch, wenn beispielsweise die Löhne nicht so stark steigen würden, hätten sich die Materialkosten deutlich erhöht. "Die Preise sind schätzungsweise zwischen fünf und 50 Prozent gestiegen, weil die Produkte, die wir nutzen, aus Stahl und aus Guss bestehen", so Schultchen. Normalerweise gebe es jedes Jahr Preiserhöhungen, erklärt er, allerdings im Bereich zwischen drei und vier Prozent.

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.08.2022, 15:10 Uhr

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