Bilanz 2022 - Berliner und Brandenburger kaufen weniger regionale Produkte

Sa 31.12.22 | 10:18 Uhr
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Regionale Produkte aus Brandenburg
Audio: rbb24 Inforadio | 31.12.2022 | Kai Rückehold | Bild: IMAGO/F. Anthea Schaap

Die Produzenten regionaler Produkte in Berlin und Brandenburg haben nach eigenen Angaben 2022 weniger Umsatz gemacht. Es sei bemerkbar, dass die Kunden stärker aufs Geld achten, sagte der Geschäftsführer des Verbandes zur Förderung des ländlichen Raumes in Brandenburg-Berlin (pro agro), Kai Rückewold, am Samstag im rbb24 Inforadio. Die Weihnachtszeit habe die Einbußen des Jahres 2022 allerdings ein wenig abfedern können, da viele Hofläden Geschenkkörbe und Ähnliches angeboten hätten.

Regionale Produkte besser bewerben

Dass der Boom von Bioprodukten vorbei ist, sieht Rückewold jedoch nicht. "Die Leute sortieren sich gerade so ein Stück weit und schauen - und zwar in jedem Bereich." Deswegen müssten die regionalen Produzenten, Bäcker und Handwerker für ihre Produkte und Dienstleistungen noch besser werben - auch um den Blick "auf das Wesentliche zu lenken: das ist unsere Heimat hier. Wie können wir die zusammen gestalten?"

Nachfrage nach regionalen Produkten um ein Viertel gesunken

Dennoch drohe zu zerbröckeln, was in den vergangenen 30 Jahren aufgebaut wurde, so Rückewold. Deswegen sei es wichtig zu zeigen, dass regionale Produkte nicht unbedingt teurer seien als überregionale Waren. Aktuell helfe jeder Euro, der für regionale Produkte ausgegeben werde, sagte Rückewold.

Ähnlich äußerte sich Landesbauernpräsident Henrik Wendorff. Danach sank die Nachfrage nach regionalen Erzeugnissen in Brandenburg dieses Jahr um 25 bis 30 Prozent.

Sendung: rbb24 Inforadio, 31.12.2022, 9:20 Uhr

32 Kommentare

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  1. 32.

    Lieber Björn, ich radle stets über Land (wenn nicht gerade das Sprunggelenk gebrochen ist), allerdings mit dem Renner. Aber einen Rucksack habe ich stets dabei, damit ich eben auch mal 1 - 2kg Obst mitnehmen kann.
    Aber Quittenbäume habe ich auf meinen Routen bislang nicht frei stehend gesichtet. Müsste halt wissen, wolang ich müsste. Holunder ist nicht so meins. Aber gibt ja genug andere Wildfrüchte.

  2. 31.

    @Ralph Neuert: oh, ist das ein süßes Angebot (im wahrsten Sinne :)) - das nehme ich sehr gerne an!
    Nun müsste ich nur noch wissen, wie ich Sie finde.
    Und Sie müssten mir verraten, wie die Verarbeitung geht.

  3. 30.

    Genau, man kann als Kunde selbst wählen, ich habe einiges regionales ausprobiert, die Erdbeeren, Tomaten und Pflaumen. dreimal und nie wieder, wenn ich die Teltower Rübchen in Suppermakt sehe, den überhöhten Preis und dann die Hälfte, da mickerrig unförmig, als Abfall weggeputzt, da vergeht mir die Lust, da bekommt man wohl das, was die Gastronomie in der Region nicht haben will.

    Regional und Bio bedeutet nicht Qualität, und da bleibt es dem Kunden überlassen ob er bei Obst und Gemüse diese beiden oder andere Produkte bevorzugt.
    Bei Fleisch, wo es auf die Tiehaltung ankommt, ist die Qualifizierung schon eindeutiger gegeben.

  4. 29.

    "...Ost Produkt. Da könnt ihr echt stolz drauf sein. ... Das hat mit Ideologie rein gar nichts zu tun. ... Aber sicher doch. "
    Vor solch' unvoreingenommenen, wertfreien, fachkundigen und zukunftweisenden Aussagen kann man sich nur zutiefst verneigen. Gehen sie weiter als leuchtendes Beispiel für eine gemeinsame Zukunft voran.

  5. 28.

    Sie haben vielleicht recht das die Energiepreise Spitze sind in Deutschland, aber die Lebensmittelpreise sind verhältnismäßig gering... also im Durchschnitt dann irgendwie alles ok. Evtl sollten wir alle mal überlegen was wir neben Energie und Lebensmittel alles brauchen und worauf wir evtl verzichten können... der 5. Szreaming Dienstanbieter, das dritte Auto/ Motorrad, täglich eine Schachtel Zigaretten o.ä....

  6. 27.

    Aber sicher doch. Ebenso all die Zutaten für Backwaren welche aus Polen stammen um dann in Ostbackfabriken gefertigt zu werden. Schmecken auch dementsprechend schlecht. Lila Bäcker läßt schön grüßen. Selbst das Tesla Automobil ist nun ein Ost Produkt. Da könnt ihr echt stolz drauf sein.

  7. 26.

    Das hat mit Ideologie rein gar nichts zu tun. Meine Geschmacksnerven funktionieren noch sehr gut. Spargel esse ich nicht. Die frischen Erdbeeren von Karls sind jedenfalls spitze. Was ich mit meiner Kritik meine, ist dieser schleichende Prozess der sich breitmacht in den Supermarkt Regalen wenn man genauer hinschaut. Vieles was da so angepriesen wird ist nicht gleich erste Sahne und kann einfach nicht mithalten was unsere EU Nachbarn schon seit Jahrzehnten an uns liefern. Das gilt im übrigen auch für Kosmetik Artikel. Den Namen nenne ich mal jetzt nicht.

  8. 25.

    "Zudem könnte ich jetzt hier eine Liste mit den unschmackhaften Fade schmeckenden Ost Produkten"

    Da scheint mir dann doch die Ideologie vor dem Geschmack zu stehen.

  9. 24.

    Es gibt im Osten nicht nur Beelitz und Werder. Sollte sich rumgesprochen haben wenn man schon Klugsch….. will.

  10. 23.

    Irrtum, liebe Köpenickerin.
    „Beelitzer Spargel“ kommt überwiegend aus Polen und „Werder Tomaten“ kommen aus Belgien. Das ist bekannt, geduldet und auch kein Etikettenschwindel weil nur „Spargel aus Beelitz“ auch aus Beelitz sein muss und „Tomaten aus Werder“ müssen aus Werder sein. Es ist völlig legal außerregionale Subproduzenten zu haben. Es sind stark beworbene Marken, die jeder Städter haben will, da will die Nachfrage befriedigt werden.
    Ich kauf mein Spargel gleich Polen ohne Markenname.^^

  11. 22.

    Sehr gut Heiner, besser hätte ichs nicht formulieren können. Kurz und knapp. Sie sprechen mir aus der Seele.

  12. 21.

    Das Sie sich lauthals melden steht Ihnen auch zu. Aber Sie haben meinen Kommentar sicher nur zur Hälfte gelesen. Ich kaufe auch regionale Lebensmittel. Zudem könnte ich jetzt hier eine Liste mit den unschmackhaften Fade schmeckenden Ost Produkten und auf Konkurrenz zu westlichen Lebensmitteln und Konserven aufstellen. Tue ich aber nicht. Denn wie heißt es so schön, der Kunde ist König und kann immernoch selbst wählen zwischen gut oder schlecht. Ich denke darauf können wir beide uns sogar verständigen, oder?

  13. 20.

    „ Aktuell helfe jeder Euro, der für regionale Produkte ausgegeben werde, sagte Rückewold.“
    Aktuell helfe jeder Euro, den ich sparen kann! Gerne kaufe ich regional, aber man muß „die Kirche im Dorf lassen“ mit den Preisen!

  14. 19.

    „ Warum sollte ich z.B. bitter schmeckenden und dazu überteuerten Spargel aus Bayern und BW kaufen, wenn wir hier im Spreewald hervorragend schmeckenden haben? Warum soll ich harte und saure Erdbeeren vom Bodensee kaufen, wenn bei uns im Spreewald superleckere angebaut werden?“
    Dann müssen Sie sie ja schon mal gekauft haben, wie wüßten Sie sonst, wie sie schmecken ;-)
    Spargel und Erdbeeren kommen nicht aus dem Spreewald, sondern aus Beelitz oder Werder :-)

  15. 18.

    Das kann ich genau so polemisch kontern: Westprodukte schmecken nicht selten überhaupt nicht und können unseren regionalen nicht das Wasser reichen. Warum sollte ich z.B. bitter schmeckenden und dazu überteuerten Spargel aus Bayern und BW kaufen, wenn wir hier im Spreewald hervorragend schmeckenden haben? Warum soll ich harte und saure Erdbeeren vom Bodensee kaufen, wenn bei uns im Spreewald superleckere angebaut werden? Könnte man jetzt endlos fortspinnen. Und nur, weil eine Firma aus BW eine Gurkeneinlegerei im Spreewald aufgekauft hat, heißt das noch lange nicht, daß die Produkte immer noch schmecken, das Gegenteil ist seit der Übernahme der Fall, sie sind ungenießbar geworden.

    Zumindest in Südbrandenburg ist der Kauf regionaler Produkte (noch) kein Problem. Und will man z.B. wertige Schokolade, muß man gar regional kaufen, in Hornow, Landkreis Spree-Neiße.

  16. 17.

    Ja ,den Kapitalismus in seinem Lauf, halten weder Klimakleber noch Grüne auf! Und das ist gut so...Gott sei Dank!

  17. 16.

    Ich als Rentner kaufe weiterhin solch Lebensmittel die auch schmecken. Ostprodukte sind geschmacklich gesehen nicht immer die erste Wahl. Aber ich achte schon darauf auch regionale Produkte zu kaufen.

  18. 15.

    Ich hätte für sie jeden Spätherbst dutzende Kilo Mispeln (Verwandte der Quitte) für sie für umsonst!

  19. 14.

    Ich bin nicht immer Ihrer Meinung, aber hier gebe ich Ihnen vollkommen recht. Man kauft das was einem der Geldbeutel erlaubt.
    Und mit einer kleinen Rente oder einem geringen Einkommen ist ein Besuch im Hofladen und im Bioladen doch eher selten.
    Jedenfalls bei den meisten Menschen.

  20. 13.

    Fahren Sie doch einfach mal über Land in Brandenburg. Bei uns stehen da jede Menge Quitten (Apfel- und auch Birnenquitten) einfach an den Feldwegen und von den Dorfbewohnern bekommt man auch immer welche, sollten die eigenen mal nicht reichen. Betrifft auch andere Früchte - es gibt hier an den Feldwegen auch jede Apfel- und Pflaumenbäume und Holunder (aus den Blüten können Sie schmackhaften Sirup machen und die Beeren später zu Saft oder Gelee verarbeiten), bei denen niemand etwas dagegen hat, wenn man sich da für den Eigenbedarf bedient.

  21. 12.

    Tja. Die Deutschen. Nationalstolz beim Fußball aber nicht in Sachen Wirtschaft. Wir unterstützen lieber China und co.statt unsere Landsleute. Das verstehe wer will.

  22. 11.

    Es gleicht sich mit den jährlichen Berichten der Spargelbauern, weinen auf ganz hohem Niveau.

  23. 10.

    Regionale Produkte würde ich gerne öfters kaufen. Solange sie teurer sind als andere, kaufe ich sie nicht.

  24. 8.

    Lebensmittel kosten Geld, gute Lebensmittel kosten noch mehr Geld. Bin der Auffassung, dass Lebensmittel billig sind, teilweise zu billig. Gute Lebensmittel haben ihren Wert, der sich auch im Preis ausdrücken muß. Lieber esse ich weniger, insbesondere Fleisch- und Fleischprodukte. Denke, dass ich nicht verhungern werde.

  25. 7.

    Muss ein Neujahrsscherz sein. JEDER kauft Bio und regional vom Bauern um die Ecke! Einfach mal die Menschen fragen.

  26. 6.

    Das ist höchst bedauerlich, aber auch nicht verwunderlich.
    Am Beispiel: im Herbst radelt ich an einem Haus im Speckgürtel vorbei, da wurden Quitten verschenkt. Ein paar habe ich dankbar mitgenommen und darauf sehr leckeres Gelee und Mus gemacht - danke dafür noch mal!
    Im Bekanntenkreis (NRW) gab es nun jemanden, der kannte gar keine Quitten. Also wollte ich noch mal Mus und Gelee machen. Leider waren keine mehr zu verschenken, also wollte ich kaufen. Auf der Domäne Dahlem habe ich noch welche bekommen, aber zu wenige. Da dachte, irgendein Hofladen wird sie wohl anbieten. (Weder Bioladen noch Supermarkt boten sie an!) Und zwar erfreulicherweise hier auf dem Wochenmarkt. Da bin ich hin, als ich noch konnte (Berliner Bürgersteige = Fraktur Sprunggelenk). Der Händler wollte sage und schreibe >7 Euro/kg haben. Sind die irre? Auf der Domäne habe ich ca. die Hälfte gezahlt und die anderen geschenkt! So wird das nichts. Quitten sind ja nun nichts, was im Anbau riesen Kosten macht.

  27. 5.

    Früher war vor allem eines: es war früher.

    Sie können sich doch auf ihre regionalen Produkte freuen und müssen auch nicht alles kaufen, was angeboten wird. Aber ein vielfältiges Warenangebot werden sie nicht verhindern können, freie Martwirtschaft, sie wissen schon.

  28. 4.

    Ich als Rentnerin kaufe ganz einfach nur das, was ich mir leisten kann - Punkt!

  29. 3.

    Man kann den € nur einmal ausgeben. Entweder tut der Staat was gegen die exorbitanten Preise, was ja möglich wäre, durch Steuersenkungen oder die Leute müssen einfach bei den Lebensmitteln sparen. Leider erweisen uns die Grünen hier wieder einen Bärendienst wenn es um das Thema Steuersenkungen auf Bezin, Gas und Strom geht. Aber genau das wäre jetzt nötig, denn Deutschland ist bei den Preise in Europa spitze, aber bei den Löhnen am anderen Ende der Skala. Das passt nicht zusammen. Und die Löhne immer weiter zu erhöhen ist auch keine Lösung. Ergo, die Steuer auf Energieträger müssen runter, ob es den Grünen gefällt oder nicht.

  30. 2.

    Durch vermehrten Kauf regionaler Produkte wird die Natur geschont und der heimische Handel gestärkt.
    Man muss nicht zu jeder Jahreszeit jedes Produkt kaufen könnten. Das gab es früher auch nicht und wir haben trotzdem über lebt. Es ist doch viel schöner, sich auf die saisonalen Produkte zu freuen. Wer braucht Erdbeeren zu Weihnachten
    ohne Geschmack? Frueher war nicht alles besser aber auch nicht schlechter.

  31. 1.

    Wenn man die Kommentare zu den vielen Artikeln zu diesem Thema liest müsste die Überschrift genau das Gegenteil beinhalten. Doppelmoral?

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