Prignitz - Brandenburger Stiftung stellt eine Million Euro für Rebhuhnschutz zur Verfügung

Do 13.06.24 | 15:37 Uhr
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Symbolbild:Ein Rebhuhn in einer Vegetation.(Quelle:picture alliance/dpa/S.Schuldt)
Bild: picture alliance/dpa/S.Schuldt

Zur Rettung des vom Aussterben bedrohten Rebhuhns stellt die Stiftung Naturschutz-Fonds Brandenburg mehr als eine Million Euro zur Verfügung. Damit könnten in der Prignitz unter anderem vom Jagdverband Pritzwalk rund 3,5 Kilometer Hecken gepflanzt werden, teilte die Stiftung am Donnerstag in Potsdam mit.

Die Strauchhecken aus 20 verschiedenen heimischen Pflanzenarten wie Hundsrose, Weißdorn und Wildbirne sollen je nach Standort zwischen fünf und 20 Meter breit werden.

Mehr natürliche Landschaftsstrukturen schaffen

Der Vorsitzende des Jagdverbands Pritzwalk, Werner Sperling, betonte, die Pflanzungen seien ein wichtiger Baustein für den Rebhuhnschutz. Dieser könne nur erfolgreich sein, wenn die Lebens- und Rückzugsräume der Tiere wiederhergestellt und genügend Insekten als Nahrungsgrundlage für die Küken zur Verfügung stünden. Blühende Hecken brächten diese Insekten zurück in die Landschaft. Jäger und Landwirte zögen dabei an einem Strang, um wieder mehr natürliche Landschaftsstrukturen zu schaffen.

Das Rebhuhn zählte den Angaben zufolge einst zu den charakteristischen Vogelarten offener Agrarlandschaften. Mittlerweile sei der Vogel in Brandenburg vom Aussterben bedroht und in vielen Gegenden bereits verschwunden. Das Fehlen von Hecken, Brachen und Feldrainen sowie der Mangel an Insekten seien wesentliche Ursachen dafür.

2023: 14,8 Millionen Euro für Natur- und Artenschutz bereitgestellt

Im vergangenen Jahr stelltedie Landesstiftung nach eigenen Angaben rund 14,8 Millionen Euro für den Natur- und Artenschutz in Brandenburg bereit. Insgesamt seien seit der Gründung 1995 mehr als 203 Millionen Euro in den Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt in Brandenburg investiert worden.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 13.06.2024, 19:30 Uhr

8 Kommentare

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  1. 6.

    Nein, es sind keine Steurgelder, die die Stiftung ausreicht, es sind überwiegend Zahlungen aus Ersatzgeldern für Eingriffe in Natur und Landschaft, die zweckgebunden für Naturschutzmaßnahmen ausgegeben werden müssen. Eine andere Verwendung wäre rechtswidrig.

  2. 5.

    Das ist mal eine sehr gute Nachricht und erweckt die Hoffnung, daß unsere Kinder auch noch diese wunderbaren Tiere (und noch andere seltene Arten) erleben können! Danke!

  3. 4.

    Naturschutz schützt mittelbar auch den Menschen.

    Im Übrigen sind die Spenden an den Fonds auf Grund der Gemeinnützigkeit steuerlich absetzbar

  4. 3.

    Empfehle Reichtumsforschung vom Soziologen Krysmanski.
    König Charles z. Bsp ist großer Naturfan und steuert in der EU auch den Naturschutz.
    Der Naturschutz ist auch nicht unabhängig!

  5. 2.

    Seh ich genauso. Natur ist schön, aber Menschenleben vor Natur.

  6. 1.

    Schön, für das Rebhuhn und die Natur in Brandenburg!

    Die zig Millionen verstehe jedoch, wer will ...
    Wurde nicht vor einiger Zeit bekannt, dass zwei Tafeln in Bad Freienwalde mit ca. 350 Betroffenen schließen müssen? Es fehlte vor allem an Geld für einen Kühlwagen. (Reparatur ca. 5000 Euro / Neu ca. 47.500 Euro)

    Sicherlich ein anderer ,Topf', aber sind es nicht auch Steuergelder?

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