Uckermark - SPD und CDU fast gleichauf

Mo 26.05.14 | 14:21 Uhr

Um satte sieben Prozent legt die CDU in der Uckermark zu und zieht damit fast gleichauf mit den Sozialdemokraten. Wie in vielen anderen Landkreisen muss die Linke Verluste hinnehmen, wenn auch nicht so große. Die kleinen Parteien spielen hier kaum eine Rolle.

Ergebnisse Kreistagswahl

  2014 2008
Anzahl % Anzahl %
Wähler/Wahlbeteiligung 46.768 43,6 53.914 47,7
SPD 36.539 27,6 36.499 23,9
DIE LINKE 24.062 18,1 31.453 20,6
CDU 36.007 27,2 30.980 20,3
FDP 7.903 6 13.996 9,2
RdUM 3.467 2,6 11.187 7,3
BLR 8.066 6,1 9.614 6,3
NPD 4.125 3,1 6.103 4
GRÜNE/B 90 4.893 3,7 5.973 3,9
WBv 888 0,7 1.658 1,1
AfD 2.774 2,1 x x
BVB/FREIE WÄHLER 3.884 2,9 3.894 2,5

Ganz viel Land und ganz wenig Menschen: Wenn man vom Industrie-Zentrum Schwedt mal absieht, charakterisiert das die Uckermark schon sehr gut. In dem landschaftlich schönen Gebiet gibt es viel Tourismus, aber trotz der neuen Jobs, die hier entstanden sind, ist die Arbeitslosigkeit nach wie vor sehr hoch. Aktuell liegt sie um die 15 Prozent und zählt damit nach wie vor zu den höchsten Quoten nicht nur in Brandenburg, sondern in ganz Deutschland. Allerdings sind das zehn Prozent weniger, als zu den schlimmsten Zeiten als jeder Viertre auf der Straße stand.

Geld in die Region bringt die Energiewende - mit sehr vielen Windrädern unübersehbar. Für viele ein Ärgernis, aber es gibt auch Gemeinden, die sich darüber freuen - denn Windräder bringen Steuereinnahmen. Manchmal hat also die örtliche Kita etwas davon, wenn sich am Horizont ein Rotor dreht. Und in Dauerthal bei Prenzlau sitzt mit Enertrag einer der großen deutschen Windpark-Betreiber.

Am dünnsten besiedelte Region Deutschlands

Die Uckermark liegt zwischen Oder und Havel im nordöstlichen Zipfel Brandenburgs, etwa 80 Kilometer von Berlin und 30 Kilometer von Stettin entfernt, in direkter Nachbarschaft zu Mecklenburg-Vorpommern. Mit einer Fläche von etwas mehr als 3000 Quadratkilometern und etwa 122.000 Einwohnern gehört der Landkreis zu den am dünnsten besiedelten Regionen Deutschlands. Typisch für die Uckermark sind die zahlreichen kleineren Dörfer mit ihren Kirchen.

Nationale Naturlandschaften neben der Erdölraffinerie von Schwedt

Die Natur steht in der Uckermark unter ganz besonderem Schutz. Allein drei Nationale Naturlandschaften liegen hier: der Nationalpark Unteres Odertal, das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und der Naturpark Uckermärkische Seen. Der Landkreis hat mehr als 500 Seen, Flussläufe und Moore, er besitzt zudem jede Menge Wald, Felder und Wiesen. Klar, dass die Uckermark komplett auf Tourismus setzt.

Allerdings gehört zur Uckermark mit den Bilderbuchstädten Angermünde, Templin und dem Kreiszentrum Prenzlau auch die einst florierende Arbeiterstadt Schwedt. Auf dem Höhepunkt lebten hier weit mehr als 50.000 Leute, inzwischen sind es 20.000 weniger. Die meisten Schwedter, die Arbeit haben, sind in der Papierverarbeitungsindustrie und im Petrochemischen Kombinat beschäftigt, das eine direkte Erdölverbindung nach Sibirien besitzt.

Bei der letzten Kommunalwahl 2008 hatte die SPD mit 23,9 Prozent die höchste Stimmzahl erreicht, vor der Linken und der CDU. In 4 Wahlkreisen werden diesmal 50 Vertreter für den Kreistag gewählt, der seinen Sitz in Prenzlau hat.

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  • Seenland, Quelle: rbb/Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV)

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