Staatsanwaltschaft Berlin -

Ein 39-jähriger Mann mit Verbindungen zum Rockermilieu und drei mutmaßliche Komplizen sind wegen eines brutalen Angriffs auf einen anderen Mann in Berlin angeklagt worden. Insgesamt sechs Männer sollen das 37-jährige Opfer im Juli 2022 krankenhausreif geprügelt haben, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte.
Ermittelt wird gegen insgesamt vier beschuldigte Männer wegen des Verdachts der gemeinschaftlichen gefährlichen Körperverletzung. Inzwischen sei das Opfer spurlos verschwunden.
Die Tat wurde erst durch ein Video auf einem Handy des 39-Jährigen bekannt, das der Polizei in die Hände fiel. Im September 2022 war der Rockerclub "United Tribuns" bundesweit verboten worden. Die Polizei durchsuchte Vereinsheime und Wohnungen und beschlagnahmte unter anderem auch Telefone. Bei der späteren Auswertung stieß die Berliner Polizei auf das Video, das den brutalen Angriff im Trainingsraum einer Wachfirma in Wedding zeigte.
Opfer erlitt schwere Gesichtsverletzungen
Demnach soll der 39-Jährige mit Quarzsand-Handschuhen, die zur Verstärkung von Schlägen genutzt werden, auf das Opfer eingeprügelt haben. Ein 34-jähriger Mann soll ebenfalls zugeschlagen haben. Ein 41-jähriger Beteiligter soll das Ganze gefilmt haben, während drei andere sich drohend aufbauten.
Auch als das Opfer schon am Boden lag, sollen die Täter weiter geprügelt und dem Mann auf den Kopf getreten haben. Wegen schwerer Verletzungen im Gesicht wurde der 37-jährige Mann danach im Krankenhaus behandelt.
Am 10. September dieses Jahres durchsuchte die Polizei mit Hilfe von Spezialeinheiten Wohnungen und Geschäftsräume der mutmaßlich beteiligten Männer in Neukölln, Friedrichshain, Altglienicke und Wedding. Dabei wurden Quarzsand-Handschuhe und verdächtige Kleidungsstücke gefunden. Der 39-jährige Tatverdächtige und der 34-jährige Mann wurden daraufhin verhaftet. Beide sitzen seitdem in Untersuchungshaft.