Einzug ins Achtelfinale - Hertha wirft Bundesligist Mainz 05 aus dem DFB-Pokal

Mi 01.11.23 | 23:16 Uhr
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Fabian Reese jubelt mit Haris Tabakovic und Marten Winkler (Bild: Imago/Jan Huebner)
Video: Sportschau | 01.11.23 | Stephanie Baczyk | Bild: Imago/Jan Huebner

Hertha BSC steht im Achtelfinale des DFB-Pokals. Am Mittwochabend schalteten die Berliner Bundesligist Mainz 05 aus. Eine gute Leistung und zwei verwandelte Elfmeter ebneten den Weg zum Sieg.

  • Nachdem Hertha in den letzten zwei Jahren zwei Mal bereits in der ersten Runde ausgeschieden war, steht die Mannschaft von Pal Dardai nun im Achtelfinale.
  • Mainz-Spieler Marco Richter spielte in der ersten Runde noch für Hertha in Jena. Am Mittwoch saß er zunächst auf der Bank und wurde in der 59. Minute, begleitet von einem lauten Pfeifkonzert, eingewechselt.
  • Die Achtelfinal-Partien (5./6. Dezember) werden am kommenden Sonntag ausgelost.

Wichtiger Erfolg für Hertha BSC: Die Berliner gewannen am Mittwochabend in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen Bundesliga-Schlusslicht Mainz 05. Gegen den kriselnden Erstligisten zeigte die Mannschaft von Pal Dardai eine gute Leistung, war über weite Strecken das bessere Team und gewann am Ende verdient mit 3:0 (1:0).

Hertha mit guter erster Halbzeit

Das Spiel begann ausgeglichen, aber durchaus temporeich. Beide Mannschaften versuchten, schnell und zielstrebig nach vorne zu spielen, sodass sich die Partie zunächst relativ wenig im Mittelfeld abspielte. Die erste bessere Gelegenheit gehörte dann Hertha: In der zehnten Minute setzte sich Fabian Reese über die linke Seite mit seiner Schnelligkeit durch und verpasste in der Mitte Marten Winkler nur knapp. Der 21-Jährige rutschte hauchdünn am Ball vorbei. Hertha blieb im Anschluss gut im Spiel: In der 16. Minute ging es erneut schnell über Reeses linke Seite. Diesmal fand der 25-Jährige Winkler in der Mitte, doch Herthas Youngster scheiterte an Mainz-Torwart Robin Zentner.

Im Anschluss verflachte die Partie dann etwas. Mainz versuchte, mit längeren Ballbesitzphasen etwas mehr Kontrolle über das Spiel zu gewinnen. Das gelang: Hertha fehlte in dieser Phase die Durchschlagskraft in der Offensive und die Gäste kamen zur bis dahin besten Chance des Spiels. Nach einem weiten Einwurf von der rechten Seite gelang Leandro Barreiro im Strafraum an den Ball. Sein Schuss aus gut acht Metern klatschte an die Latte – Glück für Hertha (29.).

In der 42. Minute war dann wieder Hertha an der Reihe. Nach einem Fehler von Josuha Guilavogui stand Stürmer Haris Tabakovic plötzlich frei vor Zentner, doch der Mainzer Schlussmann parierte erneut stark. Als alle im Stadion bereits auf die Pause eingestellt waren, gab es plötzlich Elfmeter für Hertha. Maxim Leitsch hatte Florian Niederlechner im Strafraum gefoult. Den berechtigten Strafstoß verwandelte Reese sicher ins linke Eck zur 1:0-Halbzeitführung für die Berliner (45.+2).

Zweiter Elfmeter für Hertha

Nur wenige Minuten nach Wiederbeginn gab es erneut Elfmeter für Hertha. Nach einem Einwurf von Reese sprang der Ball an den Arm von Brajan Gruda. Diesmal trat Tabakovic an, verwandelte aber ebenso sicher wie zuvor Reese (50.). Sein Schuss in die Mitte des Tores bedeutete das 2:0 für Hertha kurz nach Wiederanpfiff.

Hertha gewann durch den zweiten Treffer weiter Selbstvertrauen und spielte nun ruhig und sicher. Immer wieder wurden die Blau-Weißen in der Offensive gefährlich und hatten in der Defensive keine Probleme. Die schwachen Mainzer fanden kaum in die Partie und mussten nach einer guten Stunde den dritten Treffer hinnehmen. Der freistehende Tabakovic verwertete eine Flanke von Jonjoe Kenny zum verdienten 3:0 - die Vorentscheidung (61.).

Hertha belohnte sich für einen guten Auftritt mit einem Sieg gegen einen Bundesligisten und dem Erreichen des DFB-Pokal-Achtelfinales Anfang Dezember.

Die Stimmen zum Spiel

Pal Dardai: "Seit September war das unsere beste Mannschaftsleistung. Unser Mittelfeldpressing war sehr diszipliniert und jeder kannte seine Aufgabe. In der ersten Halbzeit haben wir das Tempo rausgenommen, hatten guten Ballbesitz und dann auch noch schöne Tore erzielt. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, wir müssen die Leistung jetzt aber auch bestätigen."

Haris Tabakovic: "Es war von A bis Z ein gutes Spiel von uns - in allen Belangen. Wir waren gierig und giftig und bereit für die Zweikämpfe. Wir haben uns sehr, sehr viele Torchancen erspielt und daher verdient gewonnen."

Josuha Guilavogui (Mainz 05): "Wir haben gegen Bochum einen guten Charakter gezeigt und dachten, wir hätten im Herz und im Kopf etwas gelöst. Heute war es dann aber wieder ganz schlecht. Wir bekommen zwar zwei Elfmeter gegen uns und trotzdem müssen wir sagen, dass Hertha das Spiel verdient gewonnen hat."

Der Liveticker

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.11.23, 20:45 Uhr

45 Kommentare

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  1. 44.

    Schon lustig, wie Sie einfach immer nur irgendetwas vorwerfen, aber dann auf die Gegenargumente gar nicht mehr eingehen, sondern sinnfrei die nächsten Vorwürfe raushauen :D
    Aber das Spiel kann ich auch spielen. Also Gegenfrage: warum wird beim selbsternannten Kultclub Sheraldo Becker eigentlich suspendiert, obwohl er in Bremen einen unschuldigen Balljungen umschubste? Bei einem verweigerten Handschlag beim Trainer gab es eine Suspendierung. Ist das der moralische Kompass in Köpenick? :)

  2. 43.

    Warum eigentlich wurde M. Richter in der 59. von Teilen der 27.000 ausgepfiffen?
    Brauchte man nicht dringend die Kohle für die Lizenz und hätte ihn, insbesondere nach der sehr speziellen gesundheitl. Leidenszeit von M. Richter, irgendwie dankbar oder wenigstens respektvoll begrüßen können?

    Schon irgendwie alles sehr speziell beim wettbewerbsverzerrenden BSC 777.

    Aber bestimmt bekomme ich auch dafür gleich eine total sinnige Erklärung. ;)

  3. 42.

    Liebe Sina, diese Welt wäre eine bessere, wenn junge Männer ausschließlich nach gewonnenen Fußballspielen (und anderen Wettkämpfen) die Fäuste ballen und Schreie ausstoßen würden. Und da die jungen Profis unter einem enormen Druck stehen, müssen sie auch mal Dampf ablassen dürfen, natürlich ohne dabei andere zu schädigen. Dabei bauen sie die Anspannung eines engagiert geführten Wettkampfs ab.

  4. 41.

    Das ist kein Kindergeburtstag. Und bei körperlichen Sportarten wird Adrenalin freigesetzt. Euphorie ist die Folge. Keine Panik, die Jubelposen bedrohen niemanden, der sich mit Sport beschäftigt.

  5. 40.

    Bin grundsätzlich auch eher der verhalten agierende Person, aber ihre Wünsche in allen Ehren...Sie sind dann wohl doch in der falschen Sportart gelandet, sorry.

    Ha Ho He

  6. 38.

    Liebe Unioner so müsst ihr spielen. Hertha hat es euch vorgemacht. 3:0 gegen einen Erstligisten!!! Nun kann der nächste Erstligist kommen.

  7. 37.

    Vor allem diese Ronaldoposen des Herrn Reese kommen mir sehr Arrogant vor.

  8. 36.

    Gratulation an Hertha!!

    Dennoch eine kleine Kritik an die Bebilderung und den (einstudierten, oder?) Siegesposen. Ich finde die aggressiven Spielerbilder äußerst unschön und wenig geeignet, ein zivilisiertes Miteinander zu fördern. Ich stelle im Alltag eine Zunahme an Aggressivitäten fest. Mit omnipräsenten Bildern wie denen von demonstrativ fäusteballenden, schreienden Fußballern - und im Zusammenspiel mit Sieg-Kampf-Rhetorik - wird eine Normalität geschaffen. Ein gewonnenes Fußballspiel kann man auch anders feiern und seine Freude z.B. mit Lachen oder freudigem Jubel ausdrücken. Oder sich still vor sich hin freuen, was auch erkennbare Freude ist.

  9. 34.

    Süß, der fragile Lando, der nach dem ersten Derbysieg sich immer direkt hier als "Stadtmeister" betitelt hat, findet es doof, wenn nun gesagt wird, dass Hertha nach dem Weiterkommen und gleichzeitigem Ausscheiden von Union als Berlins Nr. 1 Im Pokal genannt wird?
    Zu dem Kommentar zum Senat: davon solltet ihr besser nicht sprechen. Herthas Miete wurde gestundet, nicht erlassen. Wie sah es bei euch eigentlich mit der Alten Försterei aus für den symbolischen Euro? ;)
    Und zu Miami: wir waren auch vor Investoreneinstieg schon in der ersten Liga. Ohne eure Investoren Quattrex und Kölmel (der im übrigen die Rechte an eurer Hymne besitzt und Red Bull nach Leipzig geholt hat - kultig!) wärt ihr schon gar nicht mehr existent. Aber das wird an der Wagenburg Köpenick eh abprallen :)

  10. 33.

    Auch ich möchte mich für Ihre tiefgründige Analyse bedanken, BCC-Fan! Dass Sie "Wir kommen" schreiben, freut mich besonders. Und ich bin wirklich beeindruckt, mit welchem unermüdlichen Eifer Sie Ihren Lieblingsverein hier begleiten. Keep up the good work!

  11. 32.

    Normalerweise provoziert Hertha die Elfer durch blöde Fouls oder Handspiel im Strafraum.
    Wann gab's das schonmal, dass 2 Strafstöße für Hertha BSC gegeben wurden. Beide gerechtfertigt und auch noch verwandelt. Plus gut herausgespieltes drittes Tor.
    Sehr schönes Ergebnis. Auch die Tatsache, dass viele unerwartete Vereine und ein Zusammenschluss, der den Namen Verein nicht verdient, draußen sind, gefällt. Jetzt noch Losglück und Heimvorteil für die nächste Runde, bitte.
    Und Danke an BCC Fan für die sinnvollen Ergüsse.

  12. 31.

    Da ist wieder, die überzogene Selbstherrlichkeit.

    Ohne Miami und der Senatsverwaltung für Inneres hätte es wohl nur Pokalspiele im Paul Rusch Pokal gegeben.

    Nichtsdestotrotz Glückwunsch!

  13. 30.

    ein schönes und erfolgreiches Pokalspiel von unserer Hertha.
    Spieler des Tages war für mich -wieder einmal- Fabi. Was für ein Glücksgriff von Hertha, diesen bekommen zu haben. Überhaupt hat Hertha eine Mannschaft, die für einander kämpft und nicht nur Einzelspieler.
    Der Besuch ins Oly hat sich wieder einmal gelohnt und die Zuhause gebliebenen, welche wohl gerechnet haben, Hertha würde die 05er wieder aufbauen (wie es vorherige Saison gewesen wäre) werden sich ärgern. ...
    Auf geht`s
    Ha Ho He

  14. 29.

    Der BCC777 hat gesiegt. Dann können die vor Selbstgerechtigkeit und übergroßen Ego mit ihren Fingerchen auf Union zeigen. Madrid, Turin, Manchester, Liverpool, .... Wir kommen.
    Für deren Fans wäre es ein Glücksgefühl unbeschreiblicher Größe. Einmal, nach Jahren, besser als die Köpenicker. Das reicht für ein feuchten Zwickel. Und Feuerwerk im Salvador-Allende-Viertel.

  15. 28.

    Das ist wohl schon ewig her.
    Das ist das schöne am Pokalwettbewerb.
    Da können auch die kleinen Vereine zeigen, daß sie Fußball spielen können.

  16. 26.

    Es gibt sogar noch mehr Vereine, die in Berlin Fußball spielen können ;-)

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