Umweltausschuss - Berliner Opposition mahnt Schutz von Tieren vor Silvester-Böllerei an

Do 09.01.25 | 16:20 Uhr
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Symbolbild: Ein Hund auf dem Angsthundehof im Oderbruch. Wegen der lauten Böllerei haben viele Tiere an Silvester große Angst. (Quelle: dpa/Pleul)
Audio: rbb 88.8 | 09.01.2025 | Jan Menzel | Bild: dpa/Pleul

Nach den Exzessen der Silvesternacht in Berlin geht die Diskussion über Konsequenzen weiter. Umweltsenatorin Ute Bonde (CDU) räumte am Donnerstag ein, dass Tiere "erhebliche Belastungen durch Feuerwerk auszuhalten" haben. Bonde vermied es aber, sich im Umweltausschuss des Abgeordnetenhauses festzulegen, welche Maßnahmen zum besseren Schutz von Tier und Umwelt erforderlich sind.

Diese Haltung trug ihr Kritik aus der Opposition ein. Die linke Abgeordnete Katalin Gennburg forderte "eine klare Position" ein. Grünen-Politiker Stefan Taschner wies auf die dramatische Situation für Haustiere und ihre Besitzer hin: "Ich kann mit meinem Hund an Silvester praktisch ab 16 Uhr nicht mehr raus zum Gassigehen. Das ist eine erhebliche Belastung."

Auch Wildtiere betroffen

Bonde selbst hatte zuvor davon gesprochen, dass Wildtiere in ihrer Winterruhe gestört und Vögel durch Feuerwerk sterben könnten. Sie verweis auch auf die Luftverschmutzung durch Pyrotechnik. So seien insbesondere an der Neuköllner Silbersteinstraße Feinstaubwerte gemessen worden, die um das 20-fache über dem Jahresdurchschnittswert lagen.

Während Vertreter von Grünen, Linken und SPD Forderungen nach einem Böllerverbot bzw. ein Verkaufsverbot für Pyrotechnik bekräftigten, lehnten CDU und AfD im Ausschuss solche Maßnahmen ab. Umweltsenatorin Bonde erklärte, dass sie sich erst konkreter dazu äußern werde, wenn der Senat Beschlüsse gefasst habe.

Sendung: rbb 88.8, 09.01.2025, 15:30 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    Wegner und Tünbüdel Scholz besitzen mit Sicherheit keine Hunde, denen man nicht zumuten sollte an Silvester Gassi zu gehen. Silvester 2025 sollen noch mehr Menschen und Polizisten sterben, wenn sich unsere "lieben" Politiker zugunsten des Sivesterspaßes unter Bruch ihres Amtseides strafbar machen und durchsetzen.

  2. 17.

    Hier in Werneuchen sind auch heute in unserer Nähe noch 4 oder 5 „Böller“ gezündet worden. Wir haben den 10. Januar.

  3. 16.

    Da findet also Jemand, dass man die Hunde mit Todesängsten bestrafen muss, weil Herrchen oder Frauchen den Haufen nicht weg macht.

    Könnte man doch z.B. auch mit Kindern machen. Zu Tode erschrecken weil die Eltern mal nicht aufgepasst haben.

    Manche Menschen sind dermaßen empathielos dass sie einem schon wieder leid tun.

  4. 15.

    Hasso, Bello und seine Artgenossen sollen vor Böllern geschützt werden, für 2-3 Tage im Jahr, ja dass kann man nachvollziehen und auch als richtig empfinden. Aber wer schützt mich 365 Tage im Jahr vor den „Tretmienen“ den diese Lieblinge auf den Gehwegen dieser Stadt zurücklassen.

  5. 14.

    Das war auch mein Gedanke, als ich über die Aussagen zu den Kalifornischen Waldbränden des ach so bestürzten Herr Wegner gestolpert bin. Bornierter geht es kaum.

  6. 13.

    Wenn die Politiker doch bloß der Sache ein Ende setzen würden.

  7. 12.

    Mich erinnert die Diskussion über das Böllerverbot (also eigentlich Sprengsatzverbot, den es geht um kleine und größere Bomben) an amerikanische Diskussionen um Waffenverbote. Wenn jemand Leute tötet oder verletzt, gibt es einen kurzen Aufschrei, aber nach ein paar Wochen spätestens überwiegt die Ansicht, dass man doch nicht wegen ein paar Spinnern alle, die vernünftig damit umgehen, durch ein allgemeines Verbot „mitbestrafen“ dürfe.
    Böller sind Waffen und gehören genauso verboten.

  8. 11.

    Oh ja, ich kann Sie sehr gut verstehen. Ich habe einen Hund verloren durch Böller, meine Mutter hat damals so einen Knaller auf's Auge bekommen, Aber bitte, erwarten Sie von den Grünen keine Unterstützung . Populistische Parteien helfen uns nicht weiter. Unterstützen Sie die Petition der Berliner Polizei.

  9. 10.

    Herr Wegner ist bestürzt wegen der Brände in Kalifornien. Er sollte diese Betroffenheit auch denen gegenüber zeigen, deren Wohnungen in der Silvesternacht in Brand standen oder die auch anders durch die Böllerei zu Schaden kamen. Und - ganz wichtig - entsprechend handeln.

  10. 9.

    Ich habe die Petition unterschrieben nachdem zum ersten Mal Silvester mit Haustier erlebt habe. Es ist einfach nur traurig und zerreißt einem das Herz. Das Tier versteht das nicht. Mein Hund war völlig traumatisiert.
    Ich möchte gerne von den Bundes- Grünen ein klares Bekenntnis zum Böllerverbot. Warum kommt das nicht? Es ist Wahlkampf und es gibt viele Tierhalter und Tierfreunde.

  11. 8.

    "Als die Grünen in der Regierungsfraktion waren, haben sie sich auch nicht für den Schutz von Haus- und Wildtieren zu Silvester eingesetzt."

    Genauso ist es!
    Der Rot/Grüne Senat hat doch auch kein Böllerverbot ausgesprochen als er an der Regierung war.

    Würden die Verantwortlichen 1x Silvester auf einem Einsatzfahrzeug ohne Presse und Personenschutz in den Problemzonen/Bezirken verbringen dann wären wir einem Verbot wahrscheinlich schon sehr nahe!

  12. 7.

    An der CDU allein kann es wohl nicht liegen - in Berlin hatten in den vergangenen Jahren andere Parteien das Sagen. Und eben DIE haben die Zeichen nicht erkannt und nicht gehandelt. Das die Grünen jetzt die Klappe so aufreißen ist scheinheilig.
    Ich hoffe sehr - wie viele andere auch, dass die Petition ernst genommen wird. Schade für die, die sorgsam mit Feuerwerksartikeln umgehen, aber der Schaden, den Knallköppe anrichten, wiegt m.E. schwerer.

  13. 6.

    Feuerwerk zum Jahreswechsel, ja, ok, obwohl wie Halloween nicht typisch deutsch…aber nur durch Profis…das muss aufhören, das jeder geistig unbewaffneter, rumsprengen kann…alle die sich dann, trotz Verbot selbst verletzen, müssen auch selbst den Rettungsdienst u die ärztliche Hilfe bezahlen!!! Warum müssen immer die vernünftigen, für die unvernünftigen Mitbürger höhere kassenbeiträge leisten…das gilt auch für Pattexfreunde und Baumhausterroristen, wer Schaden verursacht, zahlt…Haftpflicht!!

  14. 5.

    Frau Bonde, danke für die klaren Worte. Aber bitte überzeugen Sie doch mal Ihren Parteikollegen und Regierenden Bürgermeister von Berlin von Ihren Einschätzungen. Ansonsten bleibt wieder nur heiße Luft.

  15. 4.

    Solange die CDU an einer Regierung beteiligt ist, wird sich nichts ändern. Ich erinnere nur an den ehemaligen Justizsenator Heilmann von der CDU. Der initiierte den albernen „Bello Dialog”, der – wie prophezeit – völlig sinnlos war und nur viel Geld kostete. Die CDU produziert gerne viel heiße und teure Luft und lässt andere hinterher dafür bezahlen. Sonst kommt da nichts und ist auch erfahrungsgemäß mit nichts zu rechnen.

  16. 3.

    Ich bin sehr für ein Böllerverbot. Es gibt viele gute Gründe dafür. Ich finde es aber etwas scheinheilig das sich jetzt die Opposition dafür einsetzt. Das Böllerproblem haben wir schon seit einigen Jahren. Die jetzige Opposition war viele Jahre am Ruder und hat es nicht herumgerissen.

  17. 2.

    Als die Grünen in der Regierungsfraktion waren, haben sie sich auch nicht für den Schutz von Haus- und Wildtieren zu Silvester eingesetzt. Was ich sehr bedauert habe In der Opposition ist es sodann immer einfacher, solche Forderungen zu stellen...

  18. 1.

    Da die Böllerfanatiker hier immer in den Diskussionen nicht in der Lage sind, Empathie für die vielen Opfer der unkontrollierten Böllerei aufzubringen, ist nicht zu erwarten, daß sie sich für Tierschutz interessieren.

    Danke an Alle, die d. Petition für ein Böllerverbot unterschrieben haben!

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