Oper "Judith" - Brandenburger Chorsänger kommen für Uckeroper erstmals zusammen

Mi 02.08.23 | 16:22 Uhr
Mitglieder des Uckerchors üben für die Oper "Judith" in der Marienkirche in Angermünde (Bild: rbb/ Riccardo Wittig)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 11.08.2023 | Riccardo Wittig | Bild: rbb/ Riccardo Wittig

Die Proben der Uckeroper in der Angermünder (Uckermark) Marienkirche laufen derzeit auf Hochtouren. In einer Woche feiert der Chor mit der deutschen Uraufführung der Oper "Judith" Premiere. 20 Laiensänger stehen das erste Mal gemeinsam auf der Bühne und kommen aus der gesamten Uckermark sowie dem Landkreis Barnim.

Die Oper erzählt die Geschichte von einem Feldherrn, der eine Stadt belagert. Judith ist die Heldin, die ihre Heimat schließlich rettet. Musik aus dem Oratorium "La Betulia liberata" des 15-jährigen Mozart bildet die Grundlage der Geschichte, heißt es nach Angaben der Uckeroper. Die Inszenierung sei an die weltpolitische Lage angepasst und soll das Denken und Fühlen der Menschen im Jahr 2023 widerspiegeln.

Vielfältige Zusammenstellung des Chores

Die Zusammenstellung des Chores ist fast so original wie zu Zeiten von Mozart. Auch damals sangen Küster, Bäcker und Apotheker gemeinsam in großen Aufführungen. Doch die Geschichte geht noch weiter zurück. Chorsängerin Ingrid Fuhrmann kennt sie aus der Bibel. "Auch, wenn ich nicht gläubig bin, weiß ich um den Inhalt, dass Judith den Holofernes tötet, um ihr Volk zu retten", so die ehemalige Lehrerin.

Zu singen und spielen gleichzeitig sei für Fuhrmann und ihre Chorkollegen eine neue Erfahrung - die Meisten singen sonst ausschließlich im Chor. "Es macht großen Spaß, aber es ist nicht leicht", so die erstmalige Teilnehmerin. Auch die Interaktion zwischen Sängern sei spannend, sagt Teilnehmer Tim Voß. "Ich finde es ganz großartig, von professionellen Sängern auch mal angesungen zu werden."

Gutes kulturelle Angebot für die Region

Eine weitere Chorsängerin erfreut sich an dem guten kulturellen Angebot für die ländliche Region. "Ich finde es sehr schön, dass so ein Opernprojekt quasi in so eine kulturarme Gegend transportiert wird", sagte Clara Mehnert. Für Steffen Guth hingegen bestehe der Reiz darin, etwas szenisch darstellen zu können.

Anerkennung gab es schon jetzt von der ukrainische Koloratursopranistin Irina Prodan. "Ich kenn ja schon viele Laienchöre, aber ich muss sagen, was mir bei diesem Chor auffällt, dass der Sopran sehr stark ist. Meistens sackt der Sopran ab und hier hält er eisenhart. Das macht Spaß", sagte Prodan.

Karten für die Uckeroper gibt es in der Angermünder Touristeninformation.

Sendung: Antenne Brandenburg, 02.08.23, 14:12

Mit Material von Riccardo Wittig

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