Kuriose Meldungen 2024 - Von verschwundenen Gullydeckeln und Störchen im Sturzflug

Im oft sehr ernsten Nachrichtenalltag sind kuriose Meldungen eine willkommene Abwechslung, und oft laden sie zum Schmunzeln ein. Auch 2024 hatten wir einige davon: ungewöhnlich, flauschig oder einfach nur selten.
Wer klaut denn sowas, fragt man sich bei diesen Meldungen: Unbekannte stehlen Toilettenhäuschen von einer Baustelle oder einen ganzen Kühllaster mit 18 Tonnen Fisch. Viel Kraft und Ausdauer brauchten Diebe, die einen tonnenschweren Betonklotz entwendeten und mehrere Kilometer über Lausitzer Straßen zogen. Die Polizei hatte eine Vermutung, wie er bewegt wurde - aber nicht warum.

Hier hätte Obelix auch seinen Spaß gehabt: Wohl vermeintliche Gullydeckel-Sammler haben in Eisenhüttenstadt ihre Sammlung mit 21 entwendeten Regeneinläufen aus DDR-Zeiten erweitert. Weil die historischen Schwergewichte Sondermaße haben, müssen die Regenabläufe an den entsprechenden Stellen komplett erneuert werden. Das kostet nach Angaben der Stadt 60.000 bis 70.000 Euro. Die Gullydeckel selbst haben demnach keinen besonderen Wert.

Besonderes aus Tierpark und Zoo
Zwar hat keine vermeintliche Löwin in diesem Jahr für Aufsehen gesorgt, trotzdem haben wir in unserem tierischen Nachrichtenfundus einiges wiederentdeckt. Oder wer kann sich noch an das männliche Pelikan-Pärchen "Charlie Brown" und "Halle" erinnern, die im Tierpark Berlin ein verstoßenes Küken adoptiert haben? Etwas Übung hatten die frisch gebackenen Papas allerdings schon: "Das Pärchen hat schon in den Jahren davor gebrütet, allerdings jeweils mit weiblichen Meeres-Pelikanen", sagte eine Sprecherin. Diese Saison sei es das erste Mal gewesen, dass sich die beiden als gleichgeschlechtliches Paar zusammengefunden hätten.

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Schlauch statt Rüssel heißt es bei Elefantenkuh "Mary" aus dem Berliner Zoo, wenn es um Körperpflege geht. Weil sie sich so behände mit einem handelsüblichen Gartenschlauch abspritzt, haben Wissenschaftler:innen der Humboldt-Universität in Berlin den Dickhäuter beobachtet. So mancher Zweibeiner könnte sich von "Mary" was abgucken: "Sie ist sehr gründlich, duscht den gesamten Körper ab und koordiniert ihre Bewegungen mit dem Schlauch, den sie hält." Dabei strecke sie zum Beispiel ihr Hinterbein nach vorn, um besser dort ranzukommen, oder sie ändere ihren Griff am Schlauch, um wirklich alle Körperteile gut erreichen zu können, erklärte die Verhaltensforscherin Lena Kaufmann im rbb.
An dieser Stelle wollen wir noch an "Ingo der Flamingo" erinnern, der im Februar mit 75 Jahren im Berliner Zoo gestorben ist. In Menschenjahren sind das 120 Jahre!

Völlig losgelöst von der Erde
Kennen Sie den Planeten TOI1147b? Den hat eine 18-jährige Brandenburgerin während ihrer Vorbereitung auf das Abitur im Sommer entdeckt. TOI1147b ist übrigens doppelt so groß wie der Jupiter (sein Durchmesser umfasst fast 143.000 Kilometer).
Dieses einmalige Phänomen konnten dagegen zahlreiche Menschen in Berlin und Brandenburg am Himmel bestaunen: Der Komet Tsuchinshan-Atlas fegte Mitte Oktober über uns hinweg. Zuletzt konnten ihn die Neandertaler bestaunen, denn der uralte Himmelskörper kommt nur etwa alle 80.000 Jahre vorbei.
Im Januar wurden die Berliner und Brandenburger Augenzeugen eines extrem seltenen Himmelsspektakels: Der Asteroid "2024 BX1" verglühte in der Nähe der Hauptstadt. Der Feuerball war weithin am Himmel zu sehen. Nach Einschätzung von Expert:innen war er möglicherweise mehr als 4,5 Milliarden Jahre alt.

Schilderliebe
Kommen wir zurück auf den Boden der Tatsachen. Die Deutschen lieben bekanntlich Straßenverkehrsschilder. In Dissen (Spree-Neiße) wurde im Mai ein Warnschild aufgestellt, um auf tieffliegende Störche hinzuweisen. Ein in dem Ort lebendes Tier wurde in der Vergangenheit durch Sturzflüge unter anderem auf Autos auffällig, was Autofahrer:innen erschreckte.
Laut dem Dissener Storchenexperten Albrecht Hanke handelte es sich um einen jungen Storch, der noch keine schlechten Erfahrungen mit Autos gemacht hat. Mittlerweile ist der Storch wieder gen Süden abgeflogen. Das Schild sollte eingelagert und im kommenden Jahr wieder aufgestellt werden. Dann wird das Tier in Dissen wieder zurück erwartet - vielleicht mit etwas mehr Flugerfahrung.

Der Bruder des bunten Regenbogens
Wer in Premnitz (Havelland) lebt und im Oktober zum Himmel blickte, sah keinen Storch im Sturzflug, sondern einen weißen Regenbogen. Im Gegensatz zum bunten Regenbogen, der für Vielfalt und Freiheit steht, wirkt er eher gespenstisch. Metereologisch ist dieses seltene Wetterphänomen, auch unter dem Begriff "Nebelbogen" bekannt, leicht zu erklären: Nebel ist eine Ansammlung von Wassertröpfchen in der Luft. Der einzige Unterschied, weswegen der weiße Regenbogen hell erscheint, ist die Tröpfchengröße. Bei Nebelbögen sind die Tropfen so klein, dass sich die Farben überlagern und für das menschliche Auge nicht mehr sichtbar sind. Das Ergebnis ist: weiß.
Vermeintliche Schmerzensschreie
Fehlt es Ihnen noch an kuriosen Polizeimeldungen? Dann hätten wir diese Geschichte: Im Juni wurde die Polizei nach Gräbendorf (Dahme-Spreewald) gerufen. Anwohner:innen hatten angeblich Schmerzensschreie aus einem leerstehenden Haus gehört. Die Polizisten trafen dort auf einen polnischen Bauarbeiter. Auch die Ursache für die Schreie klärte sich kurzerhand auf: Der Mann hatte im Radio das Spiel bei der Fußball-Europameisterschaft zwischen Frankreich und Polen verfolgt und laut mit der polnischen Mannschaft mitgefiebert. Das Spiel endete mit einem 1:1 unentschieden.

Horror Berliner Wohnungsmarkt
Eine endlos lange Bewerber-Schlange, Mitbewohner, die sich als Nudisten herausstellen oder 1.000 Euro für ein paar Quadratmeter: der Berliner Wohnungsmarkt hat einiges zu bieten, wofür man die richtige Vorbereitung braucht. Hier könnte das Online-Game "Berlin Flat Quest" helfen, mit dem die Wohnungssuche samt Kuriositäten durchgespielt werden kann. Hinter dem simplen Browser-Game steckt übrigens Bastien Allibert, der nach eigenen Angaben mit seiner Frau und seinen Kindern in Berlin-Neukölln lebt. Der gebürtige Franzose wollte seine über die Jahre angesammelte Erfahrung auf dem Wohnungsmarkt und in der Bürokratie für Neulinge zur Verfügung stellen, schreibt er auf seinem Blog.
Ein Burger kommt selten allein
Zum Ende des Jahres wird ja gerne bilanziert: was wurde wie oft gespielt, heruntergeladen, gekauft - und bestellt beziehungsweise gegessen. Der Lieferdienst Lieferando hat seine Daten zum Lieferverhalten der Deutschen für 2024 präsentiert: Der treueste Kunde kommt demnach aus Berlin. Er bestellte in diesem Jahr - bis zum Stichtag - 1.051 Mal. Dabei landeten 744 Doppel-Cheeseburger im Warenkorb, was ebenfalls ein Rekord sein dürfte.
Sendung: rbb24 Abendschau, 29.12.2024, 19:30 Uhr
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