Protest gegen Raketenstationierung - Aktivisten klettern auf Statue "Molecule Man" in Berliner Spree

Do 14.11.24 | 16:53 Uhr
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14.11.2024, Berlin: Polizisten entfernen ein Banner mit dem Slogan "3. Weltkrieg verweigern keine Mittelstreckenraketen in Deutschland keine Eurofighter in Kurdistan" das Aktivisten der Jugendkommune Berlin auf der Skulptur Molecule Man in der Spree angebracht hatten. Foto: Christophe Gateau/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Video: rbb|24 | 14.11.2024 | Material: rbb24 Abendschau | Bild: dpa

Protestaktion auf der Spree: Mehrere Aktivisten sind auf die Statue "Molecule Man" geklettert und haben dort ein Banner entrollt. Offenbar richtete sich ihr Protest gegen die Stationierung von Waffen in Deutschland. Die Polizei war stundenlang im Einsatz.

Aktivisten sind am Donnerstagvormittag für mehrere Stunden auf die Skulptur "Molecule Man" in der Berliner Spree geklettert.

Wie die Polizei dem rbb sagte, wurden die Beamten gegen 9 Uhr zum Schleusenufer alarmiert. Vier Personen sollen an der Aktion beteiligt gewesen sein, drei kletterten auf das Wahrzeichen. Gegen 13 Uhr hätten die Personen die Skulptur nach Aufforderung der Polizei frewillig wieder verlassen. Von den Personen wurden laut Polizei strafbare Parolen skandiert. Drei der Teilnehmer seien vorübergehend in Gewahrsam gekommen, um deren Identität festzustellen.

Dem Vernehmen nach richtete sich die Aktion gegen die geplante Stationierung von Mittelstreckenraketen in Deutschland. Eine der Aktivistinnen sagte dem rbb, dass die Gruppe gegen Krieg protestieren wolle. Die durchlöcherte Skulptur sei eine Referenz zu den Opfern an Kriegsfronten.

Der "Molecule Man" ist eine 30 Meter hohe menschliche Figur aus gelochten Aluminiumplatten unweit des S-Bahnhofs Treptower Park.

14.11.2024, Berlin: Polizisten entfernen ein Banner mit dem Slogan "3. Weltkrieg verweigern keine Mittelstreckenraketen in Deutschland keine Eurofighter in Kurdistan" das Aktivisten der Jugendkommune Berlin auf der Skulptur Molecule Man in der Spree angebracht hatten. Foto: Christophe Gateau/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

"Internationalistische Jugendkommunen" reklamieren Aktion für sich

Einer Mitteilung der Organisation "Internationalistische Jugendkommunen" zufolge hatten insgesamt sechs Aktivistinnen und Aktivisten gegen 6 Uhr morgens das Monument mit einem Transparent verhüllt, darauf sei die Aufschrift "3. Weltkrieg verweigern - keine Mittelstreckenraketen in Deutschland - keine Eurofighter in Kurdistan" zu sehen.

Der Protest richte sich "gegen die Kriegsvorbereitungen und den Konfrontationskurs der deutschen Bundesregierung, insbesondere gegenüber Russland", heißt es in der Mitteilung. Zudem richte sich der Protest gegen eine Entscheidung des Bundeskanzlers Olaf Scholz, wonach Kampfjets im Wert von vier Milliarden Dollar an die Türkei geliefert werden sollen.

Nach eigenen Angaben engagieren sich in den "Internationalistischen Jugendkommunen" junge Menschen in Deutschland für mehr Demokratie und Selbstverwaltung.

Sendung: rbb24 Abendschau, 14.11.2024, 19:30 Uhr

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69 Kommentare

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  1. 69.

    Nach Pearl Harbor hat Hitler den USA den Krieg erklärt. Lernen sie erstmal die historischen Basics.

  2. 68.

    Ich bin ein Freund der Wahrhaftigkeit. Man muss dem Feind Putin direkt zeigen, dass es kleinen Sinn macht, anzugreifen. Die Ukraine hatte das versäumt.

  3. 67.

    Ihre Ausführungen sind zwar verklausuliert aber durchschaubar. Was nicht passt wird als Phobie tituliert, damit man am eigenen Weltbild festhalten kann. Sie möchten also Putin beschwichtigen und darauf hoffen, dass dies deeskaliert? Keine Waffen und keine Abschreckung? Werden Sie doch mal konkret in ihren Aussagen! Letztendlich ist der springende Punkt im Umgang mit dem Begriff der Befreiung, dass diese gerade in der sowj. Zone, aber auch in Westteil Berlins direkt durch die Politik der Unfreiheit durch die Sowjetunion nicht mehr ausschließlich positiv besetzt werden konnte! Wie soll von einer Befreiung gesprochen werden, wenn die Millionen Menschen dort keine Freiheit erlebt haben und gleichzeitig Millionen von Vertriebenen in die verbliebenen Landessteile strömten? Über Freiheit und Befreiung durch die Westalliierten zu reden war da deutlich uneingeschränkter und diese Freiheit wurde euphorisch begrüßt (siehe auch Kennedy-Besuch).

  4. 66.

    Na dann nochmal Nachhilfe in Geschichte nehmen: den größten Teil Deutschlands haben die USA, GB und Kanada von der Wehrmacht und den Nazis befreit. Wo war nochmal der Handschlag von Amerikanern und Sowjets? An der Elbe bei Strehla, weil an dem eigentlichen Treffpunkt, die von der Wehrmacht gesprengten Pontonbrücke bei Lorenzkirchen die Elbwiesen voller Leichen von Flüchtlingen und Ihren Tieren waren, da die Russen auf alles wehrlose schossen. Ihre Friedensengel waren mitnichten nur Befreier und Menschenfreunde. Da hat die DDR-Schule wohl in der Sache versagt.

  5. 65.

    Es gibt nicht wenige Stimmen, die Stauffenberg nicht so edle Motive unterstellen, sondern eher in Richtung dem Adel wieder zu Macht und Einfluss zu verhelfen, die mit dem Ende der Monarchie verloren gegangen sind. Man braucht sich nur die Namen der Teilnehmer anzuschauen.

  6. 64.

    Sie übergehen die "Zeitschiene", von der ich sprach und damit meine ich die zugestandene Zeit, spezifische Umstände für sich selbst zu klären. MIt anderen Worten: Die Differenz zwischen der von außen zu Recht so betitelten Befreiung und dem überwiegenden Befinden im einzelnen Menschen selbst. 1985 war reichlich spät, um diese Kluft zu überwinden; doch besser spät, als garnicht. ;- (Die Konservativen waren es jedenfalls nicht, die diese Kluft zu schließen beabsichtigten, war es doch ein Adenauer, der Brandt mit dem Namen "Frahm" ansprach und ihn des Verrätertums beschuldigte.

    Was Sie ansprechen, markiert die größere Kluft in Ostdeutschland, in der DDR, zwischen der staatsoffiziellen Einschwörung einer Befreiung und dem tats. Befinden, wie es denn die vermeintlich "ruhmreiche Sowjetunion" hielt. Ihre Russophobie allerdings teile ich definitiv nicht. Harmlos sind sie weiß Gott nicht, Messer zwischen den Zähnen haben sie auch nicht. Es bleibt die Hoffnung auf Deeskalation.

  7. 63.

    Mir lag und liegt es nicht daran, Stauffenberg in die Höhe zu heben. Das scheinbare Paradox liegt ja darin, dass selbst ein Mensch wie Stauffenberg aus einem konservativen, sogar monarchistischen Spektrum von Nachkriegs-Konservativen als "Verräter" bezeichnet wurde. Umso stärker wurde diese Bezeichnung Menschen wie bspw. Georg Elser, den Geschwistern Scholl oder gar der Roten Kapelle zuteil.

  8. 62.

    Auch auf dem Molecule Man

  9. 61.

    Ich würde die Aktivisten mit allen Mitteln daran hindern, wieder herunter zu klettern und dann beobachten was passiert. Das Ganze dann mit Teleobjektiven live und in Farbe im Internet übertragen, und zwar solange bis sie lachen. Das müsste doch jede Menge Klicks bringen.

  10. 60.

    Tja, von manchen Deutschen wird Staufenberg als Verräter angesehen, nun das ist Sache der Deutschen, aber von Polen, Tschechen und Franzosen wird er nicht als Widerstandskäpfer amgesehen, weil er persönlich, als Oberst, für die Hitler - Schergen die freie Bahn geebnet hat, um diesen Verbrechern die eroberte Länder zu übergeben.
    Übrigens, der Staufenberg ist zu erst in die Resttschechoslowakei einmarschiert, anschließend nach Polen, dann nach Fankreich, dann sonst wo hin,, bis er kurz vor der bedinungsloser Niederlage ein Atentat versucht hat.
    Die Bewertung seines Werdegangs für die Landesgeschichte, das liegt in der Hand Deutschlands,.
    Nun, es gab wirkliche Widerstandskämpfer, aber ....., ich würde sagen der Umgang ist typisch für dieses Land

  11. 59.

    Auch wenn sie sich reichlich unkonkret an dem Wort „Befreiung“ entlang hangeln: Entscheidend ist doch die Unterscheidung 1. Befreiung vom Nationalsozialismus und 2. was geschah danach oder bereits während der Kriegshandlungen. Während der erste Punkt der Befreiung wohl von allen demokratisch denkenden Menschen als positiv angesehen wird, scheint der zweite Punkt bei einigen völlig verklärt zu werden. Die Sowjetunion hat unterdrückt und Russland ist heute eine konkrete Bedrohung, gegen die wir als souveräner Staat wehrhaft sein müssen!

  12. 58.

    >"Die Nato hat genug Konflikte statt Verteidigung nach 1990 entfacht."
    Ich kenne nur einen Krieg, den die Nato-Staaten mitgemacht haben in der Wüste. Den 2. haben / mussten die USA allein durchziehen. Der Krieg seinerzeit in Jugoslawien und Afghanistan war eine UN Mission. Auch in Afrika war unsere Truppe auf UN Mission zur Friedessicherung.
    Also dann: Mal konkret hier rausgehauen, wo die Nato als Agressor aufgetreten ist und die Nato Staaten mitgemacht haben? Und vergessen Sie dabei nicht, wer bei Nato-Einsätzen zuerst angefangen hat. Jedenfalls sind wir hier in Europa schon ziemlich sicher als Verteidigungsverbund. Dass sich die baltischen Staaten jetzt unwohl so neben Russland fühlen, ist sogar nachvollziehbar.
    Leute wie Sie verkennen immer Ursache und Wirkung. Wer in ein Land einmarschiert und Menschen umbringt, nur weil dieses Land einen anderen Weg nehmen will als die eigene Diktatur, ist der Angreifer! Und gegen Angriff muss man sich verteidigen, sicher auch diplomatisch.

  13. 57.

    "Die durchlöcherte Skulptur sei eine Referenz zu den Opfern an Kriegsfronten."
    "Interessante" Interpretation dieses Kunstwerkes...

    Allein der Künstler, Jonathan Borowsky hat sich wohl, wie auch aus dem Namen der Skulpturen ersichtlich, etwas völlig anderes dabei gedacht.
    Aber natürlich darf sich jede/r so seine Gedanken über Kunst machen.
    Ich hätte die Gestalten da einfach sitzen oder hängen lassen, irgendwann haben sie Hunger oder müssen Pipi, dann kommen die schon von selbst wieder runter.
    Bis dahin tragen sie zur Erheiterung der Bevölkerung bei und tun damit, ganz anders als mit ihrem kruden "Protest" sogar etwas Gutes für die Bevölkerung.

  14. 56.

    Nr. 50 / und auch Nr. 52, JoHannes,

    Sie beide sehen, wie unterschiedlich das zur Kenntnis genommen worden ist
    a) was als Befreiung bezeichnet wurde, b) spezifisch, was eine "Dankbarkeit" angeht, die ich bewusst abgeschwächt in Anführungsstrichen setzte,

    Ich sehe mich abseits der von Ihnen (Beiden) ggf. aufgeworfenen Polarität. Die Befreiung Deutschlands war m. E. direkt nach dem Krieg eine von außen kommende Betitelung; die Bevölkerung brauchte dazu etwas länger, das selber auch zu sehen. In der DDR blieb die Einschwörung und sie wurde letztlich zum Boomerang, wer sich heutige Wahlergebnisse in Ostdeutschland anschaut; Bundesdeutschland brauchte im Prinzip zu lange, doch wurde die Befreiung nicht propagiert, vielmehr bildete sich der Gedanke nach und nach heraus. Bis die Weizsäcker-Rede 1985 diesen Gedanken dann widerspiegelte. Das ist in der DDR so nie geschehen.

  15. 55.

    Witzig, es denken immer alle das hier hunderte Raketen stationiert werden sollen… dabei sind wir nichtmal bei 10.
    Wie wollen sich eigentlich die Damen und Herren die hier immer gegen Waffen und Wehrdienst demonstrieren im
    Ernstfall verteidigen?
    Mit trocken Brot werden?
    Jedes Land sollte nunmal
    Verteidigungsfähig sein in der jetzigen Zeit. Oder wird immer noch an den Menschenfreund Putin geglaubt?
    Friede, Freude, Eierkuchen

  16. 54.

    Finde die Aktion gut und berechtigt.

  17. 53.

    "er Feind ist unter uns"

    Das glaube ich, wenn ich solche Kommentare wie den ihren lese, auch.
    Bzw. nein, ich weiß es, dass die Russenpropaganda und die entsprechenden Zersetzungsversuche aus diesem Land schon seit Jahrzehnten besonders Deutschland im Ziel haben, ist ja keine neue Erkenntnis.

  18. 52.

    Ich wuchs in dem Teil Deutschlands auf, in dem immer von der "Befreiung vom Faschismus" gesprochen wurde. Freilich, in erster Linie durch die Sowjets, so wurde es propagiert. Dazu brauchten wir keinem Richard von Weizsäcker.

  19. 51.

    Nach Ihrer Argumentation sind SIE das klassische „Kanonenfutter das nicht hinterfragt“. Der Osten der Republik hat andere Erfahrungen gemacht und kennt beide Systeme. Sie sind Opfer einer Kriegspropaganda ähnlich 1939. Die Nato hat genug Konflikte statt Verteidigung nach 1990 entfacht. Am Ende stehen unsere erzeugten Flüchtlinge vor unserer Tür. Baerbock war das Gegenteil von Diplomatie - war zu erwarten gewesen, NS2 wurde durch „Partner“ gesprengt, nicht Russland. Der Feind ist unter uns

  20. 50.

    Liegt vielleicht daran, dass die Russen keineswegs als edle Befreier aufgetreten sind, sondern auch in Polen rigoros über die Köpfe der Menschen hinweg nicht nur Menschen sondern auch Staatsgrenzen verschoben haben, um danach in den jeweiligen Ländern Diktaturen einzurichten, die ihren Machtbereich über die Gebiete sicherten. Dafür soll man dann dankbar sein? Ihr Ernst?

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