Drei Lolli-Tests pro Woche - In Berliner Kitas gilt bald eine Corona-Testpflicht

Di 23.11.21 | 15:28 Uhr
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Symbolbild: Ein kleines Mädchen wartet an einem Tisch auf ihr Testergebnis (Bild: dpa/K. Schmitt)
Audio: Inforadio | 23.11.2021 | K. Buchmann | Bild: dpa/K- Schmitt

Bisher zählte Bildungssenatorin Scheeres in Kitas auf Freiwilligkeit, doch jetzt wird auch hier nachjustiert: Die Testpflicht kommt, sobald genügend Lolli-Tests in den Einrichtungen eingetroffen sind.

In Berliner Kitas wird nun doch eine Testpflicht für Kinder eingeführt. Sobald genügend Lolli-Tests in den Einrichtungen eingetroffen sind, müssen diese drei Mal wöchentlich durchgeführt werden, heißt es in einer Mitteilung der Senatsverwaltung für Bildung vom Dienstag. Ob dies zuhause oder in der Einrichtung geschehen soll, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Auch ab wann die Einrichtungen flächendeckend mit Lolli-Tests ausgestattet sein werden, ist noch unklar.

Eltern müssen Testanwendung schriftlich versichern

Zuvor, spätestens ab dem 1. Dezember, soll die Teststrategie in Berliner Kitas "verbindlicher" werden, heißt es in der Mitteilung weiter. Bislang mussten Kitas den Sorgeberechtigten Corona-Schnelltests mit nach Hause geben, deren Anwendung war bisher aber nicht verpflichtend. Doch spätestens ab dem nächsten Monat gilt: Sorgeberechtigte müssen die Anwendung zweier Tests pro Woche schriftlich versichern. Dies geschieht mit Hilfe eines Formularvordrucks, mit dem die Kitas "das serielle Testen dokumentieren" müssen. Eltern können ihre Kinder auch in der Kita testen.

Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren sind in Berlin derzeit mit Abstand am stärksten von Corona-Neuinfektionen betroffen. Bei 5- bis 9-Jährigen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell bei 797, bei Kindern zwischen 10 und 14 Jahren sogar bei knapp 938.

Scheeres bislang gegen Testpflicht an Kitas

Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) lehnte bislang trotz dieser Zahlen eine Testpflicht in Kitas ab. Diese werde von einem "relevanten Teil der Elternschaft sowie der Einrichtungen nicht befürwortet", sagte erst vor wenigen Tagen ein Sprecher ihrer Behörde. Man setze in Kitas auf Freiwilligkeit der Eltern. Der Landeselternausschuss Kita fordert dagegen seit Monaten eine flächendeckende Testpflicht auch für Kita-Kinder. Nur so könne ein besserer Schutz erreicht werden.

Die Testpflicht in Kitas hatte der Hygienebeirat am Montag angeraten. Dem Gremium gehören auch Mediziner und Wissenschaftler an. Von Scheeres hieß es nun am Dienstag: "Angesichts der herausragenden Bedeutung der Kindertagesbetreuung für die Berliner Kinder und ihre Familien werden auch hier die notwendigen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Betreuungsbetriebs sichergestellt."

Tägliche Tests in bestimmten Lerngruppen

Auch in Berliner Schulen werden die Testregelungen verschärft. Künftig muss in jenen Lerngruppen eine Woche lang täglich getestet werden, in denen es mindestens zwei positive Schnelltestergebnisse gegeben hat, wie die Senatsverwaltung für Bildung am Dienstag mitteilte. Auch für die Lehrkräfte betroffener Lerngruppen gilt dann die tägliche Testpflicht.

Für alle anderen Schüler und Lehrer bleibt es aber bei drei verbindlichen Tests pro Woche.

Sendung: Abendschau, 23.11.2021, 19:30 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    Ein Artikel von vielen, bitte sehr:
    https://www.morgenpost.de/vermischtes/article233895265/rs-virus-kinder-krankenhaus-corona-welle-impfung.html?service=amp
    „RS-Virus: Stundenlange Wartezeiten in Berliner Klinik
    Im gesamten Land spitzt sich die Lage in den Krankenhäusern zu. Zahlreiche Kinderkliniken können fast keine Patienten mehr aufnehmen. „
    „Von den Kindern, die mit dem Virus ins Krankenhaus eingeliefert werden und kein erhöhtes Risiko haben, sterben laut Robert-Koch-Institut 0,2 Prozent, bei erkrankten Frühgeborenen ist es etwa ein Prozent.“
    „ Diese frühzeitige Entwicklung habe mit den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie zu tun“
    Wenn Sie mehr Belege brauchen, googeln Sie einfach selbst.

  2. 17.

    Für Brandenburg wäre das auch gut, für alle Kinder von 0-6 die eine Kita besuchen bzw. Von 0-3 die eine Kindertagespflege besuchen. Natürlich nur mit den lolli test, alles andere kam man den ganz kleinen nicht zumuten.

  3. 16.

    Sehr gut, danke. Wenn diese Lollitest jetzt auch noch schneller verfügbar wären, wäre es noch besser. Ich möchte nicht, dass meine Kinder „durchseucht“ werden! Zum Glück gibt es Ärzte und Ärztinnen, die Kinder ab 5 Jahren bereits impfen!

  4. 15.

    Bei uns in der Kita wird jetzt seit ein paar Wochen getestet, auch schon bei den Kleinsten, also den gerade mal 1-Jährigen. Leider geschieht das noch über den üblichen Stäbchen-Test in der Nase, der den Kleinsten doch arg unangenehm ist, um es mal nett zu formulieren. Daher wäre der Lollitest sicherlich angenehmer für sie.

    Und natürlich sollen die Kinder getestet werden. Ich möchte doch wissen, ob mein Kind Corona hat und ihn angemessen dann durch die Erkrankung begleiten. Dazu sollen ja andere geschützt werden (und auch es, wenn sich andere infiziert haben), sodass der Kita-Betrieb weitergehen kann.

    Aber warum das schon wieder so spät mit den Lolli-Tests passiert ist halt typisch Verwaltung. "Ach was, im Herbst sind doch alle geimpft, jetzt eine Strategie entwickeln wäre doch nur vergeblicher Aufwand..."

  5. 14.

    Wenn die Kinderstationen mit RS Fällen voll sind, warum müssen die Kita Kinder dann auf Covid 19 getestet werden?!?
    Überall wird 3G bzw. 2G eingeführt. So auch in Bus und Bahn. Was aber ist mit den Berliner Bürgerämtern??!! Mitarbeiter sollen Nachweise erbringen. Besucher jedoch nicht?!? Diese ganze Thematik ist so unsinnig.

  6. 12.

    Liebe Leute, alles an dieser Debatte ist vollkommen falsch! Was ein Inzidenzwert ist, kann man seit einem Jahr bei Prof. Matthias Schrappe nachlesen (Thesenpapier 6 vom 22.11.2020). Dass der PCR-Test keine Infektionen nachweisen kann, hat sein Erfinder, der Nobelpreisträger Kary Mullis, vor über 20 Jahren schon gesagt. Dass es sich bei den täglich berichteten "Fällen" nicht um Infektionen, sondern um positive Test-Ergebnisse handelt, ergibt sich aus dem eben Gesagten. Dass auf den Intensivstationen keine "Covid"-Fälle, sondern Menschen mit positiven Test-Ergebnissen gezählt werden, hat Hr. Wieler bereits am 20.03.2020 auf einer PK des RKI gesagt: "Bei uns gilt als Corona-Todesfall jemand, bei dem eine Coronavirus-Infektion nachgewiesen wurde.“ Das bestätigte mir auch DIVI-Sprecherin Meckel im März dieses Jahres: Ob jemand an Covid-19 erkrankt ist, gehe aus den Meldungen der Krankenhäuser nicht hervor. Mehr muss man gar nicht sagen.

  7. 11.

    Klausen:
    "Durchseuchung ist das beste Mittel und der Rest konnte sich impfen lassen oder auch nicht. Wo ist das Problem. Bei allen anderen Krankheiten werden die Kinder auch durchseucht."

    FALSCH!
    Bei Polio, Masern, Tetanus, ... werden die Kinder NICHT durchseucht, weil die Folgen dieser Erkrankungen deutlich schwerwiegender als die Impfschäden sind.

  8. 10.

    Tina:
    "Die Kinderstationen sind bereits seit Wochen voll, nicht mit COVID Patienten, sondern mit RS-Virus Kranken. Es wurde vor Wochen mehrfach von Kinderärzten in seriösen Zeitungen berichtet, dass die RS-Virus Infektionen rasant ansteigen, Schuld daran seien die Masken und Kontaktbeschränkungen, welche das Immunsystem der Kinder beeinträchtigt haben!"

    Haben Sie seriöse Belege für Ihre Behauptungen?

  9. 9.

    Wir mussten jedem Test in der Kita hinterher rennen. Oft wussten die Erzieher nicht mal, dass sie uns welche geben müssten. Die Leitung hat erstmal gesucht, wenn man gefragt hat.
    Es braucht zusätzlich eine Maskenpflicht für nicht geimpft Erzieherinnen. Antwort: dann müssten wir ja 8h die Maske aufhaben. (also das, was von jedem Erstklässler erwartet wird.).

  10. 8.

    Sie meinen das, weil die Durchscheuchtung bei anderen Krankheiten wie Masern, Pollo, Keuchhusten und Co auf so gut geklappt hat?
    Was ist denn mit den ganzen Long Covid Kindern? Kollateralschäden?
    Ich finde es gut, dass endlich auch bei den kleinsten getestet wird!

  11. 6.

    Durchseuchung ist das beste Mittel und der Rest konnte sich impfen lassen oder auch nicht. Wo ist das Problem. Bei allen anderen Krankheiten werden die Kinder auch durchseucht. Schließe mich da an und sage auch...lasst endlich die Kinder in Ruhe!

  12. 5.

    Sollen sich nun alle Kinder durchseuchen??

    Sollen die Kinder alle Großeltern anstecken??

    Was für Gedanken gehen durch Ihren Kopf??

  13. 4.

    Super. Dann heißt es in wenigen Wochen/Monaten „Oh, die Inzidenz ist bei den Kleinsten extrem hoch, diese Altersgruppe muss auch durchgeimpft werden“!
    Wieso merken die meisten nicht, wie absurd das alles ist!
    Es gibt viele Krankheiten, die für Kinder gefährlich sein können (Meningitis, Influenza, Noroviren, usw.). COVID gehört nicht dazu! Die Kinderstationen sind bereits seit Wochen voll, nicht mit COVID Patienten, sondern mit RS-Virus Kranken. Es wurde vor Wochen mehrfach von Kinderärzten in seriösen Zeitungen berichtet, dass die RS-Virus Infektionen rasant ansteigen, Schuld daran seien die Masken und Kontaktbeschränkungen, welche das Immunsystem der Kinder beeinträchtigt haben! Und was macht man kurze Zeit später, wieder Maskenpflicht in der Grundschule, nun Tests für die Kleinsten!
    Lasst die Kinder endlich in Ruhe!

  14. 3.

    Wegen der hohen Inzidenzen bei Schulkindern sollte Frau Scheeres lieber die Präsenzpflicht an Schulen aussetzen und Wechselunterricht einführen.

  15. 2.

    Da es aus dem Text nicht explizit hervorgeht, bei den Lollitests handelt es sich wohl um Schnelltests und nicht um die Lolli-PCR test.

    https://www.berlin.de/aktuelles/berlin/7103644-958092-flaechendeckende-lollitests-in-kitas.html

    Besser als das aktuelle Modell, aber so läuft man Gefahr, dass die Entdeckung immer etwas zu spät kommt.

  16. 1.

    "Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren sind in Berlin derzeit mit Abstand am stärksten von Corona-Neuinfektionen betroffen. Bei 5- bis 9-Jährigen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell bei 797, bei Kindern zwischen 10 und 14 Jahren sogar bei knapp 938."

    Und was haben diese Zahlen dann mit einer Testpflicht in Kitas zu tun? Die absolute Mehrheit der Kinder in unserer Kita ist unter 5 Jahren.

    Ganz davon abgesehen, befürworte ich die neue Strategie, wenngleich sie mal wieder viel zu spät kommt. Lollitests wurden uns seit dem Frühjahr versprochen.

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