Immobilien-Pleite - Signa-Gründer Benko in Innsbruck festgenommen

Do 23.01.25 | 10:37 Uhr
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René Benko am Mittwoch 24. April 2024 während der Signa - Prüfungstagsatzung im Konkursverfahren gegen Signa-Gründer Rene Benko in Innsbruck. (Quelle: Picture Alliance/expa)
Audio: rbb24 Inforadio | 23.01.2025 | Wolfgang Vichtl | Bild: Picture Alliance/expa

Der ehemalige Immobilien-Investor Rene Benko ist am Donnerstag in seiner Villa in Innsbruck festgenommen worden.

Dem 47-Jährigen wird laut Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) unter anderem vorgeworfen, im Zusammenhang mit der Pleite seines Firmenimperiums eigene Vermögenswerte verschleiert zu haben. Obendrein habe er das in einer Stiftung vorhandene Vermögen dem Zugriff von Behörden, Masseverwaltern und Gläubigern entzogen.

Zahlreiche Investments in Berlin

Die Signa Holding, die Dachgesellschaft von Benkos Immobilienimperium, hatte im November 2023 Insolvenz angemeldet. Nach Angaben des Insolvenzverwalters summiert sich die Summe der Forderungen an Benko auf etwa 2,4 Milliarden Euro.

Zur Signa-Gruppe gehörte auch das Luxuskaufhaus Kadewe, das nach dem Kollaps des Benko-Imperiums an thailändische Investoren verkauft wurde, sowie Immobilien von Galeria Karstadt Kaufhof und diverse Bauprojekte in Berlin.

Auch in Deutschland wird gegen Benko ermittelt. Die Staatsanwaltschaften Berlin und München haben mit der österreichischen WKStA ein gemeinsames Investigationsteam gebildet.

Außenansicht zur blauen Stunde der von Signa-Gründer Rene Benko privat genutzten Villa N in Innsbruck, aufgenommen am Freitag, 06. Dezember 2024. (Quelle: Picture Alliance/Eibner-Pressefoto)Benko-Villa in Innsbruck

Sendung: rbb24 Inforadio, 23.01.2025, 10:20 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Es gibt sie noch, die guten Nachrichten.

  2. 12.

    Wie heißt es doch: "...Gleich und gleich gesellt sich gern..." Wie anders kann man es sich als Bürger erklären, das unsere verantwortlichen Politiker wieder einmal auf einen Blender hereingefallen sind. Nur Dollarzeichen in den Augen gehabt, froh, Verantwortung an einen "Investor" wegschieben zu können? Jeder mit einer halbwegs guten Kompetenz, Fach- u. Sachkenntnis auf diesem Gebiet hätte beizeiten erkennen MÜSSEN, dass bei Benko etwas gewaltig schief läuft. Aber hey, man fragt doch nicht detailliert nach, wenn man von einem Geschniegelten hofiert wird. Das Hirn schaltet dann ab.
    Benko, angeblich insolvent, lebt weiterhin mit einem großzügigen Einkommen in seiner Villa. Ich hoffe, man bläst ihm ordentlich den Marsch und steckt ihn in den Knast.

  3. 11.

    Das hat ja lange gedauert. Ich hoffe, er wird langjährig verknackt und sein Vermögen zur Entschädigung/Wiedergutmachung eingezogen. Unsere verantwortlichen Politiker haben sich bei Deals mit diesem Menschen wieder einmal blenden lassen und nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Ob sie daraus gelernt haben? Wahrscheinlich nicht. Solche Blender gibt es en masse. Ich erinnere an Jürgen Schneider in den 1990er Jahren, der mit seinem ach so großkotzigem Auftreten alle getäuscht hatte. Also...nicht aus der Vergangenheit gelernt.

  4. 10.

    Eine Frage am Rande. Wenn er Mieter der Villa ist, ist sie per se nicht sein Eigentum, sprich, kein Vermögenswert das ihm zugerechnet werden kann. Wie soll dann eine Wertabschöpfung zu seinen Ungunsten durchgeführt werden? Spekulationen über Briefkasten/Scheinfirmen/Strohmänner/mal aussen vor gelassen.

  5. 9.

    Genau. Als wir mit einem Minikredit unseren Reifendienst (nach der Abwrackprämie) über einen kurzen Zeitraum retten wollten, ist uns dieser von der KfW fadenscheinig abgelehnt worden. Die Ablehnung kostete uns 945,-€. Soviel dazu.

  6. 8.

    Er haftet nur mit seiner Villa, wenn ihm diese auch gehört und er für die Verbindlichkeiten seiner Firmengruppe auch bürgt. Ich hoffe sehr, dass die Bank/en eine ausreichende Bürgschaft und / oder Grundschuld haben. Ansonsten wird es schwierig.

  7. 7.

    Der Typ hat doch längst seinen Teil sicher verbracht. Bei der möglichen Verhandlung wird er sich, wie andere Personen auch, auf „Gedächtnislücken“ berufen. Diese Spielchen kennen wir doch inzwischen.

  8. 6.

    Na hoffentlich wird man ihm was nachweisen können und er wird verurteilt.

  9. 5.

    Und……haftet er jetzt mit seiner Villa ? Denke nicht das hier eine Werteabschöpfung stattfindet.

  10. 4.

    Na hoffentlich wird man ihm was nachweisen können und er wird verurteilt.

  11. 3.

    Was soll ich dazu schreiben außer richtig so und längst überfällig. Herr Benko hat im Frühjahr letzten Jahres Privatinsolvenz beantragt und lebt immer noch in der Villa, deren monatliche Miete mehr als 235.000 Euro beträgt, die angeblich seine Mutter zahlt. Nur woher hat diese das Geld, wenn sie früher Erzieherin war? Wie glaubwürdig ist so etwas eigentlich? Da ist es wohl sehr viel wahrscheinlicher, dass sich ein Teil seines Vermögens in seiner Stiftung befindet oder wo auch immer und er dieses dort Stück für Stück wieder rauszieht. Bei Benko hoffe ich inzwischen nur noch, dass er endlich so behandelt wird, wie alle anderen Menschen in solch einer Situation auch behandelt werden würden. Ich gehe sogar noch ein Stück weiter und wünsche ihm, dass es ihm selber so ergeht, wie den vielen, die er durch sein Verhalten in den finanziellen Abgrund gerissen hat.

  12. 2.

    Wenn es nicht so traurig wäre.
    Er hat mit seinen potemkinschen
    Dörfern alle an der Nase herumgeführt. Vielleicht muß er ein paar Jahre absitzen. Danach wird er mit dem gebunkerten Vermögen ein Leben im Luxus führen und sich ins Fäustchen lachen .

  13. 1.

    Und wann werden die Personen, die diese Kredite ermöglicht und bewilligt haben in Verwahrung genommen ?
    Hier zeigt sich einmal mehr, dass wenn man Millionen an Verbindlichkeiten hat diese in scheinbar unbegrenzter Höhe aufgestockt werden können. Bei Otto-Normalverbraucher werden vermutlich bei einigen Hundert Euro an Krediten Unterlagen verlangt die bis in die Schulzeit reichen.

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