Interview | Zivilcourage - "Bringen Sie sich nicht in Gefahr, bleiben Sie auf Abstand, bleiben Sie höflich"

Do 19.09.24 | 11:10 Uhr
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Symbolbild:Eine Person ruft den Polizeinotruf 110 mit einem Handy.(Quelle:picture alliance/dpa-tmn/C.Klose)
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Zivilcourage ist immer wieder im Alltag erforderlich. Gar nicht so leicht, wenn einem auch als Zeuge von eskalierenden Vorfällen das Herz bis in den Hals schlägt. Sophia Oppermann von "Gesicht Zeigen!" sagt, wo und wie man helfen kann - und sollte.

rbb|24: Hallo Frau Oppermann. Ihren Verein "Gesicht Zeigen!" gibt es schon sehr lange. Merken Sie, dass das Klima in Berlin rauer wird?

Sophia Oppermann: Ja, das Klima wird rauer. Aber nicht erst seit den letzten Monaten. Das zeigt sich etwa seit der Corona-Pandemie, in der sich die gesellschaftlichen Gräben weiter geöffnet haben. Seither steht man entweder auf der einen oder auf der anderen Seite. Auch die Formen der Auseinandersetzungen sind aggressiver geworden. Das spüren wir sehr stark.

Zur Person

Sie sitzen in Berlin, Ihre Arbeit reicht aber über die Stadtgrenze hinaus. Gibt es einen Unterschied zwischen Berlin und Brandenburg? Meiden von Ausgrenzung betroffene Menschen aus Berlin Brandenburg?

Hier laufen dazu zwar nicht die Telefone heiß, aber ich kenne viele Menschen über die Initiative, die mir das aus ihren eigenen Erfahrungen berichten. Und ehrlich gesagt, kenne ich auch viele Menschen aus meinem eigenen Bekanntenkreis, die sagen, dass sie mit erkennbar anderer Hautfarbe, einer Kippa oder ähnlichem vorsichtig sind, wenn sie aus Berlin rausfahren. Aber ganz ehrlich: Das gilt auch für bestimmte Berliner Viertel. Das sollte man auch nicht verschweigen.

Von welchen Vierteln in Berlin reden wir da eigentlich, kann man die benennen?

Ja, ich glaube schon, dass man die benennen kann. Es gibt beispielsweise mit Sicherheit Straßen in Neukölln wie etwa die Sonnenallee, wo sich jemand, der eine Kippa trägt, nicht unbedingt sicher bewegen kann. Spätestens seit dem 7. Oktober und dem danach begonnenen Gaza-Krieg ist die Situation zwischen der palästinensischen und der jüdischen Community so unversöhnlich, dass sich momentan eine Sicherheit in bestimmten Gegenden nicht gewährleisten lässt.

Auch für People of Colour gibt es solche Orte. Da kommt es natürlich auch immer darauf an, ob jemand allein oder in einer größeren Gruppe unterwegs ist. Aber es gibt bestimmte Bezirke in Berlin, mehr im Osten, da gibt es Ecken, wo es unsicherer wird. Dort beispielsweise, wo eine rechtsextremere hegemoniale Kultur schon auf den Straßen zu erkennen ist. Sei es durch entsprechende Graffiti, durch Fahnen auf Balkonen oder durch aggressive Männergruppen. Also dort, wo man spürt, dass eine multikulturelle Straßenkultur nicht wirklich gegeben ist.

Inzwischen agieren gefühlt viel mehr Parteien gegen viel mehr vulnerable Gruppen in einem politisch aufgeheizten Klima. Es fängt ja mit dem Onkel an, der am Familiengeburtstag gegen Ausländer hetzt. Dann antisemitische Schmähungen von Rechts und aus der arabischen Szene. Auch behinderten- oder queerfeindliche Angriffe steigen. Wer und was ist alles im Spiel?

Ja, die, wenn man sie so nennen will, Feindesgruppen werden zahlreicher. Und sie bilden auch neue Allianzen. Hamas-Unterstützer können sich durchaus mit Rechtsextremen verstehen - was ihr gemeinsames Feindbild des Juden, der an allem Schuld ist, betrifft. Dass die Rechtsextremen die Hamas-Unterstützer – sofern diese nicht weiß und blauäugig sind – in Deutschland nicht haben wollen, wäre erst der zweite Schritt.

Hamas-Unterstützer können sich durchaus mit Rechtsextremen verstehen - was ihr gemeinsames Feindbild des Juden, der an allem Schuld ist, betrifft

Sophia Oppermann

Hinzu kommt noch die Parallelwelt im Internet, in der Hate Speech inzwischen schon zum Alltag gehört. Hat das Internet die Situation verschärft?

Mein Eindruck ist, dass das Internet und da vor allem die Sozialen Medien gerade jedes Thema verschärfen. Das liegt sicher mit an der Anonymität, der Schnelligkeit und daran, dass nichts überprüft wird. Es findet sich kaum noch dafür Zeit, über etwas nachzudenken, eine Quelle zu überprüfen oder noch jemanden in der analogen Welt nach einem Sachverhalt zu fragen. Dadurch potenziert sich wahnsinnig viel. Und die Algorithmen spülen Hass und Hetze, die ja durch Provokationen Aufmerksamkeit und Traffic erzeugen, nach oben. Dann verbreiten sich die Inhalte noch stärker, als wenn jemand Dinge mit Love Speech postet oder positive Nachrichten.

Diese Entwicklung halte ich für sehr bedrohlich und bedenklich. Genau wie Fake-News und bewusste Propaganda – also das Verbreiten von Falschinformationen – von Menschen, die Interesse an bestimmten Themen haben. Das ist kaum aufzuhalten, wenn wir es nicht durch Gesetze regeln.

Bei vielem, was gerade los ist in Deutschland, geht es auch um Zivilcourage. Denn es werden ja auch wirklich Menschen angegriffen. Es stellt sich die nicht neue Frage, wie man am besten hilft. In München wurde vor einigen Jahren ein 50-Jähriger, der sich vor eine Schülergruppe gestellt hatte, die von anderen Jugendlichen abgezogen wurde, von den Angreifern zu Tode geprügelt. Da hieß es, er habe es nicht richtig gemacht. Wie macht man es denn richtig?

Der Mann, er hieß Dominik Brunner, ist damals richtig in die Situation reingegangen und das ist ihm zum Verhängnis geworden. Wenn wir für Zivilcourage im Alltagsleben plädieren, sagen wir inzwischen immer: Bring Dich selbst nicht in Gefahr. Das gilt dann für unterschiedliche Gruppen unterschiedlich stark. Frauen beispielsweise sind schneller gefährdet als Männer. Menschen, die zu marginalisierten Gruppen gehören oder Menschen, die von Rassismus betroffen sind, sind schneller in Gefahr als weiße Personen.

Also zuerst sollte man die Situation checken und klären, ob man sich eventuell in Gefahr bringt. Erst dann sollte man schauen, ob und was man tun kann. Vielleicht reicht es, jemand anderes mit ins Boot zu holen und gemeinsam die Polizei zu rufen.

Da gibt es auf vielen Websites dieselben Empfehlungen: Bringen Sie sich nicht in Gefahr, bleiben Sie auf Abstand, bleiben Sie höflich. Auch wichtig: nicht den oder die Täter, sondern das Opfer ansprechen. Man kann fragen, ob jemand Hilfe möchte, ob man sich neben denjenigen setzen soll. Eine schlechte Idee wäre es, die Angreifer aufzufordern, ihr aggressives Verhalten zu unterlassen.

Gibt es da auch Geheimtipps? Ich las beim weißen Ring, als Opfer könne es helfen, den "Angreifer zu überraschen mit irgendetwas, mit dem er nicht rechnet". Wer eine gute Singstimme hat, singt also "Somewhere over the rainbow"? Davon hat sich die Berliner Polizei kürzlich eher distanziert. Lässt man sich besser fallen und simuliert einen epileptischen Anfall?

Also Geheimtipps habe ich keine. Ich würde auch davon abraten, sich auf den Boden zu werfen. Aber es gibt tatsächlich den Ratschlag, eine Situation durch eine paradoxe Situation zu irritieren. Vielleicht ganz laut etwas in eine andere Richtung zu schreien. Also nicht den Täter adressieren, sondern in die andere Richtung. Sodass die Aufmerksamkeit im besten Fall woandershin abgelenkt wird.

Aber auch das kann in dem Moment das Falsche sein – man muss das in der Situation bewerten. Wir raten denjenigen, die sich mit Zivilcourage vertraut machen wollen, im allerersten Schritt zu versuchen, das eigene Herzklopfen und das Adrenalin, die in solchen Gefahrensituationen präsent sind, in den Griff zu kriegen. Denn erst dann kann man überlegen, ob man Verantwortung übernehmen müsste. Diese Verantwortung ist der erste Schritt. Dass sich jemand angesprochen fühlt und nicht die Scheuklappen ausfährt und denkt, dass ihn die Situation nichts angeht. Das kann auch heißen, dass man sofort die Polizei ruft und den Fall dieser übergibt. Oder man schafft es vielleicht, sich zu der Person zu setzen, die gerade in der Bahn blöd angemacht wird. Es gibt ganz unterschiedliche Eskalationsstufen.

Kann man das üben?

Wir raten immer, auch im normalen Alltag ruhig immer mal Hilfe anzubieten. Wenn jemandem die Tüten runterfallen beispielsweise. Also Menschen dann anzusprechen, wenn man den Eindruck hat, sie könnten Hilfe gebrauchen. Wenn man das ein paar Mal gemacht hat, fällt es auch leichter, in Situationen, die zivilcouragiertes Verhalten erfordern, zu reagieren. Außerdem lässt sich Zivilcourage lernen wie Erste Hilfe. Viele Organisationen bieten Kurse dazu an. Wir haben in einer Broschüre Tipps zusammengestellt und auf unserer Website [gesichtzeigen.de] zur Verfügung gestellt.

Wo ist die Grenze, ab wann sollte man irgendwas tun?

Sobald man den Eindruck hat, dass jemand wirklich gewalttätig wird. Sobald Gewalt im Spiel ist, kann man sich ja nicht einfach wegdrehen. Aber wie gesagt, es ist auch zivilcouragiertes Verhalten, die Polizei zu rufen. Und sich dieser im Anschluss als Zeuge oder Zeugin zur Verfügung zu stellen. Denn auf diese ist die Polizei oft dringend angewiesen – und meist ist keiner mehr da.

Wir wissen von den Opfern, selbst wenn es sich "nur" um verbale Gewalt gehandelt hat, dass sie sich oftmals sehr alleingelassen fühlten. Wenn keiner irgendwie reagiert.

Sie sind seit der Gründung von Gesicht Zeigen! – also seit dem Jahr 2000 dabei. Seither kommt es immer wieder wellenartig zu vermehrten Anschlägen und Gewalttaten gegen unter anderem Migranten und jüdische Einrichtungen. Sind sie eigentlich frustriert?

Frustriert ist vielleicht das falsche Wort. Doch als wir den Verein im Jahr 2000 gegründet haben, dachten wir, wenn wir das ein paar Jahre machen, ist das Problem einigermaßen erledigt. Dem ist nicht so. Andererseits denke ich mir immer wieder, dass man ja auch nicht nur eine Generation Kinder in die Schule schickt und denkt, dass sich die Bildung der Menschheit damit erledigt hat. Es kommt auch da immer wieder eine neue Generation. So gibt es auch hier immer neue Gruppen, auch politisch gibt es immer neue Ups and Downs. Wir werden rechtsextremes Gedankengut, Menschenfeindlichkeit und Inhumanität nicht aus der Welt schaffen. Das wird es immer geben. Und eine Gesellschaft zeichnet sich dadurch aus, wie sie damit umgeht. Insofern ist "Gesicht Zeigen!" Teil der Gesellschaft, die versucht, mit diesen menschenfeindlichen Einstellungen umzugehen.

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Das Interview führte Sabine Priess, rbb|24

Sendung: Radioeins, 19.09.2024, 7:50 Uhr

21 Kommentare

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  1. 21.

    Stimmt alles. Gut abgeschrieben. Oder selbst erlebt?
    Ich war zum Beispiel auch in einem Timurtrupp - wir haben als Jungpioniere alten Leute Kohlen aus dem Keller geholt. Oder für sie eingekauft. Alte Flaschen, Gläser, Altpapier entsorgt. Den Erlös haben wir entweder gespendet oder für uns selbst behalten.

  2. 19.

    Hier sind ja wieder die DDR-Basher unterwegs...
    Allllles war böse, allllles war schlecht in der DDR.
    Na klar.
    Auch die Kriminalität war ja viiiiel schlimmer als heute.

  3. 18.

    In der Tat ist es ein Riesenunterschied, ob es sich um faktisch per Drill anerzogenes Verhalten handelt oder ob dieses Verhalten selbstverständlich quasi aus dem Inneren entsteht. Genauso, wie es analog einen Unterschied macht, ob per Vollbeflaggung - Fahnen in Fahnenschäften sogar in die Fenster gesetzt ! - Menschen auf die Nation, auf eine Gesellschaftsordnung eingeschworen werden, ob bei Demonstrationen massenhaft die gleichen Fahnen hochgehalten werden oder ob sie als selbstverständliches Erkennungszeichen ab und zu an bestimmten Stellen wehen.

    Die Demokratie steht und fällt "reziprok" mit der Zahl der stattfindenden Be- und Einschwörungen.

  4. 17.

    Die staat­lich gelenkten Organisa­tionen wie "Junge Pioniere" (Uniform – blau: Hals­tuch, Hose/Rock; weiß: Bluse/Hemd), in der Kinder ab der ersten Klasse aufgenommen wurden oder "Thälmann-Pioniere" (4.-7. Klasse; rotes Halstuch) sowie die Organisation "Freie Deutsche Jugend" – FDJ – (ab 14 Jahren; blaue Bluse/Hemd mit Abzeichen) dienten als Vor-Organi­sationen für die Staats­partei. Sie orientierten sich an der sozialistischen Gesellschaft­sordnung, deren Ziel die Gleich­schaltung und Unter­ordnung des Einzelnen unter das Kollektiv sowie die Erziehung zu treuen Unter­stützern von SED und Sozialismus war. So sollte der Schul­unterricht beispiels­weise jeden Morgen mit dem Pionier­gruß "Für Frieden und Sozialismus – seid bereit" eröffnet werden, worauf die Klasse antwortete "Immer bereit!". Häufig fand auch der sogenannte "Fahnen­appell" in der Schule statt, ein militärisches Ritual von Pionieren und FDJ-Orga­nisation, mit Stramms­tehen, Fahne hissen und sozia­listischem Gruß.

  5. 16.

    Sicher haben Sie beim Schreiben an den Inhalt des Artikels oben gedacht und ein Beispiel dafür geben wollen, wie man es nicht macht.

    PS.: Beispiele dafür gibt es ausreichend, vielleicht einfach mal das Gegenteil versuchen.

  6. 15.

    Sie wissen hoffentlich, dass es um das unaufgeforderte Aufstehen und um Hilfsbereitschaft ging. Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen Gesundheit und dass Sie die Gehhilfen bald nicht mehr benötigen. Möge ein Helfender aber schnell zufassen, wenn Sie dringend Hilfe brauchen und nicht stattdessen ausladend und zeitraubend mit Ihnen um ein versehentlich genutztes archaisches Wort diskutieren.

  7. 14.

    In Ihrer Annahme, dass die " Banane blau ist " gehen Sie fehl. Auch wenn Sie Ihren Nicknamen noch öfters wechseln.

  8. 13.

    Dann haben Sie mich noch nicht gefragt. Wenn Sie mich so etwas fragen würden, weil ich gerade für jemanden aufgestanden wäre, würden Sie von mir kein wissendes Lächeln sondern eher ein verunsichertes Lächeln der Ratlosigkeit erhalten.

  9. 11.

    Allein das Wort Krücke ist für mich Betroffenen diskriminierend. Ich habe Gehhilfen, klingt wirklich unheimlich netter.

    Krücke ist abwertend für langsam sein, langsamer Mensch.
    Mittelhochdeutsch Krucke, Krücke, althochdeutsch Krucka, altsächsisch Krukka, westgermanisch Krukjo, kriechend.

    Es sollte uns nicht schwerfallen, einfach Gehhilfe zu sagen, auch das fördert die Wertschätzung und Akzeptanz. Wenn jemand nach meinen Krücken fragt, fehlt ihm wahrscheinlich mir gegenüber das Einfühlungsvermögen. Ich mag wertgeschätzt werden.

    Es fängt im Kleinen an, mit der gegenseitigen Anerkennung und Rücksichtnahme. Ich höre es lieber, wenn ich nicht auf das Wort Krücke reduziert werde. Deshalb können Sie ruhig weiter Krücke sagen, kein Problem.

  10. 10.

    Warum beherzigen Sie Ihre Worte nicht ? Wo ist mein Beitrag " voller Aggression " ? Gehören Sie zu den Menschen, die ich versucht habe, zu beschreiben ?

  11. 9.

    Oh ja, das erlebe ich auch viel zu häufig. Wenn aber jemand für eine Hochschwangere bei 35 Grad Celsius oder für einen alten Herrn an Krücken doch vom Platz unaufgefordert aufsteht, frage ich manchmal gern, ob er Junger Pionier war und ich erhalte immer ein wissendes Lächeln.

  12. 8.

    Auch Ihr Kommentar ist voller Aggression gegen andere und ich weiß nicht, warum Sie diese persönliche Meinung in dieser Form und möglicher Verbitterung nicht gemäßigter formulieren wollten. Wenn ein Blinder immer und immer wieder behauptet, dass die Banane blau ist, hat er doch nur eine eigene Meinung, von der er nicht abgeht, ohne andere zu fragen, ob das denn richtig wäre. Wenn andere ihm erklären, dass die Banane erst grün und dann gelb ist, kann er sich darauf verlassen, dass Sehende ihm die Wahrheit sagen. Warum sollte man sich nicht auf andere verlassen können und von der eigenen, voreingenommenen Meinung abgehen können, warum sollte man nicht reflektieren? Man wächst doch nur durch das Annehmen und Verstehen verschiedener Standpunkte und man wächst erst, wenn man dadurch in positive Bewegung kommt, ohne Schuldzuweisung.

  13. 7.

    Es liegt in uns, wie wir uns verhalten, es liegt nur in uns allein, niemand anderer, nichts von Außen trägt daran Schuld. Es sind wir, die es in der Hand haben, den humanistischen Weg nicht zu verlassen, den anderen als ebenbürtig anzusehen, unvoreingenommen mit ihm umzugehen und vor allem, zu erkennen, wenn ein Schwächerer in Not ist um sich schützend ehrlich um ihn zu bemühen. Das Gefühl, einem Schutzbefohlenen einfach nur helfend und rücksichtsvoll gegenüber zu treten, ein sich aufeinander verlassen können, als Gesellschaft. Es sind wir, die das einmal als selbstverständlich kannten und es sind auch wir, die es in der Hand haben, damit es so bleibt. Wenn wir aber diesen inneren Pfad verlassen und anderen die Schuld dafür geben, haben wir noch immer nicht verstanden, dass der Hass wie ein Bumerang auf uns zurückfällt, unausweichlich. Respekt vor jedem Leben gleichermaßen gehört zur Sozialisation, bleiben wir auf dem höflichen Weg.

  14. 6.

    Danke für dieses Mut machende Interview.

  15. 5.

    Vor einigen Jahren, waren die Menschen noch nicht so empfindlich, wie sie es heute sind. Durch bestimmte Parteien und deren Personen, die sich durch Talkshows und sonstige öffentlichen Bühnen, Ihre Engstirnigkeit und Empfindlickeit, zu Schau stellten und meinen, .." die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben.."
    Jedes Wort, gleich auf die Waage legen und nur darauf warten, wenn andere einen vermutlichen Fehler gemacht haben. Die Medien, tragen einen großen Anteil daran. Wenn ich sehe, wer alles in den sogenannten Talkshows sitzt und Ihre Bedürfnisse öffentlich mitzuteilen, wird mir schlecht. Der einfache Arbeiter, Handwerker, scheint gar nicht mehr vorzukommen, in den öffentlichen Medien. Sind die zu dumm und haben deshalb zu viel " Muskelkraft " in den Oberarmen oder werden die nur vernachlässigt, von den " Bestimmenden "

    Manchmal hilft auch der gesunde Menschenverstand, den leider, Vielen, in den letzten Jahren , abhanden gekommen ist.

  16. 4.

    Woher nehmen Sie diese haltlose Spekulation?

    Es ist der Kern einer Gesellschaft, der Extremisten jeglicher Hinsicht ermuntert oder aber TENDENZIELL davon abhält, Einschlägiges zu tun. Ein Beispiel ganz weit weg: Der Libanon galt jz.lang als "Schweiz des Nahen Ostens". Nachdem sich der Staat von Maulhelden jeglicher Coleur hat kapern lassen, kann von abgesicherten Verhältnissen überhaupt nicht mehr die Rede sein.

    Die Ruppigkeit beginnt in der Sprache und sie setzt sich dann fort.

  17. 2.

    Es beginnt ja leider schon damit, dass wenn man jemandem um Rücksicht bittet, Gefahr läuft, sofort eins aufs maul zu bekommen. Alles wird gleich als Majestätsbeleidigung aufgefasst, und wenn es nur eine freundlich vorgebrachte bitte ist. Und dann passiert es auch immer öfter, dass sich welche mit den Rücksichtslosen solodarisieren und zusätzlich stunk machen, anstatt die belästigte Person zu unterstützen. Mehrfach erlebt, vor allem in öffentlichen Verkehrsmitteln.

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