Umsetzung von Bundesgesetz - Berliner Senat will Ganztagsschulen ausbauen

Di 03.12.24 | 14:43 Uhr
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Kinder lesen in einer Grundschule. (Quelle: dpa/Sebastian Gollnow)
Audio: rbb24 Inforadio | 03.12.2024 | Sebastian Schöbel | Bild: dpa/Sebastian Gollnow

Zur Umsetzung des Ganztagsunterrichts in Berliner Grundschulen stehen dem Land bis 2027 rund 220 Millionen Euro zur Verfügung. Das gab Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) am Dienstag bekannt. Der Hauptteil der Kosten kommt vom Bund, das Land Berlin trägt 30 Prozent, also rund 66 Millionen Euro.

Mehr gebundener Ganztagsunterricht

Bereits vor drei Jahren hatten Bundestag und Bundesrat einem Gesetzentwurf der Bundesregierung zugestimmt, wonach ab August 2026 stufenweise der Rechtsanspruch auf Ganztagsunterricht in Deutschland umgesetzt werden soll. In Berlin gibt es diesen Anspruch auf Betreuung zwischen 8 und 16 Uhr schon seit 2005, wie Günther-Wünsch betonte.

Das Angebot aus gebundenen und offenen Ganztagsschulen soll mit den bereitgestellten Mitteln ausgebaut und verbessert werden, so die CDU-Politikerin. In Zukunft soll es durch die Regelung mehr gebundenen Ganztagsunterricht geben. Gebunden heißt, dass der Unterricht über den Tag verteilt wird, hier ist eine Teilnahme verpflichtend. Bei der offenen Ganztagsschule ist nur der Unterricht am Vormittag verpflichtend. Das Mittagessen sowie die Angebote am Nachmittag wie Arbeitsgemeinschaften sind freiwillig.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.12.2024, 16:00 Uhr

17 Kommentare

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  1. 17.

    Die Nachmittagsbetreuung mit dem gebundenen Ganztagsunterricht zu vergleichen, dass passt eventuell bezüglich der Anwesenheitszeit der SuS in den Schulgebäuden. Zwischen Betreuung und Unterricht liegen jedoch Welten.
    @ 9: Als Erzieher hospitiere ich ab und an im letzten Block(13:45 bis 15:30, mit 15 Min Pause)an der GS 3.Klasse. Stimmt. Die Vermittlung von Inhalten gelingt dann schwer, da die SuS echt platt sind. Unabhängig der Themen und Lehrmethoden.
    Lieber Jan, Ihre Aussage bezüglich „vorgetäuschte Unterrichtsvorbereitung“ ist absolut despektierlich. Schummeln mag bei SuS mal funktionieren, bei Pädagogen meist nicht. Meine VB erledige ich in privaten Gefilden und investiere mehr Zeit, als mir dafür zugestanden wird.
    Vielleicht hospitieren Sie einen Tag in einer GS und reflektieren Ihren Kommentar.

  2. 16.

    Blödsinn, die Lehrkräfte, die dann vor Ort sind, beschäftigen doch die Kinder, z.B. mit Tischtennisspielen oder Hausaufgaben nachschauen und Lieder singen!

  3. 15.

    Ja,genau. Alle Lehrer sind faul und genießen nonstop ihre nie enden wollende Freizeit. Erstaunlich,dass trotzdem keiner mehr Lehrer werden will. Wie wäre es mit Ihnen? Vielleicht verhilft Ihnen ein Perspektivwechsel zu neuen Ansichten. Ich kenne nämlich keine Lehrkraft,die Arbeit auf der Terrasse vortäuscht (und ich kenne viele Lehrer).

  4. 14.

    Also man könnte es pädagogisch begründen indem man sagt für die Kinder ist es besonders förderlich und lehrreich die meiste Zeit des Tages mit Gleichaltrigen in pädagogischen Einrichtungen zu verbringen. Argumente hierfür könnten zum Beispiel Punkte sein wie:
    - Die pädagogischen Angebote in den Einrichtungen bieten oftmals mehr als die Eltern zuhause ermöglichen könnten
    - Kinder lernen von der Peergroup meist besser als von Erwachsenen
    - Im Spiel und Umgang mit anderen Kindern erschließen sie sich die Welt, soziale Normen, Problem sowie Konfliktlösungsstrategien
    Am Ende ist es eh individuell zu betrachten, ein Kind mit Autismus wird nicht im gleichen Maße von der Gruppengemeinschaft in der Ganztagsbetreuung profitieren wie ein Kind ohne Autismus. Es geht am Ende immer um eine Balance und die individuellen Förderbedürfnisse des jeweiligen Kindes, Pauschalisierungen werden der Komplexität von Erziehung und Bildung nämlich oft nicht gerecht.

  5. 13.

    Bei den schlechten Verhältnisse an vielen unserer Schulen eine Strafe.
    Wer soll den die Kinder betreuen, Lehrer sind ja nicht genügend da.

  6. 12.

    Wenn ich hier höre, dass die Kinder dann so lang in der Schule bleiben müssten und dann platt seien usw., die meisten Schüler in den Grundschulen sind sowieso bis 16:00 Uhr in der Nachmittagsbetreuung, für die ändert sich gar nichts. Lediglich der Lehrkörper würde dann mehr Zeit im Schulgebäude verbringen, statt vorgetäuschte Unterrichtsvorbereitung auf der heimischen Terrasse zu machen und wäre so unter Kontrolle der SenBJF bzw. der Schulleitung.

  7. 11.

    Meine Erfahrung mit gebundener Ganztag (2. Klasse) ... Die Kids sind platt nach 8 h in der Schule (auch wenn es dort Freizeit gibt).
    Leider gibt es in unserer Schule weder Hausaufgaben noch sinnvolle AG Angebote. Fazit: Die Wiederholungen am Nachmittag fehlen unserer Tochter bzw. hinkt die ganze Klasse (hinter anderen Klassen/Schulformen) hinterher. Und durch wenig attraktive AGs sind trotzdem nachmittags noch Hobbys angesagt.
    Kurzum: der gebundene Ganztag hilft nur den arbeitenden Eltern, den Kinder tut er nichts Gutes.
    Nur wird das selten so kommuniziert.

  8. 10.

    Ergänzung: was macht es mot Kindern wenn sie mehr Zeit in der Schule und dem Bus dort hin verbringen als mit ihren Familien.. ich blicke täglich Kindern ins Gesicht, die dringend mehr Erziehung von den Eltern und auch mehr Verbindung zu diesen bräuchten, und diese stattdessen in uns Lehrkräften suchen.

  9. 9.

    Als Lehrkraft an einem Ganztagsgymnasium schüttel ich darüber den Kopf. Die armen Kids sind 8h in der Schule und müssen dann noch lernen, Vorträge vorbereiten, etc, denn alles kriegen sie in den sogenannten Lernzeiten nicht unter. Und wer schon einmal versucht hat Kindern, den normalen Stoff von 15 bis 16Uhr zu vermitteln, weiß, dass das für die Kids und die Lehrkräfte einfach nur anstrengend ist und man froh ist, wenn man da die Hälfte des Lehrplans durchbekommt. Ab 9. Klasse wird es langsam sinnvoll. In Zeiten des Lehrermangels zusätzlich unverständlich, wer soll das denn betreuen?
    Außerdem fehlt es an vielen Schulen auch an sinnvoller Ausstattung dafür z.B. an Ruhearbeitsplätzen für die SuS und teils auch die Lehrkräfte. da ist man teils von 8-16 Uhr in der Schule und schafft trotz Freiblöcken weder seine Vorbereitung noch die Korrekturen.

  10. 8.

    Mit welchem Personal will man das umsetzen?

  11. 7.

    Ja, wäre es, zumal Eltern sowieso mittlerweile für alles (AG etc.) extra zahlen. Im Hort läuft so gut wie nichts Sinnvolles mehr, wie soll das ohne Personal also alles verbindlich laufen? Ist mir echt ein Rätsel. Unser (Grundschul)personal lässt sich das ohne viel Jammern sicher nicht überstülpen.

  12. 6.

    Die Fördergelder dafür wurden schon vor 3 Jahren versprochen. Leider ist außer kosten für beauftragte Architekten nichts passiert da die Anträge nicht bearbeitet wurden.

  13. 5.

    Warum sollen die Kinder den ganzen Tag in der Schule verbringen? Ich verstehe den angeblichen pädagogischen Vorteil ehrlich gesagt nicht.
    Wäre eigenes Erkunden der Welt letztlich nicht lehrreicher als ein künstlich in die Länge gezogener Unterrichtstag?

  14. 4.

    Na hoffentlich werden dafür wenigstens die Ferien verlängert !!!

  15. 3.

    Wer soll über den Tag verteilt unterrichten? Sollen die Lehrer, ähnlich der Ärzte im Krankenhaus, nur die Aktivstunden angerechnet werden, ohne die inaktive Zeit? Das wird dann ein Verstoß gegen EU Recht, bei der Arbeitszeiterfassung?
    Kostenlose Hausaufgabenbetreuungen sind nicht kostenlos. „Ich“ zahle dann...und will das in der Form nicht. Die geldwerten Elternvorteile ufern langsam in allen Lebenslagen aus...mit Folgen für das Auftreten. Erst der Eltern und dann der Kinder, die lernen wie man sich Erwachsene erzieht.

  16. 2.

    Wer soll über den Tag verteilt unterrichten? Sollen die Lehrer, ähnlich der Ärzte im Krankenhaus, nur die Aktivstunden angerechnet werden, ohne die inaktive Zeit? Das wird dann ein Verstoß gegen EU Recht, bei der Arbeitszeiterfassung?
    Kostenlose Hausaufgabenbetreuungen sind nicht kostenlos. „Ich“ zahle dann...und will das in der Form nicht. Die geldwerten Elternvorteile ufern langsam in allen Lebenslagen aus...mit Folgen für das Auftreten. Erst der Eltern und dann der Kinder, die lernen wie man sich Erwachsene erzieht.

  17. 1.

    Komisch, bei uns wurde gerade offener Ganztag durchgedrückt. Billiger, weniger Pädagogen und die Eltern müssen zahlen für die Betreuung am Nachmittag.
    Weiß diese Senatorin was sie macht?????? Das Gegenteil von dem was sie sagt? Sonderbar.

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